Sorgen und Sicherheitsbedürfnis

Zur Finanzkrise hab ich bisher nur wenig geschrieben. Meine Meinung ist eigentlich recht einfach, aber es ist nur eine Meinung, also nehmt es bitte nicht persönlich.

Ich denke, es wird alles maßlos übertrieben. Die Medien haben endlich wieder ein Top-Thema, die fleißigen Redakteure und privaten Stammtisch- Politiker haben wieder ihr Feindbild par excellence, den bösen, bösen Manager. Ach und ich hab´s fast vergessen, die bösen Konsum-Geister, die nur kaufen, aber keinen sonstigen Lebensinhalt haben.
Das ist das Blöde an der deutschen Gesinnung. Niemand gönnt dem anderen etwas, Erfolg wird bestraft, die Gesellschaft bremst sich durch rückständiges und spießiges Denken selbst aus. Sendungen wie „Deutschland adé“ (oder wie die heißen) haben Hoch-Konjunktur, Deutschland gilt bei vielen Menschen, vor allem den gebildeteten und reichen schon lange nicht mehr als Top-Lage.

So ein unsinniges Denken führt zu Selbstzerstörung und es ist eine traurige, negative Eigenschaft, die man als „Krankheit“ bezeichnen darf.

Jeder Mensch will Sicherheit, aber die Deutschen haben anscheinend ein „angeborenes“, besonderes Sicherheitsbedürfnis. Sicherheit kann im Extremen aber schaden und das Wachstum (siehe vorheriger Artike) ausbremsen.

Was den Deutschen im Moment am meisten fehlt, das ist positives Denken und die Fähigkeit, sich über Kritik und Zweifel hinwegzusetzen. Glaubt mir, dass ist eine sehr persönliche Sache, aber jeder kann das im Grunde „üben“. Was bringt es denn, immer alles so negativ zu sehen? Im Grunde wird man nur von der negativen „Strahlung“ anderer angesteckt, übernimmt irgendwann diese Meinung und passt sich wohl oder übel an. Was soll das bringen?

Was Deutschland braucht, sind positiv denkende Menschen wie Barack Obama, Menschen mit einer Vision und einem klaren Ziel.

Leider ermöglicht unsere Parteien- und Politikstruktur auf Grund der Nazi-Vergangenheit es nicht, dass einzelne Menschen soviel Macht wie in einer Präsidialdemokratie erlangen. Das ist unsere Bürde, mit der wir wohl leben müssen. Hierzulande wird immer alles ausdiskutiert und föderal entschieden. Es gibt sehr viele Parteien, nicht nur zwei und so ist es kein Wunder, dass ständiger Zwist und Uneinigkeit herrschen. Kommen dazu noch menschliche Dünkel (wie z.B. in Hessen) und rückständiges Denken dazu, ist es für Deutschland sehr leicht, in jetziger Lage den Anschluss zu verlieren.

Die soziale Gerechtigkeit-Debatte schwebt noch über allen, viele haben die Entwicklungen der letzten Jahre, die Hartz-Gesetze und diese Dinge nicht vergessen. Der Kapitalismus muss sich neu erfinden und ich denke, nicht wenige Menschen wären auch bereit, neue Strömungen in ihre Vorstellungen zu lassen. Aber ich bezweifle, ob es nur mit der reinen Umverteilung von Kapital reicht, ob das wirkliche Gerechtigkeit ist?

Überlegt mal, wenn ich jemand etwas durch Steuern wegnehme, was der sich wiederum durch Arbeit und Fleiß erarbeitet hat, ist das auch nicht gerecht, aber darüber redet nur keiner. Wir nehmen immer die einfachsten Leute als Maßstab, als seien sie alleine der Pegel, an dem sich die ganze Gesellschaft zu messen hat. Umgekehrt sollte es sein, wir sollten stolz auf Eliten und Leistungsträger sein, diese gezielt fördern und Anreize für Leistung und Arbeit schaffen. Es ist nicht so, dass sich die Arbeit von alleine macht. Das ist für mich die große Ungerechtigkeit, dass nur einseitig Mitgefühl und Sorge verteilt wird.

Der Erfolg einer Gesellschaft wird nicht durch die Arbeitslosen, Ausländer und auch nicht die Superreichen alleine besitmmt, sondern durch die richtige Mischung von allen. Durch die ausreichende Herstellung einer sozialen Homogenität, bei dem gleichzeitigen Bieten von echten Chancen auf Aufstieg. Nur wo echte Chancen auf Aufstieg bestehen (und das Erhöhen von Arbeitslosengeld und ähnlichem ist kein Aufstieg, im Gegenteil) und Gerechtigkeit durch Bildung und ähnliche Förderungen bestehen, kann ein Land gerecht bleiben.

Das Denken von Einzelpersonen und Massen ist entscheidend. Deutschland wird auch am Stammtisch, dem Zeitungs-Computer, in den Blogs und in den Foren regiert. Hier bildet sich die Meinung. Und die Meinung führt zu Entscheidungen.

Psychologisch würde ich sagen: Die meisten Menschen haben ein ernstes Problem, es ist ihr Denken. Es wird Zeit, genau an diesem Denken anzusetzen.

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