Vermisst

Lange habe ich nicht mehr an Dich gedacht.
Du bist schon fast verschwunden.
Gestern wollte ich Dir noch eine Chance geben.
Aber ich habe nichts gespürt.
Klar, hätte ich Dich gerne gesehen.
Es hat auch kurz gekribbelt.
Dann war es wieder weg.
Du verschwindest.
Ganz langsam.
Aber immer mehr.

Die Stadt war schön anzuschauen. Meine Sinne waren voll aufgedreht.
Ich habe Dich erwartet. Mich vorgefreut. Und schick gemacht.
Extra geschminkt. Und die schönste Bluse angezogen.
Für den Weltfrauentag.
Aber es war ein einsamer Womens Single Day.
Ohne Dich.

Die Straßen waren verlassen.
Die Bürgersteige hoch geklappt.
Es gab ein paar junge Leute, gewiss.
Aber da war keine Liebe in meinem Herzen.
Nur der lauwarme Frühlingswind und das kalte Stahlgehäuse meiner Kamera in den Händen.

Im Parkhaus riecht es nach Pisse.
Ansonsten ist alles taghell.
Da sind Schilder und Verbote.
Aber keine Liebe.
Wo bist Du?
Neben mir wären noch zwei Plätze frei gewesen.

Wald-Spaziergang

Ich bin alleine mit mir und meinen Gedanken. „Raus, einfach raus!“ denke ich mir und schnappe mir die Kamera und den Autoschlüssel.
Das nahegelegene Waldstück ist nicht weit. Als ich angekommen bin, große Enttäuschung! Es blüht und wächst ja immer noch nichts. Nur ein paar langweilige Baumstämme und grau-braune Farbtöne.

Wie lange soll das noch dauern? Ungeduldig richte ich meine Kamera wie eine hektische Wald-Touristin auf alles, was mir vor die Linse kommt.
Doch das „schöne Bild“ will nicht entstehen. Dann irgendwann merke ich, wie hektisch ich bin und fange an, mich zu bremsen.
Die Bewegung an der frischen Luft tut ihr übriges. Es entspannt mich… ich überlege, dass ich mal mit der „Blende“ herumspielen könnte.
Kleine Blende stellt die Objekte vom Hintergrund frei, hohe Blende (geschlossene Öffnung) sorgt für mehr Schärfe und lässt die Bilder einfacher scharf stellen. Es gibt tausend Optionen in der neuen Kamera, ich bin ein bisschen überfordert. Es dauert, bis wir verschmelzen. Aber dann wird es immer besser. Mit der Zeit entstehen neue Objekte vorm inneren Auge. Da ein Baumpilz! Ein Mistelzweig und eine Beere. Ich fange wieder an zu sehen.

Auf dem einen Baum ist was kurioses zu sehen: Ein durchgestrichenes A und ein durchgestrichenes D. Was das wohl bedeuten soll?
Ich bin mir nicht sicher, aber das Bild wird irgendwie gut. Es ist abstrakt, es ist nichtssagend und damit entspannt es mich.

Dann irgendwann knie ich mich auf den Boden und versuche, dem Moos und den Blättern ganz nahe zu sein.
„Wenn mich hier jemand sieht, hält er mich für verrückt“ rufe ich meinem Begleiter scherzhaft zu, wie ich mich da verrenke und mit den Fingern das ausklappbare Display für die „Froschperspektive“ vorbereite. Es ist ein bisschen schwergängig, aber dann erleichtert die Klappfunktion die Bildsuche in schwieriger Lage.


„Ach weißt du, Fotografen sind doch alle so ein bisschen verrückt“ entgegnet er mir trocken.
Ich fühle mich für einen kurzen Moment peinlich berührt. Und fotografiere dann einfach weiter.

Zum Schuss kommen wir zur „Feldrandlage“. Die ersten Traktoren sind schon unterwegs und machen die Felder neu.

Auf dem Rückweg komme ich noch an einem Grundstück vorbei, das mitten im Wald liegt. In der Nähe sind Wohnhäuser. Noch vor kurzem hab ich mir sie angeschaut und gedacht, wie schön es ist, wenn man so direkt am Wald wohnen würde. Jeden Tag bei den Bienen und Blumen sein! Immer frische Luft, sobald man die Terrassen-Tür aufmacht. Durch die Bäume sehe ich große Schuttberge, dort wo einmal ein Haus gestanden hat. Irgendein neuer Käufer ist eingezogen. Er hat alles platt gemacht und baut sich dann eine neue Villa hin. Auf dem dazu gehörigen Waldstück sind Bäume und Äste gekürzt und aufeinander gestapelt worden. „Feindliche Besitznahme“ denke ich mir. Das gehört jetzt ihm. Da darf kein anderer hin. Er formt es nach seinen Gedanken. Es sieht unfreundlich aus. Dazu das passende Bild. Alles privat, alles seins.

Geteilt wird nur in der Natur. Und der Mensch ist ihr entwachsen.

 

Fieberträume

Schon erstaunlich, was das Gehirn alles an Bildern erzeugen kann, wenn man es lässt. Gerade im Traum sieht man dann auch, wie sehr das innere Erleben an die Formung von tatsächlichen „Bildern“ geknüpft ist. Gehirn, Körper und Geist, alles ist verbunden.

Ich finde den Vorgang immer sehr faszinierend. Denn beim Schreiben macht man eigentlich nichts anderes: Man greift das innere Erleben auf und versucht daraus, ausdrucksvolle Bilder in Form von Sprache zu bauen. Im Traum passiert es unbewusst und beim Schreiben ganz bewusst!

Ich kann beim Schreiben also meinen Traum lenken, im Schlaf bin ich ihm eher ausgeliefert.

Nun ein Beispiel für zwei interessante Bilder, die mir meine Träume in den letzten Tagen hervorgebracht haben.

Ich kämpfe ja derzeit immer noch mit einem Virus herum, eigentlich schon die ganze Zeit, seit Anfang des Jahres. Gerade in der dunklen und kalten Jahreszeit tut sich mein Körper noch ein wenig schwer damit, die ganzen Erreger abzuwehren.

Und durch die anstrengende Trauerphase des letzten Jahres habe ich das Gefühl, dass die seelischen und damit auch körperlichen Reserven ziemlich verbraucht worden sind.

Alles steht in Flammen

Heute Nacht habe ich z.B. geträumt, ich wäre im Haus meiner Eltern. Draußen läuft eine Straße vorbei, auf der viele Autos fahren.
Es gibt zwar in der Realität auch eine Straße, aber die ist viel weiter weg. Im Traum war sie ganz nah, fast wie eine Autobahn und es sind sehr viele Autos darauf gefahren. Plötzlich haben sie spontan Feuer gefangen! Und das war so heftig, so nah, dass das Haus meiner Eltern plötzlich auch Feuer gefangen hat. Die Gardinen haben gebrannt und ich habe plötzlich richtig Angst bekommen! Genau in dem Moment großer Panik, bevor das „Feuer mich verschlingen kann“, bin ich dann aufgewacht.

Als ich aufgewacht bin, habe ich festgestellt, dass ich leicht erhöhte Körpertemperatur, also Fieber habe. Die Straße muss die Straße mit Erregern, vielleicht die Lymphbahnen gewesen sein. Das Haus meiner Eltern war mein Körper denke ich. Und das Feuer natürlich meine fiebrige Reaktion.

Das Werkzeug

Und ein anderer Traum war ungefähr letzte Woche. Da war ich auch noch sehr krank und habe mich extrem unwohl gefühlt.
Vor allem das Sonnenlicht hat mir gefehlt. Irgendwann wurde es dann endlich besseres Wetter und ich hatte den ganzen Tag Sonne getankt.

Außerdem habe ich zusätzlich noch Vitamin D-Tabletten eingenommen, um das Immunsystem anzukurbeln.

Der anschließende Traum war dann auch sehr eindrucksvoll: Ich gehe, nein ich laufe einen kleinen Weg durch einen Park entlang. Mir kommen lauter Soldaten in Reih und Glied entgegen, die alle sehr feindlich und aggressiv aussehen. Alles starke Männer und ich bin die einzige Frau. Ich hab Angst, dass sie mir was antun oder mich blöd anmachen wollen. Und ich laufe ihnen genau entgegen! Zuerst will mich eine große Angst packen und ich würde gerne weglaufen, dann fällt mir ein, dass ich noch ein Werkzeug dabei habe! Es ist ein riesiger Schraubenschlüssel, so wie man ihn für Autoreifen-Wechsel benutzt. Ein gekreuztes Ding, ziemlich schwer. Ich lächele, schwinge das Ding im Kreis und haue damit einen nach dem anderen um. Die Soldaten weichen mir aus, ich fühle mich unglaublich stark und selbstbewusst. Das Joggen geht plötzlich total gut, mir fällt ein, dass ich ja noch recht massig gebaut bin und keine Angst haben muss.

Ich denke dieser Traum hat mir meine Abwehrkräfte symbolisiert und der Schraubenschlüssel könnte das Vitamin D gewesen sein. 😉

Und jetzt sagt bitte nicht, dass ich verrückt bin oder eine lebhafte Phantasie habe. Das weiß ich schon selbst. 😉

Träumt ihr auch manchmal so verrücktes Zeug?

Direkte Ansprache

Gestatten- ich bin diejenige, die ständig ins Fettnäpfchen tritt. Ich bin eine Widderin mit Schütze-Aszendent. Das macht mich sehr direkt.

Ich sage immer, was ich denke und meistens ist es die Wahrheit. Das passt nicht jedem Menschen gleich gut.
Meistens habe ich das Geschick, mir die Leute auszusuchen, die darauf sehr empfindlich reagieren. Ich finde also meistens Leute, denen es selbst schwerer fällt, die Wahrheit auszusprechen. Wenn ich jemanden (z.B. von meinen Freunden) meine Meinung sage, dann immer sehr direkt und ehrlich. Ich mache das, weil ich die anderen Leuten mag, weil sie mir wichtig sind. Ich finde diese Ehrlichkeit wichtig.

In der letzten Zeit habe ich aber festgestellt, dass meine Freunde auf meine Ehrlichkeit „nicht gut reagieren“. Sie hätten mich lieber anders. Weicher vielleicht, nicht so ehrlich.

Sie hätten es vielleicht lieber so, dass ich ihnen immer nur das sage, was ich ihnen passt und nutzt. Also angepasst, weiblich und immer fürsorglich – selbst wenn der andere den größten Scheiß macht. Das ist die Liebe, wie wir sie eigentlich von der Mutter kennen. Die Mutter verzeiht immer. Die Mutter ist immer für dich da. Es ist ein allumfassende Liebe, die völlig ohne Bedingungen ist. Leider fehlt damit der mütterlichen Liebe oft die nötige Strenge, die oft eher von der Vaterfigur kommt.

Denn da wo die Mutter immer liebt, können keine Regeln gemacht werden. Die Regeln kommen vom Vater, vom männlichen Element.
Dieses stellt Bedingungen, stellt Forderungen und erzieht das Kind nach bestimmten Gesichtspunkten. Das ist nicht zum Nachteil vom Kind, sondern zum Vorteil.

Heutzutage haben wir gelernt, alles Männliche und alles Väterliche abzuwerten. Wir kennen nur noch das Weibliche. Es ist angenehmer für uns und der Vater „nervt“ uns nur.
Also aus dem Leben tilgen. Der Vater soll die Buhmannrolle und den schwarzen Peter bekommen. Die ganze Liebe ist allein der Mutter vorbehalten. Dabei ist die väterliche Liebe auch sehr wichtig.

Männliche Regeln helfen dir, in deinem Inneren besser klar zu kommen. Grenzen zu akzeptieren. Auch mal ein „Nein“ zu akzeptieren. Es schützt dich vorm Einfluss anderer Menschen. Dein „innerer Vater“ hilft dir innerlich stärker zu sein, also schützt es auch vor Drogen, vor Sucht, vor Ängsten. Wenn du stark sein willst, musst du „nein“ sagen können.

In der Realität ist es nicht so, dass du von allen geliebt wirst. Ganz im Gegenteil. Das Leben ist sehr hart und meistens stößt man auf Ablehnung, auf Konkurrenzkampf, auf Egoismus. Oft trifft man Leute, die Machtspielchen mit einem machen wollen und an der eigenen Energie zehren. Wirkliche Begegnungen auf „Augenhöhe“ sind sehr selten und damit kostbar. Meistens sind Beziehungen irgendwie ungleich. Einer gibt mehr, der andere nimmt mehr. Einer ist dominant, der andere eher unterwürfig. Wenn man in so einer Welt bestehen will, muss man wissen, wo die eigenen Grenzen sind. Was man geben kann, wo man bereit ist Energie zu investieren und wo es nicht mehr geht.

Wenn ich der Meinung bin, dass der andere was falsch gemacht hat oder ich mir ein bestimmtes Verhalten von ihm wünsche, dann sage ich es ihm direkt.
Ich denke unter Freundschaften hat man immer beide Elemente, also mütterlich-fürsorgliches, aber auch väterlich-strenges. Man gibt dem Freund auf der einen Seite was, aber man sagt auch deutlich, wo es nicht mehr weiter geht.

Ich mache dem anderen keinen Gefallen, wenn ich mit meiner Meinung immer hinter dem Berg halte. Denn so würde ich ungute Situationen, mit denen ich mich vielleicht nicht gut fühle, nur unnötig in die Länge ziehen. Wenn ich direkt sage, was ich denke, beende ich Situationen, bevor sie mich oder den anderen krank machen können.

Traurig

Das volle Gefühlsprogramm hat mich erwischt. Ich hoffe auf Verständnis, aber es kommt Egoismus.
Die Menschen tun sich schwer mit Traurigkeit und mit dem Umgang von Depressiven, Andersartigen, Fremden.

Wir haben nicht mehr gelernt aufeinander zu zu gehen. Wir können nicht mehr „fühlen“, wir können nur noch denken und argumentieren.
Wir gucken, was die anderen auf Facebook oder im Status-Bild posten. Aber wir reden nicht mehr miteinander. Dadurch entfremden wir uns ständig voneinander.
Wir erwarten immer häufiger, dass der andere den ersten Schritt macht. Wir sind Egoisten geworden.
In all unserem Schmerz und dem Bedürfnis nach Liebe schotten wir uns immer weiter ab und erhalten das, was wir brauchen, immer weniger.

Wer wundert sich noch, dass Suizide begangen werden?
In einer Welt der Ellenbogen und Einsamkeit.

Sie sind nicht die Ursache, sie sind eher die Folge von einem Klima der Angst, des Hasses und der Unfreundlichkeit.
Wir Menschen wollen eigentlich nicht so sein.
Aber die Umstände zwingen uns dazu.

Und ich? Was soll ich machen? Ich kann nur schreiben, schreiben, schreiben und alles nach außen tragen, bevor die Gefühle mich von innen zerreißen.

Die Hirsche

„Klonk, Klonk“ macht es, als im Frühling das Geweih der Hirsche aufeinander prallt. Man kann es von weitem schon hören.
Der Schall breitet sich durch den Wald aus. Meistens sind es tiefe dumpfe Laute, manchmal ist auch ein hölzernes Knirschen dabei.

Ein malerisches Schauspiel, zwischen den Sonnenstrahlen der Frühlingssonne.
Kraft trifft auf Kraft, es geht um Dominanz, ums Weibchen und die Verteidigung des Reviers. Nur der stärkste wird sich fortpflanzen und weiter bestehen.
Jeder muss seine Gene weiter geben. Der Kampf ist nicht unbedingt tödlich, aber wenn es sein muss, schreckt auch davor keiner zurück. Das ist den beiden Kontrahenten bekannt. Ohne je darüber geredet zu haben, kennen sie die Spielregeln. Es geht um Macht und Einfluss in der nachfolgenden Generation.
Keiner will aufgeben. Jeder hält sich selbst für den Stärkeren. Der Junghirsch des letzten Jahres ist noch kräftiger geworden.
Der Alt-Hirsch wurde träge und dick. Aber er ist stur wie ein Ochse.

Ich stehe daneben, betrachte das Schauspiel zuerst wie ein schüchternes Reh. Mit meinen großen braunen Augen staune ich, was da alles möglich ist und wie schön der Kampf eigentlich aussieht. Wie natürlich es ist, wie wichtig in diesem Sinne die Aggression ist, die wir sonst so fürchten. Wer wird da wohl gewinnen? Ob sie sich verletzen werden?
Dann wieder wird es mir zuviel und ich will weglaufen, denn die starken Hirsche machen mir Angst. Ihre Bewegungen sind unberechbar und wild. „Und das alles wegen mir“? Dann finde ich es wieder lustig und muss kichern.

Ich staune, streiche mir am Ast des nahe gelegenen Baumes einen Grasbüschel aus dem Fell. Ich trabe frohen Mutes zum Leckstein und lecke mit meiner langen Zunge genussvoll darüber. Schmeckt ein bisschen komisch heute!
Vor meinen Augen verschwimmt es und an meinem Hinterende hat sich ein leichtes Kribbeln eingestellt. Mein Fell wurde dichter, die Muskeln haben zugenommen. Ich rage den Kopf nach oben und fühle mich plötzlich viel selbstbewusster. Erstaunt stelle ich ein paar Minuten später fest, dass ich selbst eines der Hirsche geworden bin.

Kraft macht sich plötzlich in meinem Körper breit. Ha, die Sonne! Ich muss strahlen. Die Laune wird viel besser. Alles geht gut von der Hand.
Ich fühle mich stark. Und frei. Jetzt will ich endlich was erreichen und was bewegen.

Im Frühling ist die Hirschen-Kraft auch in mir!

Selbstversuch mit Zucker-Reduktion

Bitte beachten: Alle Angaben zu Gesundheit sind ohne Gewähr.

Ich weiß nicht, ob ihr es wusstet, aber ich bin eine „Selbstausprobiertante“. Gerade im Internet bekommt man ja heutzutage so viele Tipps zu allen möglichen Themen, vor allem bei den Gesundheits- und Abnehmthemen reizt es mich, sie zu Hause auszuprobieren.

So habe ich in diesem Jahr (vor ca. 4 Wochen) eine „Alkohol- und Zuckerdiät“ angefangen. Dies ist auch unter dem Oberbegriff LowCarb-Diät bekannt.
Der Gedanke dahinter ist relativ einfach: Zucker und „leichte“ Kohlenhydrate (wie z.B. Weißbrot) heben den Insulin-Spiegel sehr schnell an und führen nach kurzer Befriedigung des Hunger-Gefühls zu neuem Hunger. Bei Abnehmen ist das hinderlich, weil im Körper nur Fett verbrannt wird, wenn der Insulin-Spiegel niedrig ist. Bei einem niedrigen Insulinspiegel erkennt der Körper, dass es keinen „freien Zucker“ im Blut gibt und muss an die Reserven gehen.

Fettreserven sind gespeicherte Energie im Körper, ein Kilogramm Fett entspricht dabei ca. 9000 kcal (Mehr Infos dazu).

Nur mal zum Vergleich: eine Tafel Schokolade hat ca. 500 kcal, die man oft in weniger als 10 Minuten in sich reinstopft.  Um 1 kg Fett zu verbrennen muss man also Sport machen, der diesen Kalorienberg abschmilzt. Zum Vergleich: Eine Stunde Wandern verbrennt bei mir nach gängigen Kalorienrechnern ca. 350 kcal.

Alkohol gilt dabei auch als schädliche Energieform, nämlich in ebenfalls sehr starken und gut verfügbaren Form (Ethanol). Alkohol ist sehr energiereich, das wissen viele Leute gar nicht. Trinkt man zum Essen z.B. Bier oder Wein, nimmt sich der Körper zuerst die Energie aus dem Alkohol und baut die Energie aus der Nahrung in ungewünschte Fettspeicher ein. Außerdem verstärkt der Alkohol beim Essen den Appetit. (Mehr zu Brennwert)

Soweit die Theorie.

Ich habe jetzt in meiner Ernährung versucht, alle hellen Mehle weitesgehend wegzulassen und statt Toastbrot nur noch Vollkornbrot zu essen (niedriger glykämischer Index) und den Alkohol (bis auf die Wochenenden) wegzulassen. Außerdem hab ich so gut wie keine Süßigkeiten, keine Schokolade, keine Gummibärchen und keine Kekse mehr gegessen. Auch Kartoffelchips und Salzbrezeln waren tabu und wurden hauptsächlich durch Nüsse oder Pistazien ersetzt. In meiner Haupternährung stehen eher Proteine (Fleich, Käse, Milch) und Gemüse und Obst.

Die Folgen merkte ich schon relativ schnell: Nach wenigen Tagen hat mir mein Körper eine starke „Unterzuckerung“ gemeldet. Ich fühlte mich sehr schlapp und energielos. Außerdem bekam ich Kopfschmerzen und schlechte Laune. Der Körper war es gewohnt, immer in großen Mengen Zucker zu bekommen, das fehlte ihm jetzt. Gerade bei der Gehirnarbeit am Computer entstehen schnell Heißhungerattacken. Denn das Gehirn ist ein „Großverbraucher“ von Energie und während der sitzenden Tätigkeit hat man einfach mehr Lust auf schnelle Zucker und Snacks zwischendurch. Diese Heißhungerattacken sind nur durch „richtige Mahlzeiten“ zu ersetzen. Ich habe also angefangen, mittags wieder regulärer zu kochen und ein „normales Mahl“ zu bereiten. Die Umstellung auf weniger Zucker hatte nach ein paar Tagen besser geklappt, die Nebenwirkungen wurden geringer.

Das reguläre Kochen macht zudem Spaß und man macht sich Gedanken über die Ernährung- kann so schlecht nicht sein. Immer täglich frisches Obst und Gemüse zu essen soll ja sehr gesund und „gut“ sein. Es setzt aber auch voraus, dass man ständig in die Einkaufsmärkte fährt und „neues Zeug“ besorgt. Denn Gemüse lagert sich nur sehr schlecht und muss eigentlich alle drei Tage neu geholt werden. Ähnliches gilt für Obst.

Alles gar nicht so einfach. Und, hab ich jetzt einen Effekt gespürt? Also einen positiven – gewünschten?
Ich hab auf jeden Fall nicht mehr zu genommen, seit dem ich das Experiment angefangen habe. Aber die große Überraschung bei den Pfunden gab es noch nicht. Der Körper ist einfach zu flexibel und zu schlau, er passt sich auf das geänderte Nahrungsangebot an! Er kann nämlich seine Zuckerreserven auch aus anderen Stoffen wieder aufbauen. Am Ende ist nur die Gesamtbilanz wichtig.

Den Heißhunger hab ich immer noch, aber insgesamt ist die Fresslust etwas weniger geworden. Dort merke ich also eine positive Veränderung. Ich habe plötzlich eine sehr starke Sensibilität für „Süßes“ entwickelt. Gezuckerte Industrieware (z.B. Joghurt) kommt mir plötzlich viel süßer als früher vor. Und das führt dazu, dass ich es fast eklig finde und automatisch weniger davon möchte. Es ist also eine „positiv rückwärts gewandte Suchtspirale“ entstanden. Eine Entwöhnungsspirale, die ich in Gang gesetzt habe. Ich bin aber nicht mehr ganz so streng zu mir und wenn die Lust auf Zuckriges wieder sehr groß wird, gebe ich dem auch mal nach. Aber tendenziell eher am Wochenende (selbstgebackener Kuchen) oder zu bestimmten Anlässen, so wie es auch früher eher üblich war (also zur Zeit unserer Omas).

Den Akohol zu reduzieren ist gar nicht schwierig. Bei mir schlägt nämlich schon geringe Mengen von Alkohol sofort negativ aufs Immunsystem und wenn ich zuviel davon trinke, wird auch die Haut schlecht und ich fühle mich nicht gut. Also hab ich kein Problem, nur am Samstag mal einen Gin Tonic oder ein Bier zu trinken. Aber selbst das ist kein „Muss“. Wenn man erstmal mit Alkohol anfängt, möchte auch hier dier Körper immer mehr davon. Die Suchtgefahr von Alkohol ist nicht zu unterschätzen. Am besten weglassen oder gar nicht erst damit anfangen.

Bei der Fettverbrennung hab ich nun die Angebotsseite deutlich verändert und reduziert, aber es geht nicht ohne die eigentliche Verbrennung, also den Verbrauch. Bestehende Fett-Reserven müssen durch sportliche Aktivität reduziert und abgebaut werden. Es geht nicht anders. Die Ernährung ist die eine Seite, aber die tatsächliche Aktivität ist die andere. Um wirksam Fett zu verbrennen, muss man vor allem Muskeln aufbauen. Denn der Grundumsatz der Muskeln verbrennt dann auch Fett im Ruhemodus.

Das Ziel lautet: Weniger unnötige Fettpolster im Körper zu haben, vor allem das ungesunde Bauchfett zu reduzieren. Wenn man das schafft, hat es noch weitere Vorteile: Die Vitamin D – Verfügbarkeit soll sich verbessern. Denn das Sonnenhormon Vitamin D (mit den vielen positiven Wirkungen auf Stimmung und Immunsystem) wird im Fett eingespeichert.

Frauen sollten zudem darauf achten, genügend Omega-3 Fettsäuren zu sich zu nehmen (z.B. in Fisch oder Leinsamöl). Denn das Hungergefühl wird bei ihnen dann ausgelöst, wenn der Körper zu wenig von diesen Fettsäuren im Blut hat. Diese sind vor allem für die Schwangerschaft und die Ausbildung des Kindes wichtig. Hohes Östrogen führt automatisch zu Hungergefühl, diesen Zusammenhang dürften einige von meinen weiblichen Leserinnen kennen. (Mehr Infos dazu)

Ausgeloggt

Naturschutzgebiet, Blick auf einen See
Naturschutzgebiet, Blick auf einen See

Freitag nachmittag! Ich hab mich aus der Woche ausgeloggt. Ganz bewusst, ganz spontan bleibt heute mal die Arbeit liegen.
Ich fahre den Computer herunter, ziehe mir meine einfache Hose, ein schlabbriges T-Shirt und die festen Wanderschuhe an. Um die Augen wird noch schnell ein bisschen Kajal drauf geschmiert, aber das wars schon. Die Haare bürsten? Bringt eh nicht viel, kann ich auch später noch machen. Wer soll mich schon sehen? Ich schnappe meine Handtasche mit den Siebensachen und fahre mit dem Auto ins nahegelegende Naturschutzgebiet mit den schönen Seen.

Eine herrliche, frische und freie Luft empfängt mich. Die Last der letzten Woche fällt von mir ab. „Bewusst runterkommen“ wie wichtig das ist. Ich bin die ganze Zeit krank gewesen und hab mir wohl einen Grippe-Virus eingefangen. Dennoch musste ich die ganze Zeit arbeiten, denn als Selbstständige hat man ständig Termin- und Zeitdruck.
Es war mir heute ein Bedürfnis, den Fluss der Zeit mal kurz anzuhalten. „Gotta get away from me!“

Termine absagen, auf die man sich eigentlich gefreut hatte. Die Freunde reagieren verständnisvoll, daran erkenne ich, dass es gute Freunde sind. Ich will ihnen etwas von mir geben, aber heute hab ich erstmal eine Grenze. Es geht nicht weiter.

Das Projekt wird mittendrin „abgebrochen“, der Computer hat alles gespeichert, ich kann auch am Montag noch weitermachen. Ich bestimme, wann ich aufhöre und ich bestimme, wieviel geht. Diese Freiheit fühlt sich gut an.

Auf dem See sind ein paar Enten. Die Natur ist noch im Wartemodus. Alles ist grau. Grüne Spitzen und Blütenansätze sieht man nur, wenn man genau hinschaut.
Gut Ding will Weile haben, alles braucht seine Zeit.

Unsere Ängste

Vor allem haben wir heutzutage Angst:
Angst vor der unkontrollierten Zuwanderung, vor Messerangriffen, vor Clan-Kriminalität.
Wir fürchten uns vor dem Klimawandel, vor giftigen Autos und unsichtbaren Abgasen, wir misstrauen den Atomkraftwerken mit ihrem hohen Restrisiko und wir wollen noch nicht mal mehr ein Stück Kohle verbrennen. Am liebsten würden wir uns in die Waldhütten zurückziehen, aus denen wir einst gekommen sind und mit den Bienen und Insekten leben, die ja auch bald nicht mehr sind.
Um unser aufgeheiztes Gemüt zu kühlen, würden wir gerne einen Schluck aus dem kühlen Gebirgsbach nehmen, wenn er nicht bald vollständig verdunstet wäre.
Wir fürchten uns vor den anderen. Daher sind wir lieber mit völlig unbekannten Personen aus Timbuktu befreundet, aber kennen den Namen unseres Nachbarn nicht, der gerade einmal 10 Meter weiter wohnt. Wir fürchten die Überalterung der Gesellschaft und die Geburt.

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Dein Ego

Gedanken der Altruistin

Dein Widerstand ist unerbittlich. Mit dir ist nicht zu reden.
Du hast mich in ein großes schwarzes Loch aus Ignoranz, Einsamkeit und Selbstzweifel gestoßen.
Am Rand schaust du mir noch nach, wie ich falle und du lächelst gewitzt.
Es macht Dir Spaß, mich fallen zu sehen. Wie ich noch strample und mich mühe, das macht dich vermutlich an.
Du hingegen machst nichts. Du saugst nur die Energie von anderen und gibst ihnen 0.0 zurück.
Du bist ein Energiesauger und du vernichtest, kleine weibliche leuchtende Sterne, die dir meistens im Weg stehen und die Aussicht auf dein eigenes kaltes Ego versperren, dass aus nichts weiter besteht als Dir selbst.

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