Feel!

http://www.youtube.com/watch?v=vkobBi9UvBA

Augen auf, Rollo hoch, plötzlich kommt Sonne rein.
Wärme auf der Haut. Liebe im Bauch.
Musik und Klänge von überall.
Ab und zu ein Streit.
Knallende Türen. Laute Stimmen.
Bass dröhnt durch die Wände.

Drinnen sitzt der Eremit und liest in seinen schlauen Büchern,
wie er einen besseren Zugang zu seinem Umfeld bekommt.
„Feeeel“ kreischt Robbie durch die Lautsprecher
sie krächzen etwas.

Der Eremit wird blässer und blässer.
Es gibt- in diesem Leben – keinen Ausweg mehr für ihn.
Wenn er doch einmal das Leben selbst berühren würde
anstatt Theorien darüber anzustellen
dann könnte ihm vielleicht geholfen werden.

So denke ich noch über vergangene Zeiten
als ich mich schon auf die kommenden freue.
Pflanze einen neuen Baum!
säe neue Samen!
die Zeit rennt wie ein Warp-Kern, im Rückblick gesehen

und dennoch lohnt sich jede Minute.

 

……………….

Auch sehr schön:

http://www.youtube.com/watch?v=Eg-O_TOgNJI
Aus Liebe

http://www.youtube.com/watch?v=9ULrNLWxzH4
Fütter Deine Angst

http://www.youtube.com/watch?v=6SLlLk1keoA
Ich bin verändert

 

Rechnen mit großen Zahlen

Heute: Sachaufgaben

Zugegeben, ich war nie gut in Mathe. Wenn dieser Artikel Fehler enthalten sollte, bitte ich, darauf hinzuweisen, damit ich es korrigieren kann.

Große Zahlen üben dennoch einen Reiz auf mich aus, vor allem wenn es darum geht, sie zu veranschaulichen. Das ist wohl ein großes Problem, wenn man heutige Nachrichten liest, dass man sich nichts mehr darunter vorstellen kann.

„So und soviel Milliarden Euro Schulden“ heißt es dann, oder „so und soviel Millionen Menschen in Teilzeit“… aber was heißt das schon?

Ein erster Schritt ist einmal, sich eine Tabelle anzugucken, wo die großen Zahlen alle erklärt werden. Wie sie heißen und wieviele Nullen sie haben:

http://rechneronline.de/zahlnamen.shtml

So steht z.B. bei einer Million, dass sie sechs Nullen hat (1.000.000) das kann man sich gut merken. Man zählt die Stellen von rechts nach links und macht alle drei Nullen einen Punkt, um das zu verdeutlichen und besser lesbar zu machen. Mathematisch ausgedrückt könnte man auch 10 hoch sechs schreiben, das würde einfach bedeuten: 10 mal 10 mal 10 mal 10 mal 10 mal 10.

So eine Zahl passt gerade noch auf den Taschenrechner. Wenn man mit größeren Zahlen rechnen möchte, dann kann man auch in dem Rechner im Computer nehmen. (Windows-System: unten auf Start – Button klicken, und in die Suche oder Eingabeauffoderung calculator eingeben)

Es gibt aber auch im Internet gute Rechner, mit vielen weiteren Funktionen, wie z.B.
http://web2.0rechner.de/

Jetzt nehmen wir einfach mal eine Zahl, die wir verdeutlichen wollen, z.B.
die Steuerschuld von Uli Hoeneß:

27,2 Millionen Euro steht da.

Wenn wir das in eine Zahl für den Taschenrechner umwandeln wollen, geben wir einfach ein:
27,2 * 1.000.000 (aus der Tabelle) = 27 200 000 Euro
Die Einheit bleibt Euro, weil wir ja nur mit den Stellen herumspielen und diese verschieben.

Als nächstes nehmen wir eine Zahl, die wir uns gut vorstellen können, weil jeder sie kennt oder wir sie öfters in der Hand haben, z.B. ein Glas Würstchen.

Guckt man diesen Preis im Internet nach (z.B. auf dem Online-Supermarkt mytime, der übrigens gut ist und den ich empfehlen kann ) kommt man auf einen Preis von ca. 2,80 Euro.

Ab jetzt wird viel gerundet. Das macht man so: Wenn die letzte Ziffer größer oder gleich (>=) als fünf ist, rundet man auf: Aus 2,79 macht man z.B. 2,80.
Wenn man noch weiter aufrunden möchte, könnte man auch 3 Euro sagen.

Wenn die letzte Ziffer kleiner fünf ist, wird abgerundet: Aus 27,2 Millionen könnte man also auch 27 Millionen machen.

Um jetzt herauszufinden, wieviele Gläser Würstchen man sich für diesen großen Betrag kaufen kann, teilt man einfach die Gesamtsumme mit der Einzelsumme und rundet wieder dementsprechend, weil es ja keine halben Gläser geben kann, bzw. nur wenn diese zerbrochen sind. 😉

27 200 000 durch 2,80 Euro = ca. 9 714 286 = 9,7 Millionen Gläser Würstchen

Aha! Jetzt haben wir schon eine wichtige Zahl! Fast 10 Millionen Gläser Würstchen könnte man sich also kaufen. Das würde ganz schön satt machen.. aber darum gehts ja eigentlich nicht. 😉

Wenn man jetzt annimmt, dass diese Würstchen-Gläser eine Grundfläche von ca. 8 cm haben und wie eine eckige Kiste nebeneinander gestellt werden, rechnet man so:

9 714 286 Gläser mal 8 cm = 7 7714 286 cm

Also alle Gläser nebeneinander ergibt eine Strecke von 7 7714 286 cm.
1 Meter gleich 100 cm
Möchte man also diese Strecke in Metern haben, rechnet man

77714288 durch 100 cm = 777142,88 Meter

und in Kilometern (weil ein km tausend Meter sind)

 777142,88 durch 1000 = 777,14288 km

777 km , das ist ganz schön weit! Ein Mensch kann man am Tag vielleicht 20 km gehen (untrainiert)
das wären 39 Tage, die er da so laufen würde, über einen Monat! Und ich möchte nicht die Blasen-Pflaster ankleben müssen.

Wem das rechnen zu anstrengend ist oder wer das in Zukunft noch häufiger braucht, dem kann ich z.B. den Einheiten-Rechner empfehlen (oder diesen).

Geht man jetzt auf Google Maps und sucht sich eine Stadt, die von München aus ca. 777 km entfernt ist, findet man schon bald Hamburg.
Auf München gehen, dann auf Routenplaner und „Hamburg“ eintragen.
Das Ergebnis ist ca. 775 km. Dauer mit dem Auto wäre sieben Stunden, mit Stau vielleicht zehn Stunden.

Voilá! Schon können wir uns diese große Zahl veranschaulichen:
Jemand fährt von München nach Hamburg und stellt lauter Gläser mit Würstchen hintereinander.

Einer fährt, der andere beugt sich aus dem Beifahrersitz, man darf natürlich nicht so schnell fahren und schön eins hintereinander, fast ein bisschen wie im Domino. 😉

Es gibt aber auch noch andere Beispiele, z.B.
418 462 Fußball-Trikots für Frauen könnte man sich leisten.
27 200 000 / 65 (Trikot Women) = 418 462 Trikots 😉

Oder über 1,3 Millionen FC Bayern-Fußbälle!
27 200 000 / 20 (Ein Ball) = 1 360 000 Bälle

Wenn man überlegt, das über 1,9 Millionen Kinder in einer Hartz IV- Familie leben
dann könnte fast jedes Kind einen Ball bekommen, der Rest muss sich eben streiten!

Habt ihr auch noch schöne Beispiele für große Zahlen? Ich würde mich freuen.

Kommentare sind anhängig und sie werden garantiert nicht gezählt. 😉

Tatort mit Til

Ich lese gerade auf SPON, dass der gestrige Tatort mit Til Schweiger auf Twitter mal wieder hohe Wellen geschlagen hat. Dass es Resonanz gab und zwar tlw. auch negative. Insgesamt ist es wohl der zweite Tatort mit Til , ich hab davon beide gesehen und will mal ein vorläufiges Fazit dazu posten.

Wenn ich mich auf wenige Sätze beschränken müsste, dann vielleicht so etwas wie „Endlich mal wieder ein Tatort mit Action“.

Die Tatorts der letzten Jahre haben mich nämlich einfach nur noch enttäuscht. Vor ein paar Jahren (2000-2004) konnte man die Sendungen noch gut anschauen, es gab Spannung, es gab Biss, es gab gute Kommentare, der Zuschauer konnte mitfiebern. Es wurde dann aber immer schlimmer: Entweder hoffnungslos albern, ein Theater-Stückchen ohne jeglichen Krimi-Anspruch, das vermeintlich lustig sein sollte, mir aber nur ein Gähnen entlockt hat. Und dann immer diese vielen Nebengeschichten! Immer dieses deutsche, traurige, bedeutungsschwangere, problembehaftete. Immer Leute mit Problemen. Immer alles ganz tragisch. Nie lustig. Ständig wird gestritten! Nie hat jemand Zeit. Alle Figuren zum Ausstanzen und Austauschen. Und wenn sie mal wirklich neu und aufregend waren, dann wurden sie so schrill, dass sie einfach nicht mehr in die Reihe passten (z.B. Tatort aus Münster).

Die Deutschen können irgendwie nicht anders, als sich Sorgen machen oder über Probleme reden. Gerade diese privaten Erzählstränge wurden oft derart ausgeweitet, dass die eigentliche Krimi-Handlung auf der Strecke blieb. Auch wird – meiner Meinung nach- der Markenkern der Serie verwässert, indem man ständig andere Kommissare sieht und aus anderen Städten berichtet. Heute Münster, morgen Hamburg, dann Leipzig, Ludwigshafen (das aber selten in Ludwigshafen gedreht wird und das Pfälzisch klingt auch etwas aufgesetzt), dann wieder Köln, München, usw.

Was macht denn einen guten Tatort noch aus? Gute deutsche Krimiserien waren z.B. Schimanski, Peter Strohm oder „Die Kommissarin“. Einfach, weil es um einen guten Kommissar und eine knackige Handlung ging. Eine Stadt. Weil Action und Handlung enthalten waren und der Fall an sich mitgerissen hat.

Mit der Tatort-Serie will man viel, will alle glücklich machen und erreicht irgendwie doch keinen. Zuviel Mainstream, zuviel Masse, zu deutsch.

Die Tatorts mit Til haben einen guten Gegenimpuls gesetzt: Endlich wieder ein Chef-Ermittler, der Ecken und Kanten hat. Nicht unbedingt symphatisch, aber das muss er auch nicht. Aber er ist ein Charakter, ähnlich wie Schimanski. Er traut sich auch mal ein Schimpfwort zu sagen. Er packt zu. Er geht unorthodoxe Wege. Er benutzt seine Pistole (oh nein, aber was ist mit dem deutschen Waffenrecht? darf er das überhaupt? ). Tatort ist ja nicht Realität, Tatort ist Kunst. Ein Krimi. Etwas fiktives. Also darf man auch durchaus mal künstlerische Wege gehen.

Der Tatort mit Til verkörpert all das, was den anderen Tatorts irgendwie gefehlt hat. Die klassischen Muster sind ja so: Der Täter ist unbekannt, alle möglichen Leute werden befragt. Die haben meistens Ressentiments gegen die Ermittler und sind abweisend. Irgendeiner (meistens unsymphatischer Unternehmer oder Anwalt) zieht alle Verdächtigungen auf sich, die Ermittler sind kurz vorm Zugriff oder haben ihn schon in Untersuchungs-Haft. Kurz vor Schluss entdeckt man dann, dass es doch ein anderer war, es kommt zum Show-Down, ein kleines Scharmützel, oder – oh nein- er will vom Dach springen, und Abspann. Dann kommt eine Talk-Sendung und die Tagesthemen. Gähn. Langweilig, alles so vorhersehbar, wo bleibt die Freiheit, wo die Kreativität?

Der gestrige Tatort war auf jeden Fall unvorhersehbar. Die Handlung war zwar nicht berauschend und die deutschen Regisseure sollten sich mal amerikanische Serien anschauen und etwas über modernes Story-Writing lernen. Die meisten amerikanischen Serien beherrschen das nämlich mittlerweile alle viel besser (z.B. Lost, Breaking Bad).

Aber es war immerhin mal ein Anfang. Kritikpunkt: Die Gewalt und die Action wirkten etwas zu sehr aufgesetzt. Das ist jetzt fast wieder der umgekehrte Weg: Man will unbedingt ein „Action-Held“ Schweiger etablieren, komme was wolle. Er liegt verletzt im Krankenhaus und drei Leute vom LKA bewachen ihn? Komm dann schick doch die Mafia rein und lass alle abknallen! Und wenn die erste Welle überrumpelt worden ist (dann zupackender LKA-Beamtin! Yeah modernes Frauenbild. Sie beschützt ihn!) dann schick noch ne Welle rein, diesmal mit Schrotflinten und noch schlechter gepflegterem Gesichtshaar… dann merkt Schweiger plötzlich, dass er ja doch wieder laufen kann.. und humpelt schnell mal davon.

Dann hatten wir noch das typische Opfer. Die einsame, geprellte Frau, die auf ihren Liebhaber wartet und gerade am Wein rumspielt, als es klingelt. Herein kommt der Mafiosi und poliert ihr die Fresse.. das war´s dann erstmal mit dem schönen Abend . Weitere Auftritte der -an sich guten Schauspielerin- beschränkten sich dann auf weinerliches im Bett- rumliegen und das typische weibliche Gewalt- Opfer abgeben. Okay, ganz nett, aber wieder etwas zu übertrieben und klischeehaft. Sie hätte sich ja auch zu Wehr setzen können… und gerade als sie ihren Gegenüber am Wickel hat, kommt Til reinspaziert und lässt einen coolen Spruch los…

Der kleine Junge: Die bösen Gangster verführen ihn, drücken ihm eine Knarre in die Hand und wittern schon eine große Nachwuchschance. Und er, macht auch noch mit, ey! Aber Til wird das verhindern, ey.

Dann die Szene am Containerhafen in Hamburg: Ganz nett, aber irgendwie hab ich die Handlung nicht verstanden. Warum hängt der Container da in der Luft? Und warum ist da plötzlich eine Geisel in dem anderen Container??

Und warum klettert der eine drauf und dreht sich auf den Kopf und lässt den anderen quatschen und sich dann noch erschießen? Das war etwas wirr, hier hätte man die Story noch besser ausarbeiten können…

Aber insgesamt… eigentlich ein ganz guter Tatort und der richtige Weg. Etwas weniger Schimpfworte bitte das nächste Mal (es könnten ja auch Kinder mitschauen und durch Schimpfworte wird ein Held nicht cooler, er benutzt nur einfach mehr Schimpfworte, verflucht noch mal)… die Action noch besser in die Handlung integrieren… die Handlung generell noch verbessern und auch durch innere Dramatik mehr Nervenkitzel aufbauen..

Dann könnte das, ein richtig guter Tatort werden!

ps: Untertitel gibt´s auf Videotext Seite 150 😉

 

Weitere Blog-Artikel und Meinung von anderen:

 

 

Jeden Tag bloggen

Jeden Tag bloggen
Jeden Tag bloggen

Jeden Tag bloggen ist so ein Ideal, dem ich gerne folgen würde. Morgens aufstehen, sich einen Text ausdenken, einen Gedanken, der bewegt und raus damit in die freie Welt! Wenn da nicht soviele Zweifel wären, die einem ständig im Weg stehen und die ich hier auch alle schon zu Genüge ausgetreten habe…

„Nix privates im Netz! Wer kann das alles lesen !?! Wenn das der Arbeitgeber liest. Die NSA liest mit! Ist das nicht zu privat? Es wird alles aufgezeichnet und am jüngsten Tag gegen dich verwendet! Was könnten Freunde denken? Blogs haben eh keine Zukunft. Blogs liest keiner. Was du schreibst, interessiert keinen. Du machst tausend Rechtschreibfehler! Lieber was privates! Lieber was professionelles! Lieber über Politik schreiben! Lieber mit Anspruch! Lieber lustig. Lieber kreativ! Lieber gar nicht.. oh jetzt sind mir die Gründe ausgegangen und ich hab keine Lust mehr zu schreiben….“

Also… einfach mal alle Zweifel wegwischen und nur das positive sehen. So wie früher, als man jung war. Als das weiße Blatt der Seele noch weiß war und Eindrücke aufgenommen hat. Und nicht zugestellt war mit „Erfahrungen“ des Lebens, die aus dem süßen Brei der Lebenskraft und Lebensfreude einen bitteren oder dunklen gemacht hat, der nun jegliche Initiative und Schaffenskraft unterdrückt und aussaugt. Von dem man sich aussaugen lässt, weil man nichts dagegen stellt. Wie ein Muskel, der immer schlaffer und unansehnlicher wird.

Jeden Tag schreiben ist .. wie jeden Tag eine Blume zeichnen. Jeden Tag einen Zuckerbecher, aus dem täglich einen Löffel holt…die Kaffeemaschine. Versucht, die Töne wiederzugeben (brubbel, graantel, grabel, schnöff, schnöff, glucker) und darüber zu meditieren.
Jeden Tag den Monitor zeichnen, vor dem man sitzt, damit man endlich mal die geraden Linien hinbekommt… Schreiben ist Übung. Je öfters man es macht, desto besser wird man darin. Man schult seinen Geist, man schärft sein Denken. Man passt die Filter an. Lässt nur noch das durch, was einen interessiert, verarbeitet das, was einen besonders bewegt. Und umgekehrt: Man lässt nur noch das heraus, von dem man meint, dass es öffentlichkeitstauglich ist. Dass es Freunde interessieren könnte. Dass es ok is. Es dient also auch der Selbst-Regulierung.

Schreiben ist Kommunikation. Man drückt sich selbst aus. Lässt andere teilhaben. Öffnet sich. Teilt mit.

Jeden Tag zu bloggen würde bedeuten, sich jeden Tag darin zu üben. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Der Datenbank ist es doch egal.
Die ist groß und nimmt alles auf, was du reinstellst. Und wenn sie voll wird oder langsam, mach eine neue auf! Die Welt ist voller Kreativität, voller Energie! Man muss sie nur aufnehmen, nutzen, verarbeiten…

Man muss einfach nur.. jeden Tag bloggen.

 

 

Unheilvolle Wolken

Unheilvolle Wolken rollen über den Horizont und verdüstern die gerade aufkeimende Frühlings-Sonne. Die Fröhlichkeit der letzten Winter-Olympiade ist irgendwie im Hals, bzw. im Gewehrlauf stecken geblieben. Die Gespenster der Vergangenheit lernen plötzlich wieder zu laufen. Sie werden vom niemals alternden Blut des Hasses und der Engstirnigkeit genährt.

Die Macht kommt ohne Worte, ohne Schilder, ohne Namen. Und doch weiß jeder, wer gemeint ist.

„Diplomatie!“ schreit der Westen – schon etwas heiser von der ständigen Wiederholung geworden -„Panzer“ entgegnet der KGB-Chef.

Rührend: Die Soldaten der einen Armee, die laut singend auf die Soldaten der anderen Armee losmarschieren und nur mit der eigenen Fahne und ihrem Mut bewaffnet, wieder zurück in ihre Betten wollen. Aber da liegt jetzt jemand anders. Jemand ohne Humor.

Meldung über Meldung tickert über den „Liveticker“… „eine Interkontinental-Rakete wurde abgefeuert“.. ich reibe mir die Augen. Mediengeilheit, nur eine weitere, gut klingende Meldung oder echter Hintergrund? Das klingt sehr nach kalter Krieg. Nach dem roten Knopf, den damals zum Glück niemand gedrückt hat. Ach, nur ein Test, ja dann können wir ja beruhigt weitermachen und den kleinen Russen, der so gerne groß wäre, weiter mit seinen Panzern spielen lassen… nur der Eimer und die Förmchen, die sollten besser ihm überlassen werden…

Nehmen und Geben

Einatmen und ausatmen. Konsumieren und selbst gestalten. Zuschauen und nachmachen.
Geld einnehmen und ausgeben.

Sich die Sorgen der anderen anhören und über die eigenen Sorgen sprechen.
Essen zu sich nehmen und Essen von sich geben.

Dem Krach Zuhören und selber schreien. Etwas schönes empfinden und andere streicheln…
Ein Bild anschauen, sich darüber freuen und dann selbst etwas malen.

Es bildet sich eine Einheit oder ein Gleichgewicht, wenn man die Brücke dazwischen überwindet… ganz natürlich eigentlich.

Eine Störung kann eigentlich nur auftreten, wenn etwas davon einseitig passiert. Also wenn man nur einatmet, aber nicht ausatmet. Wenn man nur Kalorien zu sich nimmt, aber keinen Sport macht. Wenn man nur anderen zuhört, aber nicht mehr über sich selbst sprechen kann.

Wenn man nur Fernsehen schaut, aber darüber nichts sagt, nicht redet und keine eigene Meinung „postulieren“ kann.

Es gibt viele Leute, bei denen ist dieses Gleichgewicht aus Nehmen und Geben etwas gestört, bzw. im Ungleichgewicht: Leute, die nur geben, die sich verausgaben aber nicht an sich selbst denken.

Oder Leute, die nur reden und reden wie ein Wasserfall, aber anderen nicht zuhören können.

Oder Leute, die nur Reichtum anhäufen, aber vergessen, das ganze wieder auszugeben und in den Kreislauf des Lebens zurückzugeben.

Es gibt viele Leute, die nehmen und halten alles für selbstverständlich: Die Lebensmittel, die Straßen, die Arbeit der anderen, das Gesundheitssystem, die Rente, die Polizei, das Wasser-Angebot, die Ordnung und die schönen, neuen gepflanzten Blumen am Wegesrand- aber sie geben nicht. Wollen keine Steuern zahlen, fühlen sich nicht verantwortlich, nehmen nur.

Der Weg zum Kriminellen ist nicht mehr weit : Auch der nimmt nur anderen etwas weg, ohne jemals zu geben. Spionage-Dienste und Hacker nehmen anderen ihre Daten und klauen ihre Identität, geben aber nichts von sich selbst preis. Der Internet-Troll zerstört die Kommunikation von anderen, kann aber selbst nichts produktives herstellen.

Daher ist es im Rahmen einer Religion (aber auch einer Ethik) so wichtig, über das „Geben“ nachzudenken. Es ist für die meisten etwas schwieriger zu erreichen als das „Nehmen“.

Besonders deutlich wird das auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen: Wir erwarten oft, dass der andere den ersten Schritt macht, erwarten, dass er etwas „gibt“ und wollen nur nehmen. Wir sitzen einsam und enttäuscht in unserem Zimmer und fragen uns, warum uns niemand etwas gibt…

So können Kontakte aber nicht funktionieren. Im Grunde basiert jede Freundschaft, jeder Kontakt auf einem aktiven Geben und einem Vertrauensvorschuss, den ich anderen quasi als Kreditgeber „gebe“…

… auch wenn ich schon weiß oder ahne, dass evt. nichts mehr zurückkommt und ich auf meinem investierten „Mitgefühl“ sitzengeblieben bin. Dieses Risiko muss man einfach eingehen. Denn meistens kommt deutlich  mehr zurück, als man eingesetzt hat.

Wenn man genau überlegt, kann die Welt nicht ohne diese beiden Elemente existieren. Weder nur aus dem „Nehmen“ heraus, noch nur aus dem „Geben“ heraus.

Ein Wiegenlied

Bevor ich´s wieder vergess, in den unendlichen Weiten des Internets…
ein sehr schönes Video von Stromae „Dodo“.

Der Vorteil: Ist dank der bewegten Bilder und der schönen Interpretation auch ganz ohne Französisch-Kenntnisse zu verstehen… (Musik überwindet Sprachgrenzen)

Wer dennoch etwas lesen mag, der findet hier die passende Lyrics, in Französisch oder Englisch

Finden und gefunden werden

Letztens habe ich gelesen, dass es Google die Blogs in ihrer „Wertigkeit“ heruntergestuft hat, sie also bei den Suchergebnissen nicht mehr so oft erscheinen. (weiterführende Infos z.B. hier  oder hier) Subjektiv habe ich dieses Gefühl auch schon gehabt- insgesamt kommen weniger Leute über die „einzige“ große Suchmaschine auf das eigene Blog. Und wenn, dann sind die Suchbegriffe meistens „encrypted“ und man weiß nicht wirklich, warum die Leute einen gerade gefunden haben, welches Thema denn nun der ausschlaggebende Grund war. Die Folge ist, dass das Blog immer mehr verarmt, die Besucher wegbleiben und auch nicht mehr kommentiert wird.

Neue Leser und mehr Besucher zu bekommen, ist also ein Problem, dass jeder Blog-Autor/ jede Blog-Autorin früher oder später haben wird. In der Aufmerksamkeitsökonomie des Internets ist es ein harter Kampf, überhaupt gehört und gelesen zu werden. Ohne technische Hilfsmittel wird es nicht gehen. Höflichkeit, Moral und eine einwandfreie Weltanschauung alleine reichen nicht..

Dazu kommt, dass die Blogosphäre ein ziemlich abgeschlossener Raum geworden ist, in dem es wichtiger als je ist, dass die Leute sich untereinander vernetzen. Viele Schnittstellen zu großen Seiten wie Google, Facebook und Youtube gibt es eigentlich nicht- schon gar nicht zu den „klassischen Medien“ wie Spiegel, Welt, Bild, Tagesschau, etc.

Man kann also nur schwer hoffen, dass sich „von selbst etwas ändert“. Wer gefunden werden will, muss aktive Schritte unternehmen: Z.B. bei Twitter die Blog-Postings reinstellen, auf Facebook schreiben, etc.

Eine andere gute Möglichkeit scheinen mir aber auch Blog-Verzeichnisse zu sein. Hier ist es möglich, sein Blog in eine bestimmte Kategorie eintragen zu lassen. Das macht es anderen Leuten einfacher, aus der Fülle der Webseiten die richtige „herauszufischen“.

Es ist für einen selbst aber auch einfacher, andere Blogs zu finden. Nur so kann man neue, frische Blogs finden, die zu dem eigenen Blog inhaltlich passen und die Blogroll erweitern. Nischen-Blogs und kleine Blogperlen wird man überhaupt nur über eine aktive, eigene Suche finden. Hier unterscheiden sich die Blogs doch sehr vom Konsum der Massenmedien, bei denen man immer alles fertig präsentiert bekommt und doch nicht so richtig satt wird.

Eine gute Seite über Blogverzeichnisse habe ich z.B. hier gefunden:
http://www.blogprojekt.de/2009/04/08/blog-start/die-besten-deutschen-blog-verzeichnisse-1/

Dort werden die wichtigsten Blog-Verzeichnisse vorgestellt und Empfehlungen und Erfahrungen veröffentlicht. Vor allem das „nofollow“ Argument scheint ein sehr wichtiges zu sein. Dass es sowas überhaupt gibt bzw. auch bewusst eingesetzt wird, habe ich bis jetzt nicht gewusst. (Infos darüber hier oder hier)

Aber Achtung! Bei sovielen neuen Blogs, die man findet und jetzt alle lesen muss, könnte es sein, dass man vergisst, sich selbst einzutragen… 😉

Toleranz im allgemeinen

Über diese Debatte in den letzten Tagen über Homophobie, Hitzlsperger- Outing, über Petitionen, Gegen-Petitionen, etc. müsste ich mich eigentlich aufregen. Irgendeinen Beitrag dazu beitragen. Mir müsste das Blut ins Gesicht schießen, ich müsste mich aufregen, neue Gegner suchen, mich positionieren, andere motivieren, Feindbilder pflegen, Intoleranz bei anderen suchen, mich selbst perfekt finden, Scheingefechte kämpfen und es dann alles – politisch korrekt – in ca. vier Tagen wieder vergessen.

Das alles möchte nicht machen, einfach, weil es viel zu anstrengend ist und sich zweitens dadurch auch „nichts ändert“. Was soll sich denn überhaupt ändern? Die Frage ist doch zentral und sollte als erstes gestellt werden: Möchte man mehr Toleranz im Allgemeinen, möchte man von anderen Menschen eine bestimmte Meinung hören oder möchte man gar einen neuen Grabenkrieg aufmachen („sie haben einen Feind mehr“) ?

Ich will daher nur darüber schreiben, was ich an der Debatte augenscheinlich am komischsten finde, wo ich die meisten Widersprüche entdecke:

„Toleranz im allgemeinen“ weiterlesen

Ein neues Jahr

Liebe Leserinnen und Leser, danke fürs Lesen, danke fürs Kommentieren und ein erfolgreiches Neues Jahr wünsche ich Euch!

Endlich hat ein neues Jahr begonnen. Traditionell ist das immer eine gute Zeit, weil man den Schwung aus den Feiertagen und das kalendarische Ereignis meistens dazu nutzen kann, wichtige Weichen im Leben umzustellen oder etwas „ganz neu zu machen“. (gute Vorsätze) Die Frage ist schonmal die: Warum gelingt das eigentlich nur zum Jahreswechsel und nicht einfach so unter der Woche?

Bei mir zusammengefasst, gab es keine größeren Änderungen: Ich hab mir ein paar Gedanken zur Bloggerei gemacht (die folgen), den Politik-Alltag etwas verfolgt (eher gelangweilt oder angewidert, daher gabs auch keine Artikel), Mitleid mit Michael Schumacher gehabt, die Feiertage und das relativ warme Wetter genossen und mich letztendlich wieder mit viel Schwung in die Arbeit gestürzt (dieses Jahr zum Glück ohne Schnupfen und ohne Grippe).

Und jetzt geht es auch schon los…

„Ein neues Jahr“ weiterlesen