Weltgerechtigkeitstag

Mal ehrlich, wozu brauche ich einen Weltfrauentag, wie er heute ist? An der Rollenverteilung ändert sich nichts, ich werde nicht mehr geliebt als sonst, das Einzige was bei manchen anders ist, dass mehr Bewusstheit für das Thema „Gleichberechtigung“ vorhanden ist.

Allein die Tatsache, dass man Millionen von Menschen in einer einzigen Kategorie aufteilt, kann schonmal nicht gut gehen. Menschen sind unterschiedlicher, komplizierter und vielschichtiger als dass es uns solche einfachen Schublade wie M und W glauben lassen. Was ist mit den nötigen Zwischenwesen u. Zwischenstufen? Männer mit weiblichen Gehirn? Frauen mit männlichem Gehirn? Zwitter? Androgyn veranlagte Menschen? All die erfasst man schonmal nicht und das bedeutet, dass man ungerecht und unlogisch denkt.

Die Geschlechter wurden seit dem Anbeginn der Menschheit und in jeder Kultur (zumindest den großen, bekannten) ungleich behandelt, es haben sich auf Grund anatomischer Unterschiede Rollen herausgebildet, die einzig und allein das bessere Überleben der Art zum Zweck hatten. (Frauen am Herdfeuer, Männer bei der Jagd; Frauen= emotional, sozial geprägt, Männer= analytisch, Kampf und Macht)

Darauf bauen die meisten biologischen und psychologischen Bücher auf, die vor allem auch die Unterschiede in den Gehirnen und die in den Jahrtausenden gewachsenen Verhaltensunterschiede bei Mann und Frau untersuchen. Wir haben uns an all das so sehr gewohnt, dass die kurze Dekade der nominellen Gleichberechtigung wie ein Fremdkörper in dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit wirkt. Jahrhunderte der Geschlechtertrennung und mit einmal soll alles anders werden? Es ist klar, dass das nicht funktionieren kann.

Solche langwierigen und bewährten Strukturen wie die Geschlechterrollen können sich nicht mit einmal auflösen. Sie können nur hinterfragt, diskutiert und von jedem einzelnen in kleinen Schritten geändert werden. Es wird auch nicht bedeuten, dass man wieder umgekehrt über einen Kamm scheren kann und alle „Frauen sollen arbeiten“ oder „alle Männer sollen Kindererziehung machen“. Wer so linear und vereinfachend denkt, hat das Prinzip der Gleichberechtigung nicht verstanden, welches im Kern die Freiheit zu wählen und zu entscheiden ist.

Jede Frau, die selbstständig sein will und in der Flut der Möglichkeiten ihr Lebensziel bestimmt, wird unweigerlich auf Hindernisse treffen, die als Hinterlassenschaft und Gewohntheit unserer Kultur zu bezeichnen ist. Menschen, die sie daran hindern, „gutes Zureden“ von weiblichen Bezugspersonen, Einflößen von Schuldgefühlen und Angst, Barrieren von Chef und Personalleitern, Ungleichheit in der Bezahlung, Spannungen in der Beziehung. Das bedeutet, dass jeder Schritt ein Kampf sein wird und muss, weil ja etwas verändert werden soll. Hier braucht jede Frau Unterstützung, Ansporn und Hilfe von ihrem Partner und der Familie und das geht nur, wenn die Schritte gemeinsam und mit gegenseitigem Respekt besprochen werden.

Gewohnheiten leben in den Köpfen, Vorstellungen von „richtig“ oder „falsch“ sind meistens nur gedankliche Produkte. Dies wiederum heißt nicht, dass sie keine Macht hätten, im Gegenteil! Ungleichheit und Rollenzwang beginnt in den Köpfen, in den Worten von Machtinhabern (Kirche, Pabst, usw.) wird über die Menschen verteilt und von den Familienoberhäuptern delegiert.

Man hat daher wahrscheinlich versucht, die klassisches dominante Vaterrolle abzuschaffen, aber das Resultat sind nur Scheidungen, Chaos und Disziplinlosigkeit in den Familien gewesen. Wer die Bedeutung der Väter für die Erziehung unterschätzt und meint, eine Frau könne es alleine genauso gut, sieht nicht die Bedeutung der Geschlechter im Gesamten. Nur im Austausch und Dialog, in der Gemeinsamkeit und Hilfe vom männlichen und weiblichen Prinzip kann eine Familie gut erzogen werden. Männer und Frauen ergänzen sich im Idealfall, so dass die Kinder beides mit auf den Weg bekommen: Durchsetzungsstärke, Disziplin, Fähigkeiten in Mathematik und Logik, Selbstbewusstsein- aber auch Empathie, soziale Fähigkeiten und Nächstenliebe.

Da in der Erziehung beide „Kanäle“ so wichtig sind, ist der ständige Dialog zwischen den Geschlechtern das Wichtigste. Das Finden einer gemeinsamen Sprache, das Vermitteln und Klären von Konflikten und das Finden eines grundlegenden Konsens.

Der Weltfrauentag kann also helfen, sich bewusst zu machen, wie wichtig das Prinzip „Gleichberechtigung“ als Ganzes ist- und dass er nicht dazu dienen sollte, die Vorurteile noch schlimmer zu machen und die Gräben tiefer zu graben.

Andere Blogs zum Thema „Weltfrauentag“ (via Twitter)

Virtuelle Sozialkontakte

Das Nachdenken über die Twitterei zeigt zugleich die positiven wie negativen Aspekte des Denkens.

Wie immer, gibt es nämlich Vor- und Nachteile daran. Nehmen wir die Tatsache, dass jemand Fernsehen sieht, z.B. eine beliebte Fernsehshow, und dazu mit anderen darüber twittert. Zuerst möge man denken, dies sei eine komische Art und Weise „gemeinsam zu fernsehen“ und es mag etwas abschrecken. Warum machen Menschen das und ist das eine sinnvolle Art und Weise des Zeitvertreibs? Überhaupt sind „virtuelle Freunde“ etwas komisches und man muss sich erst daran gewöhnen, Zeit und Energie in dieser dubiosen Datenwolke zu verbringen, über die momentan so viel berichtet wird. Traditionelle Medienkritik ist sehr leise geworden, aber nichtsdestotrotz darf man den Blick für Gefahren nicht aus den Augen verlieren. Wer könnte es besser, als die Nutzer selbst?

In Zeiten von Energieknappheit und beschleunigten Abläufen liegt es nahe, Zeit und Geld zu sparen, indem man sich Freunde aus der Datenleitung vor das Sofa holt. Bei Bedarf noch ein wenig chatten oder die Videokamera an und schon gleicht die virtuelle Kommunikation der „echten“- bis auf die Gerüche und die reale Präsenz mal abgesehen (was vielleicht auch ein Segen sein kann, gerade bei den Gerüchen….)

Ist das jetzt „schlechtere Kommunikation“? Wird man durchs Twittern und bloggen vielleicht einsam? Oder werden die Grundvorraussetzungen von Kommunikation derartig eingehalten, dass man getrost sagen kann, es sei nicht ungesund?

Obwohl dies der Grundpfeiler jedes Bloggers sein müsste, findet man zu dem Thema nur wenig. Vielleicht sind die meisten Blogger und Twitterer einfach soweit, dass sie die Vorteile der virtuellen Kommunikation soweit schätzen gelernt haben, dass sie zu dieser Entscheidungsebene gar nicht mehr zurückgehen und sie irgendwie als „ok“ abgehakt haben.

Es fällt mir immer nur bei denjenigen auf, die nicht bloggen oder twittern und dem Ganzen dann negativ und ablehnend gegenüber stehen. Wenn ich mir ihre Argumente so anhöre, wird mir bisweilen Angst und Bange und ich denke, dass ich vielleicht im falschen Zug sitze?

Die Essenz jeder Kommunikation ist „Datenaustausch“ bzw. „Informationsaustausch“. Hier ist das Internet stark und es gibt keine Nachteile, eher Vorteile, weil mehr Informationen als üblich ausgetauscht werden, manchmal zuviel (Reizüberflutung).

Aber auch Sekundärelemente wie Vermittlung von Zuneigung, Ablehnung, emotionale und zwischenmenschliche Konflikte sind für den Menschen wichtig. Zum Beispiel zur Verbesserung der sozialen und emotionalen Intelligenz und weil der Mensch grundsätzlich ein Gesellschaftswesen ist.

Denkt man an die Wirkweise der Spiegelneurone wird klar, dass auch ein direktes Sehen des Gegenüber nicht unwichtig ist, um dessen Gefühlszustand zu kopieren bzw. „zu empfinden“. Spiegelneurone werden aber (soviel ich das verstanden habe) auch bei der Vorstellung über eine Sache, bei Lauten, Handlungen, usw. aktiv und gelten als „Simulationszellen“ für eine reale Tat. Das heißt, unser menschlicher Körper besitzt die grundlegende Fähigkeit, sich eine Sache vorzustellen oder soweit zu simulieren, dass sie beinahe als real gesehen wird. Die virtuelle Welt in ihrer Gesamtheit (also Internet, Chat, Blogs, Spiele, usw.) macht nichts anderes, als unser Gehirn ständig auf dieser virtuellen, abstrakten Ebene zu trainieren und für das „echte Leben“ vorzubereiten. Denkt man die real mögliche Vernetzung von virtueller in reale Währung (z.B. in Secondlife) oder die machtvollen Fähigkeiten von Sozialkontakten in Facebook, Xing, usw. wird schnell klar, dass die Art und Weise der genutzten Schnittstellen es sind, die den Grad meiner „letztendlichen Realität“ bestimmen.

Bloggertreffen oder Twitterlesungen sind ebenfalls Dinge, die das virtuelle Denken in reale Taten, echte Menschen und „Greifbares“ umwandeln. Zuerst war das Netz, der Gedanke, dann das Treffen und -bei ausreichender Pflege- die soziale Bindung!

Es liegt also an jedem selbst, wieviel Realität er aus der virtuellen Welt zieht und umgekehrt. Ich empfinde z.B. gerade die Tatsache, dass man nicht so verletzt werden kann und bei Nichtgefallen einfach den Strom auslässt und bestimmte Dienste nicht nutzt oder Menschen meidet, sehr befreiend und angenehm! Gerade die Freiwilligkeit und die Nicht-Notwendigkeit zur Verpflichtung befreit die virtuelle Kommunikation um unnötige Zwänge und verbessert ihre Auswirkung.

Auch andere Aspekte, wie z.B. die Geschwindigkeit und die Möglichkeit „zu wählen“ sind enorm.

Mal angenommen heute abend läuft eure Lieblings-Fernsehsendung. Würdet ihr jetzt bei Regen von Haus zu Haus gehen und überall nachfragen, ob jemand mitschaut? Selbst wenn, die Gefahr wäre groß, dass man sehr lange braucht, vielleicht bei Hunderten Haushalten klingelt, sich lächerlich macht, abgewiesen wird, keine Gleichgesinnten findet, nass wird, Gefahren ausgesetzt ist, usw.

Bis dahin wäre die TV-Sendung längst vorbei!

Wie einfacher es da ist, an den PC zu gehen und sich mit ein paar Mausklicks diejenigen Menschen rauszusuchen, die genau das gleiche machen und gerade dazu schreiben wollen- und selbst wenn sie in Berlin, Hamburg oder Köln leben!

Dennoch, wenn man den Fernseher ausmacht, ist man wieder einsam, hat sich real nicht viel verändert. Es bleibt nur einfach das Gefühl, dass man mit anderen zusammen Fernsehen geschaut hat, dass sie virtuell bei einem waren. Seltsam!

Und ist nur diese Simulation einer Tat ausreichend für den Menschen, glücklich und ausgeglichen zu sein, sich im sozialen und emotionalen Bereich befriedigt zu sehen?

Was meint ihr?

Wo sind die Gefahren der virtuellen Kommunikation? Was habe ich übersehen? Wie sehen klassische Negativ-Beispiele aus?

Wo aber gibt es Leute, die von den sozialen Fähigkeiten des Internets soweit profitiert haben, dass sie durchweg als Gewinner anzusehen sind?

Nicht geschäftlich, sondern vor allem menschlich?

……………………………………………………..
Noch ein paar Links via Google als Ergänzung:


Das Leben ist eine Suche

Mein letzter Artikel war der Migräne-Artikel. Dieser Sonntag hat mich nun wirklich aus dem Leben gehauen. Nicht nur das Wetter, auch ich habe mich verändert. Habe ich in der letzten Woche noch viel Kraft und Elan gehabt, saugte mir der Tag plötzlich alles aus mir heraus. Von heute auf Morgen war die Motivation von 100 auf Null gefallen und alles nur wegen ein bisschen Kopfschmerzen?

Nein, ich fühle, da ist noch mehr. Mir wird z.B. bewusst, was es heißt mit „Leib und Seele“ zu bloggen. Frauen bloggen anders als Männer, da bin ich mir sicher. Auch wenn ich viele Sachen zum Thema „Gleichberechtigung“ nicht mehr lesen kann und will (oder zum Thema „Ungleichberechtigung“, das scheint auch ein Trend zu sein), so wird es mir klar, dass es große Unterschiede gibt. Dass ich meistens eine Gefühlsbloggerin bin, aber auch eine Leidenschaft für lange und philosophische Texte habe.

Im Blog erkennt man den Menschen. Das ist eine sehr einfache Formel, aber da ein Blog so sehr „Seelen-Werkzeug“ ist und so individuell geprägt wird, liegt das auf der Hand.

Nehmen wir der bisherigen Stand meines Blog: Ca. 50 echte Besucher am Tag, ca. 80 Feed-Leser (wenn was geschrieben wird) und ein paar zerstreute Hits. Im neuen Blog habe ich genau 148 Beiträge (Verschwindend wenig für ein Jahr) und 583 Kommentare, das macht durchschnittlich 3,939 Kommentare pro Beitrag. Der Schwerpunkt scheint also auf der Diskussion zu liegen.

In den Jahres des Entstehens ist das Blog nie explodiert, wurde nie kommerziell und ist stets nur langsam gewachsen. Ich merke, dass mir die Menschen, die es lesen, sehr wichtig sind. Ich habe eine Verbindung zu den Lesern und über jeden, der hier schreibt, denke ich nach und versuche mir Gedanken zu machen. Was soll ich schreiben? Was passt? Was langweilt, usw.
Manchmal lese ich andere Blogs tagelang und denke nur über denjenigen nach und schreibe selbst nichts. Das ist das, was ich an mir „weiblich“ bezeichnen würde, das passive und menschlich orientierte. SEO Blogger und andere Experten schreiben etwas zu einem Thema oder wollen wachsen und Geld verdienen. Das geht unter Umständen schneller und ist weniger kompliziert.
Wenn ich blogge, versuche ich etwas für Menschen zu kreieren und wie ihr wisst, versuche ich immer Emotionales und Moralisches mit reinzupacken, ich kann nicht anders!

Umso mehr macht es mich traurig, wenn ich sehe, dass ich damit nichts erreiche oder nicht erfolgreich bin. An die menschlichen Maßstäbe gilt es ganz andere Regeln anzulegen. Ich kann keine Spam-Mails verschicken und Werbung für „Deinen Glauben!“ machen. Ich kann niemand nerven, so lange bis er über sich selbst nachdenkt. Ich kann eigentlich überhaupt nichts machen, außer zu schreiben.

Und wenn ich mir Menschen so anschaue, dann fallen mir genau zwei Dinge auf (nein eigentlich noch mehr), alles Sachen über die ich länger als sonst nachdenken musste, Gedanken, die im Austausch mit anderen Menschen entstanden sind..

Ich liste mal ein paar davon auf:

  • Ist Twittern echte Kommunikation? Oder wäre es besser, Menschen in real zu treffen, anstatt den gemeinsamen Fernsehabend mit Hilfe von technischen Geräten und dem Internet zu verbringen? (Stoff für einen ganzen Artikel)
  • Wozu braucht man überhaupt ein Blog? Warum verbringen manche Menschen soviel Zeit damit, andere hingegen gar nicht? Warum gibt es Menschen, die Blogs regelrecht „hassen“ und wie erreicht man die? Haben sie vielleicht sogar Recht?
  • Wieviel Idealismus braucht der Mensch? Gibt es ein Ende von Mitgefühl und warum setzen soviele Menschen Barrieren vor ihr Herz und hören auf zu helfen?
  • Warum gibt es soviele griesgrämige Frauen und warum habe ich bei so vielen Menschen das Gefühl, dass sie völlig isoliert im Raum stehen und keinerlei Bindungen haben, die ihr Herz berührt und verändert?
  • Überhaupt die Kluft zwischen den Geschlechtern habe ich in der letzten Zeit stärker als sonst gespürt
  • Männer, die über Frauen lästern….
  • Frauen, die über Männer lästern…usw.

Ich weiß nicht, was genau mich am meisten davon betrifft oder verletzt, es ist mehr die Summe aller Erscheinungen über die ich nachdenken muss.
Normal habe ich ein Thema und mache mir dazu Gedanken, das ist einfach. In der letzten Zeit war es aber eine ganze Bank von Eindrücken und da dauert das Verarbeiten einfach etwas länger!

Vor allem die „gefühlten Eindrücke“ sind es, die mich runterziehen, die aber auf der anderen Seite mit dem Denken so schwer zu erreichen sind. So eine allgemeine Unlust und schlechte Laune scheint es bei vielen zu geben, bei manchen wurde sie sogar zum Charakter und zum Lebensinhalt. Sowas macht mir Angst.

Jede Einstellung, die ich habe, verändert die Welt. Gehe ich mit niedergedrückter Miene an das Werk, wird auch das Ergebnis nicht besser sein. Sehe ich immer nur das Schlechte, wird alles um mich herum schlecht bleiben. Die eigene Einstellung ist das A und O.

Und so kann ich es z.B. auch nicht verstehen, wenn man sagt „es gäbe zu viel Idealismus und Nächstenliebe“. Das kann es nie geben! Natürlich gibt es praktische Grenzen, anderen zu helfen, kann z.B. sehr anstrengend sein. Aber man sollte nie im Kopf die Grenze setzen. Die Grenze im Kopf zu überwinden – ist überhaupt das Schwierigste beim Helfen.

Heutzutage haben die Menschen soviel Freiheiten, es ist kaum ersichtlich, woran man sich halten kann und will. Das Gewissen, vor allem das mit Hilfe des Nachdenken „erarbeite Gewissen“ ist wichtiger als je zuvor. Praktisch haben wir vielleicht viele Freiheiten, aber aus all den Erscheinungen und Ablenkungen etwas zu wählen, was glücklich macht und dem Menschen als Ganzes hilft, das scheint ein Problem zu sein und ist in der Tat, sehr schwer.

Und dazu hab ich mein Blog! Das Blog ist der Kompass im Dschungel der Werte und Erscheinungen. In meinem Blog steht mein Pfad, mein Entschluss, meine Erwägungen, meine Landkarte. Ich schreibe darüber und wenn es jemand findet und für lesenswert und nachvollziehbar hält, dann kann er sich eine Weile mit mir gemeinsam durch den Dschungel schlagen, solange bis er meint „an dieser Kreuzung müssen wir links“ und ich aber lieber geradeaus gehe.

Was ist das Leben anderes als eine Suche?

Dafür dient das Blog. Das Leben bedeutet schnelle Entscheidungen und wenig Zeit für Überlegung. Im Blog kann man Pause machen und über alles nachdenken. Es klären, es verarbeiten, in einem besseren Licht sehen und schließlich neue Kraft tanken!

Das Fühlen der Sterblichkeit- Erfahrungen mit Migräne

Endlich, endlich habe ich mir gedacht, habe ich auch mal wieder was zum Bloggen. Endlich passiert in meinem Leben etwas, das „echt“ ist, dass sich authentisch anfühlt und voller Schwere und Tiefgang ist.
Endlich, hab ich mir gedacht…

Da ich nicht damit rechne (pessimistisch wie ich bin), dass ich mal einen Arzt finde, der mit länger als zehn Minuten zuhört, dabei aber kein Psychologe ist (denn im Kopf bin ich gesund…meistens) und nicht nur etwas technokratisches aufschreibt, muss ich meinen kleinen Blog mal eben für mich als persönliche Selbst-Darstellungsbühne zweckentfremden, den Idealismus als einziges Ideal aufleben lassen und so tun, als ob ich damit jemand helfen möchte…. (..).

Wie auch immer. Lasst mich vorne anfangen.

Die letzte Woche war so super gelaufen, schöne Arbeit, nette Menschen, viele Ereignisse, die Sonne kam raus, ich fühlte mich frisch und frei.

Twitter machte mir endlich soviel Spaß, wie ich dazu brauche und auch andere Dinge gefielen mir gut. Samstags hatten wir noch etwas renoviert, abends war ich dementsprechend kaputt. Aber nicht traurig oder so. Da war nur die Tatsache, dass ich unter der Woche unregelmäßig geschlafen hatte. Abends das eine oder andere Glas getrunken hatte. Mehr gechattet hatte als sonst und überhaupt- der Computer mein ständiger Begleiter war. Davon gekennzeichnet hatte ich starke Muskelverspannungen, vor allem im Nacken und in der linken Hand (Mausarm).

Angespornt von Entschlossenheit und Tatendrang, traf ich gleichzeitig auf die hohe Mauer und physischen Begrenzungen der Schaffens-Manie.

Okay, sowas kenne ich und ich dachte mir nichts dabei. Sonntag fing dann denkbar schlecht an. Die Vögel krischen so laut, als säßen sie neben mir und nicht draußen, in einem entfernten Baum. Nein- Vögel schlafen nicht lange, die stehen IMMER früh auf, so auch Sonntags, vor allem im Frühling. Um sieben Uhr gesellte sich dann meine Magensäure und- wer weiß- vielleicht auch ein bisschen Gallenärger dazu. Auf jeden Fall grummelte es dann mächtig und stieß mir sauer auf- wortwörtlich. Sodbrennen!

Ich stand also am Sonntag um sieben Uhr auf, setzte mich auf die Bank draußen vor der Tür- ach und herrlich war es. Ein nebliger, nicht zu kalter Morgen im März. Ich genoss es. Dann ging ich rein, verzichtete auf den Kaffee, weil der nicht gut für den Magen ist. Mein Magen war noch sehr sauer.

Ich trank einen Tee und aß nichts. Ich setzte mich an den PC. Schon bald merkte ich aber, dass es mir nicht gut war (hier muss ich abkürzen).

Abends sah ich Fernsehen („Der Teufel trägt Prada“, übrigens ein sehr guter und empfehlenswerter Film), als es begann: Ein stechender Schmerz, der langsam stärker wurde, breitete sich vom Nacken in den Kopf aus. Es dauerte nich lange und er okkupierte meine gesamte rechte Kopfhälfte. „Migräne!“ schoss es mir durch den Kopf, doch der war bereits so voll mit Schmerz, dass das Denken nicht mehr klappte.

Im Anschluss an den Spielfilm sollte noch eine Reportage über die Model-Welt kommen, ein ehrlich recherchierter, harter Bericht über das „hinter den Kulissen“, ich schaffte ihn nicht mehr. Zu den Schmerzen, die jetzt mein gesamtes Wesen ausmachten und mich in jeder Lage und Bewegung stöhnen und ächzen ließen, kam noch eine leichenblasse Übelkeit hinzu. Meine Haare waren verwuschelt und alles an mir war durcheinander. Dass ich im Moment nicht sehr hübsch war, konnte ich im Spiegel sehen: Die Falten auf dem Gesicht waren angespannt und tiefe Furchen wurden mir vom dunklen Migräne-Gott in die Stirn geritzt.

Ich verzog mich ins Schlafzimmer, als die Migräne ihren Maximal-Peak erreichte (wusstet ihr, dass es da regelrechte Anfälle geben kann?). Mit letzter Kraft riss ich meine Klamotten vom Leib, schlüpfte mit letzter Kraft in meinen Schlafanzug, da war es erst halb elf. Ich machte das Licht aus (Lichtempfindlichkeit!), hielt das aber nicht lange aus, da die Schmerzen so stark waren, dass ich Angst bekam, ich würde sterben. Solche Kopfschmerzen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehabt. Und auch, was das allgemeine Schmerzlevel angeht, war es an der Obergrenze dessen, was ich bisher „fühlen durfte“.

Ich war sehr verzweifelt und unsicher und fühlte mich wie ein Häufchen Elend. Zu den Schmerzen kam jetzt Selbstmitleid, gemischt mit Selbstvorwürfen, was ich alles falsch gemacht habe, dass es „eine Strafe“ wäre und solch unsinniges Zeug… die Bilder des zuvor gespielten Computerspiels rissen plötzlich meinen Horizont ein, brutale Bilder die sich mit unverminderter Härte in das Gesichtsfeld brannten und die Übelkeit verstärkten (zuviel PC ist nicht gut bei Migräne…ich weiß).

Diese ganze Mischung aus Eindrücken und Gefühlen bauschten sich immer mehr auf und gipfelten schließlich in einem Weinanfall. Ich war so verzweifelt und voller Schmerzen und hatte eben gerade die letzte, im Haus verfügbare, Schmerztablette geschluckt. Ich fühlte mich völlig hilflos. Wälzte mich auf dem Bett hin und her und dachte, ich würde sterben. Keine Lage löste die Schmerzen- aber das Weinen half.

Durch das Weinen löste sich zumindest mal eine erste Anspannung und da ich das wusste, schleppte ich mich weinend in das Wohnzimmer, wo mein Partner noch TV schaute. Als er mich in den Arm nahm und tröstete (ich liebe ihn einfach für seine nette Art) löste das noch mehr Anspannung und das kindliche, kleinmütige Selbstmitleid wurde noch stärker. Nur mit dem Schlafanzug-Oberteil saß ich jetzt am Küchentisch. Die inneren Bilder drehten sich, die Wände schienen krumm, alles war plötzlich entrückt und unwirklich- nur der Schmerz, der Schmerz, der Schmerz.

Ein paar Tempos schon verrotzt, merkte ich, wie die Nasennebenhöhlen durchs Weinen zugingen (sowieso ein Dauerproblem bei mir) und ich keine Luft mehr bekam. Das verunsicherte mich noch mehr und weil ich kaum klar denken konnte, nahm ich jeweils zwei Hübe Nasenspray.

Sieh an, die Atem-Beschwerden wurden bald besser, aber dafür setzte jetzt was anderes umso heftiger ein: Die Übelkeit.

Mir wurde schlecht. Richtig schlecht. Halbnackt wie die Jungfrau Maria schleppte ich mich auf die Toilette und broch.. und broch… und broch. Es war interessant zu sehen, was wir an dem Tag alles gegessen hatten. Ich dachte eigentlich, es wäre nicht so viel , aber da musste ich mich getäuscht haben. Und auch verdaut war es noch nicht richtig, ich esse wohl zu schnell…

Es dauerte ca. eine halbe Stunde, bis mein Magen endlich leer war und das Problem mit der überschüssigen Magensäure hatte sich auf diese Art wohl auch gelöst. Von selbst, ein Glücksfall…

Ich zog mich wieder ins Bett zurück, kauerte mich mit angezogenen Beinen unter die Bettdecke, natürlich war mir zu kalt. Noch eine zweite Decke dazu, natürlich immer noch kalt. Ich bekam es nicht mehr mit und sank in einen traumähnlichen Halbschlaf.

Endlich, zum ersten Mal wurde es mir besser und die Schmerzen ließen nach. Ich betete zu Gott und bedankte mich für diese Erlösung, aber noch mitten im Gebet war ich so müde und entkräftet, dass ich eingeschlafen war. nicht mehr in der Lage, Worte zu formulieren, überließ ich meine Seele den Geistern der Nacht.. und sie meinten es gut mit mir.

Am nächsten Tag war ich erfrischt und endlich frei von Schmerzen. So als sei nichts gewesen schlüpfte ich in die Hausschuhe, mit einem herrlich neutralen Magen schlürfte ich den ersten Kaffee. Sogar die Stimmung hellte auf und blieb den ganzen Tag konstant. ein bisschen Sonne, frühlingshafte Wärme- als sei nichts gewesen! Was für ein verlogenes Wetter…

Heute habe ich dafür eine leichte, abgespannte Post-Migräne-Phase und bin verträumt, entrückt irgendwie. Es erscheint mir alles unreal, wie im Traum, etwas weit weg, nicht greifbar.

Ich habe mit meiner Mama telefoniert, die ein paar gute Tipps parat hatte und gute Eigenschaften als Ärztin und Zuhörerin besitzt (dafür liebe ich sie sehr!).. und naja, es wird Zeit für ein wenig Pragmatismus und die Tatsache, dass ich einen Schuhkarton voll Anti-Schmerztabletten brauche.

Ich bin jetzt in dem Alter, wo das angeborene Genetik-Laster in mir ausbricht. Ich werde sowas noch öfters erleben, dessen bin ich mir sicher.

Der Tag gestern war mir eine Lehre. In philosophischer Weise hat er mir gezeigt, dass ich was ändern muss. Dass es ein paar Belange gibt, an denen ich etwas ändern muss, dass mein Körper keine Maschine, sondern verletzlich ist.

Dass ich Pausen machen muss. Dass Fasten und Entgiftungen ihren Sinn haben. Dass ich Entspannungsübungen wie z.B. die Progressive Muskelentspannung einüben sollte.

Dass das Hetzen nichts bringt. Dass der Körper und vor allem die Seele Pausen brauchen. Dass man sich nicht bis zum Anschlag mit Problemen anderer vollstopfen kann. Dass man Grenzen ziehen muss. Dass das Leben kurz und zerbrechlich ist. Dass man nur begrenzt Zeit auf der Erde hat..

Dass es schnell vorbei sein kann und niemand unsterblich ist. Das alles habe ich gestern gesehen und der Tag erinnerte mich an meine größten Tiefschläge im Leben und somit war es ein lehrreicher, persönlicher „Neumond-Tag“ über den ich schon fast wieder ein wenig dankbar bin. Danke Schmerz für diesen Hinweis! Danke Gott, für deine Gnade! Danke LeserInnen, für Euer Lesen.

ps:
Der Zufall will es, dass ich heute über die Leiden einer Frau stolperte, die ihre Geburt beschreibt (Über eine Geburt, via Fragmente ).

Okay, dagegen ist meine Geschichte nichts…. aber irgendwie konnte ich mich da heute gut reinversetzen, was an schmerzfreien Tagen bestimmt nicht so gut geklappt hätte!

ps2:
Empfehlenswerte Musik, als entspannende Migräne-Prophylaxe oder „Nachbearbeitung“:
http://www.lastfm.de/listen/globaltags/chillout

Das Entspannen der Muskeln ist hier der Key, dass sich Lösen vom Verkrampfen, die Umkehrung der Anspannung.

Einen podcast zur progressiven Muskelentspannung gibt es übrigens hier. http://www.schmerzakademie.de/pat_serv.php#PMNJ

Für mich bleibt aber nicht die Technik das Hauptproblem, sondern vor allem das geistige, innere Erkennen von Gesundheit, dass man z.B. ein Wechsel im Handeln braucht und den Körper nicht ausschließlich auf Hochleistung und Arbeit trimmt.

Alles andere rächt sich letztendlich. Der Körper ist somit eine hochsensible Rückmeldeanlage für Fehlverhalten und Ausbeutungen aller Art.

Ähnliche Beiträge:

Über die Kommerzialisierung der Kunst

Seit ca. sieben Jahren schreibe ich jetzt regelmäßig im Internet. Viele Menschen kennengelernt, viele Kommentare bekommen, viel Arbeit reingesteckt, Provider bezahlt, Erfahrungen gesammelt, technische Kenntnisse verbessert, doch eins, das hab ich nie geschafft: Berühmt oder reich zu werden.

Nie hat mich ein Verlag angesprochen, nie habe ein Produkt testen dürfen, nie wurde ich für meine Arbeit so gelobt, als dass ich es mir hätte an die Wand hängen können. Wenn ich keine Leser hätte, die ab und an kommentieren, hätte ich für mein Werk gar keine messbare Rückmeldung und das gibt mir zu denken!

Es scheint eine magische Grenze zu geben, zwischen denen die Content erstellen, den „Künstlern“ genannt und denen, die vermarkten, „Manager“ geschimpft. Und dennoch – brauchen die Welten sich gegenseitig, kann der eine ohne den anderen nicht leben. Wie Mann und Frau ergänzen sie sich. Und oft wird auf den anderen geschimpft, ihm Eigeninteresse und Egoismus vorgeworfen, der andere mit „Faulheitsvorwürfen“ oder Willkürlichkeit und Disziplinlosigkeit attackiert.

Es gibt da die Sparte von Menschen, die selbst gut verdienen, einen festen Arbeitsplatz haben, vielleicht Doppelverdiener sind und einfach nur aus dem Gefühl des Hobbys heraus bloggen oder schreiben. Diese überschwemmen das Internet mit Content, und können es sich leisten. Unbewusst schaffen sie aber eine Konkurrenz und untergraben, andere klassisch bezahlte Medien. Denn „Hits“ und Aufmerksamkeit bedeuten heute wie früher alles. Der Aufmerksamkeitsfaktor ist das entscheidene Kriterium und bestimmt den Lauf der Dinge, von Kapital, Menschen, Freundschaften und Macht. Der Aufmerksamkeitsfaktor zieht heutzutage ins Internet um und wird da auf lange Zeit verbleiben.

Ich finde, es ist nur einfach und bequem, sich vor diesen Tatsachen zu verstellen oder meinen, man schaffe es schon, ein anderes Prinzip umzusetzen, nur weil man nicht bereit ist, sich an bestimmte Regeln zu halten.

Dass sich qualitative Kunst umsetze und der schlaue Oberlehrer mit der besten Gesellschaftskritik am Ende gewinnt.

Er wird es nie, wenn er denkt, er sei was besseres! Er wird es nie, wenn er stur und unflexibel ist!

Man muss sich schon für eine Seite entscheiden entweder „die freie Kunst“ ohne jegliche Kommerzialisierung oder aber man versucht umzudenken, und zumindest Teile von marktwirtschaftlichen Prinzipien in die Arbeit fließen zu lassen. Es ist nicht schlechter oder „böse“ (warum haben soviele Leute heutzutage Angst vor Kommerzialisierung?), es ist einfach nur natürlich.

Mal ehrlich: Wer will immer nur schreiben ohne dafür Geld, Aufmerksamkeit oder Anregungen zu bekommen? Ich finde, es ist ein wichtiges, essentielles menschliches Bedürfnis und des Einsatzes wert. Es ist logisch und nachvollziehbar, dass man für seine Arbeit Geld o.ä. bekommen will und auch verdient. Wer dieses Bedürfnis nicht sieht oder einfordern kann, sollte seine grundsätzliche Haltung zur Arbeit hinterfragen und ggf. neu justieren!

Wer meint, er könne mit Piratenarbeit die klassischen Medien untergraben und am Ende noch als Sieger in einem Netz- umspanndenen Post-Kommunismus hervorgehen, der versteht die Regeln der Marktwirtschaft nicht. Die Marktwirtschaft braucht Güter, Geldfluss und berechenbare „Variablen“, die den Wert einer Leistung oder eines Konzeptes ausdrücken können. Alles andere wäre Chaos. So ist das Schielen auf den Zähler durchaus eine gute Methode, die eigene Arbeit und den Einfluss „bemessen“ zu können. Wer als Blogger oder freier Autor für die Leser schreibt und mehr Aufmerksamkeit bekommen will, muss auch an andere denken und die eigene Arbeit an einen Zielmarkt anpassen, was nicht unbedingt einfach ist. Wer für Leser schreiben kann und nicht nur für sich, der ist ein guter Autor!

Wie man z.B. hier lesen kann, hat die Web 2.0 Welt massive Probleme, die Aufmerksamkeit auch in bare Münze umzuwandeln. Es ist eine Herausforderung für alle und zeigt, dass wir mit vielen klassischen Konzepten der Wirtschaft an einem Scheideweg stehen und unbedingt neue Lösungen hermüssen, die zu den neuen Medien und Vertriebskanälen besser passen als die alten.

Wenn man nicht bis zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens warten will, welches neue, virtuelle Arbeitsplätze vielleicht rentabel machen würde, muss man die Zeit bis dahin mit anderen Mitteln überbrücken.

Künstler haben seit jeher ein Mäzen gebraucht, einen Geldgeber, der sie unterstützt und fördert. Künstler mussten seit jeher auch für Zeitungen schreiben oder standen unter Druck, ihr neuestes Werk, ihr Buch, Musikstück oder ähnliches zu verkaufen.

Und daher waren die Künstler auch seit jeher diejenigen, die bei mangelndem Erfolg von Armut und Einsamkeit bedroht waren und von denjenigen ausgelacht wurden, die es besser verstanden, mit Geld umzugehen!

Künstler, lernt aus den Fehlern anderer! Macht es nie wie sie. Erkennt euren Wert und lasst euch bezahlen!

Der virtuelle Arbeitsplatz

beim Schreiben gehörter Song Nirvana- Something in the way

Schwärze neben mir.

Menschen poppen in der Leiste neben mir auf. Sie kommen und gehen.

Menschen.

Sie schreiben irgendwas über sich. Was sie so machen. Wo sie heute so waren. Was sie gerade denken. Was sie fühlen. Was sie sich ausgedacht haben.

Menschen.

Kleine und große, Frauen und Männer.
Aus Deutschland, aus Europa und der ganzen Welt.

Menschen.

Ich erledige meine Arbeit und nebenbei läuft diese Leiste mit Menschen. Wie in einem Fenster, wo Leute vorbeigehen. Manche lächeln, blicken mich an. Manche kommen rein, setzen sich zu mir, blicken mir über die Schulter. Aber nur kurz.

Menschen.

Dann ziehen sie weiter. Müssen Aufgaben erledigen. Haben ein eigenes Leben. Wollen nicht gestört werden.

Menschen!

Manche lästern, sind böse oder foppen mich. Die hab ich am liebsten. Dann kann ich sie zurückärgern und es fließt Energie. Langweilig sind die, die nie etwas sagen. Die nur urteilen und warten und mich quälen angesichts ihrer Stille und Schläfrigkeit.

Energie!

Ich ziehe mir die Energie aus der Leitung, pumpe sie direkt in die Großhirnrinde, ohne zu filtern.
Das volle Programm!

Leistung wird benötigt, Energie wird verbrannt. Ein Prozess.

Menschen.

Handyfotos 2007-2008

In den Jahren 2007 und 2008 hatte ich nie viel Zeit und Lust auf Fotos, so dass ich die meisten mit dem Handy mal so nebenbei gemacht habe. Hier seht ihr kleine Auswahl davon. Die Qualität ist nicht sehr gut, sie dokumentieren aber ein paar wichtige Ereignisse der letzten Zeit.

Meistens steht eine Beschreibung dabei, aber ich will noch was dazu schreiben:

Die Blumen vor dem Balkonfenster sind in der damaligen Mannheimer Wohnung entstanden. Das war kurz vor dem Auszug. Dann die Autobahnbilder, die von unseren Umzugsfahrten mit dem Anhänger stammen.

Die Fische hab ich bei einer Freundin vor ihrem Aquarium aufgenommen, als ich die füttern musste. Fische sind echt süß!

Naja dann noch Gewitterwolken und erste Impressionen von der Landluft, mit der ich umgeben bin.

Interessant finde ich noch die umgestürzten Bäume, die kommen von dem Sturm, den wir anfangs 2007 hatten. Erinnert sich noch jemand dran?

Die Waldbilder sind alle aktuell und hier im schönen Pfälzer Wald entstanden. Am meisten mag ich den „Baum des Jahres“ !

Geschlechterfragen

sind wichtige Fragen

In der letzten Zeit schreibe ich immer öfters über die Un-Gleichbehandlung von Männern und Frauen. Das Thema „Gleichberechtigung“ hat bei mir inzwischen den größten Platz in der Tag-Wolke eingenommen.

Ich möchte im Folgenden erklären wieso, und wie es dazu gekommen ist.

Ich analysiere schon seit Jahren die Gesellschaft und überlege mir, wann und wo sie gerecht ist und wann nicht. Am Anfang war ich ganz allgemein gegen Ungerechtigkeit, aber mit der Zeit haben sich bei der Betrachtung bestimmte Regeln und Abstraktionen herausgestellt, die so langsam zu einem „Motiv“ werden.

Das Interessante dabei ist, dass sich dieses Motiv rückwirkend und wie von selbst erstellt. Ich untersuche Dinge, überlege, warum es genau so passiert ist und was die Ursache ist.

Nehmen wir gesellschaftliche Schieflagen, mangelndes Mitgefühl, zwischenmenschliche Probleme und Gefühlskälte mal zusammen, werfen sie alle in einen großen Topf und erstellen eine möglichst einfache und überschaubare Regel. Bei mir steht da im Moment (nur für Deutschland) folgende, interessante Theorie:

  • es gibt eine Ungleichbehandlung von Mann und Frau
  • Frauen arbeiten durchschnittlich in schlechter bezahlten Positionen
  • Männer haben eine andere Art zu arbeiten, als Frauen
  • Frauen in höheren Führungsebenen verändern maßgeblich das Klima und erwirtschaften im Schnitt sogar bessere Ergebnisse für das Unternehmen als bei einseitiger, männlicher Verteilung
  • Die Art und Weise in welcher Art und Weise Führungsgremien besetzt sind, bestimmen den gesellschaftlichen Ablauf großer Entscheidungen (Richter, Manager, Banker, Politiker, usw.)
  • Wenn Schlüsselpositionen einseitig männlich dominiert sind, führt das auch zu einer gesellschaftlichen Schieflage

Kann man schlussendlich behaupten, mangelnde Wärme in der Gesellschaft sei ein Resultat einseitiger, männlicher Dominanz in Macht-Positionen?

Oder umgekehrt: Wenn das weibliche Geschlecht auf breiter Ebene mehr Macht erhalten würde, dass es unserer Gesellschaft auch menschlich besser gehen würde?

Dass sich Werte wie Mitgefühl, Toleranz, Vergebung, Wärme und ähnliche deshalb nicht durchsetzen können, weil das weibliche Eigenschaften sind und genau jene sich nicht durchsetzen können?

Worauf schimpfen wir denn immer, wenn es um Diskussionen in Blogs geht?

Mir fällt da sowas ein wie

  • Machtstreben
  • Geldgier
  • Ellenbogengesellschaft
  • Energieverschwendung
  • Abwertung von Kindern
  • Konkurrenzkampf
  • Recht des Stärkeren

Wenn man genau überlegt, sind das genau die Dinge, die man als „männliche Eigenschaften“ betrachten kann. Aber wichtig: Nicht Eigenschaften, die von Männern kommen, sondern im Sinne einer ganzheitlichen Weltanschauung: „Yang– Elemente“. Es gibt durchaus auch Frauen, die sich wie Männer verhalten und es ist sogar unmöglich als Frau Karriere zu machen, ohne dieses Durchsetzungs-Potential zu haben.

Wenn Frauen so eine Karriereleiter mal aufgestiegen sind, könnte ich mir vorstellen, dass sie ihre eigenen weiblichen Attribute abgelegt haben und sich angewöhnt haben, in einer patriachalischen Struktur zu überleben.

Ich merke das an mir selbst, wie ich mir das mit der Zeit abgewöhnt habe. Nicht, dass ich Karriere machen will, es geht auch auf feiner, mitmenschlicher Ebene- einfach „um zu überleben“ und um beachtet oder respektiert zu werden.

Aber woher kommt dann das Ausgangs-Patriarchat?

Eine andere These wäre diese: Männer dominieren im Berufsleben, Frauen dominieren das Familienleben. Wie in einem mathematischen Graphen gibt es ganz links eine Häufung von männlichen Eigenschaften und ganz rechts die Häufung von weiblichen Eigenschaften.

Es ist nur natürlich! Beruf bedeutet Härte, Durchsetzung und Kampf, Familie bedeutet Wärme, Liebe und Mitgefühl.

Beide Welten miteinander zu vereinen ist nicht sehr einfach. Man kann nur hoffen, dass der Trend zur Vermischung beider Welten anhält (z.B. durch Vätermonate und mehr Frauen im Beruf). Denn diese Risse zwischen den Welten, die sind für niemanden gut. Nur mit ausreichender Geschlechts-Homogenität sind gesellschaftliche Krisen zu bewältigen.

Grabenkämpfe zwischen Mann und Frau bedeuten Stillstand und sind für niemanden von Vorteil.

Groteske Nachrichten

Lächerlich waren heute genau zwei Dinge: Einmal die Nachricht über die Kassiererin, die wegen 1,30 € Betrugs entlassen wurde und dann die Tatsache, dass man Lärmschutzwände um Kindergärten bauen lässt, weil es tatsächlich Leute gibt, die sich über den Lärm beschweren.

Die Meldungen waren beide so dumm und lächerlich, dass ich mich fragen musste: War das ein verspäteter Fastnachts-Spaß?

Aber alle Beteiligten meinen es wohl furchtbar ernst und das Groteske der dahinter liegenden Gedanken kommt so augenscheinlich und unvermittelt zum Vorschein, dass man noch nicht mal lange suchen muss.

Ich will mich nun mal kurz auf dieses „Krankhafte“ des ersten Falles einlassen und ein wenig spekulieren:

Die Kassiererin unterschlägt zwei Bons einer Pfandrückgabe und wird erwischt. Zehn Tage hatte man gewartet, dass jemand kommt und sie einlöst, aber keiner kam. Nun, eine kleine Versuchung und vielleicht das Gefühl, die Sache korrekt abgeschlossen zu haben: Die Frau löst die Bons ein. Dank moderner Datenüberwachung natürlich alles genau protokolliert und rückverfolgbar.
Tja leider zuviel für den Arbeitgeber. Er entlässt sie.

Das Gericht argumentiert mit „Vertrauenswürdigkeit“. Aber ich finde: Vertrauen muss immer von beiden Seiten kommen. Auch der Arbeitgeber hat eine Verantwortung gegenüber dem Mitarbeiter. Dass es eine Frau ist, bei denen sowieso bekannt ist, dass sie schlecht bezahltere Jobs haben und den Großteil des deutschen Kassenpersonals ausmachen, verschlimmert das Ganze. Wer redet angesichts solcher Fakten von Matriarchat? Ich denke, was das Geld und die Macht in Betrieben angeht, ist es eher umgekehrt.

Und diese Vorwürfe, dass man einen unbequemen Kopf weghaben wollte, dass sie sich „zuviel“ in der Gewerkschaft engagieren wollte, sind nicht ganz unlogisch!

Was bleibt? Ein Fall, der in den Augen der Justiz zwar einfach scheint „Bestehle nie deinen Arbeitgeber!“, der aber in menschlichen und Arbeits-psychologischen Gesichtspunkten ein ungutes Licht wirft und viele Fragen offenlässt. Hier wurde auf jeden Fall ein falsches Signal gesetzt.

Zu der Kinderfeindlichkeit und den Menschen, die sich an Kindergeschrei stören, aber laute Autos, Abgase und hässliche Mauern vielleicht besser finden, mag ich gar nicht erst anfangen, zu denken.

Warum mauern wir uns nicht alle einfach in Beton ein? Das würde vieles vereinfachen! Wenn es darin nur nicht so schrecklich dunkel wäre!

Update

Die Römer hatten für die Justiz die weibliche(!) Göttin Justitia, eine Jungfrau mit verbundenen Augen. Das Schwierige in der Rechtssprechung ist die Tatsache, dass man sich nicht immer stur an bestehende Gesetze halten kann und darf, sondern im Einzelfall auch die menschliche Gerechtigkeit sehen muss, die ungleich schwieriger zu bewerten ist. Ich finde, ein guter Richter mit Erfahrung, Feingefühl und Mut sollte das aber hinbekommen. Sonst taugt er nicht für die Justiz.

Inwieweit ist die heutige Justiz überhaupt noch dehnfähig? Die Flut von Abmahn-Klagen in allen erdenklichen Bereichen und ähnlicher Nonsens spricht ja keine gute Sprache. Haben wir zur Finanzkrise jetzt auch noch eine Gerechtigkeits-Krise?

Mitmenschen, Vorlieben, Schwächen

Alterung, Neuland und Sinnsuche

Ich habe ja versprochen, wieder persönlicher zu schreiben. Nun, es ist kurz vor elf Uhr abends, eigentlich sollte ich schon im Bett sein, weil ich morgen früh raus will. Aber dennoch bin ich ruhelos und habe die Idee für einen neuen Beitrag.

Ich möchte mir ganz einfach mal die interessante Frage stellen, was für Leute ich mag und welche nicht? In der letzten Zeit fällt mir immer wieder auf, dass ich mich innerlich von anderen Menschen distanziere, dass ich zwar „da“ bin, aber nicht anwesend, dass ich zwar „zuhöre“, aber nicht mitfühle und dass mein Handy selten klingelt.

Ist es okay, dass ich viel Zeit mit mir selbst und meiner Kunst verbringe oder bin ich zu egoistisch? Warum habe ich keinen Drive und selten wirklichen inneren Antrieb, auf andere zuzugehen? Warum verpuffen meine Ziele so schnell und teile ich meine Energie und Zeit richtig ein?

Liegt es an den Umständen oder aber an meinem Charakter oder gar an beiden? Die Umstände sind ja meist eine Folge des eigenen Charakters. (bis auf ein paar wenige, wirklich seltene Schicksalschläge mal abgesehen)

Eigentlich müsste ich jetzt sagen: Ich mag jeden Mensch, ich bin jedem Mensch gegenüber tolerant eingestellt, zumindest versuche ich das. Was mich aber wundert, dass sich bei den wenigsten Menschen eine enge Bindung einstellt und dass ich an den meisten Menschen irgendwie „vorbeilebe“. Ich will nicht sagen, dass ich nicht will, aber es ergibt sich nicht.

Früher bin ich sehr schnell und offen auf andere zugegegangen. Ich habe mir das mit der Zeit abgewöhnt. Erkenne ich jetzt, dass jemand Probleme hat oder ein schwieriger Mensch ist, gehe ich viel eher auf Distanz. Ich teile weniger Energie von mir selbst ab, ich verteile weniger. Liegt das am Alter? Oder doch am Geschlecht?

Ich ruhe mehr in mir selbst und bin vielleicht ein Stückchen selbstbewusster als früher. Aber ich habe immer(!) die Angst, dass ich vielleicht zu egoistisch und kalt geworden bin. Ich habe sehr hohe Ansprüche an mich selbst und meine Ethik, aber es gelingt mir selten, soweit zwischenmenschliche Erfolge aufzubauen, dass ich damit zufrieden bin. Und das quält mich sehr!

Was mag ich also an Menschen und was mag ich nicht? Vielleicht sind die wenigsten Menschen, so wie ich möchte? Und da ich dieses Ideal kaum finde, habe ich das Interesse verloren?

Mein treuer Blog-Kommentator erster Stunde, Stephan, ist ein begnadeter Fotograf und fotografiert seine Stadt Wuppertal. In diesen Bildern sehe ich Gesellschaftskritik in visueller Weise. So wie er die Welt unter die Lupe nimmt und genau hinschaut, mit Hilfe der künstlerischen Mittel das Schöne, aber vor allem das Hässliche und Monotone hervorhebt, so erscheint mir mein Geist in Bezug auf andere Menschen.

Ich sehe gerne das Schlechte. Das Langweilige, Monotone, das was mich abschreckt und nervt und dann doch irgendwie fasziniert. Ich bin auf der Suche nach dem Prickeln, nach dem Besonderen und klebe daran, wenn ich es finde.

Gehe ich in einen Supermarkt interessieren mich 99% der Menschen erstmal nicht oder ich empfinde Abneigung. Bei niemanden habe ich das Interesse, ihn anzusprechen, bei allen sehe ich die ständig gleichen Sprechblasen und Floskeln, überall erahne ich, was kommen wird, ich will mich nicht einlassen.

Bin ich jetzt überheblich? Oder bin ich treffend? Bin ich eine gute Psychologin? Oder einfach nur ein Ignorant?

Bei vielen Menschen sehe ich das Leid, ihre Probleme. Bei vielen ahne ich schon was mich erwarten wird, dass es nicht einfach wird. Also setze ich meinen Filter auf- und kümmere mich um die Einkäufe. Dann komme ich zu Hause an und denke „Scheiße, genauso wieder ein langweiliger Tag wie alle anderen“.

Irgendwie will ich das ändern, es ist ein Teil meiner derzeitigen Probleme. Und es ist auch durchaus etwas, dass ich ändern will, wo mir nur die Landkarte, der Anstoß und die Idee fehlen.

Klar, man kann nicht ewig die Frische der Jugend bewahren, man kann nicht ewig saufend und johlend bis Mitternacht auf Partys abhängen- aber ich habe auch keine Lust auf ein spießiges Leben und immer gleiche Abläufe. Mir scheint, diese gesellschaftliche Erstarrung, die gefrorenen Gefühle sind wie ein riesiger Strudel, unter denen alle leiden. Sie sind Ausdruck von Problemen, von Konflikten, von Schulden, von Trennungen und allgemeinen Schwierigkeiten. Das Bedürfnis nach Sicherheit erstickt den Fortschritt. Die Angst und Eifersucht ersticken die Liebe.

Die guten Dinge im Leben sind vielleicht zu schwach. Der erhellende Geist der Ethik und des Mitgefühls kann nicht von vielen aufrecht erhalten werden, Witze verpuffen und Fasching ist auch nur einmal im Jahr.

Im Grunde fehlt vielen Menschen das Glück, die Freude. Das Gefühl, etwas wichtiges und sinnvolles zu machen, ganz gleich ob man nun arbeitslos ist oder nicht. Auch arbeitende Menschen kennen dieses Gefühl der Langeweile, wie ich heute bei Claudia las.

Diese Mühle, das sich ständig wiederholende und das Leere, das kann eine größere Belastung sein als alles andere. Wenn Menschen in so einem Strudel stecken, dann ist es wie ein Käfig, eine Begrenzung und Enge aus der es kein Entrinnen gibt. Manchmal ist es der Auftakt oder das Zeichen für eine Depression.

Und ich sehe, dass diese Gefahr ständig im Raum steht.

Was also tun? Menschen einteilen, in „welche, die ich mag“ und „welche, die ich nicht mag“, wollte ich eigentlich.

Eine treffende Charakterisierung über den aktuellen Lieblings-Feind zu schreiben, kann einem selbst helfen. Über die Ideale und Menschen zu schreiben, die man liebt und mag, kann erfrischend sein. Ein bisschen hat mich auch Hartmuts Artikel inspiriert, weil er so interessant seine Mitmenschen, vor allem den schönen Tom beschrieben hat.

Also versuche ich es mal!

Ich mag

  • Ehrlichkeit
  • Offenheit
  • Toleranz
  • Leute, die sich mit Religion und Glauben beschäftigen
  • Leute, die Nächstenliebe wichtig finden
  • Leute, die intelligent sind und gutes Allgemeinwissen haben
  • Freundschaften, die jahrelang halten und von Respekt und Vertrauen geprägt sind
  • guten, feinen Humor
  • Respekt vor dem anderen
  • gutes Zuhören
  • Emphatie
  • wenn jemand ohne Geld leben kann
  • alternative, erfrischende Denkweisen
  • Lächeln/ Lachen

Ich mag nicht

  • Wenn sich selbst jemand zu wichtig nimmt
    Angeberei
  • wenn jemand nicht treu sein kann
  • wenn jemand klammert und mich einengen will
  • Männer, die Frauen schlecht oder abschätzig behandeln
  • Diskriminierung in jeglicher Weise
  • Männer, die sich selbst zu wichtig nehmen
  • Frauen, die nicht zuhören können
  • Falschheit, Lügen
  • Leute, die nicht über Konflikte reden wollen
  • einseitiges Betonen der Arbeit
  • Leute, die immer das letzte Wort haben wollen
  • Besserwisserei
  • Wenn jemand Menschen, die in einer vermeintlich schwächeren Schicht sind, herablässig behandelt
  • Einseitige Betonung von Konkurrenzkampf und Geld

Jetzt wird auch klar, wo mein Problem liegt: In der zweiten Sparte, den „nicht mögen“ liegen mehr Punkte und es ist leicht für andere, da rein zu rutschen. Die Ziele aus der ersten Sparte sind schwierig und selten vorhanden.

Ich versteife mich vielleicht zu sehr auf die Religion? Ich habe soviel über die Ideale nachgedacht, dass ich nun niemanden mehr finde, der sie erfüllt? Ich kann noch nichtmal mehr in den Spiegel blicken, weil ich mir selbst nicht genüge?

Wäre es das Beste, so eine Liste, aber vor allem die inneren Wünsche und Anordnungen zu zerknüllen, in einen Papierkorb zu werfen und von vorne anzufangen? Sich dem Druck der Gesellschaft anzupassen und sich Ziele auszusuchen, die leichter zu erreichen sind? Geld verdienen? Um die Welt reisen? Sich Hobbys zulegen? Arbeiten?

Frei sein wie ein Kind wäre mir lieber! Ein Kind, das noch keine Enttäuschungen erlitten hat, das frei und glücklich, spontan und locker in der Welt umherreist. Stets offen für neues und nicht urteilend im Denken.

Sind die Prägungen im Gehirn, die ein Mensch im Laufe des Jahre „erleidet“ der Grund, warum er starr und bequem wird? Warum die meisten anderen Menschen aus seinem Einfluss bleiben, weil niemand mehr die Ansprüche erfüllen kann? Weil der einfache Ablauf einfach ist und das Nachdenken, langwierig, kompliziert und für viele schlicht und ergreifend: Unmöglich?

Ich wollte schon immer mal einen Artikel über Alterung und Veränderungen im Gehirn schreiben. Vielleicht war das ja der erste Auftakt dazu! Die Frage über die Alterung der Persönlichkeit und wie man den negativen Folgen vorbeugen kann.

Ich denke, um dieses „Papier zerknüllen“ kommt man nicht rum. Man muss jeden Tag neu leben. Immer wieder von vorne. Keine Beziehungen eingehen zu wollen, muss nicht unbedingt Krankheit sein. Es kann auch einfach bedeuten: Man möchte keine Krankheit in sein Leben lassen, hat einen Schutz aufgebaut, der auch seinen Sinn hat.

Die derzeitige Erlebnis-Masse und Flut an Informationen ist ausreichend. Das derzeitige Leben ist schnell genug. Es wird genug Energie verbraucht (…), es ist alles okay!

Lass Dein Leben wie es ist!

Akzeptiere dich selbst, so wie du bist!

Höre auf zu suchen, leb einfach im Jetzt!