Worte des Tages

5:45 Uhr
Bonjour
Français
schwer
Kopf raucht
Migräne
Regenschauer
180 km/h
Auspuff dröhnen
nach Hause kommen
Feierabend
Corona-Virus
alle verrückt geworden
Dosenwurst
Einreiseverbot
unsichtbare Gefahr
Einschränkungen
Shutdown
Home Office
Panikmache
WannkommtderFrühling
Vorerkrankung
Nordrheinwestfalen
Kurzarbeit
Ansteckungsgefahr

Mit Maß und Mitte

Dieses Jahr entwickelt sich ganz anders als das letzte. Ich find das immer spannend, wie sich so gegen Januar- Februar immer heraus kristalliert, in welche Richtung es geht. Meistens hängt das mit Stimmungen zusammen, was man so machen will, und „wohin die Reise so gehen“ soll. Wie die Beteiligten drauf sind und was sie sich für Ziele gesetzt haben. Kurzum: Das letzte Jahr war das Jahr der Reisen und Fotoausflüge und dieses Jahr fühlt sich nach dem „Jahr der Arbeit“ an. Das erste Jahr, in dem wir wirklich beide an einem Strang ziehen und uns voll der Selbstständigkeit widmen. Oder anders ausgedrückt: die letzten beiden Jahre haben wir ein bisschen herumgebummelt und uns der Freizeit gewidmet, aber dieses Jahr können wir uns diesen Luxus nicht länger erlauben.
Ein Termin jagt im Moment den Nächsten, mein Terminkalender füllt sich schneller, als ich ihn abhaken kann. Die Projekte und Ideen stapeln sich auf dem Schreibtisch, ich komme kaum dazu, sie alle zu überblicken und rechtzeitig umzusetzen. Dazu kommt meine natürliche Schlafmützigkeit und der Hang, mir die Zukunft lieber ein bisschen „auszuträumen“, als sie wirklich umzusetzen. Wenn man sich eine Sache nämlich vorstellen kann, ist es fast so gut, wie sie auch real zu erleben! Menschen mit Phantasie müssen weniger arbeiten und weniger besitzen. Eigentlich eine ganz praktische Sache!

Dennoch fühle ich mich so gehetzt. Ich hab immer das Gefühl, nicht wirklich „angekommen“ zu sein. Wenn man viele Träume und Ideen hat und für sich selbst große Ziele steckt, dann jagt man diesen Zielen immer ein Stück weit hinterher. Und es ist ganz natürlich, dass man immer zuerst „die wichtigen Projekte“ sieht, aber die schönen Dinge, die Belohnungen nach hinten schiebt. „Jetzt machen wir erst Projekt x und y fertig und dann fahren wir in den Urlaub“ heißt es oft bei uns. Aber wird Projekt x und y wirklich fertig? Und was machen wir, wenn sich zwischenzeitlich das noch wichtigere Projekt Z dazwischen mogelt? Ich bin dann oft diejenige, die die Handbremse zieht. Die für Entschleunigung und Entspannung sorgt. Das ist wichtig. Manchmal fühle ich mich blöd dabei, weil ich dann schnell mal als „faul“ oder „bequem“ abgestempelt werde und weiteren Druck abbekomme. Außerdem habe ich ein sehr großes Schlafbedürfnis und werde vom Wetter stärker beeinflusst als andere Menschen. Aber in meinen Prinzipien kann ich auch eisern sein. Die Gesundheit ist das Wichtigste!

Mein Körper beantwortet all diese Fragen nämlich gerne mit seiner eigenen Art. Er macht bei Überlastung nicht so, wie ich das möchte. Er zickt rum, er zeigt mir, dass er altert und ständig diese Immunschwäche. Irgendeine Stimme in mir würde es gerne langsamer angehen, träumerischer, gemütlicher, aber der Druck der Realität reißt mich je aus meinen Träumen. Das ist ein Konflikt. Ein Konflikt der tatsächlichen „Notwendigkeiten“ des Lebens und ein Druck der „inneren Stimme“, die etwas anderes möchte.

„Die Realität“ ist voller unangenehmer Termine. Die Abgabetermine für die Steuererklärung, der monatliche Wechsel bei der Umsatzsteuer, der Druck alle Unterlagen beisammen zu haben, dann der Termindruck und die Besuche bei Kunden. Messen müssen geplant und bereist werden, Kontakte gepflegt, neue Produkte entwickelt werden und die Werbung muss hinterher kommen. Ein Leben für die Arbeit, so wie es das Steuer-, Finanz- und Bürokratiesystem in unserem Land gerne hätte.

In dem Moment wird man krank. Wenn man den Widerspruch nicht aushalten kann, wenn er nicht gelöst werden kann. Wenn der Druck von außen zu groß wird und du nichts entgegen setzen kannst. Wenn Du keine Lust hast, aber dennoch arbeiten musst. Vor allem, wenn Du Deine eigenen Bedürfnisse ständig nach hinten schiebst, aus Angst etwas nicht erfüllen zu können. Wenn Du das perfekte Rädchen geworden bist und Deine Zahnräder schon ein bisschen abgeschliffen sind.

Überhaupt der Druck! Manche kommen ganz gut mit ihm klar. Brauchen ein bisschen Action und Drama, um überhaupt erst wach zu werden. Für andere reichen kleinere Einflüsse völlig aus, um mental überzulaufen.. Ich merke das immer beim Autofahren: Mein Partner möchte immer schnell und actionreich fahren. Mittendrin gähnt er und langweilt sich. Ich hingegen fühle mich wie in der Achterbahn! Gehe mit den Eindrücken und der Geschwindigkeit also ganz anders um! Für empfindliche Menschen ist das normale Leben viel anstrengender. Sie nehmen mehr auf, sie können weniger herausfiltern und sie brauchen längere Ruhephasen, um wieder „ins Lot zu kommen“.

Die ruhigen Menschen bremsen die gehetzten Menschen aus, wenn sie mal wieder zu viel zu schnell wollen! Und der gehetzte Mensch sorgt dafür, dass der Träumer nicht vollends einpennt.

Die Hamsterkäufe

Etwas zu hamstern, ist ein Urinstinkt des Menschen. Wer Vorräte bilden konnte, war dem anderen überlegen.
Also rennen wir alle in den Supermarkt und nehmen, was wir nur kriegen können. Das ist schon die Vorstufe der Anarchie. Denn in dem Moment, wo ich mir Sachen in meinen Wagen gepackt und nach Hause gekarrt habe, kann es mir der andere erstmal nicht mehr wegnehmen. Der Effekt verstärkt sich, wenn ich sehe, dass es mein Nachbar auch so macht. Wir brauchen die Nachrichten schon längst nicht mehr, das soziale Lernen und die Bewegung der Masse übernehmen den Rest.

Glaubt ihr wirklich, in diesem Moment werden die Menschen „auf den Schwächeren“ Rücksicht nehmen? Je größer die Angst, desto weniger Mitgefühl gibt es für den anderen. Wenn sich der Trieb des Überlebens erstmal voll durchgesetzt hat, gibt es „kein Erbarmen“ mehr. Genau das ist der Grund, warum „Panik“ entstehen kann. Das Mitgefühl anderen gegenüber ist nur im Promillebereich vorhanden und es schützt diejenigen Gruppen, die schlauer sind als andere. Aber der große, egoistische Rest wird untergehen.

Nein, es ist alles gut, sagen die Nachrichtenmacher. Die Situation ist unter Kontrolle, sagt der Minister. Aber das Vertrauen in Nachrichten und Politiker ist verloren gegangen, spätestens seit der letzten Flüchtlings- und Finanzkrise. Wir spüren instinktiv, dass es jetzt schnell alles anders laufen kann. Vorbei die Zeiten des unbekümmerten „In den Tag Lebens“ und das Gewissen, dass es „uns schon nicht treffen wird“.

Und da wundert sich noch jemand darüber, dass Angst- und Protestparteien gewählt werden und die extremistischen Strömungen wieder Aufschub erhalten und ungestört morden können?

Uns wird es treffen. Uns hat es schon getroffen. Heinsberg ist in Deutschland. Allein der Name ist schon so deutsch. Italien ist nur ein paar Autostunden entfernt. Und die Flüchtlinge, die zu uns kommen? Sind auch manchmal aus dem Iran. Die Produktionsströme mit China vernetzt. Uns wird es treffen. Das ist jedem klar, spätestens wenn man mal intensiver die „Made in China“ Aufdrucke an seinen Waren genauer betrachtet hat.

Die ganzen Menschen, die jetzt zu uns kommen. Die „Germany“ in die Kamera sagen, dass sie da von einem besseren Leben mit Ausbildung, Job, Haus und Auto träumen. Und wenn es sich nicht erfüllt? Weil schon tausende vor ihnen gekommen sind? Wenn der Platz auch hier eng wird? Was machen wir dann? Wann endet unsere Solidarität und wie können wir sie neu beleben?

Die Menschen, sie sind eine einzige große Spezies auf diesem Planeten. Aber wirklich friedlich zusammen zu leben, das haben sie noch nicht gelernt.

Die täglichen Corona-News

Was ich über die aktuelle Lage mit dem Corona-Virus berichten kann, wollt ihr wissen? Oh ja da gibt es viel zu erzählen, nur keine Panik und bitte nicht mit den Ängsten anstecken lassen, das ist alles ’ne reine Medien-Geschichte. Moment, muss gerade mal die Hände abtrocknen. So jetzt gehts besser!

Gestern im Supermarkt meine Vertrauens. Eine seltsame Stimmung hatte sich über die Gesichter der Menschen gelegt. Die fröhlichen Pfälzer, die sonst immer in kleinen Gruppen auf dem Gang standen und sich unterhalten, heute waren sie alle merkwürdig still. Keine ausgelassene Stimmung, keine Lacher. Alle wirkten konzentriert und ein bisschen angespannt. Oft waren die Männer mitgekommen. Ungewöhnlich für einen normalen Freitagmorgen, wo man meistens mehr die entspannten Senioren oder die Hausfrauen sieht.

Ich konnte es mir nicht verkneifen, den Inhalt der Einkaufswagen von allen Passanten genau zu studieren. Fast in jedem zweiten Wagen konnte ich einen großen Kasten Wasser und eine große Menge haltbarer Produkte sehen. Toilettenpapier, Kaffee, Nudeln, eine Frau hatte ein paar Packungen Mehl gekauft. In den Regalabschnitten, in denen es meistens ruhig ist, herrschte gestern großer Andrang. Beim Kaffee, bei den Fertigprodukten und den haltbaren Dingen. Auch in der Gemüse und Fleisch-Abteilung war ungewöhnlich viel los.

Die unmittelbaren, sozialen Folgen der Krankheit

Vor allem aber fehlte mir die Fröhlichkeit. Die Lockerheit, die man sonst immer beim Einkaufen spürt. Ein paar lustige Sprüche mit der Kassiererin z.B. Viele Gespräche, die ich so aufgeschnappt hatte, handelten tatsächlich vom neuen Virus.

In der Verwandtschaft nachgefragt, habe ich erfahren, dass fast alle meiner Verwandten bereits mit Vorratshaltung angefangen haben und dass sich fast jeder auch schon Atem-Schutzmasken zugelegt hat. Die natürlich schon zum großen Teil vergriffen sind.

Was ist da los, frage ich mich? Warum wird dieser Virus von so vielen Menschen völlig anders eingeordnet, als es z.B. ein normaler Grippe-Virus wird? Der durchaus auch tödlich sein kann und die Kapazitäten der Krankenhäuser an ihre Grenzen bringen kann (z.B. in der Grippewelle 2017/2018 ).
Ich selbst sage jetzt der Reihe nach Veranstaltungen ab, die nicht unbedingt notwendig sind und die das Risiko einer Ansteckung nur unnötig vergrößern könnten. Von meinen Eltern kommt der Tipp, nur noch einmal pro Woche einkaufen zu gehen und die unnötigen Besorgungsgänge zu reduzieren.

Meine Selbsthilfegruppe am Freitag? Muss ich nicht unbedingt hinfahren, kann ich auch per WhatsApp machen. Die Foto-Ausstellung in Ludwigshafen, die heute stattfindet? Gestrichen. Zuviele internationale Menschen, die dort sein könnten, zuviel Unbekanntes. Das möchte ich einfach nicht riskieren.

Und das hat mir besonders weh getan, weil ich derzeit nur am Wochenende Zeit für kreative Hobbies und größere soziale Kontakte außerhalb der normalen Arbeit habe.

Dieser Virus wird vieles in unserer Gesellschaft ändern, da bin ich mir sicher. Eben kam die Meldung, dass in Kaiserslautern Menschen unter Quarantäne stehen. Ich frage mich, warum bei diesem Virus diese Quarantäne überhaupt angeordnet wird? Bei normalen Erkältungen oder der Grippe habe ich noch nie davon gehört, dass die Gesundheitsämter derartig aktiv werden!

Und solche Meldungen, von denen man nicht genau weiß, wie man sie jetzt einordnen soll, verunsichern ungemein. Wie ist die tatsächliche Gefahr dieses Virus? Auf was soll man sich einstellen? Ein neues Gerücht, das derzeitig im Umlauf ist, besagt, dass der Virus vielleicht wiederkommen kann, nach bereits überstandender Krankheit. Und das wäre tatsächlich eine neue Dimension, weil dann die Entwicklung und Anwendung eines Impfstoffes vielleicht ganz unmöglich wird.

Mögliche Szenarien

Man muss also ein bisschen Phantasie aufbringen, um sich zu überlegen, in welche Richtung es die nächsten Monate gehen könnte:

Die harmlose Variante

Vielleicht gibt es einen harmlosen Verlauf, im Frühling ebbt alles ab und der Corona-Virus verschwindet so schnell, wie er gekommen war. Das ist ja z.B. mit dem ersten SARS Virus passiert.

Die lokaken Infektionscluster lassen sich gut eindämmen, es wird bald ein Gegenmittel gefunden und die wirtschaftlichen Schäde lassen sich nach einer kurzen Delle wieder begrenzen.

Die mittlere Variante

Die Virus-Epidemie verläuft etwas länger als gedacht und trifft die meisten Länder auf dem falschen Fuß. Nach und nach gelingt aber die Eindämmung des Virus und weil viele Menschen nach einer überstandenen Erkrankung wieder immun werden, stabilisiert sich alles. Die wirtschaftlichen Schäden sind ziemlich groß, aber die Menschen lernen daraus und entwickeln bessere Strategie, um zukünftige Pandemien in einer globalisierten Welt besser unter Kontrolle zu bringen. Das politische und wirtschaftliche System hat zwar Kratzer abbekommen, bleibt aber stabil.

Die schlimme Variante

Der Corona-Virus erweist sich als besonders hartnäckig und schlimm für unser System. Er verschärft bisherige Krisen und bringt alles zum Wanken. Die Eindämmung wird angesichts der hohen Ansteckungsrate unmöglich. Infektionsketten können nicht mehr unterbrochen oder rückgängig gemacht werden. Eine wirkliche Immunisierung ist nicht möglich. Die schweren Krankheitsverläufe und die Todesrate sind viel höher als bei der Grippe. Das – ohnehin schon stark belastete- Gesundheitssystem kommt an seine Grenzen. Die Krankenhäuser sind überfüllt, das Klinikpersonal fällt aus. Nach und nach wird die Versorgung schlechter, weil Logistikketten unterbrochen werden (kranke LKW-Fahrer, Fabriken geschlossen, Teile fehlen, Nachschub geht aus). Das angeschlagene Banken. und Finanzsystem kommt zum Einbruch. Das Geld wird entwertet, Güter werden knapp. Die Arbeitslosigkeit und die allgemeine Verzweiflung steigt.

Infolgedessen kommt es zu sozialen Unruhen, vielleicht sogar zu Plünderungen und Bürgerkriegen. In diesem unheilvollen Gemisch fällt es großen Mächten wie Syrien, Türkei, Russland, Iran oder den USA leichter, die Grenzen ihrer Macht zu verschieben. Kriege brechen aus und verschlimmern sich. Wir schlittern in eine große Krise, die einem „3. Weltkrieg“ sehr ähnlich wird.

Der Game Changer

Der Virus schlägt uns ins Getriebe. Zeigt uns, dass wir klein und verletztlich sind. Er, der kleinste von allen! Torpediert unsere Größe.
Verzweifelt ist das Anliegen der Politiker, jetzt „einen Plan“ zu finden und höhnisch sind die Repliken in den Tageszeitungen. Man reagiert mehr, als das man agiert. Aber was soll man auch machen? Mich erschreckt die Geschwindigkeit, mit der er jetzt unsere hochvernetzte Welt treffen kann.

Wir Menschen, sind ein einziger Organismus auf der Erde und der kleine Virus macht nicht Halt in unserer einzigen, gemeinsamen Blutbahn, die unsere Straßen und Verkehrswege sind. Auf manchen Wegen geht es langsamer (Schiffe) auf anderen rasend schnell (Flugzeuge). Dort wo es Cluster und soziale Verteilknoten gibt, kann er besonders stark angreifen (Schulen, öffentliche Einrichtungen, Großveranstaltungen).

Auch junge Menschen mit einem vermeintlich starken Immunsystem sind betroffen. Dieser Virus ist neu und es gibt noch keinen Menschen, der ihm zuvor begegnet ist. Gefährdet sind vor allem Menschen mit Vorerkrankungen. Der Virus wirkt hier wie ein Verstärker der „natürlichen Auslese“. Nur die stärksten sollen durchkommen. Leben bedeutet eben auch Kampf – Lebensstrategie, Todesstrategie und alles, was sich dazwischen befindet. Wenn wir in unserem engen geschützten Rahmen leben, vergessen wir oft, wie anfällig alles ist und dass unsere hochtechnisierte Zivilisation nur ein kleiner Schutzfilm auf dem Drama der Evolution ist.

Wie lange wird es dauern, bis es ein Gegenmittel gibt? Welche Fakten sind schon bekannt?
Es ist derzeit mühsam, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Mich aber interessiert auch das Ausmaß an Panik und die seelischen Ausnahmezustände, die der Virus verursachen kann. Unsere große Urangt vor dem Unbekannten schlägt hier gnadenlos zu.

Vereinzelt las man schon Übergriffe auf Menschen, die aus einem vermeintlichen Infektionsherd kommen (z.B. Chinesen).
Werden wir wieder zu Tieren, wenn die Versorgung knapp und die Ressourcen begrenzt werden? Was machen wir, wenn die ersten Medikamente nicht mehr lieferbar sind? Was jetzt schon tlw. der Fall war, weil alles am Anschlag läuft und die Kosten mal wieder an der falschen Stelle eingespart wurden?

Was machen wir, wenn unsere Notaufnahmen und Intensivstationen gnadenlos überfüllt sind? Werden wir dann auch mal eben ein bis zwei neue Krankenhäuser in sieben Tagen bauen können? Was macht der Virus mit schwächeren Gesellschaften und mit jenen, in denen es viele Alte gibt?

Wen interessieren schon Fakten? Verbreitungszahlen oder sowas trockenes wie eine „Sterberate“? Wenn man ein schönes reißerisches Thema für die Medien hat und plötzlich an die ganzen Weltuntergangs-, Katastrophen- und Zombiefilme erinnert wird, die man schon gesehen hat?

Der Virus hat das Potential, zu einem „Game Changer“ zu werden. Wie ein Krieg, kann dieser biologische Kriegsauslöser die bestehenden Strukturen völlig zerstören und dafür sorgen, dass wir gezwungen werden, komplett neue aufzubauen.

Ist es so sinnvoll, die komplette Medikamentenherstellung, bzw. die Wirkstoffproduktion nach China auszulagern? Wäre der Aufbau von großen lokalen Kapazitäten nicht auch sinnvoll gewesen?
Warum gibt es, kaum acht Wochen nach dem Ausbrauch der Epidemie schon jetzt keine Schutzmasken und Schutzkleidung in Deutschland mehr?

Wie schützen wir uns in einer eng vernetzten Welt und warum sind wir nicht mehr in der Lage unser großes Wirtschaftsgetriebe mal für ein paar Tage anzuhalten? Warum konnte man den Betrieb des Karnevals, der Reisen oder anderer Geschäftstätigkeiten in Deutschland z.B. nicht vorher aussetzen? Warum muss man immer erst hinterher darauf reagieren, wenn das Kind schon längst in den Brunnen gefallen ist?

So wie es aussieht, läuft es auf eine komplette „Durchseuchung“ unserer Bevölkerung hinaus. Mit allen positiven und negativen Folgen, die sich daraus ergeben werden.

Reise in die Schweiz

Ich bin zurück aus der Schweiz. Letzte Woche hatten wir einen Geschäftstermin in einem kleinen Dorf in der Nähe von Zürich.
Wir mussten wegen der Anfahrt und weil wir morgens „ausgeruht“ zur Arbeit erscheinen wollten, zwei Nächte dort übernachten.
Es war für mich das erste Mal, das ich länger als einen Tag in der Schweiz war. Ich muss sagen, das Land hat mich sehr beeindruckt. Die Menschen sind erstaunlich ruhig und ausgeglichen. Auf den Straßen ist viel weniger los, es herrscht weniger Hektik als bei uns. Auf den Autobahnen darf man nur 120 km/h fahren, das hat mir gut gefallen. Wie zu erwarten, war irgendwie alles „sauber und aufgeräumt“. In der Kleinstadt am Parkautomaten gab es natürlich die Möglichkeit mit Maestro oder Visa-Karte zu bezahlen, nach so etwas sucht man in Deutschland sehr lang. Vorher muss man ganz ordentlich seine Parkplatznummer eingeben (warum auch immer!). Die Menschen, mit denen wir so zu tun hatten, waren alle sehr freundlich, aber etwas zurückhaltend. Sie haben alle unser Hochdeutsch ohne Probleme verstanden, aber meistens mit einem leichten Dialekt oder in Schweizerdeutsch geantwortet. Diese Sprache ist sehr lustig. Bei den Frauen reduzieren sie das Pronomen auf „d“ (z.B. d´Frau) bei den Männer wird „dä“ gesagt (dä Mann) und es ist „s´Auto“ (das Auto). Und am lustigsten heißt Crossaint, was im Schweizerdeutschen zum „Gipfeli“ wird. Vorm Restaurant stand auf der Tafel „En guete“ (im Hessischen „en Gute!“). Ich musste jedes Mal schmunzeln, als ich schweizerische Wörter gelesen oder gehört habe. Aber die Sprache passt zur Mentalität und der lustigen, distanzierten Freundlichkeit, die man erlebt.

Und ganz witzig ist auch, dass es weitere Sprachen und Einflüsse gibt: Das Italienische im Süden, das Französische im Westen und das Rätoromanische. So liest man auch auf den Packungen im Supermarkt oft verschiedene Sprachen. Die Schweiz hat eine starke Demokratie und ein breites Einwirkungsrecht seiner Bürger und Kantone. Sie ist in vielen Dingen und bei kriegerischen Konflikten neutral, was sie für mich sehr sympathisch macht.

Von der Natur her hatte ich es mir bergiger vorgestellt, aber wir waren auch nur im „Mittelland“ unterwegs, das ist ein kleiner Streifen vor den Alpen, der dicht besiedelt ist und ein wenig an Süddeutschland (z.B. Schwarzwald) erinnert. Die Höhe unseres Dorfes lag bei ca. 400 Meter und es war ziemlich eisig und kalt.
Bei der Fahrt an Basel vorbei haben wir sehr viel Industrieanlagen und eine sehr dichte Besiedelung gesehen. Auf dem Rückweg kamen wir an der berühmten „Habsburg“ vorbei. Sie ist heute eine kleine unbedeutende Burg, aber doch ging von da einst eine bedeutende Geschichte aus!

Die Menschen dort sind sehr effizient und lieben die Pünktlichkeit (ich denke, das ist mehr als nur ein typisches Vorurteil). Im Schweizer Fernsehen gab es z.B. einen Bericht über eine neue S-bahn, die zwar eine große Strecke abdeckt und sehr fortschrittlich ist, aber wider Erwarten völlig unpünktlich ist. Auf den Bahnsteigen wurden Menschen interviewt und die Befragten Reisenden haben sich sehr negativ über diese „katastrophalen Zustände“ aufgeregt und zum Ausdruck gebracht, dass sich hoffentlich bald alles bessern würde! Und auch die Verantwortlichen wurden interviewt und beteuerten , dass bald alles unternommen wird, um wieder pünktlich und zuverlässig zu sein.

Ein anderes Beispiel: Wir mussten unser Computer-System vorstellen und brauchen dazu immer eine gewisse Zeit, bis alle Stecker angeschlossen sind, der Monitor aufgebaut ist und die Software hochgefahren wurde. Unsere Geschäftspartner sahen, dass wir etwas beschäftigt sind und fragten, wie lange es wohl dauern würde. Wir sagten „ca. 10 Minuten“ und sie sagten „alles klar, dann kommen wir gleich wieder“ und gingen und erledigten in der Zwischenzeit andere Arbeiten. Nach 10 Minuten waren sie tatsächlich wieder da! Das fand ich sehr lustig und auch beeindruckend! In Deutschland hätte sich sofort jemand neben einen gestellt und mit seinem Job geprahlt oder etwas anderes langweiliges über sein Leben zum Besten gegeben und einen vielleicht gestört. Aber das Schweizer Geschäftsleben fühlt sich tatsächlich ein bisschen wie ein gut funktionierendes „Uhrwerk“ an.

Man hatte uns vorher schon gewarnt, dass die Lebenshaltungskosten dort sehr hoch sind und der Franken zudem in einem sehr starken Kurs zum Euro steht. Und so war es auch keine große Überraschung, als wir die erste Rechnung für unser Essen gehen in einem kleinen gemütlichen Restaurant (eher Cafe) in Lenzburg serviert bekamen: 65 Franken! Gegessen hatten wir zwei einfache Flammkuchen und jeweils zwei Kaffee und einen Fruchtsaft. Aber am letzten Abend wurde es noch teurer. Wir beschlossen, entgegen aller Warnungen in dem schönen Restaurant essen zu gehen, das direkt am 4 Sterne-Hotel angeschlossen war und mussten angesicht der Rechnung von 120 Franken doch ein wenig schlucken. Dabei muss man aber sagen, dass das Essen wirklich exzellent war und uns wirklich gut geschmeckt hatte. Es gab eine kostenlose Vorsuppe und selbst gebackenes Brot mit verschiedenen Aufstrichen vornerweg. Als wir uns gierig darauf gestürzt hatten (etwas ausgehungert) wurde sogleich gefragt, ob wir noch etwas nach haben wollen. So etwas habe ich in Deutschland noch nie erlebt, da werden selbst die Scheiben vorneweg streng abgezählt und da gibt es meistens „nichts extra“. Aber das Entrecote mit ein bisschen Gemüse und sehr leckeren, selbst gemachten Pommes kostete alleine schon 44 Franken.

Ich war immer noch ein bisschen fassungslos über diese großen Preisunterschiede und recherchierte zu Hause gleich die Löhne.

Der Schweizer Durchschnitts-Nettolohn liegt bei ca. 5000 Euro, der deutsche Nettolohn hingegen bei mageren 1800 Euro !

Und bei der Reise wurde mir bewusst, wie sehr davon alles abhängt. Wieviel besser es den Menschen geht, wenn sie „ordentlich“ verdienen. Sie können sich besser ausgebildete Menschen leisten, und das Personal ist zufriedener  und bringt daher auch die beste Leistung. Es wird eher etwas „dazu gegeben“, anstatt alles geizig von unten weg zu rechnen. Durch die höheren Gehälter für alle Gesellschaftsgruppen reduziert sich auch der Neid zwischen den Menschen und die Lebenszufriedenheit steigt an. Stellenweise erinnert mich die Schweiz an das Deutschland der 70er und 80er Jahre (die fetten Jahre, als noch alles in Ordnung war und die Globalisierung und das damit verbundene Lohndumping noch nicht so ausgeprägt waren). Und noch etwas anderes ist mir aufgefallen: Es gibt in der Schweiz nicht diese starke Durchmischung mit ausländischen Ketten und Marken wie bei uns. Der ganze Binnenmarkt scheint viel geschützter und „regionaler“ als bei uns zu sein. In der Kleinstadt Lenzburg gab es z.B. eine Boutique neben der nächsten, aber kein einziges mal „Kik“, „Takko“, „Tedy“ oder andere Billig-Läden, die anscheinend in Deutschland das große Geschäft machen können (denn auch mit der Armut von vielen kann man gute Geschäfte machen).

Die Schweiz hat mir insgesamt sehr gut gefallen, aber ich muss unbedingt nochmal wieder kommen, wenn das Wetter besser ist!
Denn durch die Kälte haben sich leider meine Erkältungen wieder verschlimmert, bzw. ich hab mir wieder einen neuen Virus eingefangen.

Am Ende der Krankheit

Am Ende der langen Krankheit waren auch die Ärzte krank.
Einst gesunde, kräftige Männer voller Optimismus.
Am Ende der Trauer waren sie ausgelaugt und schwach.
Vom Virus zersetzt, von den Bakterien aufgefressen.
Schutzlos und klein, wie Kinder brauchten sie jetzt Schutz.
Und sie bekamen ihn.

Sie hatten viel gegeben. Nun brauchten sie eine Pause.
Ein ganzes Jahr würden sie schlafen.
Ein Leben lang für zehn, die sie gelassen hatten.

Schwächer als die Frauen, die sie einst beschützen wollten
waren sie selbst zu Frauen geworden.
alt und schwach und die Arme dünn wie Streichhölzer
konnten sie keine zwei Kilogramm mehr heben
und wankten wie eine Tanne im Wind.

ausgehungert, ohne Muskeln und ohne Fettreserve
nur noch Haut und Knochen
das Haar dünnn wie Papier
die Augen schwach und glasig

Sie hatten alles gegeben
und an das Gute geglaubt

bis zum letzten Atemzug.

.

In dem Moment aber
wo ich das sah
wie er von der Arbeit kam
und mal wieder alles für andere gegeben hatte

da war er männlich wie nie.

Der Virus

Mich hat ein Herpes-Virus niedergestreckt. Eigentlich nur ein kleines Ding, noch nichtmal ein „Wesen“ mit Gehirn. Einfach nur eine nervige Ansammlung von Peptiden und DNA-Strängen, die mein eigenes Leben umkrempelt.
Am Sonntag ging es los. Es kribbelte und brannte an der Lippe. „Ohoh“ hab ich mir gedacht, dieses Gefühl kenne ich.
Hatte ich das letzte Mal mit 16. Und jetzt, passend zu meiner „zweiten Pubertät“ geht es wieder los.
Die Lymphknoten wurden bretthart und eine eiserne Müdigkeit hat mich niedergestreckt. Die Körpertemperatur schoss nach oben und mit ihr auch die Ausdehnungen der kleinen „Fieberbläschen“ auf der Oberlippe. Viel machen kann man nicht. „Diätetische Ernährung“, vor allem Lysin, das dann anstatt des Arginin in das Virus eingelagert wird und womit der dann „nichts anfangen“ kann und Probleme beim Aufbau seiner Hülle hat. Mehr Zink und Vitamin C.. gesunde Ernährung, das Immunsystem mit den üblichen Mitteln stärken. Stress vermeiden und viel schlafen. Das mache ich im Moment. Soviel wie lange nicht. Ich fühle mich ein bisschen faul, weil ich ständig müde bin und tagsüber oft im Bett liege, mein Mann aber munter weiterarbeitet und nicht im Geringsten vom Herpes-Bösewicht tangiert wird. „Du könntest mir auch mal beim Renovieren helfen!“ kommt dann der vorwurfsvolle Ton aus der Baustelle, während ich am Kämpfen bin, überhaupt wach zu bleiben.
Kleiner, nerviger Virus , ich sehe Dich nicht, doch bestimmst Du ein ganzes Leben.
Ich würde diese nervige, hart gewordene Kruste gerne abkratzen, weil wir natürlich noch in dieser Woche ein sehr wichtiges Treffen mit ehemaligen Arbeitskollegen und Geschäftsfreunden haben. Da sieht so eine „Enstellung an der Lippe“ natürlich wahnsinnig blöd aus. Man soll aber nicht dran kratzen, weil es sich sonst entzünden kann. Muss ich also mit leben.

So ein Virus ist schon ziemlich schlau. Der trifft mich nie auf dem Höhepunkt meines Schaffens, sondern immer dann, wenn es mir schlecht geht. Als ich eine Erkältung nach der nächsten hatte (im Januar) und meine Energiereserven schon ziemlich am Boden waren. Nicht irgendwann. Nein genau dann, wann du ihm am wenigsten gebrauchen kannst. So wie die Steuererklärung. Oder der Ehekrach. Oder die 3 kg zuviel um deine Taille herum.

So Virus. Ich werde mit dir leben. Und ich werde dich besiegen. Dann kannst du dich wieder in deinen letzten Winkel zurückziehen und ich werde triumphieren!

Die Summe aller Likes

Im Leben geht es mehr als nur um die Summe aller Likes.
Es geht um Dein Herz, Deine Beziehung zu anderen Menschen.
Ob sie gut und von Liebe erfüllt sind
oder ob Du nur an dich und dein Wohlergehen denkst

Wie kannst du selbst glücklich sein?
Wenn du andere einfach fallen lässt?
Wie willst du deine eigenen Konflikte lösen
wenn die Konflikte mit anderen nicht gelöst sind?

Wie kannst du dich selbst erkennen?
Wenn du deinen eigenen Anteil am Streit
mit anderen nicht erkennst?

Erst dann…

Erst wenn Du allen Groll überwunden hast
Wenn das Streben nach Besitz überwunden wurde
und die Freundschaft wieder Einzug in Dein Herz erhält

Erst wenn du alles fühlend klar erkennst
und du das tust, was du dir wünschst

nach vorne gehst, anstatt nur nach hinten zu schauen

Erst, wenn Du anderen in Liebe begegnest
deinen Idealen folgst
vergibst und dich selbst so annimmst, wie du nunmal bist.

Erst dann

kannst Du wirklich glücklich sein.