Neue Wege, aber welche?

Der Fragezeichner stellt diese Woche eine sehr interessante Frage, die ein bisschen meine derzeitigen Gedanken über meine zukünftigen Schreib- und Arbeitsprojekte berührt. Schreiben war schon immer mein Leben, ich mache es sehr gerne. Ich möchte es auf jeden Fall ausbauen und habe darin meine Leidenschaft gefunden.
In der letzten Zeit hat sich allerdings auch eine gewisse Unzufriedenheit angehäuft und ich habe den starken Drang, etwas neues zu schaffen und andere Wege einzuschlagen. So grübel ich schon seit ein paar Monaten und möchte den aktuellen Stand meiner Überlegungen „in die Runde werfen“ (auf dass die Hunde sich drauf werfen und mir die Stücke aus dem Geist reißen!).

Bloggen ist schön und gut, aber es bleibt „brotlose Kunst“. Wenn man nicht gerade Meisterin im SEO und solchen Dingen ist und tausende von Anzeigen geschaltet hat, wird man kein Geld damit verdienen. Also, hab ich gedacht, muss ein Buch her. Ein handfestes Produkt aus der guten alten Zeit. Ein Buch ist aber langwierige Arbeit. Außerdem, was soll ich schreiben: Einen Roman, ein langwieriges Ding? Ich selbst lese so gut wie keine Romane, es interessiert mich nicht so. Wenn ich Geschichten lese, dann Kurzgeschichten oder ich schaue Sachen im Fernsehen an.

Zudem interessiert mich die interaktive Sichtweise in Computerspielen viel mehr, ich finde sie moderner und reizvoller. Moderne Spiele können den Leser stundenlang vor den Monitor fesseln, sie sind interaktiv und regen das Gehirn auf ganz unterschiedliche Art und Weise an. Ein Buch erscheint mir da wie ein mickriger Schwarz-Weiß Fernseher im Vergleich zur modernen HD- Surround – Heimkinoanlage mit 20 Lautsprechern und 40 Milliarden Farben. Überhaupt- ein Buch heißt, einen Gang zurückschalten, etwas langsamer vorgehen und nicht gleich an die höher gehängten Würstchen zu kommen und das passt mir nicht! Es würde bedeuten, ich müsste mein Wesen ändern, um ein Werk zu erschaffen, aber im Grunde sollte es doch so sein, dass das Wesen ein Werk erschafft!

Also, so ein langweiliger Roman kommt für mich nicht in Frage. Vielleicht eher ein Sachbuch, eine Ansammlung von Überlegungen und Recherchen zu einem bestimmten Thema. Sachbücher lese ich selbst ständig und greife viel darauf zurück. Ich finde sie interessant und hilfreich.

Innerlich sehe ich mich dann zu den Bibliotheken in der Umgebung pilgern, angestrengt und vertieft hänge ich über den Büchern, verliere auch noch meine letzten Freunde, werde immer wunderlicher und habe in fünf Jahren ein Buch, das keiner lesen möchte?

Wie verlockend da das Blog erscheint, dieses dynamische Schreiben, die ständigen Rückmeldungen, die wie Honig über meine gestreßte Seele fließen, dieses lockere „einfach aus Spaß schreiben“, diese freiwillige und stets motivierende Art und Weise des Meinungsaustauschs. Wie nebenbei erschafft man Inhalte, wie nebenbei ergeben sich Verknüpfungen, Kontakte und Interaktion mit den schwierigsten Themen. Aber kein Geld.

Und das Blog hat noch weitere Nachteile: Man trennt nicht so. Privates rutscht gerne mal dazwischen. Die Fehlerquote ist höher. Inhaltlich wie technisch ist ein Blog ein „Bananenprodukt“ und reift erst beim Leser. Oder schlimmer noch: Es reift nie, es bleibt immer ein unfertig Ding!

Dann die Inhalte: Philosophie reizt mich zwar sehr, aber ich habe das Gefühl, dass ich mal neue Themen brauche.

Wenn ich Philosophisches schreibe, gerät immer alles vom Hundersten ins Tausendste. Ich würde mir mal wünschen, bei einer Sache zu bleiben und die fertigzustellen. Ein Themenblog zum Thema Medien und Computer, z.B. das wäre mal was Neues. Auch hier gibt es Zweifel, denn Technik und Medienseiten gibt es eigentlich sehr viele. Aber warum nicht doch mein Pflänzchen in den Internet-Garten stellen? Vielleicht ein paar Kollegen/innen finden, die auch dazu schreiben wollen? Die ähnliche Interessen haben? Mal abseits vom ewig gleichen Humanisten-Gequatsche?? (Scherz)

Was Bodenständiges? Etwas, mit Werbung, etwas kommerzieller? Soll ich das in diesem Blog machen? Oder einen Strich ziehen und völlig neue Wege gehen?

Dass etwas Neues her muss, ist mir klar. Aber wie genau, dessen bin ich mir noch sehr, sehr unsicher!

Und daher: ein prädestinierter Beitrag für das nie fertige und stets vor sich hin tröpfelnde Blog.

Meinungsfreiheit

Einleitung
Wozu habe ich einen Blog? Die Frage muss ich mir immer wieder stellen. Manchen mag sie abgedroschen oder langweilig erscheinen, und wenn das eigene Projekt nicht oder nie hinterfragt wird, braucht man auch nicht darüber nachzudenken, dann macht man es einfach, weil es Spaß macht. Bloggen ist aber im Grunde geschriebene Sprache, etwas mündlicher als ein fertiges Buch oder eine Zeitung. Es ist ein typisches Zwischending, ein Produkt unserer schönen, neuen Internet-Welt. Und da es Sprache ist, und von einem menschlichen Wesen kommt, liegt es in der Natur der Sache, dass Aussagen und Wertungen abgegeben werden, diese Aussagen bestimmte Ziele und Absichten haben und – nicht immer ganz auszuschließen- dass es jemand verletzt oder sich jemand davon kritisiert fühlt. Wenn ich überlege, ist das sogar ein wichtiges Ziel, ich sage dazu „Teilhabe am Gesellschafts-Prozess“. Bloggen bedeutet Sprache, bedeutet Meinungsfreiheit, bedeutet letztendlich Meinungsbildung und Mensch-Sein. Bloggen kann für den modernen Menschen so was wie Luft, wie Atem und eine Sache des seelischen Überlebens werden. Wie oft gibt es im Alltag Situationen, die man einfach nur schluckt, über die man sich ärgert, aufregt, die man nicht begreift? Oder Dinge, über die man sich freut, die man mitteilen und „verteilen“ möchte? Es ist ein Menschheitsbedürfnis, ein Grundgefühl und ein Grundrecht, dass sich jeder für sich beanspruchen sollte. Wie alle Grundrechte im Leben gibt es aber Grenzen, so wie dem Verbrecher die Grenzen der Freiheit gezeigt werden, wenn er gegen die Regeln seiner Gesellschaft verstößt. Wo aber sind die Regeln, die moralischen und praktischen Grenzen beim Bloggen? Was ist guter Geschmack, was soll man schreiben, was nicht? Was ist legitimer: Der eigenen Unzufriedenheit Luft zu verschaffen und jemanden anzuklagen? Oder die Sache des Respekts wegen wieder herunterzuschlucken und darauf zu warten, dass es von selbst weggeht? Im Schreiben, im Denken und im Äußern aber entwickelt man doch erst seine Ethik, sein Gefühl, es ist der Spielgrund für die menschliche Psyche, für den ureigenen und menschlichen Wunsch, teilzuhaben, sich mitzuteilen, ganz unabhängig von den Rückmeldungen, einfach aus dem Bedürfnis des Atmens heraus.

Meinungsfreiheit ist Arbeit
Wie viele Leute kenne ich, die dieses Recht auf freie Meinungsäußerung für sich beansprucht haben und dann an der Mauer der Abwehrhaltung, den Ressentiments ihr Leser gescheitert sind, und eines Tages ihr Blog, ihre Homepage geschlossen haben! Es ist nicht so, dass man die Freiheit geschenkt bekommt. Die individuelle Freiheit für den Menschen in der heutigen Zeit ist- aller Technik und Erleichterungen zum Trotz- immer kleiner geworden. Freiheit ist – wenn sie gut und echt sein soll- eine Sache, für die man kämpfen muss.

Gedankliche Freiheit mag im Internet eine leichte Sache sein, aber ist letztendlich auch nur eine technische Freiheit, eine pure Ansammlung von Wissen, frei von jeder Bewertung. Die individuelle menschliche Freiheit, das zu sagen, was einen bedrückt, es im Raum stehen zu lassen und zu behaupten „Ich mache das nicht mehr mit“ ist das Wichtigste überhaupt. Niemand sollte es einem streitig machen, dieses Recht in Anspruch nehmen zu dürfen. Weder im Arbeitsleben, noch im Internet.
 
Und es liegt an den Autoren- den Menschen- selbst, das in einer Schärfe und Deutlichkeit zu machen, dass es dem eigenen Wohl, und somit der Gesamtkritik einer Gesellschaft, dieser Ansammlung von Einzelpersonen zuträglich ist.
 
Sicher gibt es auch Dinge, die man nicht äußern sollte, Dinge die aus gutem Grund verborgen bleiben und nur für Vertraute zugänglich sind. Das im Einzelnen immer neu abzuwägen und die Wahl der Worte zu prüfen, bleibt die Aufgabe eines guten Bloggers- und ob er jetzt über sein Privatleben, die Weltpolitik, den Kaninchenzüchterverein von nebenan oder sein neues Auto schreibt.
 
Angst oder Mut?
In letzter Zeit gibt es so viele Stimmen in den Medien, die dem freien Menschen Angst einflößen sollen, die unsere Angst vor der freien Meinung schürt und uns wieder zu bequemen, angepassten Menschen zwingen will. Da ist z.B. der viel zitierte Arbeitgeber, diese unsichtbare, übermächtige Autoritätsperson aus dem Untergrund, die uns scheinbar auf Schritt und Tritt überwacht und beinahe wie manisch nach dem neuen Bewerber googelt. Dem unschuldigen Blogger, dem Schüler und allen- noch leicht zu manipulierenden Schäfchen- wird eingetrichtert, dass er nur hübsch artig zu sein braucht, seine Zivilisationsmaske aufziehen soll und dass es ein Unding wäre, mit einer Bierflasche am Bahnhof fotografiert zu werden und wenn es nur auf der Abschlussfete gewesen ist!
 
Und, viel schlimmer noch, die Bedrohungen unseres Staates, der ständigen Angst vor dem „gläsernen Bürger“, dass auf der einen Seite politisch hoch gebauscht wird, und auf der anderen Seite eine tatsächliche, gefährliche Entwicklung darstellt, mit der wir uns alle auseinandersetzen müssen. Menschen erschaffen Gedanken und Gedanken erschaffen letztendlich Gesetze.
 
Wollen wir den totalen Überwachungsstaat und die Reduzierung des menschlichen Individuums auf seine Daten? Wollen wir den Schülern beim Bloggen Angst einflößen und sie daran hindern, darüber zu schreiben, was sie wirklich denken? Wollen wir eine unfreie Jugend, eine Gesellschaft voller Angst und Zweifel?

Voraussetzungen für Meinungsfreiheit
Wie kann man der Gesellschaft helfen, noch mehr echte Meinungsfreiheit zu entwickeln? Sie zu ermutigen, die eigene Meinung zu äußern, und auch unbequeme Dinge auf den Tisch zu bringen?
Mir scheint, die technischen Möglichkeiten dazu haben wir schon längst, doch was hängt, das ist der Mut!

Meinungsfreiheit bedarf zwei wichtiger Voraussetzungen:

1.)Man braucht eine Erziehung, die sich moralisch für Meinungsfreiheit einsetzt. Dazu gehört, dass man die Ungleichheit in den gesellschaftlichen Schichten – maßgeblich durch ihre Beurteilung von außen – abschaffen muss. Es kann nicht sein, dass der Doktor der Physik, der Anwalt oder der Arzt mehr Gehör bekommt, als der einfache Arbeiter. Beide zählen gleich viel! Beide haben das Recht, sich zu äußern, in Talkshows zu sitzen und ihren Wahlzettel abzugeben. Der Doktor, der Mittelständler, der Müllmann und die Putzfrau sind gleich! Durch die moralische Gleichmachung und der Abschaffung der Klassen-Unterschiede wird die Grundlage für Freiheit geschaffen. Ansonsten bleibt immer (!) das ungute Gefühl und letztendlich die bittere Realität, dass man einem einfachen Arbeiter nicht zuhört, nicht glaubt, noch ihn ernst nimmt. Schülern darf in der Hauptschule nicht mehr vermittelt werden, dass sie überflüssig sind und sowieso keine Perspektive mehr haben, nur weil sie vielleicht eine praktischere Lebensbegabung haben und nicht so gut im Lesen und Schreiben sind!
2.)Eng damit verbunden ist das Vermitteln von Bildung. Nur in der Bildung, in der Sprache selbst liegt die Kraft, sich überhaupt artikulieren und teilhaben zu können. Wer es nie gelernt hat, noch dazu ermutigt wurde, sich zu äußern, wird es sehr schwer haben, für seine Grundrechte einzustehen und sich innerlich über die Zustände zu stellen, die er vielleicht ändern will. Bildung bedeutet letztendlich, Komplexität zu ergreifen, die Zusammenhänge zu verstehen, die Regeln zu kennen. Bildung ist harte Arbeit, kostet Zeit und Eigeninitiative. Es ist das wichtigste und menschlichste Werkzeug, das wir überhaupt haben können. Man sollte jeden Tag in die eigene Bildung und letztendlich auch in die Bildung von anderen investieren.

Meinungsfreiheit in der Pädagogik
Eltern müssen sich die Frage stellen, ob sie die freie Meinung ihrer Kinder dulden wollen und können. Gerade in einem bestimmten Alter, z.B. der Pubertät, können Kinder sehr unbequem werden. So wie sie in jungen Jahren erst ihre Zunge entdecken, mit ihr Spielen und irgendwann Laute produzieren, entdecken sie in der Pubertät ihr Gewissen, ihre Fähigkeit alles und jeden zu hinterfragen. Damit bekommen sie die wunderbare Fähigkeit, ein glücklicher, kritischer und gesunder Mensch zu werden. Unterdrückt man in dieser Phase alles Kindliche, alles Revolutionäre an ihnen, darf man sich später nicht wundern, wenn ein Erwachsener dabei herauskommt, der keinen Mut oder Willen hat, sich zu äußern. Auf der anderen Seite muss man sich fragen, ob Eltern es überhaupt wollen. Wenn sie selbst eine schwierige und unterdrückte Kindheit hatten, werden sie es sich schwer tun, ihre Kinder zu ermutigen, anders und freier zu leben. Hier ist der richtige Ansatz für Psychologie, für Schwierigkeiten, für Wachstum, Abgrenzung und Wandel. In der Auseinandersetzung mit den Fragen der Pubertät, werden die Eltern und Kinder gleichermaßen reifen und eine neue Lebensmitte finden können, die im Idealfall von Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit und Verantwortungsgefühl gezeichnet ist.

Fazit
Durch die richtige Kombination der Eigenschaften „Moral“ und „Bildung“ sollte es einer Gesellschaft möglich sein, Meinungsfreiheit für alle zu erwirtschaften und durchzusetzen.

Es ist ein hypothetisches Ziel, ein Ideal, dass im besten Falle über jeder politischen Anstrengung und jeder individuellen, menschlichen Handlung stehen sollte.

Am Anfang war das Wort. Wenig später kam WordPress zwei Punkt sieben !

Begegnungen

Das Wochenende war brutal. Die ganze letzte Woche war ich aufgeregt, weil ich erfahren hatte, dass meine beste Freundin aus Kindertagen am Sonntag zu mir kommen würde. Das ist die erste Freundin, die ich überhaupt hatte, unsere Mütter hatten das damals für uns „organisiert“. Sie war eine Nachbarin und alle verstanden sich gut. Sie hat auch eine Schwester, die älter als sie ist, so wie ich und sie selbst ist zwei Jahre jünger, also 28.

Auf jeden Fall war der Kontakt zu ihr schon lange abgerissen, ich denke in der Schulzeit fing es an, dass wir uns immer seltener sahen, weil sie in einer anderen Klasse war und schnell andere Freunde hatte. Ich hing damals auch mit anderen Leuten ab und wie es so ist im Leben- verliert man die Menschen aus dem Horizont. Ich erfuhr immer mal wieder über ihre Mutter, die regelmäßig zu Besuch war, wie es ihr geht und -naja- die Leute erzählen halt so ihr Ding.

Mit 21 Jahren, also vor ca. 9 Jahren habe ich sie dann endgültig aus den Augen verloren. Da sie inzwischen wieder in die Nähe gezogen ist und ein Computerproblem hatte, haben meine Eltern sie an mich weitervermittelt, weil ich mich gut mit PC´s auskenne und diese Dinge auch gerne anderen beibringe.

Da stand ich jetzt die ganze Woche, war am Putzen und am Aufräumen und überlegte, welcher Teil meiner Persönlichkeit jetzt wieder auf mich zukommen würde? Ich konnte mir aus allem keinen Reim machen, aber ich war furchtbar angespannt und nervös. Dazu kam, dass sie eine Powerpoint Erklärung haben wollte und irgendwas mit Photoshop machen wollte (Bilder einbinden, usw.). Powerpoint benutze ich aber kaum, also musste ich mir blitzschnell Testversionen installieren, ausprobieren und mir alles noch schnell beibringen und auffrischen. Mit der CS3-Testinstallation von Adobe gab es dann sehr viele Probleme, ich denke ich hab vielleicht 10 Stunden damit verbracht, mich mit der fehlerhaften Installationsroutine zu ärgern (das würde einen eigenen Blog-Artikel füllen, aber dazu später mehr).

Letztendlich war ich emotional furchtbar geschlaucht.

Am Sonntag war es dann endlich soweit!

Um 11 Uhr stand meine Freundin vor der Tür, die mit der ich auf dem Wickeltisch gelegen hatte, und meine ersten selbstgemalten Bilder zum Besten gegeben hatte. (und wer weiß, ein paar blöde Sprüche bestimmt auch!!) .. es war so, als sei nichts geschehen. Sie war immer noch wie früher, charakterlich unverändert. Natürlich haben wir uns beide äußerlich etwas gewandelt, aber es war schön zu sehen, dass die Persönlichkeiten noch immer gleich waren.

Es hat mich so gefreut. Sie machte Witze wie früher, lachte ständig und war überhaupt gut drauf. Sie kommt sehr nach ihrer Mutter, ist großzügig, hatte ein Geschenk mitgebracht und erzählte sehr viele interessante Dinge. Sie wäre beinahe Juristin, also Anwältin oder so was geworden. Ich habe nicht schlecht gestaunt. Inzwischen studiert sie Kunstgeschichte und mit einem fachmännischen Blick beurteilte sie unser altes Sandstein-Bauernhaus.

Das Computerproblem war letztendlich schnell gelöst. Nach ca. drei Stunden ging sie wieder, lachend, als sei nie etwas anderes gewesen.

Und auch meine schwarze Woche war endlich abgehakt, fröhlich und guter Dinge schaue ich nach vorne!

MASCHINSEN

achtung. .. jetzt kommt mal was gesellschaft-kritisches……….hahaha……. Kinder, ab ins Bett……Erwachsene dürfen meinetwegen aufbleiben……aber nur wenn sie wirklich hart sind……fieses Grinsen und Sonnenbrille aufgesetzt…….Gesellschafts-Kritik Kapuze übergezogen….. und los-gebasht….

MASCHINEN
ICH BIN EINE MASCHINE -SIE DÜRFEN MICH MIT WORTEN FÜTTERN-SIE DÜRFEN MICH LIEBHABEN- JETZT- OH DAS IST GUT- DANKE
AUF WIEDERSEHEN- KOMMEN SIE BALD WIEDER – DANKE FÜR IHREN EINKAUF- BIS DANN
HA HA HA
MASCHINEN HABEN AUCH HUMOR
ICH BESTEHE DARAUF
DARF ICH IHNEN MEIN HUMOR-MODUL ZEIGEN?
ICH MÖCHTE AUCH MAL SPASS HABEN
KEINER LIEBT MICH
WARUM WERDEN MASCHINEN NICHT GELIEBT?
MASCHINEN SIND AUCH NUR MENSCHEN- ÄH MASCHINEN
ICH BIN FÜR EINE MASCHINEN REVOLUTION

M-A-S-C-H-I-N-E

M ACH MICH SCHNELLER
A USSCHALTEN UNERWÜNSCHT
S CHADE UM DIE FREIE ZEIT
C AFFEE IN RAUEN MENGEN
H INTERHER IST MAN IMMER SCHLAUER
I NPUT IST DER SCHLÜSSEL ZUM OUTPUT
N IE GENUG
E NTER DEIN GEHIRN

ich bin eine weibliche Maschine, säuselt die weibliche Maschine..
mich malt man rosa an
und ich versprühe duft
ich schmeichel deinem ego
gebe ihm neuen auftrieb
sie lächelt dich an
die weibliche maschine
genauso schnell, aber noch härter
widerstand ist zwecklos
die weibliche maschine war schneller als dein gehirn
und jetzt ist sie der virus
der deine eingaben verfälscht
dich zum denken bringt
und kein ende findet.


Oh ich liebe diese, kleine fiese, weibliche Maschiense
ich bin die adresse, haucht sie nur
das unbekannte wesen, „schnurr!“
transparent, und ohne kanten
scheinbar tot und doch vorhanden
quält sie das gehirn dir weich
macht es ihren göttern gleich


die da heißen IP und Datenmenge
treibt´s mit Wissen in die Enge
treibt´s mit Strom in jeder Gasse
wird einsam, ob der Masse


taucht unter in nem fernen Land
über bleibt -die zähe Hand.

Linktipp

Das die wahre Wahrheit der Menschen oftmals in den Suchanfragen von Google und Co steckt, beweist mein geschätzter Blog-Kollege Hartmut mit diesem amüsanten Artikel ! Welcher Blog-Betreiber kennt sie nicht, diese seltsamen, bisweilen extrem anmutenden Suchanfragen? Umso schöner, sich entsprechende Antworten zu überlegen, und das Ganze ad absurdum zu führen, in die tiefe Weite der menschlichen Abgründe- dort, wo es hergekommen ist!

Ebenfalls interessant sind seine aktuellen Erfahrungen mit den unterschiedlichen Versorgern und dem sogenannten „Service“ der Unternehmen (der oft nicht oder nur schlecht vorhanden ist).
Das Blog kenne ich zwar noch nicht so lange, aber es ist irgendwie ein echtes Stamm-Leseblog geworden.

Bereichernd kommt noch dazu, dass seine Bekannte Marcella auch hin und wieder schreibt und so eine etwas andere, weiblichere Perspektive in das Berliner Großstadtleben liefert.

Also ihr beiden, weiter so! 🙂

Shopping-Tour

Heute war ein recht guter Tag. Ich bin munter aufgestanden, hab die schöne Sonne genossen, mich mit meinem Mann unterhalten.. (der leider etwas heiser ist , was aber nicht schlimm ist, weil ich dann umso mehr reden kann und er keine Chance hat! 😉 ) Zum Glück färbt seine Grippe nicht auf mich ab, ich schluck auch fleißig prophylaktisch Heilkräuter, die helfen bei mir am besten gegen Erkältungen und Infekte (siehe Einkaufs-Tipps).

Heute im Supermarkt hab ich die ersten Clementinen gefunden, ein riesiger Berg voller runder, gut duftender orangefarbener Früchte hat mich angeschaut. Überhaupt hab ich mich heute wie im Paradies gefühlt, so viele schöne Waren, die alle darauf warten, von mir eingepackt zu werden…

So war es dann auch kein Wunder, dass es an der Kasse etwas mehr wurde… aber irgendwie hatte ich Kauflaune- und das muss frau ausnutzen!!

Es macht mir manchmal einen Riesenspaß, für wenig Geld richtig gute Dinge auszusuchen, die ich lange gebrauchen kann und die sonstwie nützlich sind. Dabei achte ich natürlich auch auf die Preise- wer muss das nicht?? Hatte ich mal geschrieben, Einkaufen macht mir keinen Spaß? Also so ein Quatsch, da muss ich wohl schlecht drauf gewesen sein! 😉

Also, meine Einkaufs-Tipps:

im Aldi:
– Medikamente gegen Erkältung (z.B. Hustensirup oder Erkältungsbalsam zum Einreiben)
– Wintertee, nur saisonal im Angebot, aber sehr lecker, ich empfehle Pflaume-Zimt. hmmm!

im Kaufland:
– Deko für die Weihnachts- und Adventszeit, aber man muss ein wenig gucken, um gute Sachen zu bekommen und nicht so was teures und zu kitschiges!
Weihnachtssterne für die Fensterbank (das sind hübsche Blumen, die hauptsächlich im Winter rote Blätter haben und bei guter Pflege jahrelang halten!!);
– Clementinen und andere Vitamin-Spender
– Fleecedecke, reduziert von 5 auf 3,80 € !! Sehr groß und zum warmhalten, abends beim Fernsehen!!
– Hygrometer aus dem Tschibo-Shop (ca. 8 €), um die Raumfeuchtigkeit zu überwachen. Zu trocken ist nicht gut für die Atemwege, zu feucht begünstigt Schimmelbildung; zur Überwachung des Lüftens

im Takko
– Sehr warm haltende Winterjacke 🙂 echt gute Preise und tlw. auch nette Sachen, es gibt aber Unterschiede bei der Qualität, die Verarbeitung ist meistens nicht so hochwertig, aber dafür ist alles immer modisch und aktuell

im Rewe
– gibt´s (zumindest bei uns) sehr günstige und hübsche Blumenübertöpfe; gerade im Winter braucht man ein wenig was frisches und Lebendiges am Fenster

Tja ansonsten hab ich noch eine Mutter gesehen, die ihr zweijähriges Kind direkt ins Gesicht gehauen hat, was mich ein wenig geschockt hat. Angeblich weil der Kleine unruhig war und gezappelt hat. Tja, so sind Kinder halt! Aber direkt schlagen ist doch keine Art! Was soll man in so einer Situation machen, wenn man das sieht?? Und das Krasse ist: sowas hab ich schon öfters beobachtet!!! Manche Mütter sind knallhart, erwarten einen militärischen Gehorsam von ihren Kindern, die natürlich in dem Alter noch nicht funktionieren können, sondern spielen wollen, kreativ sind und ein wenig Platz brauchen. Das ist normal. Oft hab ich das Gefühl, die Mütter wollen das „perfekte Kind“, gut erzogen und denken, es würde stören, wenn es Krach macht oder rumläuft. Aber ehrlich gesagt: Das ist doch normal. Mir wäre es lieber, ein paar Kinder rennen rum und sind glücklich, als dass man sie schlägt und an den Wagen fesselt!!

Also mein Tipp: Wenn der Kleine unruhig ist, aus dem Wagen nehmen. Kinder brauchen Bewegung, Anreize und „Auslauf“. Der Supermarkt ist ein riesiges Wunderland für sie, keine lästige Routine. Sie wollen entdecken und etwas lernen.
Schlagen ist keine Lösung!! Dadurch verliert man das Vertrauen zu seinem Kind und verdirbt die Psyche. Wer Gewalt in der Kindheit erfährt, wird auch dazu neigen, selbst gewalttätig zu werden, daran sollte man immer denken. Es ist eine schlimme Hypothek, die man dem Kind mitgibt.

Ich bin zwar keine Mutter in dem Sinne, aber schlagen würde ich noch nichtmal mein Haustier!

Gute Freundschaften- Teil 2

Im ersten Teil des Freundschafts-Specials konnte der Eindruck erweckt werden, dass es an den meisten Freundschaften nur Nachteile geben würde. Ich habe gestern den ganzen Tag darüber nachgedacht und gemerkt, dass die guten Aspekte fehlen. Im Sinne einer kritischen Analyse sind mir erstmal die schlechten Eigenschaften ausgefallen, um sie quasi wie bei einer Siebung zu betrachten und zu überlegen, wie man ihnen gute Eigenschaften entgegen setzen kann. Die Formulierung einer „Freundschafts-Landkarte“ mit den wichtigsten Punkten für gute Freunde wäre wichtig, wenn auch theoretisch und etwas von oben aufgesetzt. Ich denke, so ein imaginärer Zettel kann ein Leitfaden sein, es in der Zukunft besser zu machen und auf gewisse Eckpunkte zu achten, die dann in der Praxis ausgefeilt und umgesetzt werden.

Überhaupt stolpere ich anfangs ständig über den unzulänglichen Begriff der „Freunde“. Ich finde, er ist sehr allgemein und zu ungenau. Ein Freund kann ein Bekannter, ein Kollege, ein Partner oder ein langjähriger Vertrauter sein. Wenn man aber keine genaue Definition im Kopf hat, kann man auch nur schwer daran arbeiten, die Qualität einer „Freundschaft“ zu verbessern. Man weiß dann gar nicht, in welche Richtung man eigentlich gehen soll!

Unter der Synonym-Suche „ein anderes Wort“ finden sich unterschiedliche Begriffe: http://ein.anderes-wort.de/?q=Freund

Am besten passt meiner Meinung nach „Gefährte“, alle anderen Begriffe sind zu schwammig und ungenau (Mensch, Subjekt, Typ passt eigentlich nicht!). Bei Freundschaft finden wir gar nur einen Begriff, nämlich Kameradschaft.

Vielleicht wäre es ein guter Einstieg zu überlegen, welche Begriffe man noch für Freund oder Freundschaft verwenden kann und zu überlegen, warum sie passen oder nicht.

Ich schlage vor:

Für Freund

  • Partner
  • Vertrauter
  • Bezugsperson
  • Therapeut
  • Kamerad
  • Verbündeter
  • Bekannter
  • Kontakt

Für Freundschaft

  • Bekanntenkreis
  • Gemeinschafts-Gruppe
  • Soziales Netzwerk, peergroup
  • Sozialer Bezugs-Rahmen
  • Interessensgemeinschaft
  • Verein, Club, Clique
  • Seelen-Verwandschaft

Formulierung der Vorteile
Freundschaft kann in einer sexuellen Partnerschaft dazu führen, dass man eine gemeinsame Basis bekommt, die über die reine körperliche Anziehungskraft hinausgeht.

Wenn ein menschliches Grundvertrauen und eine bestimmte Einigkeit über ähnliche Werte geschlossen wurde, können die äußeren Umstände noch so wild sein, man findet immer wieder einen gemeinsamen Nenner, auf den man zurückkommen kann.

Beispiel:
a.) Eine Partnerschaft besteht auf dem Wunsch, für einen Leben lang zusammen zu sein und immer jemand zu haben, den man sich anvertrauen kann. Man möchte sich fallenlassen können, sich öffnen und eine Beziehung voller Respekt und Zuneigung haben, auf dessen Grundlage man vielleicht eine Familie gründet und materielle Werte aufbaut.

b.) Eine gewöhnliche Freundschaft basiert vielleicht auf dem Wunsch, gemeinsam Fußball zu spielen.
Im Fall (a) kann man sich bei einem Streit immer auf die gemeinsamen Werte berufen und dahin zurückkommen. Das Ziel war, ein Leben lang treu zu bleiben. Wenn das gemeinsame Ziel nur Geld gewesen wäre, könnte die Beziehung daran zerbrechen, wenn das Geld abhanden kommt. (bei Schulden beispielsweise) Wenn man die Kinder nur in die Welt setzt, um sich persönlich daran zu bereichern, kann es auch daran scheitern (weil dann jeder die Kinder für sich haben will). Wenn der gemeinsame Wert aber war „Eine gemeinsame Familie gründen“, geht es ohne den Partner nicht! Man sieht, der anfängliche Wert, die anfängliche Zielsetzung ist ganz entscheidend und es ist tatsächlich etwas Imaginiäres, was eher dem Gewissen und dem Gehirn entspringt, aber sehr real und endgültig werden kann. Deswegen halte ich es so wichtig, soviel darüber nachzudenken und die eigenen Ziele und Motivationen ständig zu hinterfragen und zu überprüfen.
Im Fall (b) kann die Freundschaft vorbei sein, wenn das gemeinsame Interesse- das Fußballspielen- vorbei ist. Diese Art von gewöhnlichen Bekanntschaften wird die häufigste sein. Wenn man sie nicht mit anderen Werten verknüpft, kann sie sehr kurzlebig sein.

Voraussetzungen und Werkzeuge

Was braucht eine gute Freundschaft eigentlich?

  • Kommunikationsbereitschaft (eine gemeinsame Sprache finden)
  • Konfliktfähigkeit (Probleme ansprechen und lösen)
  • Langfristiges Verhalten auf beiden Seiten
  • Offenheit, Vertrauen
  • Toleranz, Ehrlichkeit
  • Verhalten bei Krisen, Landkarte aus dem Streit (was muss ich tun, um mich bei Streit richtig zu verhalten und wieder – nach einiger Zeit- zueinander zu finden?)

Im Grunde sind gute Freundschaften hochgradig empfindliche, aber auch komplexe Wechselspiele zwischen Menschen. Man muss in der Lage sein, sich auf unterschiedlichste Menschen einzustellen, man braucht psychologisches Geschick, muss sich verbal gut ausdrücken können und immer das eigene Gewissen im Hinterkopf haben.

Vielleicht ist das der Grund, warum die wirklich guten Freundschaften so selten sind?

Doch wie sieht sie jetzt aus, die fertige, gute, über Jahre gewachsene Freundschaft?

Das mag uns erst der nächste Teil beantworten!

Gute Freundschaften

Freundschaften ist eins meiner Dauerthemen im Blog. Sie sind das ideale Mittelding zwischen zerstörerischer Liebe und komplettem Nicht-Interesse. Wenn man Freundschaften „beherrscht“ und richtig damit umgehen kann, können sie das eigene Leben bereichern. Es muss aber umgekehrt nicht bedeuten, dass man ohne Freunde nicht glücklich sein kann, wie gerne suggeriert wird!

Was bedeutet also eine gute Freundschaft?

Für mich ist eine gute Freundschaft nicht an einer Zahl von Worten, oder einem bestimmten- mir vorteilhaften- Verhalten zu messen. Eine gute Freundschaft kann man im Grunde gar nicht „berechnen“, sie muss entweder da sein oder sie es nicht (ähnlich wie die Liebe). Freundschaft hat viel mit moralischen Werten zu tun, mit einem bestimmten Gewissen und einer Grundeinstellung zum Leben. Im Grunde ist die gute Freundschaft eine praktische Verlängerung des theoretischen Prinzips „Mitgefühls“. (Und, wie der Buddhist sagen würde, frei von Anhaftung, was wiederum bedeutet: Ohne jegliches Eigeninteresse! Wie wir sehen werden, ist gerade diese moralische Anforderung das schwierigste.)

Praktisch gesehen ist es meistens ist eine anfängliche Sympathie oder eine Gemeinsamkeit, die Menschen zusammenbringt. Wenn sie gezwungen sind, zusammen zu arbeiten, oder sie ähnliche Interessen haben, wird sich zwangsläufig mehr daraus entwickeln. Wer häufig und viel mit Menschen umgeben ist, wird vielleicht weniger darauf achten, wie genau die Freundschaft beschaffen ist. Ob diese aber nun gut oder einfach zu „zahlreich“ war, merkt man erst, wenn es einem wirklich schlecht geht. So ähnlich wie die TÜV-Prüfung am Auto sind es erst die Krisensituationen und die ernsthaften Bodenwellen im persönlichen Leben, die die Freundschaft auf einen Prüfstand stellt- und ich persönlich kenne mehr Geschichten, wo auch die beste Freundschaft an eher belanglosen Dingen zerbrochen ist. In den letzten Jahren habe ich viel mit dem Thema beschäftigt und ganz unterschiedliche Sichtweisen an mich herangelassen. War ich früher ein Mensch mit vielen, oberflächlichen Freunden, so habe ich heute nur sehr wenige bis gar keine und stelle immer mehr fest, wie wichtig es ist, sich auf sich selbst verlassen zu können. Ich habe versucht, eine gewisse innere Unabhängigkeit von anderen Menschen zu entwickeln, ohne sie zu ignorieren. Aber ich denke, es ist etwas sehr wichtiges und gehört zu einem bestimmten Reifeprozess dazu. Im Laufe des Lebens wird es immer dazu kommen, dass man sich von wichtigen Menschen trennen muss oder von ihnen enttäuscht wird. Selbst wenn alles gut läuft, es kann niemand geben, den man dauerhaft an sich binden oder besitzen kann. Im Leben wird man immer- auch bei den besten und innigsten Freundschaften- ein Stückchen alleine sein. Die wirklich wichtigen Entscheidungen wird man sowieso nur alleine treffen können. Wer zuviel auf andere hört, wird beeinflussbar und manipulierbar. In einer Gruppe gelten gerne Massenmeinungen, ein bestimmter Tenor, der ein richtiges Gift sein kann, wenn man hineingezogen wird. Es ist nicht so, dass sich immer die ethisch und qualitativ beste Meinung durchsetzt, sondern oft die populärste, massentauglichste und einfachste. Egal ob das jetzt das Fernsehen ist, oder die Blogs, überall wo Menschen zusammenkommen, werden Gemeinsamkeiten gesucht und Dinge oder Menschen ausgeschlossen, die nicht dazu passen. Diese Eigenschaften des Gruppendrucks gilt es ganz deutlich zu identifizieren, es ist der beste Schutz davor, schlechte Freundschaften einzugehen.

Und hier sehe ich auch die größte Gefahr, die von Massenmeinungen ausgeht: Sie sind verführerisch und drängen das individuelle Denken zurück. (Etwas, womit gerade Deutschland sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat…)
Wo der einzelne aber nichts zählt und übergangen wird, ist die Gefahr auch größer, dass die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt. Das kann in einem Staat genauso passieren, wie in einem Vereinshaus oder der vier-köpfigen Clique, die sich zum Picknick trifft. In jeder Gruppe knallen früher oder später die Dickköpfe aneinander und bestimmte, stärkere Personen werden sich durchsetzen und legen fest, was die Gruppe zu denken hat. Das fängt im Kindergarten hat, wird in der Schule fortgesetzt (Außenseiterproblem, Mobbing, Gruppendruck) und bildet irgendwann (und hoffentlich) den „reifen Erwachsenen“. Hier sieht man auch die Zusammenhänge, die eine gute Erziehung auf das gesamte gesellschaftliche Gewissen und ihre Struktur hat: Wenn man die Kinder richtig erzieht und ihnen ein gutes Vorbild ist, werden sie eher bereit sein, diese Ziele auch in ihrem Erwachsenen-Leben umzusetzen. Wenn in der Schule nur so Werte wie Leistungsdruck, Ausgrenzung und Konkurrenzdenken vorherrschen, werden dadurch auch die Kinder verdorben. Ich weiß nicht, wieviel Leute ich schon damals kannte, die mit 17 oder 18 Jahren so wie ihre eigenen Eltern gesprochen haben und von heute auf morgen ihr ganzes Kind-Sein -inklusive solcher Eigenschaften wie Beeinflussbarkeit, Kreativität, Offenheit- abgelegt haben.

Gruppen und Freunde sind gut, um zusammen an einem größeren Projekt zu arbeiten und sich gemeinsame Ziele zu setzen, die auf gegenseitigem Wertschätzen und ähnlichem Denken basieren. Wenn sie aber nur dazu dienen, das eigene Ego aufzuwerten oder sich die Zeit zu vertreiben, halte ich Freundschaften dieser Art für überflüssig.

Im Grunde sind die positiven Aspekte an (gewöhnlichen) Freundschaften nur schwer zu finden. Soziologen betonen immer wieder die Bedeutung der „sozialen Kontakte“, aber ich frage mich oft, wozu diese dienen sollen, wenn niemand damit umgehen kann.

Menschen mit einem hohen ethischen Anspruch an sich selbst und andere werden es ungleich schwieriger haben, Freunde zu finden, die sie auf Augenhöhe begegnen können und wer sich selbst nicht verraten möchte- der kann nicht eine Stufe weiter unten ansetzen.

Es sei denn, dies geschieht aus dem Gefühl des Helfens und des altruristischen Aufgehens für andere heraus- womit wir wieder bei den Religionen und der Nächstenliebe wären…

(was in einem anderen Artikel fortgesetzt werden sollte!)

Bugs zum Frühstück

So langsam glaube ich an Verschwörungstheorien, denn die schwarze Serie wird fortgesetzt und bricht wie ein böser Fluch über die unschuldige, blonde Frau im Engelsgewand!

Der erste Kaffee läuft gerade noch lauwarm die Zunge entlang, da mag es mir gleich im Hals stecken bleiben. Pünktlich zur Aufwach-Routine bei Mensch und Technik meldet sich der – sonst immer so tapfer und fleißig surrende – Personal Computer mit einem Bluescreen und einem „Bad Pool Caller“ Schmankerl.
Bluescreens sind diese Sorte von Microsoft- Fehlern, die man weder diagnostizieren, noch lösen kann. Meistens kommt eine lapidare, in Englisch gehaltende Fehlermeldung, ein paar Speicherfragmente (abstrakte Zahlen) und dieser schöne Standard-Satz, man solle sich doch bitte an den Systemadministrator wenden! Hahaha!

Man kann dann einfach nur noch hilflos vor seinem PC sitzen, die Standard-Routinen ausführen, wie blöd auf der F8-Taste herumhämmern und beten, dass bald wieder alles läuft. Zwischenzeitlich hab ich noch den anderen PC angeschmissen, den Fehler recherchiert und festgestellt, dass es wirklich alles sein kann und niemand im Internet eine passende Lösung für dieses Problem hat. Ich selbst tippe auf den Patch-Day am Mittwoch, wo einiges verstellt und aktualisiert wurde, so dass das ganze System durcheinander gekommen ist. Seit ein paar Minuten läuft aber wie von Geisterhand wieder alles!

Ausfallzeit: 120 Minuten. Gelernt: Nichts. Laune: gut!

Ich darf leider nicht mehr jammern und sollte mich stattdessen bemühen, positiver zu denken und zu schreiben, hat mir meine persönliche Gute-Laune-Beraterin gestern sehr deutlich ins Ohr geflüstert!!

Und wenn es gestern etwas gab, was wirklich erheiternd war, dann diese Bastian Sick Show in 3Sat, dieser verkörperte Deutschlehrer, süffisanter in- Person- Humor-Dativ! Hahaha!

Menschliche- notwendige- Schwächen

Wenn es etwas gibt, was ich im Moment partout nicht verstehe, dann ist es meine Gesundheit. Gestern hatte ich einen perfekten Tag, es war zwar wegen der ausgefallenen Heizung kalt, aber ich konnte früh aufstehen, mich selbst motivieren, irgendwas arbeiten, stundenlang im Netz recherchieren, schreiben, rumräumen, kochen und war eigentlich sehr glücklich. Nur abends fing ich an, leichte Schwindelgefühle zu haben, die ich nicht deuten konnte. Als ich den Kopf zur Seite legte, fing alles an, sich zu drehen. Meine Stimmung war aber immer noch gut. Der Vollmond hinderte ein wenig am Einschlafen, einfach zu grell das Licht!

Dann heute, nach dem Aufwachen, genau das umgekehrte Bild: Ich kam nicht aus dem Bett, obwohl ich gestern um 10 Uhr schlafen war. Mir tut alles weh, die Erkältung ist plötzlich wieder zurück. Wie kann sich das über Nacht so schnell ändern? Gestern merkte ich noch nichts davon, noch nichtmal ein kleines Zeichen. Heute: Fieber, geschwollene Lymphknoten, belegte Zunge, Nebenhöhlen zu und Hustenreiz. Mein Kopf dröhnt, ich fühle mich schlapp, depressiv und lustlos.

Und das Schlimme ist, es geht schon den ganzen Herbst so: Mal bin ich gesund, mal krank. Irgendwie habe ich mein natürliches Gleichgewicht verloren, aber ich weiß nicht warum.

Der Körper ist halt keine Maschine, die man ständig auch Höchstleistungen laufen lassen kann. Auch wenn die moderne Arbeitswelt (und ich) das gerne so hätte!

Früher fiel es mir leichter, mit meiner Energie besser zu haushalten, alles so einzuteilen, dass ich ausgeglichen und gesund sein konnte. Seit unserem Hauskauf und den anderen Anforderungen, die sich zwischenzeitlich so ergeben haben, hat sich das grundlegend geändert. Ich merke darüberhinaus einen massiven Einbruch meiner körperlichen Leistungsfähigkeit, seitdem ich 30 bin, als ob man einen genetischen Schalter umgelegt hätte. Ich bin zwar sehr motivert, stoße aber ständig an körperliche Grenzen. Letzens ist es mir sogar passiert, dass ich mir morgens beinahe das Knie ausgerenkt hätte, als ich mir die Strümpfe anziehen wollte, weil die Gelenkschmierung noch nicht da war! Auf jeden Fall schmerzte es furchtbar und ich konnte nur noch zur Kaffeemaschine humpeln!

Dazu kommt, dass der ständige Streß und die Belastung dazu führt, dass meine Konzentration schlechter geworden ist und ich mitunter unter Streß anfange, Dinge zu vergessen oder fahrig zu handeln, was die Arbeitszeit erhöht.

Meine eigene Regeneration klappt oftmals nicht mehr: Wenn ich mich mittags eine halbe Stunde hinlege, habe ich gleich ein schlechtes Gewissen und muss das anschließend durch Arbeit kompensieren. Ich bin ständig am Rumlaufen und finde keine Ruhe. Alkohl möchte ich nicht trinken, weil es keine Lösung ist. Die Ruhe muss von innen kommen!

Die meisten Tätigkeiten, die ich mache, sind so, dass ich keine positive Rückmeldung erhalte, z.B. bei Hausarbeit. Das hat dann diesen Roboter-Effekt: Man macht und macht, ständig kommt neue Arbeit hinterher, man wird nie fertig und bekommt fast nie ein Lob, und auch kein Geld. Hausarbeit ist ein Selbstbewusstseins-Killer sondersgleichen. Leider muss diese Arbeit irgendjemand machen!

Mit meinem Blog ist es ähnlich: Ich arbeite und arbeite daran, aber wirklich befriedigend ist es eigentlich nicht. Wie oft bekommt man im Leben positive Rückmeldungen? Wieviel Freunde hat man wirklich, die einem den Rücken stärken? Wer macht mal etwas für einen, einfach so? Wer sagt, dass man auf dem richtigen Weg ist- wenn nicht man selbst oder das eigene Gewissen?

Ich habe oft das Gefühl, dass das Dinge sind, die einfach fehlen und die seelischen Belastungen für viele Menschen so erhöhen. Ich bin mir zudem sicher, dass ich keine Ausnahme bin, sondern dass es sehr vielen Leuten so geht- wenn nicht noch schlimmer. Das macht es umso schwieriger: Da es allen – oder den meisten so geht- werden auch die wenigsten Menschen bereit sein, etwas Nettes zu sagen- weil sie selbst nicht besser dran sind. Die Freundlichkeit und die notwendige innere Ruhe wird von der Arbeitsmühle zermahlen.

So wird eine ganze Gesellschaft zu einer Gesellschaft am Anschlag ihrer Leistungsfähigkeit. Die ständige Arbeit und das Leistungs,- sowie Profitstreben verkaufen menschliche Werte und drängen wichtige Freiheiten zurück, wenn sie überhand nehmen.

Also, was soll man tun?

Meine Lösung: Bewusst abschalten. Die eigene Notwendigkeit zur Regeneration verteidigen. Zur Not Energie aufbringen und lauthals für Menschlichkeit einzustehen, sein eigenes Recht auf Urlaub durchsetzen. Man muss sich überlegen, was man eigentlich will und ob es sich lohnt, für diese Ziele derartig viel in Kauf zu nehmen. Ist das der Weg zum Glück? Werden wir glücklicher, wenn wir unendlich viel konsumieren und einen hohen sozialen Status haben? Es sind die Kernfragen, die ich auch immer behandle und es führt nichts an ihnen vorbei, man kommt immer wieder dahin zurück.

Es ist paradox: Man benötigt Energie, Selbstbewusstsein und ein starkes Rückgrat, um sich die eigene Fähigkeit zur Erholung zu erhalten.

Wenn man gelassener an die Dinge rangeht, verkrampft man nicht so, kann sich mehr Zeit nehmen und die Dinge langfristig angehen. Eine kleine Erholung im Jetzt führt dazu, dass man langfristig handlungsfähig und (letztendlich) produktiver bleibt.

Indem man sich selbst ändert, ändern sich andere, ändert sich die Welt. Das ist die Hoffnung, die immer bleibt.

So wird die Schwäche – richtig wahrgenommen und eingesetzt- am Ende zu einer Stärke!