Weltunternehmen vs. Familienbetrieb

Unser schwarzer Freitag in Sachen Technik: Die Autoscheibe hat einen Riss, die Heizung ist ausgefallen.

Scheibe: Radiowerbung im Kopf, im Internet gegoogelt, Weltkonzern gefunden, kostenlose Hotline angerufen. Ich bekomme drei Terminmöglichkeiten und einen Vor-Ort Service, am Samstag entscheiden wir uns, die 30 km lange Strecke in Kauf zu nehmen, da wir das Auto ständig brauchen und ein Riss sich schnell ausbreiten kann. Die top-organisierte Firma hat die Spezialscheibe (in Erstausrüster-Qualität) auf Lager, die Versicherung wurde bereits rausgesucht, die Unterlagen sind ausgefüllt. Die Ein- Mann Filiale arbeitet auf Hochtouren. Nette Beratung. Wir laufen durch die Stadt. Drei Stunden später ist die Scheibe repariert. Zwanzig Jahre Garantie obendrauf (aber nicht auf Steinschlag). Am Dienstag kommt noch eine Kundenbefragung über Telefon, ob alles zufriedenstellend gelaufen ist. Ich beantworte die geschätzten 50 Fragen und nicke nur ehrfürchtig zu den Worten des freundlichen Kundenberaters.

Dauer zwischen Schaden und Reparatur: 24 Stunden
Kosten der Reparatur: 300 €
Auftrag erfüllt: ja

Das Heizungsproblem: Ins Örtliche geblickt. Den nächstbesten gepickt, die meisten sind Samstags nicht zu erreichen. Endlich jemand gefunden und zum Ortstarif angerufen. Es meldet sich ein dreiköpfiger Familienbetrieb und kommt ein paar Stunden später, um eine erste Diagnose zu stellen. Langes Erzählen und Fachvorträge über Brennwerttechnik. Die Heizung macht keinen Mucks. Sie fahren wieder. Am Sonntag passiert natürlich nichts. Mir ist kalt. Am Montag soll ein Teil geliefert werden, aber der Einbau alleine tut es nicht. Beim Reparieren wurde zwischenzeitlich ein anderes Teil abgebrochen, dass nun auch bestellt werden muss. Am Dienstag kommt der Techniker wieder und repariert drei Stunden. Die Heizung geht. Für vier Stunden. Danach ist mir wieder kalt. Dienstag nachmittag ruft mein Mann an und regt sich auf. Am Mittwoch wollen sie kommen. Zur Not ein neuer Brenner! Anruf um 9 Uhr: Es dauert etwas länger, so elf, halb zwölf. Mir ist kalt.

Dauer zwischen Schaden und Reparatur: bis jetzt 120 Stunden
Kosten der Reparatur: bis jetzt ca. 250 €
Auftrag erfüllt: nein

Wenn es jetzt noch einen Weltkonzern für Heizungs-Notreparaturen gäbe- der Familienbetrieb hätte keine Chance mehr.

Frauen in Männerberufen

Gestern kam eine Sendung im Fernsehen über eine Frau, die sich als KFZ-Meisterin selbstständig macht. Obwohl der Tenor darauf ausgelegt war, sich tolerant zu zeigen, kam der Sprecher nicht umhin, ständig zu betonen, wie die Frau bei männlichen Kollegen aneckt und Verwunderung auslöst, weil es ja kein typischer Frauenberuf sei. Die ganze Sendung beschränkte sich eigentlich darauf, der Frage nachzugehen, wie sich eine Frau in einem Männerberuf behaupten kann. Und wenn man sich die Strukturen und Dialoge so anschaute, so hatte man wirklich das Gefühl, dass es im Jahr 2008- aller Gleichberechtigung und Quotenregelungen zum Trotz- noch etwas besonderes mitten in Europa sei, wenn eine Frau mit langen Fingernägeln einen Schlagschrauber führt. Diese Handwerkerin wirkte alles andere als weiblich, sie hatte ein recht androgynes Autreten und von der Gehirnforschung ist es ja bekannt, dass auch genetisch weibliche Personen durchaus ein Gehirn haben können, dass dem männlichen sehr ähnlich ist, also logisch-mathematische und räumliche Aufgabenstellungen grundsätzlich besser beherrscht, als weibliche Domänen. Ihre Sprache war auch männlich, kurz abgehackt und kumpelhaft angelegt. Schade, dass ihre Kollegen schnell in alte Rollenmuster verfielen, sie irgendwie beschützen wollten oder unsicher bis verärgert reagierten, als sie ihnen vormachte, wie etwas funktioniert. Ihre Einstellung und Verhalten waren nicht immer günstig, so reagierte sie oft sehr schroff und musste sich schnell die Bezeichnung „Zicke“ gefallen lassen. Sie fiel weiterhin dadurch auf, dass man es ihr in der schwierigen Phase der Gründung nicht besonders recht machen konnte und sie ständig an allem rummeckerte. Bei einem Mann wäre es Anspannung und Führungsstärke gewesen, die Darstellung der Reportage machte sie zwischen den Zeilen zu einer überforderten Frau.

Der neugierige Zuschauer mag sich am Ende die Frage stellen, was einen Beruf eigentlich männlich und was ihn weiblich macht und kommt zum Schluss, dass diese Aufteilung nur in den Köpfen existiert, aber nichts greifbares oder sinnvolles sein kann. Ein Auto ist ein technisches, komplexes Produkt mit vielen Details. Die Arbeit daran erfordert Kraft, Geduld, Ausdauer und eine gewisse Leidenschaft für technische Zusammenhänge und öl-verschmiertes Metall. Alles Dinge, die uns nicht in die Wiege oder in das Geschlecht gelegt worden sind, sondern allein durch die Anlage unseres Gehirns, dem persönlichen Interesse und der individuellen Förderung in Kindheit und Jugend bestimmt wird. Was nützt das schönste männliche Gehirn in einem Frauenkörper, wenn sich alle Leute querstellen und einem nicht helfen, entsprechend zu handeln?

Hut ab vor ihrer Leistung, sich den alten Rollenmustern entgegen zu setzen und einfach das zu tun, worauf sie Lust hat: An Autos schrauben.

Mündliche Sprache und Präsentation

So eine Messe bringt es mit sich, dass man innerhalb kurzer Zeit mit sehr vielen Menschen in Kontakt kommt, die verschiedensten Typen kennenlernt und sich ständig neu auf andere Menschen einstellen muss. Es geht oft darum, innerhalb von Sekunden eine Gesprächsbasis zu finden, Sympathien oder Anti-Sympathien zu klären, sich inhaltlich und sprachlich auf den Gegenüber einzustellen. Für die Schulung der eigenen Kommunikationsfähigkeit ist eine Messe oder eine Verkaufstätigkeit in dieser Art nur nützlich. Habe ich am Anfang z.B. gemerkt, dass ich noch nach den Worten gerungen oder mich versprochen habe, wurde das Erklären mit jeder Stunde einfacher und am Ende ging es sehr flüssig, so als ob ich alles auswendig gelernt hätte. Selbst die englische Sprache und die entsprechenden Fach-Termini hatten wir uns zurechtgelegt, so dass wir auch ausländischen Besuchern die Apparatur erklären konnten.

Wenn man eher im Schreiben zu Hause ist, birgt die Messe einen gewissen Reiz, direkter und unmittelbarer mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und die mündliche Sprache anzuwenden. Das in Ruhe ausgefeilte Schriftdeutsch ist fehlerfreier und bietet dem Sprecher/ dem Autor mehr Sicherheit. Auf Vorträgen oder Referaten wird hingegen empfohlen, die „freie Rede“ anzuwenden und nicht nur monoton einen Hilfszettel abzulesen, um dem Vortrag eine anschauliche Qualität zu verleihen.

Bei der Messe kommt noch dazu, dass jeder Mensch anders ist, anderes Vorwissen und Fähigkeiten besitzt und inhaltlich nicht alles so kapiert, wie der Vorgänger. Gerade abstraktere Sachen werden von vielen Menschen grundsätzlich gemieden, es fiel auf, wie wichtig ein direktes, bildliches und einfaches Verständnis der dargestellten Präsentation ist. Ein Industrieprojekt wie unseres hat es da deutlich schwerer, als ein Alltagsprodukt. Zur Wiedererkennung haben wir z.B. eine Packung Grieß genommen und sie auf unseren Prototyp gestellt, so dass die Leute schnell sehen konnten, worum es uns eigentlich geht. Aber selbst dann, wenn der erste Wiedererkennungswert da war, wanden sich die Leute wieder ab, als sie merkten, dass es eine technische Apparatur mit vielen Einstellmöglichkeiten, auf dem Hintergrund eines theoretischen und komplexen Gedankengebäudes ist. Eine physikalische Grafik zu einem Farbsystem z.B. erregte kaum Hingucker oder Interesse, obwohl diese vor Farben nur so strotzte. Selbst ein Physiker konnte uns die Grafik auf Nachfrage nicht erklären, ein Informatiker murmelte nur so etwas wie „das muss mit Matritzen gemacht werden!“. Für die Allgemeinheit war wenig Bezug da.

Darüberhinaus ist mir aufgefallen, dass viele Leute in einer Art reden, dass sie einfach ihren aktuellen Wissensstand wie ein Wasserfall vor sich hin erzählen, aber keine Pause machen und sicherstellen, ob das Gesagte überhaupt angekommen oder verstanden worden ist. Es wäre aber ratsam, hin und wieder eine Pause zu machen und auf den Gegenüber einzugehen, damit man sehen kann, wo und wie denn überhaupt Überschneidungen und Gemeinsamkeiten vorhanden sind!

Als Ausstellerin habe ich natürlich das Gebot der Höflichkeit und werde versuchen, mich auf meine jeweiligen Kunden einzustellen. Aber als (private) Hobbypsychologin und kritische Kommunikationsexpertin fiel mir das schon auf, wie einseitig und ich-orientiert doch viele Menschen reden. Auch ein paar Diskriminierungen kamen vor, es gab Leute, die keinerlei Gebot der Höflichkeit befolgten und ein Mensch fragte mich mit einem Grinsen im Gesicht „ob ich noch etwas anderes außer Kinder produzieren könnte.“ Dieser Mensch fiel mir hinterher auf, dass er von Stand zu Stand ging und die Aussteller mit seinen „Ideen“ belästigte und sich daraus einen schönen Spaß machte. Der Rest der Menschen, ca. 95 Prozent folgte hingegen einem vertretbaren Normbereich und es gab keine Probleme. Mit den unfreundlichen Menschen hingegen würde ich auch keine Geschäfte machen wollen!

Zuhören bietet uns Ausstellern Vorteile, weil die Menschen aus sovielen verschiedenen Fachbereichen kommen, dass sie quasi kostenlos ihr Expertenwissen absspulen und wir hinterher wie ein Computer das Wertvolle vom unwichtigen trennen, verarbeiten und weiterverwenden können. Diese ständige Filterarbeit, in Verbindung mit der Speicherung und der angemessenen Rückgabe von Informationen ist anstrengend. So ist es kein Wunder, dass wir abends sehr kaputt in unsere Betten gefallen sind.

Und noch etwas fiel auf: Wie jeher geht es nur um einen einzigen Faktor: Aufmerksamkeit erhaschen! Wer die meiste Aufmerksamkeit auf seinem Stand bekam, bekam die meisten Ideen, die meisten Rückmeldungen. War die Aufmerksamkeit aber zu profan, war sie qualitativ nicht mehr zu nutzen. In der Mitte liegt der richtige Weg, auch bei der Messe.

Das war die IENA 2008

Von Donnerstag bis Sonntag waren wir als Aussteller auf der weltgrößten Erfindermesse, der IENA in Nürnberg.

Hier stellen private Erfinder, Hochschulen und Jugendliche aus allen möglichen Alltags- und Lebensbereichen ihre Neuheiten und Erfindungen aus. Die Messe feierte zugleich ihr 60-jähriges Jubiläum.

Mit der Erfindung meines Mannes, dem Stippenzähler, ein Gerät zur optischen Endkontrolle von rieselfähigen Schüttgütern für die Industrie, waren wir jeden Tag von 9 bis 18 Uhr für Geschäftskunden und Privatleute am Stand Landau (Nr. 18, Halle 11) zu erreichen. Unser Erfinderclub aus der Pfalz ermöglicht privaten Erfindern eine kostenlose Teilnahme an der Messe, die ansonsten hohe Standgebühren verlangt. Die Teilnahme an so einem Verein kann man, neben den praktischen und kommunikationsorientierten Erfahrungen im Club nur empfehlen. Wenn man überlegt, dass ein einzelner Stand, ca. 4 qm, mit einem kleinen Tisch und einer vorgegebenen Werbefläche schon 800 € kostet, kann man sich ausrechnen, was ein größerer Eck-Kopfstand wie unserer- mit mehreren Tischen und deutlich größerer Fläche- kosten würde.

Land der Ideen
Der Staat, vor allem das Ministerium für Wissenschaft und Forschung hat natürlich ein berechtigtes Interesse, die privaten Erfindungen und Erfinder zu fördern, denn nicht umsonst gilt Deutschland zumindest offziell als das „Land der Ideen“. Von der Seite der Förderung war eigentlich alles in Ordnung. Während der Messe gab es kostenlose Vorträge von erfahrenen Fachkräften, die mit der Qualität von Hochschul-Vorlesungen zu vergleichen waren. Patentanwälte oder Erfinder, die schon etwas weiter im Berufsleben vorangeschritten sind, teilten ihre Erfahrungen und bereiteten sie anschaulich mit Powerpoint-Präsentationen und Mikrofon auf. So erfuhr man sehr viel über das aktuelle In-Thema dem Schutz vor Raubkopien und Erfindungs-Piraterie. Welche Möglichkeiten gibt es, das eigene Projekt zu schützen? Was tue ich gegen Marken-Piraterie oder dreisten Herstellern, die einfach alles nachbauen? Mit der Erfindung allein ist es nicht getan, sie erfordert Schutzrechte wie das „kleine“ Gebrauchsmuster oder das „große“ Patent. Auch hier sind wieder Fallstricke zu beachten, denn wenn eine bestimmte Frist (ein Jahr) zur Umschreibung vom Gebrauchsmuster auf das Patent vergeht, kann man diesen Schutz nicht mehr beantragen. Der Nachteil am Patent ist, dass es teuerer ist und meistens zusammen mit einem entsprechenden Anwalt ausgearbeitet werden muss, der wiederum Geld kostet.

Selbst ein Patent aber schützt nicht vor Nachahmern, wie es der Werdegang der GPS-Erfindung zeigt. Sind die Interessen der Industrie und der zu erwartende Gewinn groß genug, wird selbst ein Patent nicht ausreichen, um an sein selbstverständliches Recht für Schutz, Gebühren und Lizenzen zu kommen. Anwalts- und Gerichtkosten fressen dann das Budget auf, dass der kleine Erfinder aufbringen kann, Gerechtigkeit wird dem Markt und der Macht des Geldes geopfert.
Das betrifft wohl vor allem die Schlüsseltechnologien, die als Meilensteine in die menschliche Erfindungsgeschichte eingehen.

Kleine Erfinder dürfen durchaus mit einer Nische rechnen, in der sie sich einrichten können und vielleicht langfristig Industrie und Handel von ihrer Idee überzeugen.

Praktische Erfahrungen sammeln
Die Messe ermöglicht den Erfindern etwas sehr Wertvolles: Die anwesenden Besucher kommen aus sovielen verschiedenen Fachbereichen und Berufszweigen, dass eine schnelle und zuverlässige Einordnung des eigenen Fortschritts bemessen werden kann. Ob die Erfindung überhaupt gebraucht wird, ob sie von Privatleuten leicht zu verstehen und anzuwenden ist, ob es einen Markt oder eine potenzielle Nachfrage geben könnte. Oder wie Projektberater und gewiefte Erfinder mit vielen Anmeldungen die eigene Erfindung berurteilen und einschätzen. All diese Informationen bekommt man als Aussteller kostenlos zurück, zu beachten ist allerdings die nicht unerhebeliche Anforderung an Geist und Körper um die täglichen 9 Stunden im stets vollen, lauten und mit Klimaanlage bewehrten Raum zu überstehen. Diesen Preis zahlt man allerdings gerne, denn die kreative Denk-und Ideenschmiede hinter dem Projekt kam angesichts der ständig sprudelnen Eindrücke nie zum Stehen.

Nicht zuletzt die Medaillenverteilung der IENA-Messeleitung, die von einer professionellen Jury auf der Grundlage eines Punktesystem entschieden wurde, ermöglicht eine technische und inhaltliche Einordnung des eigenen Produktes. Darüberhinaus sorgen die Medaillen und die Ehre für einen Motivationsschub und das Gefühl, auf der richtigen Spur zu sein. Ich gratuliere meinem Mann und dem Team dahinter für die Goldmedaille! 😉

Das Verwerter-Problem
Die ersten zwei Tage waren dem Fachpublikum vorbehalten. Hier war der Eintritt zugleich deutlich höher, was zusätzlich dazu geführt haben könnte, dass die Resonanz der angesprochenen Wirtschaftszweige eher bescheiden war.

Gespräche mit anderen Ausstellern und eigene Erfahrungen haben ergeben, dass es nur sehr wenige, wenn überhaupt keine Firmen gibt, die bereit sind, technische Erfindungen mit Hilfe einer professionellen Produktlinie auszuarbeiten oder gar die ganze Lizenz abzukaufen. Diesen Traum vom großen Hauptgewinn hatten natürlich sehr viele Erfinder, aber die deutschen Firmen zeigten sich zurückhaltend und konservativ. Eher hätte man eine chinesische Kooperation eingehen können, weil hier anscheinend mehr Mut und Risikobereitschaft vorhanden war. Belächelt wurden von Einzelnen zu Unrecht die jugendlichen Erfindungen, die nicht schlecht waren und ein hohes Entwicklungspotenzial der jungen Köpfe offenbarten. Es gab z.B. ein kombiniertes Fitnessegerät zur elektrolytischen Trennung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff. Ein denkbarer Einsatz wäre- so wie mir der Erfinder erklärte- der flächenmäßige Einsatz im einem Fitness-Studio. Das Trimmrad trennt das Wasser auf und der angeschlossene „Druck-Stepper“ komprimiert die Gase verwendungsfähig in Flaschen und Druckbehältern. Wasserstoff kann man dann z.B. für ein Wasserstoff-Auto einsetzen, das produzierte Abgas ist wiederum: Wasser!

Stärkeres und professionelles Interesse an Erfindungen gab es eher von Mittelsmännern oder Firmen wie Anwälten, Projektberatern oder Händlern. Selbst der direkte Kauf eines Produktes hätte leicht vonstatten gehen können, so groß war die Nachfrage und die Begeisterung von Privatleuten über die Präsentationen.

Fazit

Da unsere Erfindung aber eher ein Produkt ist, dass sich an die Industrie richtet, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die gewonnene Erfahrung und die gesammelten Kontakte zu unseren Gunsten zu verwenden und selbstständig das Beste daraus zu machen.

Manche Aussteller sind diese Weg schon mit aller Konsequenz gegangen, so hat z.B. die Erfinderin des „Lady Prizes“ also für die beste Erfindung einer Frau, ein fertiges und verkaufsfähiges Produkt ausgestellt, den Stanz-Locher zum Einheften dicker Bücher und Mappen in einem klassichen Lochersystem, wie sie von Aktenordnern bekannt sind.

… Akten werden wir haufenweise brauchen, um all die gewonnenen Erfahrungen zu verwalten und weiterzuverwenden!

IENA 2009, wir kommen wieder!

Das Prinzip Dankbarkeit

[…]
In diesem Artikel geht es um die allgemeine Bedeutung des Wortes „Dankbarkeit“.

Ich bin darauf gekommen, weil die Dankbarkeit das emotionale Element schlechthin ist, wenn man sich mit dem klassischen, christlichen Gebet auseinandersetzt. Die Dankbarkeit im Gebet ist das Gefühl, aufgehoben und beschützt zu sein. Der Glaube an einen Gott, der vielleicht ziemlich persönlich, wie ein Schutzengel für einen da ist und immer auf einen aufpasst, hat etwas Rührendes, Kindliches, aber auch etwas Beruhigendes (Von guten Mächten … ).
Wenn man nicht so persönlich beten will, kann ganz einfach das Universum, die tägliche Lebenssituation, andere Menschen und ganz reale Ereignisse und Begebenheiten der Gegenstand für „Dankbarkeit“ sein. Je größer die momentane Krise, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, das Gefühl Dankbarkeit überhaupt im Sinne eines Lebenskontrastes wahrnehmen zu können.

„Das Prinzip Dankbarkeit“ weiterlesen

Erinnerungen

Mal wieder dort gewesen. An der Kreuzung, die mein Leben geteilt hat. Entschieden, beinahe … für eine lange Zeit. Das Ende kenne ich nicht. Ich sehe nur die Kreuzung und weiß: Damals gab es hier viele Entscheidungen. Ich war aufgeregt, nervös, meine Hände haben gezittert und ich habe mich überall kalt gefühlt. Der Speichel war eingetrocknet, die Alarmsignale voll da. Und sehnsüchtiges Warten. Ein perfekter Cocktail für das süchtige Leben im Jetzt.

Habe ich den richtigen Weg genommen? An dieser Kreuzung ist es einfach, da gibt es genau vier Wege. In Wahrheit waren es mehr und nur die Gefühle haben gesiegt.

Als wir weiter fahren, sehe ich die Straße, die Parkplätze, an denen ich so oft vorgebeifahren bin oder geparkt habe. Sie sehen noch so aus wie früher. Blätter liegen überall rum, die Plakate wurden ausgetauscht, sonst ist es gleich. Doch jetzt hat der Ort keine Bedeutung mehr für mich. Er ist irgendwie gestorben und dennoch ist er noch da. Ich sehe noch buchstäblich, wie wir um die Häuser kurven, nachts, wenn die anderen schliefen. Wie wir etwas erkundet haben, gesucht. Wie ich zu Fuß dort war, ausgesetzt, verlaufen. Dann wieder, um Hilfe zu bekommen. Lange, gute Hilfe. Später kamen die Freunde dazu. Als ich schon lange nicht mehr an Freundschaften geglaubt hatte.

Alles an dieser Straße.

Dann diese Abbiegung zu unserem „Nest.“. Die Straßenschäden sind noch da, der Wagen ruckelt. Ich erinnere mich an genau das Schlagloch, das wir vielleicht fünf mal pro Woche durchfahren haben.

Dann der schlimmste Weg. Die Teilstrecke, wo man ein junges Mädchen vor ein paar Jahren ermordet hat. Der Fall ging durch die Medien. Mir wird es anders. Ich erinnere mich an die Ängste, die ich damals hatte, als ich hier zu Fuß durchlaufen musste, weil ich kein Bock hatte, auf den Bus zu warten. Wie ich auch mal (an der selben Stelle) angemacht wurde und es mich geschockt hat. Die Hilflosigkeit einer Frau erlebt und mich dann als Opfer gefühlt habe. Ein schreckliches Gefühl. Ich möchte auf den Boden spucken. Ein ekliger Mann. Ich kenne ihn noch nichtmal. Lieber weiter und vergessen.

An der nächsten Stelle gab es Veränderungen. Berufliche Projekte wurden hochgezogen. Ansonsten: Industrie und Geschäfte. Leere, irgendwie. Die Straßen wirken so kalt, ich dachte, hier wäre normal mehr Verkehr? Keine freien Flächen, nur Beton. Und meine Erinnerungen an diesen Stadtteil, die unablässig nach oben strömen.

In unserer Straße ist es wie immer. Mit dem Anblick stoßen alte Gedanken hoch. Ich weiß nicht, ob das mein Leben ist oder schon ein anderes? Wo bin ich bei alldem? Ich schaue in die alte Wohnung, die Rolläden sind runter, so wie bei uns oft, weil der Rhythmus gestört wurde. Erinnerungen an die Hitze, den Smog, den Lärm, die unfreundlichen Nachbarn. Nein, es ist gut, dass wir weggezogen sind. Die schlechten Erinnerungen überwiegen an diesem Teil der Geschichte.

So langsam verstehe ich es und gewöhne mich daran. Zwei Jahre sind vergangen seit unserem Auszug. Wir kommen an die nächste Kreuzung. Früher mussten wir rechts fahren, immer rechts, in Richtung Heimat, in Richtung Grün, zu meinen Eltern oder in die Stadt.

Heute fahren wir links. Auf die Autobahn. In das schnelle Leben. In die Überschallgeschwindigkeit, um noch schneller da zu sein, wo wir jetzt zu Hause sind. Es dauert ein bisschen. Auf der Fahrt schalte ich ab. Lichter ziehen vorbei. Es wird dunkel. Hektik, wie immer- mir ist es egal. Das Leben wird leiser, immer leiser und stiller. Plötzlich sind wir inmitten von Feldern und Bäumen angekommen, so weit das Auge reicht, nur grün. Hier sind wir daheim.

Blogs-Visite

Mal wieder Zeit für einen Blogrundgang. Meine eigene Handgelenke schmerzen vom Schreiben, größere Projekte stehen vor der Tür, also muss ich es vorerst bei ein paar Verlinkungen (denn bei eigenen Texten) belassen. Ich hoffe, ihr nehmt´s mir nicht krumm und freut euch stattdessen über folgende Themen:

Ungleiches Einkommen zwischen Frauen und Männern, sowie die Nachteile der Statistik werden im Roten Salon diskutiert.

Im Männer4Life Blog wird ähnliches erörtert, dort geht es speziell um die Frage nach den EU-Gesetzen und der verbotenen „Frauen am Herd“ Werbung.

Ein junger Mensch mit Wertvorstellungen rundet den kleinen Internet-Spaziergang für heute ab.

PS:
Sehr empfehlen kann ich übrigens auch die Tag-Suche der deutschen WordPress-Seite, um themenorientiert passende Blogger und Bloggerinnen zu finden!

Blog Special Schreiben, Teil 2

Brainstorming und Arbeitsorganisation

Mein Lieblingswerkzeug zum Strukturieren und Überblicken großer Abläufe ist das „Listen-Brainstorming“. Ich habe irgendwo mal gehört, dass es der Funktionsweise des menschlichen Gehirns näher kommt und somit „Gehirn-Gerecht“ ist.

  • Einfach
  • übersichtlich
  • gehirngerecht
  • schnell
  • in nahezu jedem Schreibprogramm vorhanden

Sehr empfohlen werden auch überall die Mind-Maps, die in meinen Augen aber den Nachteil haben, dass man sich immer erst durch Werkzeuge und Menüs hangeln muss und dabei die eigentliche Kreativität oft verliert. Das „Listenbrainstorming“ mit einem einfachen Textprogramm ist hingegen ganz einfach: Überlege Dir ein Thema, aktiviere das Listentool und haue Zeile für Zeile deine Ideen aus dem Kopf- so wie sie gerade kommen. Im Nu füllt sich die Seite mit kreativen Einfällen, so wie sie im Gehirn abgespeichert waren und damit so, wie sie von der Einfalls-Priorität am Wichtigsten waren.

„Blog Special Schreiben, Teil 2“ weiterlesen

Blog- Special Schreiben – Teil 1

Dieser Artikel behandelt die Frage nach der eigenen, grundlegenden Schreibmotivation.
Im geplanten, zweiten Teil wird es um praktische Tipps gehen, diese Ziele zu erreichen.

Schreibtechnisch stehe ich vor einem Scheideweg. Ich wusste schon lange, dass dieser Tag kommen muss, dass es nicht ewig so weitergehen kann. In den warmen Sommertagen habe ich das Blog vernachlässigt, jetzt im Herbst steht mir wieder mehr der Sinn danach. Ideen habe ich genug, was mir aber fehlt, sind genaue Ziele. Ich muss mir überlegen: Was genau will ich eigentlich erreichen? Man sollte es nicht glauben, aber ein Schreibprojekt kann so viele Formen annehmen, dass es manchmal schwierig ist, die Motivation dahinter und die Ziele am Horizont genau zu erkennen.

„Blog- Special Schreiben – Teil 1“ weiterlesen

Frauen in der Welt der Schreiberlinge

….und ihr Widerstand.

Zugegeben, ich lese sehr gerne und häufig den Internet-Auftritt der Welt. Abonniert hatte ich die Zeitung auch mal (neben der Süddeutschen und der Rheinpfalz), aber warum die teure Rechnung zahlen, wenn man auch kostenlos im Netz lesen kann, dazu noch gute und detaillierte Recherchen erhält? Ich habe viele andere Webseiten mit dieser verglichen und finde hier die beste Aktualität, die höchste Benutzerfreundlichkeit und auch die besten Bilder zur Untermalung der manchmal trockenen Themen. Dazu kommen Umfragen mit hoher Beteiligung, Grafiken, eine Satirerubrik und alles Erdenkliche, was der Online-Schreibende braucht, um täglich frischen Input zu erhalten.

Ich weiß, das jetzt viele sagen, „oh das ist aber der Axel Springer Verlag, die sind ganz böse bürgerlich-konservativ“ und ich sage : „Bildet euch eure eigene Meinung und lest erstmal ein paar Monate, bevor ihr urteilt!“. Besonders viel bürgerliches Gedankengut findet sich dort nämlich nicht, ich finde die meisten Artikel sehr kritisch und tlw. auch links oder sozial geschrieben. (Sonst würde ich sie wohl nicht lesen!). Dazu kommt z.B. die Kolumne der Frau Merhof, die eine Besonderheit in der ansonsten strikten Männerwelt darzustellen scheint. Die Welt.de ist nämlich voll von (meist männlichen) Kommentatoren, die die an sich neutralen Artikel mit einer gehörigen Portion Emotionalität (und manchmal auch Wörtern und Einstellungen unter der Gürtellinie) untermalen. Keine Frage- die Kolumne einer selbstbewussten, ehrgeizigen und intelligenten Frau wird da nicht mit Kritik verschont- die sich diese (wiedermal sehr tpyisch weiblich) sehr zu Herzen nimmt.

Somit kann der gesamte Auftritt als nah am Takt der Zeit bezeichnet werden und bietet mir immer wieder Anlässe zum Schmunzeln, Grübeln oder Weinen.

Ich stelle mir z.B. die Frage, warum es bei einer Frau soviel schlechter ankommt, wenn diese „meckert“ oder an bestimmten Zuständen berechtigte Kritik übt? Passt das etwa nicht zum vorherrschenden Frauenbild unserer Generation, wo die Frau immer noch angepasst und „lieb“ zu sein hat? Eine aufgeklärte, selbstbewusste und als Ich handelnde Frau wirkt da etwas konträr zu den vielen Nackt- und Modefotos, die die Seite sonst zu bieten hat- und da ist sie doch, die kleine schimmernde Seite der Bürgerlichkeit und der verstaubten Einstellungen!

Es ist aber auch schwer, es allen recht zu machen! Was bin ich froh, nicht in diesem Haifischbecken mitschwimmen zu müssen.