Der Militärmachthaber

Der Militärmachthaber war ein finsterer Geselle. Nicht nur, dass er eine schlechte Kindheit gehabt und von seinem Vater ständig verprügelt worden war, nein- zu allem Übel war er auch noch intelligent und hatte in seinem Leben große Macht erlangt. Mit dieser Macht konnte er es allen zurückgeben und zeigen, was in ihm steckt.

In der Schule wollte bereits keiner mehr mit ihm spielen und im weiteren Verlauf wurde das immer schlimmer. Er wurde stark, aber er wurde auch einsam. Seine Menschlichkeit, die durchaus in Ansätzen mal vorhanden gewesen war, hatte sich wie eine Pflanze ohne Liebe und Sonnenlicht über die Jahre hinweg zurückgebildet und war verkümmert.

Vielleicht war er mal ein Mensch gewesen und wollte so wie du und ich auch nur glücklich sein. Eine gute Ehe führen, einen guten Job haben und heil über die Runden kommen. Aber da ihm der liebe Gott so ein Leben nicht erlaubte und ihn auf eine Prüfung schickte, sagte er sich bald von Gott los und beschloss, sein eigenes Ding zu machen.

Von da an lebte er ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Moral. Überlegungen, die eigene Macht zu vergrößern, waren sein einziges Interesse. Für seine Untertanen interessierte er sich nicht.

„Herr Machthaber, das Ausland ignoriert uns und hat ein weiteres Handelembargo verhängt. Wir können unsere Bevölkerung nicht mehr richtig ernähren. Was sollen wir tun?“ kam sein Berater eines Tages auf ihn zu. Er war verschwitzt und das Hemd saß nicht richtig. Er hätte mal einen Haarschnitt vertragen. Unordnung schätzte der Diktator nicht.

„Verschonen sie mich mit diesem Schwachsinn“ blaffte der Machthaber ihn an. „Ich habe besseres zu tun, als mich auch um das Jammern zu kümmern. Die jammern doch ständig. Sie sollen was arbeiten und ihre Produktivität erhöhen, dann geht es ihnen auch wieder besser. Außerdem bekommen wir doch diese Hilfslieferungen, was ist damit? Zweigen sie einfach davon was ab und tun sie so, als ob es von uns kommt und dann machen sie einen Film darüber. Aber der sollte um 20 Uhr gesendet werden, ja? Damit ihn alle sehen.“

„Wird gemacht“ leise kopfschüttelnd entfernte sich sein Berater. Es war aussichtslos, den Diktator vom Gegenteil oder eines Besseren zu belehren. Er machte doch, was er wollte.

Der Machthaber hatte in der Zwischenzeit eine Videokonferenz mit seinem Waffenminister geschaltet und wollte wissen, wie die neuen fahrbaren Raketen sich machen und ob man den Produktionssoll von 1.000 Stück pro Woche nun endlich erreicht hatte?

„Aber natürlich, aber natürlich! Wir tun alles, was in unserer Macht steht. In zwei Wochen haben wir unseren Output erreicht, so wie von ihnen befohlen, Herr General! Derzeit gibt es noch kleinere Probleme mit…“

„Still! Ich will nichts davon hören. Verschonen sie mich mit den Details. Machen sie es einfach!“

„Jawohl, Herr General!“ – die Verbindung wurde beendet.

Der Machthaber starrte auf den schwarzen Schirm. Gedankenverloren nippte er an seinem Drink.

Das war fast wie früher. Als sein Vater ihn schlug und ihm Gehorsamkeit lehrte. „Gehorsamkeit“ dies Prinzip hatte er verstanden und verinnerlicht. Es war sein zweiter Vorname geworden. Er liebte Gehorsamkeit und Disziplin. Er liebte Macht und das Gefühl, etwas zu bewirken.

Dann ging er zum Fenster und schaute über die Skyline, über die Häuserschluchten seiner Macht. Er war ganz oben angekommen. Hier gefiel es ihm. Alle hatten zu tun, was er sagte. Der Palast glitzerte an allen Ecken und Enden und der Marmor auf dem Boden spiegelte seine dickliche und untersetzte Statur.

Was seine Ex-Frau wohl nun machte? Vor drei Jahren hatte sie ihn verlassen. Sie hielt es nicht mehr mit ihm aus. Er wollte noch ein staatliches Dekret verhängen, das Scheidungen von seiten der Frau verhinderte, aber da war es bereits zu spät. Sie war einfach abgehauen und hatte sich nach Amerika abgesetzt. In das Land des Feindes. Er schnaubte innerlich und goß sich noch etwas nach.

Wenn er nicht irgendwann im Laufe seines Lebens auf eine falsche Seite gerutscht wäre, wäre er vielleicht sogar ein guter Staatslenker geworden. Einer mit Umsicht und Verantwortungsgefühl. Aber irgendein Strang in seinen Genen, irgendeine schlechte Erfahrung in seinem Leben und am Ende das ganze System hatte der „guten Seite“ in ihm einen Riegel vorgeschoben. Einen unüberwindbaren und schweren Riegel aus Stahl.

Je mehr Macht er erhielt, desto weniger scherte er sich um die Konsequenzen. Er war ein sich selbst erhaltender Mechanismus. Ein Teufelskreis. Ein System, das einfach funktionierte. Er bekam immer mehr Macht und die anderen mussten kuschen.

Nur die Ausländer, die internationale Presse, die hatte er noch nicht unter Kontrolle. Die Menschenrechtsorganisationen und die selbst ernannten Heiligen und Gutmenschen. Die standen ihm noch im Weg.

Vielleicht würde ein Krieg helfen. Ein Krieg gegen ein schwächeres Land. Er überlegte. Ja, das war eine gute Idee.

So würde er es machen.

Motto-Blog, das: Spiegelverkehrt

-Grübeln geht immer-

außer man hat schlechte Laune.

Oder es ist herbst.
Oder es ist kalt.
Oder der Kopf ist leer.
Oder man hat sich gerade geärgert.
Oder man isst gerade.
Oder man geht gerade spazieren.

Oder man schaut sich gerade eine Blume an.
Oder man hört Nachrichten.
Oder man ist beim Einkaufen.
Oder man schaut gerade Fernsehen.

Oder man langweilt sich.
Oder man schaltet die Kiste ein.
Oder man schreibt einen Text…
Oder man bohrt in der Nase
Oder macht Musik
Oder Stille

Oder man kommentiert
Oder man engagiert sich für Frauen
Oder für Männer
Oder für die dazwischen

Oder für die jungen Menschen
Oder für die Alten
Oder für die Einsamen
Oder für alle Glücklichen.

Oder man geht gerade ins Bett
Oder man schläft.
und schläft.. und schläft..

Keine Sorge: Am nächsten Tag ist das Motto dann wieder gültig. 😉

Kostenlose Weltenklangmusik vom Weltenherrscher

„648.234 nackte Chinesinnen suchten ganze 14 Wochen bei Google nach einem neuen Wort. Ihr glaubt ja gar nicht, was es alles schon für Wörter dort gibt. Whnsnn.“

Die Groupie hinter ihrem Blog denkt: Man mag über den Weltenherrscher sein Blog denken, was man will… aber die Musik ist geil. Hat mich zu ein paar Gedichten inspired. Und ach übrigens, es gibt sogar ne gepresste CD.. Groupie-Shopping-Tipp!! 😉

………………………

Limits. Inspired by  (Matsch)

Limits, an die ich täglich kratze,
Limits und ne hässliche Fratze.

Limits, bremsen mich und halten,
Limits sind finstre Gestalten.

Mach dich endlich frei und lebe,
nimm dir raus ein Ziel und strebe.

Peil es jeden Tag mit Kraft neu an,
frag nicht lange, geh voran.

Limits sind doch nichts für Kinder,
Limits machen dich gesünder.

Erkenne deinen Weg und schreite,
hebe deinen Blick und weite!

Gedanken – deine!- zum höheren Erlebnis
Gedanken, eingehüllt in kalter Erstrebnis.

Brauchst du eine Farbe?
Hilft dir vielleicht die Narbe?
Was ist mit deinem Gesicht?
Was ist, erkennst du mich nicht?
……………………………….

Spiegelbild Inspired by (Shred)

Im Spiegelbild der Angst gefangen,
im Spiegelbild der Seele gemustert.

In den See der Erkenntnis gegangen,
mit Sprüchen vorher aufgeplustert.

Endlich da, knietief und voller Morast
endlich da und nix verpasst.

Hügel der Angst Inspired by  (Hills)

Rauf und runter, immer wieder
rauf und runter, mit Gefieder

rauf und runter, mir wird übel
hier nimm schnell, ein Kübel

ah, nun ist es endlich gut
danke danke, verleiht mir neuen Mut

(danach war mein Kopf leer und mein Geist glücklich. glaube ich zumindest. fühlte sich so an)

Brief von einem alten Freund

geschrieben zu „Touch me

…………………………………………………………………………….

Hallo Blog,

na wie geht es dir alter Freund? Schon lange nicht mehr gesehen! Lang ist´s her, als wir uns das letzte Mal sprachen und wie du dich verändert hast! Ich erkenne dich ja kaum noch wieder. Geschrumpft bist du, irgendwie mager geworden und was mit den Pfunden auf deiner Hüfte? Jetzt sag bloß nicht, du hast deine sportlichen Gene entdeckt und deine lyrischen Ambitionen an den Nagel gehängt? Ehrlich? Neein! Das würde so gaar nicht zu dir passen. Nie wieder bloggen? Nie wieder zum Spaß schreiben? Nie wieder endlose und sinnlose Diskussionen führen ? Nie wieder Haare spalten? Nie wieder polarisieren? Nie wieder grübeln??? Um Himmels willen! Blog, du machst mir Angst!

Blog, was ist aus dir geworden? Was ist mit deinem Humor passiert? Was mit deiner philosophischen Veranlagung? Was mit deinem Helfersyndrom? Was mit deiner Geltungssucht?

Nun komm, Blog, lach mal! Heb mal die Mundwinkel, versuch mal optimistisch zu denken. Versuche mal zu sein. Versuche mal zu leben. Versuche mal… einfach nichts zu machen.

Schalte vom fünften Gang in den Leerlauf, nimm das Gas zurück und lass dich vom Berg ab rollen. Oder steige am besten gleich auf das Fahrrad um, das ist auch viel gesünder.

Genieße den Fahrtwind, wie er um die Ohren pflügt, hebe den Kopf und sauge die Gerüche des Landes in dich ein. Trete ein wenig in die Pedale, aber nur soviel, wie es dir gefällt!

Blog, ich rate dir: Trink abends ein Bier und fühle dich frei. Zappe einfach mal planlos im Fernseher herum, gehe einfach nach draußen, wann es dir gefällt. Blog, oder eine Reise? Einfach mal weg, weit weg. Nach Mallorca vielleicht oder nach Afrika. Von mir aus auch nach Asien oder Australien. Hauptsache weit weg. Ein neues Leben. Neue Planung. Nichts passt mehr ins alte Schema. Lass dein Land zurück, die alten Miesepeter, die Neider und die Konkurrenten. Lebe einfach … und Liebe! Blog, Liebe, das ist es was dir fehlt, ist nur so ein Gefühl, aber ein Gutes!

Liebe, Blog, Liebe. Das ist es. Hey, was ist mir dir? Warum wirst du so blass? Und was willst du mit dem Baseballschläger? Blog!! Um Himmels willen!

Bin ja schon weg..

war nur so ein Vorschlag… eine Idee.

Es grüßt dich herzlichst,
ein alter Freund

…………………………………………………………………………….

Anhang: Blatt.jpg

ein Blatt im Regen

Die Maske

Passender Song : Korn- Wake up

Hinter dem ständigen Lächeln und dem Habitus des fleißigen Menschen schlummerte eine tiefe Unzufriedenheit und eine innere Verzweiflung, die sich an manchen Stellen wie Säure Löcher in ihre perfekte Maske der Anpassung gefressen hatte.
Man sah es ihren Augen und ihrem verkrampften Gesichtsausdruck an, dass sie stets perfekt sein wollte, doch aber nie genügte und einen unverarbeiteten Komplex mit sich herumschleppte, der ihr die Schritte schwer werden ließ und sie eins ums andere Mal zur Verzweiflung brachte. Alle waren Schuld, die Welt war Schuld, die Egoisten waren schuld und ständig wurden neue Gegner gesucht. Doch der größte Gegner war sie sich selbst. Und den konnte sie nicht überwinden. Er stand immer vor ihr, immer im Weg.

Sie hätte so gerne genügt, sie wäre so gerne geliebt worden. Doch in dieser Welt der Ellenbogen und des Profits zählten ihre Werte nichts. Eine Frau sowieso nichts. Und eine naive Frau doppelt nichts.

Lange hatte sie versucht, die gute Seite in ihr abzuschütteln, sich gegen sich selbst zu stemmen und ihre auf Vernunft gegründeten Einstellungen zu eliminieren. Sie wollte endlich stark sein. Groß und mit Macht gesegnet.
Je mehr sie es versuchte, desto mehr scheiterte sie. Es war traurig, diesen Kampf mit anzusehen. Wie ein kleiner wuscheliger Hase, der gegen einen hungrigen Löwe kämpfte. Der Löwe war die Welt und die Gesellschaft und der Hase war sie. Sie hatte keine Chance. Der Löwe gewann.

Derartig an die Wand gedrängt und beinahe als Futter verwertet, hatte sie kaum noch Alternativen. Auch wenn sie nicht wollte, eine Veränderung musste her. Jetzt.

Sie riss sich das Fell vom Leib. Zertrat ihre gehasste Maske mit den wuscheligen süßen Ohren und grunzte freudig dabei. Dann wuchsen ihr wie durch ein Wunder große starke Flügel, mit der sie endlich von der Erde abheben konnte. Der Löwe guckte nur blöd, aber er wurde bald immer kleiner. Lachhaft, dieses zarte, liebebedürftige Kuscheltier! Eine Runde Mitleid für das Raubtier… Kätzchen.

Die Flügel waren ihr neues Selbstbewusstsein und ihre Krallen die nötige Aggression, mit denen sie Gegner vom Leib halten konnte. Ihr Blut war grün geworden und ihre Augen verdunkelten sich zu kleinen Schlitzen. Plötzlich sah sie viel besser, viel schärfer und sie lernte, zu trennen.

Um, endlich- diese Welt zu verlassen. Und – endlich – sich irgendwo anders, weit weg in einer wesentlich besseren, anderen Welt, niederzulassen.

Als sie aufwachte, lag sie immer noch im Bett. Aber irgendwas war anders.

Sie war so glücklich wie seit Jahren nicht mehr.

Zimmer 26

Passender Song zum Lesen: It´s no good von Depeche Mode

.

Und, was ist jetzt mit dieser Verrückten auf Zimmer 26?“ wollte der Assistenzarzt wissen.

„Ach der geht es schon wieder ganz gut“, antwortete der Chefarzt der Neurologie, streifte sich die Einweghandschuhe von den braungebrannten und muskulösen Armen und schmiss sie mit einer geübten Handbewegung in den großen Mülleimer an der Wand, der mit einem Plastikbeutel ausgekleidet war.

„Sie simuliert mal wieder, wie üblich. Sie hat gemeint, dass sie mich lieben würde, aber ich glaube ihr kein Wort. Diese Tusse ist doch bis obenhin voll mit Medikamenten und Drogen, das wird Wochen brauchen, bis wir sie wieder clean haben. Und wer weiß, am Ende tut sie sich noch was an. Hast du die Kratzer und Narben an ihren Unterarmen gesehen? Das ist das was ich meine.“

„Achja..“ der Assistent nickte und dachte kurz nach, „das ist mir auch schon aufgefallen.“

„Zimmer 26“ weiterlesen

Unmoralischer Gehirnknoten

Okay, ich hab lange darüber nachgedacht, wie mein Blog weitergeht, ob überhaupt – aber eins ist mir klar: Ich brauche neue Themen und vielleicht auch eine neue frühlingsfrische Denkweise!

Jetzt wo mein Blog schon fast an den Top 100 kratzt, jeden Tag 50 Kommentare an den Artikeln erscheinen, die Backlinks nur so eintrudeln , dass ich mich kaum davor retten kann und kaum zum Freischalten komme – selbst die Nachbarn grüßen mich bereits alle höflich mit (dem gekauften) Doktor-Titel und Namen!

Aber wieso sollte ich dann den Kurs ändern, hm? Wo doch eigentlich alles in Butter läuft? Die Freunde halten zu mir, ich habe mir ein riesiges Netzwerk aufgebaut, die Gleichberechtigungs- und Geschichtsthemen kommen super an, die Leute sind charmant und überhaupt nicht neidisch. Es gibt keinerlei Intrigen, keinen Neid, keine Missachtung, kein Mobbing. Alle halten sich an den Händen und singen „Flowers to the world!“. Streitigkeiten werden offen angesprochen, die Leute sind dialogbereit und nehmen Kritik ehrlich zu Herzen. Es herrscht eine Aura der konstruktiven Streitkultur, die vor allem vom gegenseitigen Respekt und dem Altruismus der Einzelnen zueinander gekennzeichnet ist. (im Science Fiction Film „Back to Basics“ von 2020, ein Machwerk des heute noch völlig unbekannten Regisseurs Prof. Arlus Neillson-Barre)

Es geht nicht darum, selbst das beste Blog oder die besten Ideen zu haben, sondern der freie Austausch der BloggerInnen untereinander überwiegt. Man beneidet einannder nicht die Menge der Kommentare oder des virtuellen PageRanks, nein das sind Dinge, die man gar nicht wahrnimmt. (nur im manuell zuschaltbaren Neid-Modul, dass meistens auf OFF oder zumindest im 200 Watt -Standby geschaltet ist) Auch marktwirtschaftliche oder persönliche Machtinteressen gibt es in diesem Kontext gaar nicht, da wir alle die perfekten Übermenschen sind und nach einem genetischen Muster funktionieren, das uns damals bei der Geburt die gute Mutter Matrix implantiert hat.

Es geht jetzt einfach darum, das Netzwerk voranzutreiben, die Gemeinsamkeit zu erkennen. Jeder Mensch ist nur eine kleine Gehirnzelle im großen ganzen virtuellen Gehirn, nur ein kleiner Teil und doch ist jeder Teil wichtig. (Die garstigen Teile sind weniger wichtig, aber sie verbreiten sich schneller)

Und so kommt es zu einem Kampf. Zu einem ewig-dauernden Kampf der Gehirn-Knoten und das Gehirn frisst sich am Ende von selbst, von innen auf.

Kein schöner Anblick! Überall hängen Fetzen! Die Blutgefäße sind hässlich aufgerissen, der rote Saft fließt, manches ist schon gestockt, anderes wird eitrig. In manchen Gängen befindet sich eine nicht zu vernachlässigende Menge Kalk, in der anderen nur moralisch schwarze Dunkelheit und dann gibt es noch ein paar Engel, die haben sich LSD eingeschmissen und grinsen die ganze Zeit.

Aber was wollte ich eigentlich schreiben?

Ich hab es vergessen.

Der Frühling

Der Frühling strahlt mit warmer Sonne
bringt dir Hochgefühl und Wonne
kaum zu glauben, aber wahr-
endlich ist die Wärme da.

Alle Menschen freuen sich und lachen
selbst der allerfinstre Drachen
ringt sich schnell ein Lächeln ab.

Eingesperrt in kahlen Wänden
gelebt vom Brett unter den Händen
klein war die Welt, in letzter Zeit
kommt jetzt endlich mal Zufriedenheit?

Glück und Liebe, die wir alle brauchen
Husten kommt nicht nur vom Rauchen
klar das Denken kann nun werden,
bist zu jung noch, um zu sterben.

Also- steh auf und zieh dir Sonne rein
wer weiß, wann sie denn wiederkommt?

das Gedicht stand nur auf einem Bein
und das Ende folgte prompt.

…………..
PS: Eigentlich wollte ich das Gedicht ja „live“ twittern, aber irgendwie laggt Twitter bei mir im Moment, was den Spaß beim Schreiben ein wenig schmälert.

Außerdem ist es nicht soo besonders, also könnt ihr es hier in Ruhe nachlesen.

Noch ein Tipp für alle begeisterten Hobby-Versschmiede: Lautes Vorlesen, Singen und Sprechen hilft, die haklige Sprechmechanik aufzulockern. 😉 Also das, was ich nicht gemacht habe und auch null beherrsche…

Man muss sich ja nicht zwingend an ein bestimmtes Muster halten, aber ein wenig „rund“ sollte es schon sein.

Nicht jedes Wort passt von der Silbenlänge und reimt sich gleichzeitig. Das macht die Schwierigkeit, aber auch den Spaß beim Abdichten aus!

Blick in die Geschichte

Irgendwann im 16. Jahrhundert. Wir suchen eine Stadt. Erkennst du sie? Dann schreib die Lösung in die Kommentare!

[nggallery id=4]

Der Buchhalter hatte gut geschlafen. Nachdem er die Milch ausgetrunken und das restliche Frühstück zu sich genommen hatte, stand er auf und gab seiner Frau einen Kuss. Dann nahm er seinen Mantel und seine Tasche und machte sich auf den Weg. Heute war ein besonders schöner und sonniger Tag, er freute sich darauf. Er überlegte, über welche Route er zur Arbeit gehen sollte. „Soll ich mal wieder in der Siedlung vorbeischauen und einen guten Tag wünschen? Oder lieber erst die Treppen steigen und ein wenig Sport treiben?“

Er entschied sich für die Siedlung, die kleine Stadt in der Stadt. Schon als er durch das Tor spaziert war, konnte er sich einen guten Überblick über die Lage der Dinge machen. Die Sonne blinzelte gerade so über die gotischen Treppengiebel und blendete ihn ein wenig.

In den frühen Morgenstunden waren die Menschen schon wach, einige kehrten die enge Straße vor der Häuserreihe. Fast alle erkannten den wichtigen Mann und grüßten ihn freundlich. Er merkte, dass sie großen Respekt vor ihm hatten und er unterschied sich auch schon rein optisch sehr von ihnen. Er hatte die feinsten Tücher und die teuersten Schuhe der Stadt gekauft, auf ein bestimmtes, passendes Erscheinungsbild legte er großen Wert. Die armen Menschen hingegen aus der Siedlung hatten nur grobes Sackleinen und waren oft ungewaschen und ungepflegt. Ihn störte das aber nicht, er grüßte jeden und fragte manchmal auch kurz nach dem Befinden. Nachdem er die kleinen Straßen einmal im Rundgang abgelaufen war, hielt er noch einen kurzen Plausch mit dem Siedlungsvorsteher und erkundigte sich über die Lage. „Es ist wirklich dunkel des Nachts, die Menschen haben Probleme, ihre Wohnungen zu finden“, sagte dieser und fragte, ob man nicht doch eine Straßenbeleuchtung anbringen könnte. Der Buchhalter wollte darüber keine Entscheidung treffen, nicht bevor er mit seinem Chef, den Inhaber der Stiftung Jakob F., darüber beraten hätte. Er würde aber darüber nachdenken, versprach er und verabschiedete sich vorerst.

Er kehrte zurück in die viel befahrene Straße und drückte sich an den Häusern entlang, Richtung Rathausplatz. Durch die vielen Pferdefuhrwerke, die um die Zeit schon unterwegs waren, waren die Straßen eng und etwas ungemütlich. Boten auf Pferden schossen an ihm vorbei, ohne nach links und rechts zu schauen. Eine militärische Patrouille aus vier Reitern ritt majestätisch an ihm vorbei. Ihre Rüstungen klirrten im Rhythmus, hin und wieder schnaubten die großen, muskulösen Pferde.

Nach einem kleinen Fußmarsch war er vorm Turm angekommen, der zwischen den Häuserreihen die Stadt überragte und auch als optische Orientierung für Neuankömmlinge diente. Er sah den kleinen Eingang, die Ausläufer der schmalen Treppe und überlegte kurz. „Soll ich jetzt da rauf und ein wenig mein Herz und die Lunge trainieren oder lieber gleich in die Schreibstube?“

Er entschied sich für die Morgengymnastik. Der lange Mantel hinderte ihn nach wenigen Treppenstufen sehr an seinem Gang. Er knöpfte ihn von unten her auf. Auf dem zweiten Stockwerk konnte er schon etwas weiter sehen und bewunderte die malerische Kulisse seiner Heimatstadt. Endlich, nach unzähligen Stufen und vielen, vielen Absätzen war er endlich in der Spitze, ca. 80 Meter über der Stadt, angekommen. Ein hervorragender Ausblick über die ganze Stadt, weit über die Stadtmauern hinweg, bis ins ferne Land, rüber zu den Alpen. Es war ein tolles Wetter.

Der Buchhalter freute sich auf den Tag.

Bloggen ist: Egal

Egal. Es ist mir egal. Mittlerweile ist es mir egal, ob ich viele Besucher habe oder nicht. Wie hoch mein Pagerank ist. Den PR 3 habe ich einfach in die Mülltonne getreten, unwichtig- weg damit! Es ist mir egal, ob mir jemand in Twitter „Guten Morgen“ sagt oder nicht, es ist mir egal, ob ich Follower habe oder nicht, es ist mir egal, ob ich jemand halten kann oder wieder verliere. Gleichgültigkeit ist eine gute Methode, locker und unbeschwert durch das Leben zu kommen- Gleichgültigkeit ist frei von Zielen, Wünschen und Strukturen.

Dennoch, eröffnet diese grundsätzliche Gleichgültigkeit das Leben für tiefere Empfindungen wie Mitgefühl und Anteilnahme. Gleichgültigkeit gegenüber Zielen heißt nicht Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen! Aber es bedeutet: Sie nicht festklammern zu wollen.

Wenn man etwas erreichen will, braucht man ein Ziel, einen Wunsch eine Absicht. Vielleicht ein Streben nach Besitz, nach „Haben wollen“.
Wenn man alle diese Absichten überwindet oder überwinden will, ist es völlig belanglos- unwichtig, was denn nun genau geschieht. Es gibt kein Gut, kein Falsch, kein Schlecht, kein Böse und kein bewundernswert.

Frei zu schreiben, bedeutet auch den Wunsch nach Besuchern und Anerkennung zu überwinden- es ist unwichtig- letztendlich schreibt man doch immer für sich selbst. Der Wunsch, ehemals Vater der Gedanken löst sich beim Schreiben auf, man entledigt sich ihm- das verschafft die Freiheit beim Schreiben und Denken. Es ist ein erholsamer, angenehmer, süchtig machender und schöner Vorgang.

Aber- zugegeben- es ist auch etwas seltsam. Es ist seltsam, kein Ziel zu haben. Ich blogge, wenn ich Freizeit habe, wenn ich mich frei von den Sorgen des Alltags machen will. Bloggen ist mein Ventil, meine Überlebensader, mein Überdruckventil in die kosmische Leere des Weltalls. Sicherlich, es gibt Leute, die es lesen. Sicherlich, es eröffnet Reaktionen, Abwehr, Lob, Zuneigung. Aber letztendlich führt es doch nur zu einem höheren und ausgeglicheneren Zustand des Nebeneinanders auf Augenhöhe.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig ich das Bedürfnis habe, mich zu vernetzen. Auf andere zu zugehen. Mein Blog ist wie mein Leben: Ich bin gerne einsam, ich bin gerne allein. Ich genüge mir selbst, ich strebe nicht, ich ruhe in mir selbst. Streng genommen ist das ein buddhistisches Ideal, ein Ideal der Ausgeglichenheit und der inneren Mitte. Manchmal wundere ich mich und denke „huch, ich sollte mal was für die Besucher tun“ oder „huch, wo sind die Werbeeinnahmen oder was sind meine Ziele…“ ? Aber immer und immer wieder lösen sich diese Ziele auf und nichts anderes als ein Berg aus virtuellem Papier entsteht.

Bloggen ist: egal.