Ursachenforschung

(Serie Pro-Mann I)

Wo hab ich das jetzt wieder gelesen? „In unserer Gesellschaft wird Aggression sublimiert, anstatt sie auszuleben“. (hier )

Ich will noch das ergänzen: Wenn Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen von weiblichem Personal dominiert werden und weibliche Arten der Konfliktlösung dominieren (darüber reden, ausdiskutieren, usw.), muss man sich nicht wundern, dass immer mehr Jungen (männliche Jugendliche) zu den Verlierern eines ganzen System gehören. Auffällig ist nämlich, dass immer Jungs die Amokläufer sind, nie Mädchen. Männern fehlt zunehmend eine Lobby und hiermit beginne ich offiziell meine „Väter-Serie/ Pro-Mann“ für das Blog…

Um die Ursachen zu klären, werde ich absichtlich etwas mehr aus der männlichen Perspektive denken und die nächste Zeit den Blog-Feminismus etwas zurückdrängen (aber nur solange die Serie andauert! Danach geht´s wieder andersrum! 😉 Aber wenn man überlegt, ist guter Feminismus, nämlich in Form selbstbewusster Frauen, auch eine Lösung für den selbstbewussten Mann. Denkt mal drüber nach! )

Wann kapiert die Öffentlichkeit endlich, dass etwas anderes ist, eine männliche Identität aufzubauen, die klare Hierarchien, Strukturen und Regeln braucht? Dass Jungs auf Grund ihres (mathematisch/ logischen) Gehirns meistens mehr Probleme haben, Texte zu verstehen und Sprache anzuwenden? Dass sie eben nicht „über Probleme reden“, sondern gerne mal was in sich reinfressen und am PC abdaddeln? Dass sich im ungünstigsten Wahl diese reine Gedankenwelt aufbauschen und hochstacheln kann und bei mangelndem Verständnis für das Kind die Probleme „plötzlich“ explodieren?

Wieso herrscht auf so breiter Front Blindheit und Abneigung gegen jegliche Form von männlichem Verhalten und Gewohnheiten? Ist es nur Unwissen? Oder auch gezieltes Suchen von Tätern, Opfern und Schuldigen?

Und das sind nicht nur die zurückgebliebenen jungen Männer aus den neuen Bundesländern (denen regelrecht die Frauen weglaufen), sondern- oh Schreck – auch die unter uns in den alten Bundesländern.

So ein Amoklauf löst reflexartig Fragen nach der „Schuld“ und Fragen nach den möglichen Lösungen. Es wäre so einfach und bequem, jetzt einfach Computerspiele zu verbieten (das hat man sowieso schon über Gebühr gemacht mit dem Effekt, dass es nichts bringt, Deutschland gilt als das Land mit dem schärfsten Jugendschutz bei Spielen). Also wenn man keine Ahnung hat, sollte man am liebsten schweigen oder wenigstens versuchen, die Gesamtheit zu überblicken und nicht nur einfache, bequeme Puzzlestücke aus dem Ganzen rauszugreifen.

Die zunehmenden Spannungen und Amokläufe, die von den Schulen aus aller Welt berichtet werden, zeigen, dass wir viele verschiedene Ansätze brauchen, um die Gesamtheit zu verstehen.

Mögliche Probleme und Ursachen sind -meiner Meinung- hier zu suchen:

  • in allen Medien, speziell aber im Fernsehen wird Gewalt als einziges Mittel der Lösung gezeigt
  • somit sind hauptsächlich die Medienproduzenten das Problem- aber auch die Käufer, weil sich Gewalt eben noch am besten verkauft
  • Wenn große Staaten wie die USA Gewalt und Krieg einsetzen, um sich durchzusetzen, wie soll man Einzelnen klar machen, dass Gewalt nicht gut sei?
  • jeder Held , ob in Kino oder Spiel darf und soll Gewalt anwenden, um „cool“ zu sein und am Ende zu gewinnen
  • nach dieser Art und Weise der psychologischen Medienauseinandersetzung fragt aber keiner; stattdessen wird ein ganzer Industriezweig tabuisiert und das Leid mit Hilfe einer „unnötigen und blinden Strenge“ nur verschlimmert
  • die Bildung wird weiblich dominiert, Männer gehören meist zu den Verlieren der „klassischen Bildung“ mit Lesen und Sprache
  • Alternativen, männliche Vorbilder und gesunde Arten der Aggressionausübung (Sport, gesunde Arten des Spiels) stehen in der Öffentlichkeit oder in den Bildungseinrichtungen meistens nicht zur Verfügung
  • die zunehmende Zahl der alleinerziehenden Frauen und das Fehlen der Vaterfigur lässt Jungs unsicher und/oder gewaltbereit werden=> ein Junge ohne Vater fühlt sich schon bald als Chef und will alle dominieren, auch wenn er jung ist; das ist die Natur der Hormonsteuerung, könnt ihr gerne mal googeln
  • die Kontrolle über Waffen und Munition darf nicht vernachlässigt werden; wenn aber im Privathaushalt versagt wird:wer hat dann die Schuld?
  • Gewalt als solches ist zu sehr ein Tabuthema, anstatt es wahrzunehmen und zu akzeptieren, dass jedes Wesen voller Aggression ist und diese auch braucht, um „zu überleben“;
  • stattdessen unterdrücken wir mit aller Kraft Gewalt und Aggressionstendenzen und verdrängen es ins Unbewusste
  • unterdrückte u. aufgestaute Aggressionen haben die blöde Neigung plötzlich und unkontrolliert zu explodieren (Freud und ähnliche…)
  • die Bildungssysteme sind schlecht und es wird am Menschen gespart (Lehrermangel, zusätzliche Sozialpädagogen, usw.)
  • der wirtschaftliche Druck auf die Bildungssysteme ist stark (zu stark!) geworden; Scoring-Systeme, finanzieller/ Lern-Erfolg ist oft der einzige Faktor, der zählt
  • Mobbing und Ausgrenzung ist eine Folge des zunehmenden Leistungsdrucks und der mangelnden Mitmenschlichkeit
  • die Menschen/ die Politiker lernen aus Amokläufen nichts und machen immer so weiter (Trägheit in ihrer Gesamtheit)

Wenn nicht wenigstens eine Ursache von den obigen geändert wird, wird es in DE weiterhin Amokläufe geben. So traurig dieses Fazit ist, so sehr glaube ich daran. Belehrt mich bitte eines Besseren!

Weiterführende Links

Weltgerechtigkeitstag

Mal ehrlich, wozu brauche ich einen Weltfrauentag, wie er heute ist? An der Rollenverteilung ändert sich nichts, ich werde nicht mehr geliebt als sonst, das Einzige was bei manchen anders ist, dass mehr Bewusstheit für das Thema „Gleichberechtigung“ vorhanden ist.

Allein die Tatsache, dass man Millionen von Menschen in einer einzigen Kategorie aufteilt, kann schonmal nicht gut gehen. Menschen sind unterschiedlicher, komplizierter und vielschichtiger als dass es uns solche einfachen Schublade wie M und W glauben lassen. Was ist mit den nötigen Zwischenwesen u. Zwischenstufen? Männer mit weiblichen Gehirn? Frauen mit männlichem Gehirn? Zwitter? Androgyn veranlagte Menschen? All die erfasst man schonmal nicht und das bedeutet, dass man ungerecht und unlogisch denkt.

Die Geschlechter wurden seit dem Anbeginn der Menschheit und in jeder Kultur (zumindest den großen, bekannten) ungleich behandelt, es haben sich auf Grund anatomischer Unterschiede Rollen herausgebildet, die einzig und allein das bessere Überleben der Art zum Zweck hatten. (Frauen am Herdfeuer, Männer bei der Jagd; Frauen= emotional, sozial geprägt, Männer= analytisch, Kampf und Macht)

Darauf bauen die meisten biologischen und psychologischen Bücher auf, die vor allem auch die Unterschiede in den Gehirnen und die in den Jahrtausenden gewachsenen Verhaltensunterschiede bei Mann und Frau untersuchen. Wir haben uns an all das so sehr gewohnt, dass die kurze Dekade der nominellen Gleichberechtigung wie ein Fremdkörper in dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit wirkt. Jahrhunderte der Geschlechtertrennung und mit einmal soll alles anders werden? Es ist klar, dass das nicht funktionieren kann.

Solche langwierigen und bewährten Strukturen wie die Geschlechterrollen können sich nicht mit einmal auflösen. Sie können nur hinterfragt, diskutiert und von jedem einzelnen in kleinen Schritten geändert werden. Es wird auch nicht bedeuten, dass man wieder umgekehrt über einen Kamm scheren kann und alle „Frauen sollen arbeiten“ oder „alle Männer sollen Kindererziehung machen“. Wer so linear und vereinfachend denkt, hat das Prinzip der Gleichberechtigung nicht verstanden, welches im Kern die Freiheit zu wählen und zu entscheiden ist.

Jede Frau, die selbstständig sein will und in der Flut der Möglichkeiten ihr Lebensziel bestimmt, wird unweigerlich auf Hindernisse treffen, die als Hinterlassenschaft und Gewohntheit unserer Kultur zu bezeichnen ist. Menschen, die sie daran hindern, „gutes Zureden“ von weiblichen Bezugspersonen, Einflößen von Schuldgefühlen und Angst, Barrieren von Chef und Personalleitern, Ungleichheit in der Bezahlung, Spannungen in der Beziehung. Das bedeutet, dass jeder Schritt ein Kampf sein wird und muss, weil ja etwas verändert werden soll. Hier braucht jede Frau Unterstützung, Ansporn und Hilfe von ihrem Partner und der Familie und das geht nur, wenn die Schritte gemeinsam und mit gegenseitigem Respekt besprochen werden.

Gewohnheiten leben in den Köpfen, Vorstellungen von „richtig“ oder „falsch“ sind meistens nur gedankliche Produkte. Dies wiederum heißt nicht, dass sie keine Macht hätten, im Gegenteil! Ungleichheit und Rollenzwang beginnt in den Köpfen, in den Worten von Machtinhabern (Kirche, Pabst, usw.) wird über die Menschen verteilt und von den Familienoberhäuptern delegiert.

Man hat daher wahrscheinlich versucht, die klassisches dominante Vaterrolle abzuschaffen, aber das Resultat sind nur Scheidungen, Chaos und Disziplinlosigkeit in den Familien gewesen. Wer die Bedeutung der Väter für die Erziehung unterschätzt und meint, eine Frau könne es alleine genauso gut, sieht nicht die Bedeutung der Geschlechter im Gesamten. Nur im Austausch und Dialog, in der Gemeinsamkeit und Hilfe vom männlichen und weiblichen Prinzip kann eine Familie gut erzogen werden. Männer und Frauen ergänzen sich im Idealfall, so dass die Kinder beides mit auf den Weg bekommen: Durchsetzungsstärke, Disziplin, Fähigkeiten in Mathematik und Logik, Selbstbewusstsein- aber auch Empathie, soziale Fähigkeiten und Nächstenliebe.

Da in der Erziehung beide „Kanäle“ so wichtig sind, ist der ständige Dialog zwischen den Geschlechtern das Wichtigste. Das Finden einer gemeinsamen Sprache, das Vermitteln und Klären von Konflikten und das Finden eines grundlegenden Konsens.

Der Weltfrauentag kann also helfen, sich bewusst zu machen, wie wichtig das Prinzip „Gleichberechtigung“ als Ganzes ist- und dass er nicht dazu dienen sollte, die Vorurteile noch schlimmer zu machen und die Gräben tiefer zu graben.

Andere Blogs zum Thema „Weltfrauentag“ (via Twitter)

Verwunderlich- und frauenfeindlich

Wenn man sich so durch diesen Artikel klickt und die Namen der prominenten Frauen durchliest, erscheint es sehr verwunderlich, dass sie allesamt von FHM-Lesern als „unsexy“ eingestuft wurden. Auch komisch, dass es kein durchgängiges Schema gibt, die Karrierefrau ist genauso dabei wie die Künstlerin, die Feministin, die Schauspielerin, die Sängerin und die Autorin. Das Aussehen ist sehr unterschiedlich, manche von ihnen haben dunkle Haare, manche blonde, manche rote, manche Haare sind kurz, manche lang, manche haben Locken, die meisten lächeln, ein paar wenige schauen ernst und streng. Aber es sind alles Frauen und es sind Frauen, die erfolgreich im Beruf stehen und einen Platz im Leben gefunden haben, der vielleicht mit Respekt und Geld gesegnet ist. Ist das der Grund, warum Männer nun sagen, das wäre „unsexy“? Wo man doch immer behauptet, dass Erfolg sexy machen würde! Oder gilt diese Regel nur für Männer? Ich will ja keine Welt-Bloggerin werden, aber was ich da wieder lesen durfte, ist die reinste Frauenfeindlichkeit. Es wertet Frauen ab, die Gutes geleistet haben und erfolgreich sind. Es zeigt, dass die Leute, die sowas machen und darüber lesen- also wahrscheinlich Männer- irgendwie ein Problem damit haben und mit Hilfe ihrer Abstimmung ihren eigenen Frust loslassen wollen. Das ist die letzte Macht, die ihnen in diesem Moment geblieben ist und jede Frau weiß: Der Mann ohne jegliche Macht ist ein trauriger und einsamer Mann.

Und irgendwie auch komisch, dass es alles Frauen sind, die ich sehr nett und interessant finde. Was ist denn dann sexy, bitteschön? Eine Frau mit Dauerwelle am Herd? Die nicht-rasierte Ehefrau, mit der abgenutzten Hose und dem Jogginghosen-Oberteil, die man immer zu Hause neben sich hat? Hat man sich so daran gewöhnt, dass man alles andere als unsexy einstuft und den eigenen Olymp daheim als den großen Erfolg einstuft? Irgendwie kann ich mir das nicht so recht vorstellen….

Ich glaube eher, es ist umgekehrt. Männer wollen eine erfolgreiche Frau. Eine, auf die sie sich verlassen können, die nicht klammert, schreit und ständig Aufmerksamkeit braucht. Genau so eine, wie sie da sehen. Sie wollen keine Mutti, aber auch keine dauer-depressive Hexe. Schwierig das Ganze, für die moderne Frau. Und wenn man diese perfekte Frauen nicht haben kann, mit denen man in den Medien ständig konfrontiert wird- tja, dann nennt „man“ sie halt unsexy. Es ist so ein kleiner Neid-Kompromiss, der auch all den Frauen hilft, die keinen Erfolg haben. So kann „frau“ ein Bündnis eingehen, dass scheinbar passt, aber doch keine Lösung ist.

Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Männer, ich würde mich noch nichtmal als richtig emanzipiert ansehen, noch finde ich das übetriebene Karriere-Getue -was zulasten der Menschlichkeit geht- gut.
Aber ich hab was gegen Frauenfeindlichkeit, gegen Vorurteile und Neid.

Und daher ist dieser Artikel „sch…“.lecht getroffen!

Meine Lösung wäre: Frauen emanzipiert euch. Macht euren Weg und helft den Männern, auch ihren Weg zu gehen. Es kann nur klappen, wenn beide Seiten erfolgreich und glücklich sind. Einseitigkeit ist nie gut und schadet der Geschlechter-Verständigung. Das Resultat wären Einsamkeit und Singles..

Und wer will schon immer einsam sein?

Mit so einem Artikel ist niemand geholfen, weil er demonstriert, dass erfolgreiche Frauen irgendwie „schlecht“ wären. Das Gegenteil ist aber der Fall! Je erfolgreicher eine Frau, desto besser auch für ihren Mann. Ganz einfach.