An der Oberfläche kratzen

Cutoff/ Resonance Regler eines Keyboards mit scharfem Schatten

[audio:scratching.mp3]

Seit längerer Zeit mal wieder ein Song. Er heißt „Scratching the surface“. Erstellungsdauer: ca. 4 Stunden.
Chillout, Downtempo, am Ende etwas schneller.

Evt. muss ich ihn nochmal neu abmischen, derzeit ist es aber zu warm. Also schön Lautsprecher hochdrehen. 😉
Und bitte nicht über Laptop-Lautsprecher anhören, die haben einen miesen Klang…

Noch mehr selbstgemachte Musik:
Hier https://www.ja-blog.de/2009/04/explain-the-unexplained/

Ein Song, zwei Versionen und drei Meinungen

Vor ein paar Tagen habe ich ein Liveauftritt-Video der genialen österreichen Sängerin Soap&Skin auf Youtube angesehen, dass mich auf Grund der traurig-dramatischen Interpretation sehr fasziniert hat. Und wer weiß, vielleicht lag es am Frühling, an ihrer Art zu spielen oder an was ganz anderem- ich hatte auf einmal Lust, auch mal wieder mein Keyboard hervorzuholen und mich ein wenig musikalisch zu betätigen.

Aber oh weh, das letzte Mal ist schon einige Monate her, seit der Renovierungs-Geschichte und den anderen Verpflichtungen komme ich auch kaum noch zur „Song-Produktion“. Dazu kommt natürlich noch die Begrenztheit des eigenen Bedroom-Studios, als Mikro habe ich derzeit nur ein mageres Headset-Mikro, mit dem irgendwie jede(r) SängerIn nach gegrilltem Frosch klingt, egal ob männlich oder weiblich…

Mangelne musikalische Grundlagen und andere (im Grunde völlig überflüssigen) Hemmnisse der Art „das kann ich ja eh nicht“, „das will keiner hören“, usw. halten einem dann gerne von diesem schönen Hobby ab.

Dabei geht es ja gar nicht darum, den perfekten Song zu komponieren oder irgendwann ins Fernsehen zu kommen. Diese Schiene decken doch Tausende von jungen Mädels und Jungs ab, eine ganze Generation ist im „Star-Fieber“. Dagegen ist prinzipiell auch nichts einzuwenden, aber primär macht man Musik immer noch für sich selbst, ist sie ein Kunstwerk und auch ein verlässlicher Wegweiser in das eigene Selbst.

Wer sich darüber hinaus etwas ernsthafter mit dem Thema Musik beschäftigen will- gerade auch in Richtung „Professionalisierung“ für den ist es ganz gut und interessant, sich mal ein wenig mit dem musik-theoretischen Background zu beschäftigen. Denn ein guter Popsong muss kein Zauberwerk sein, das Handwerk kann man erlernen und den letzten Rest immer noch mit Kreativität auffüllen.

Gestern machte mich also auf die Suche nach guten Tutorials zu den Themen Songwriting oder Piano Lessons/ Melodie. Und siehe an, das Internet ist eine wahre Goldgrube und an jeder Ecke stehen pädagoisch geschulte und nette Menschen, die ihre Fähigkeiten völlig gratis einem großen Publikum zur Verfügung stellen. (Natürlich gibt es auch welche, die hinterher für ihre Fernstudiums-Angebote Geld verlangen oder Werbevideos verbreiten, aber selbst von denen kann man noch lernen)

Wahrscheinlich werde ich die ganze Thematik nach Bedarf über mehrere Artikel als „Special“ verteilen, aber für den Einstieg habe ich folgenden Schwerpunkt gewählt:

Den bekannten Final-Song Satellite (aus „Unser Star für Oslo“) der Sängerin Lena Meyer-Landrut gab es in zwei Versionen: Einmal in der langsameren Ballade-Version gesungen von Jennifer Braun  und in der schnellen Up Tempo- Version von Lena selbst, die damit bekanntlich gewonnen hat und Deutschland nun beim Eurovision Song Contest vertreten wird.

Hört euch am besten beide Videos mal an und sammelt die ersten persönlichen Eindrücke darüber. Kommt erst dann wieder zurück. 😉

Natürlich muss man darüber hinwegsehen, dass Lena´s Song inzwischen aufpoliert wurde und ein richtiges Musikvideo ist und Jennifers Song nur eine Ansammlung von weniger bewegenden Standbildern ist.. Aber es geht hier primär um Musik, nicht allein um weibliche oder tänzerische Reize. (Sicher?)

Der junge Komponist Klaus Kauker hat sich nun beide Versionen auf den Tisch gelegt und nach allen Regeln der Musik-Theorie seziert. Das ist recht lehrreich für alle, die ihr Wissen über Musik auffrischen wollen, aber auch gut für diejenigen, die das Dahinter bei Pop-Songs besser verstehen wollen:

Beide Songs im musiktheoretischen Vergleich

Und, welcher Song gefällt euch besser? Welcher ist musikalisch überzeugender? Und welcher „optisch“ eindrucksvoller?

Trying not to lose my head

Was war an den 80er Jahren so geil? Neben der Mode, den femininen Männern, den übertrieben Frauen-Vamps sowie ihrem garantiert tierversuchfreien, grellrotem Lippenstift?

Natürlich, das Lebensgefühl! Der unerschütterliche Optimismus, die Lebensfreude. Scheiß auf die Ölkrise, in den 80ern ging es den westlichen Industriestaaten noch richtig gut. Da könnten sich manche Jammerlappen und Schweinekrisen-Medien-Pessimisten mal eine Scheibe von abschneiden. Oder am besten gleich zwei.

Zumindest ist das meine Meinung, nachdem ich mir eben runde sechzig Minuten Deluxe Music , angeschaut hatte… Coole Sache, das. 80er und so.

Da gab´s zum Bleistift Grandmaster Flash und diesen genialen Song oder Depeche Mode, Madonna, Pet Shop Boys, Alphaville oder wie sie alle heißen…

Ich bin ein Kind. Ein Kind, der 80er.

Huh!

Haha- Haa. Ha.

Amadeus

Gestern kam wieder dieser Mozart-Film auf Arte . Das erste Mal haben wir ihn in der Schule gesehen, im Musik-Unterricht, das fand ich sehr cool. Da man auf unserer Schule leider nur sehr wenig Wochenstunden für Musik und Bildende Kunst hatte (was sich erst später durch eine neue Rektorin änderte) und der Film recht lang ist (160 Minuten), gingen einige der ungeliebten Schulstunden nur fürs Fernsehen drauf.

Damals, als Jugendliche, wurde ich nicht so warm mit dem Film, aber ich fand ihn auch nicht schlecht, es gab schlimmeres. (z.B. in Erdkunde Filme über Sedimente, Geologie und Erdgeschichte oder auch diese langweiligen Chemie-Filme, nicht zu vergessen die unzähligen u. vielzitierten Reportagen in Sozialkunde über die Nazi-Zeit).

Später sah ich ihn nochmal in Mannheim in der alten Wohnung und jetzt das dritte Mal (in Teilen) gestern Abend.

Er ist seitdem immer besser geworden und ich verstehe ihn auch immer besser.

Was aber ist an diesem Film so genial?

Irgendwie alles. Er macht Lust auf die Musik. Er erklärt die Wiener Zeit „zu Hofe“ sehr anschaulich, die ansonsten nur schwer zugänglich und langweilig ist. Er ist dramatisch, emotional und in jeder Minute mitreißend. Er hat eine tolle Ausstattung, tolle Kostüme und man kann plötzlich die Musik von Mozart viel besser einordnen.

Besonders gut gefällt mir die Figur des neidischen Hof-Komponisten Salieri, der so gar nicht damit klar kommt, dass sein junger Kollege mit seiner jugendlich-frischen Art soviel erfolgreicher ist, als er es selbst je sein wird.

Die Figur des Mozart ist hervorragend umgesetzt, er spielt den flippigen, aber gleichzeitig genialen Künstler- so hautnah und glaubwürdig wie man sonst nie einen Künstler im Medium TV dargestellt hat.

Man nimmt ihm alles ab: Die Zerrissenheit, den Arbeitseifer, die genialen Einfälle, das Verspielte, aber auch Leichtsinnige.

Salieri nennt ihn oft „einen Sohn Gottes“, oder meint, dass Gott durch ihn sprechen würde. Dass er alle anderen verhöhnt, die nicht so begabt sind und wie er es immer wieder schafft nur mit dem Wirken seiner Musik die Menschen von sich und seinen Ideen zu überzeugen.

Oft sind Filme in dieser Form ausgelegt: Der Außenseiter, der erst alle gegen sich hat und am Ende auf Grund seines Talents und seines Eifers über die Widerstände triumphiert und sie als Rauchwolke hinter sich lässt.. Eine realistische, amerikanische Perspektive? Oder nur ein schöner Traum?

Wie auch immer, Mozart hat wirklich gelebt, sein Schaffen war real. Und auch leider sein früher Tod, der dem Film „Amadeus“ ein trauriges und nachdenkliches Ende verleiht.

Wenn ihr die Gelegenheit habt, diesen Film zu sehen, dann schaut ihn euch an!

Invaders must die

Rauf und runter höre ich die neue Prodigy-CD.

Prodigy- lang vergessene, in der Jugend geliebte Musik, wieder neu entdeckt und mein ständige Begleiter für die Sommerferien, abends vorm PC.

Man kann tausende von Rezensionen lesen, was am Ende doch nur zählt, ist der Geschmack, das subjektive Empfinden. Und da trifft das Album bei mir voll ins Schwarze.

Invaders must die– Der erste Track ist ein Ohrwurm, der einfache und sich ständige wiederholende Slogan sagt schon alles, ist Programm, reicht, kracht, schmeckt.

Ich liebe die elektronischen Gitarren-Riffs, das verzerrte Spiel der Instrumente, die ständige Abwechslung, den treibenden Beat.

Omen– Wahnwitzig. Auch hier verzerrt, brachialer Beat. Prodigy entdeckt sich selbst wieder neu. Herrlich, die Abwechslung der eigenen Parts, das Hochgefühl, das sich beim Hören einstellt. Pure Kraft kommt aus den Lautsprechern.

Thunder– Geile Stimme, aber relative Sinnlosigkeit der Message. Noch ein Stückchen härter, noch mehr Acid, noch elektronischer.

Colours– Neuer Beat. Im zweiten Part eindeutige Anleihen aus der Computermusik (Chip-Sound, Tracker-ähnlich)

Take me to the hospital– Wieder dieses schräge, das so typisch für „The Prodigy“ ist und einen ganz eigenen Sound erzeugt.

Warrior´s Dance– Spielt das Lied zusammen mit UT3 und ihr werdet merken, dass der Name Programm ist.. Absolut geeignet als Hintergrund für— sagen wir — „sportliche Wettkämpfe der Neuzeit“. Mit das beste Lied auf dem Album.

Run with the wolves– Sehr geiles Lied. Ähnlich progressiv wie der Rest des Albums, aber noch konsequenter umgesetzt.

Omen Reprise– Etwas spaciger. Passt zum Song.

[..]

Fazit: Geiles Album, kaufen!

Die Legende

lights

In the closet
Mit fast keiner Silbe lese ich bei den Meinungen zu Michael Jackson etwas zu seiner Androgynität. Doch ist es doch gerade das, was ihn damals so sehr ausgezeichnet hat. Zumindest fand ich diese Zwei-Geschlechtlichkeit und vor allem seine feminine Art immer sehr herausstechend. Michael Jackson ist der Vorläufer eines neuen Männerbildes. In unzähligen Videos verkörpert er immer jemand anders, er spielt Rollen. Er lässt sich von den Produzenten, beinahe wie eine Frau als Objekt, als perfekten Tänzer und Sänger stets neu inthronisieren. Zweifellos ein Held, ein König mit Würde.

Und so perfekt, stets auf den Punkt- wie die elektronischen Drums, die ihn begleiten und in jedem Lied sehr ähnlich sind. Ja , es gibt den typischen „Jackson-Beat“ und die typische „Jackson-Drum“. Unverkennbar und schon fast ein Vorläufer von moderner Disco- und Technomusik. Seine Musik hat die elektronischen Drums populär gemacht. Das ganze Orchester wird in den Hintergrund gedrängt, ist nicht mehr wichtig.

Dirty Diana
Er wird zum Spielball der Musik und die Musik wird zum Effekt. Die Musik wird zum Video, das Video wird zum Erlebnis. Und Michael ist mittendrin.

Die Massen jubeln, das Hemd ist weiß. Die Stimme voller Sehnsucht. Er schreit eine neue Zeit heraus. Eine Zeit ohne Krieg. Eine Zeit ohne Hass. Eine Zeit voller Verständnis. Er verkörpert das Lebensgefühl der 80er Jahre wie kein anderer. Wenn ich an die 80er Jahre denke, dann muss ich an Michael Jackson denken.

Dann sehe ich Panzer, hungrige Kinder, schlagende Polizisten und zwischen allen, ein Mann der sich selbst (!) von schwarz nach weiß gewandelt hat und mit seiner Musik die ganze Welt auf den Kopf stellte.

Stets war er der Messias, der Retter. Er gab den Menschen das, wonach sie sich sehnten: Liebe und Verständnis, Mut, Kraft und eine geballte Ladung positiven Zorn.

Seine Musik ist mutig. Laut. Bahnbrechend.

Und doch wirkt er dabei zart und zerbrechlich wie eine Frau.

blue

Beat it
Popmusik war inzwischen weit mehr, als nur Musik und schreiende Teenies. Musik fing an, Botschaften zu transportieren. Und immer begleitet, von dem jungen Mann mit der empfindlichen, aber doch zackigen Ausstrahlung.

In diesem Video sieht man noch sein altes Gesicht, vor der „Verwandlung“. Hier wirkt er wie der typische Anti-Held aus einer sozial schwachen Schicht, was er vielleicht auch gewesen ist. Ein Mann geht seinen Weg. Auch das ist ein Traum. Von so vielen. Der amerikanische Traum.

Er stellt sich den Gangstern, den Fratzen aus seiner Vergangenheit entgegen, die alle nur so vor Männlichkeit und Kraft strotzen. Die Botschaft ist klar: Ich nehme es mit allen auf, egal wie viele es sind.

Ich schlage sie. So wie sie mich geschlagen haben. Aber mit meinem ganz speziellen Beat. Musik gegen Gewalt.
Ein Konzept, das funktionierte.

Billie Jean
Ein Lied, an das ich mich noch gut erinnern kann. Langsamer Beginn. Traurige Stimme. Bekannter Beat.

Voller Sehnsucht. Wieder eine perfekte Kulisse. Pop meets Hollywood.

Lässig. Salonfähig. Überlegen.

Diesmal steht er ziemlich alleine auf der Bühne, was ungewöhnlich für seine vielen Videos ist, die vor Nebendarstellern immer nur so glänzten.

Stattdessen wird ein Trick aus den alten amerikanischen Comicfilmen benutzt: Rahmentechnik, die die Szene immer wieder zerteilt und die Geschichte optisch begleitet.

Black or White
Kleine Jungs werden zu Helden. Schwarz oder Weiß, das ist egal.

Erinnert mich an die eine Werbung von Benetton. Vor allem das Morphing muss damals phänomenal gewesen sein, als Computer für den Privatgebrauch noch nicht soviel leisteten und das Wort „Bildbearbeitung“ für die meisten ein Fremdwort war.

thelegend

Bad
Who´s bad?

(Der Bericht musste an dieser Stelle unterbrochen werden, weil die Autorin sich zu einer spontanen Tanzeinlage hat hinreißen lassen und nicht mehr aufhören konnte.)

🙂

Ein Nachruf

auf Michael Jackson

Während ich auf meinen Besuch warte, läuft im Hintergrund „They don´t care about us“ – ein Song des kürzlich verstorbenen Michael Jacksons. Ich wünsche mein aufrichtiges Beileid. Diese Gedanken dienen dazu, die Trauer zu verarbeiten, die sich um den ganzen Globus gespannt hat und auf seltsame Weise alle Seelen berührt. Auch meine.

Aus Angst vor gierigen Plattenbossen, der GEMA und ihren Schergen (Anwälten) versage ich mir das Veröffentlichen seiner Lieder im Blog. Im Radio haben sie heute gesagt, dass erwartet wird, dass seine Platten sich nun wesentlich besser verkaufen werden als noch zu Lebzeiten, dass es einen regelrechten Run auf die Musik geben wird. Aasgeier, denke ich mir. Als ob sie nichts besseres zu tun haben, als schon wieder an die Vermarktung und das Geld zu denken. Aber auch das ist Teil unserer heutigen, kranken Welt.

Was aber zeichnete Michael Jackson wirklich aus, welche Bedeutung hatte er für die Menschen und welche für mich?

„Ein Nachruf“ weiterlesen

Explain the unexplained

[audio:Explain the unexplained.mp3]

Für die Chillout-Lounge gibt’s heute einen neuen Song. Er heißt „Explain the unexplained“.

80 bpm, das sind manchmal genug. Langsamer Einstieg… geruhsamer Verlauf- überraschendes Ende.

Komplett selbst produziert, frisch für eure Ohren. Klickt auf „play“ und genießt.

Man sieht sich dann neben der Lava-Lampe…

Partnerschaft – Teil 3 – Die Liebe

Liebe

am besten gelesen mit diesem Song

„.. .. selbst bei Paaren, die sich schon lange kennen, wurden Gehirnströme gemessen, die denen von frisch Verliebten ähneln“.

Diese Theorie habe ich mal irgendwo aufgeschnappt- und sie macht mich sehr optimistisch über das gute Wesen der Liebe im Menschen.

Dass es möglich ist, sich ewig zu lieben. Dass die Liebe unendlich und vielseitig ist und ständig in Erscheinung tritt, ganz egal wo wir auch sind.

Dass sie immer wieder reaktiviert werden kann. Dass sie stärker als das Boshafte und Traurige in uns ist. Dass sie uns erfrischt und neuen Mut gibt- selbst wenn wir selbst gerade nicht verliebt sind, sondern uns mit anderen freuen, die frisch verliebt sind.

Küssende Liebes-Paare auf einer Bank- wie schön dieser Anblick doch ist.

Der aufsprießende Frühling, die Knospen, die Sonne- soviel kraftvoller als der bunte, aber auf seine Weise auch hübsche Herbst.

Soviel lauter als der stille Winter, soviel wärmer und mitreißender!

Die Liebe entzieht sich allen Worten, steht über allem, ist der Gipfel der Erkenntnis, jenseits von Worten- einfach ganz weit weg.

Ein Rausch.

Die Liebe- Quell und Muse für jeden Künstler auf dieser Welt.