Gesicht zeigen

Einen Neuanfang brauche ich auch dringend beim Bloggen.

Ich sehe das in meiner Blogroll und in meinem Feed-Reader. Mit der Zeit ist es immer weniger geworden.

Ich habe immer weniger andere Blogs gelesen und es sind immer weniger „neue Leser“ dazu gekommen.

Für mich ist das das beste Zeichen, dass sich irgendwas „überlebt“ hat. Sind es die Blogs an sich?
Kommen nicht mehr soviele nach? Oder ist es meine Einstellung? Kann ich nicht mehr soviel aufnehmen, wie ich eigentlich müsste oder sollte?

Das Schreiben gerät mir immer mehr zur Ruheinsel, zu einem Punkt, auf den ich mich zurückziehen kann.
Das Schreiben hilft beim Verarbeiten. Es gibt zwei Ebenen: Die eine Ebene, die nach außen gerichtet ist und neuen „Input“ braucht und dann die Ebene, die alles verarbeitet und durch Nachdenken und Überlegen zu eigenen Schlüssen kommt.

Obwohl ich es nicht geplant habe, haben sich bei mir zwei Pole eingependelt: Auf Facebook und Twitter hole ich mir Anregungen, bin mehr im Außen, auf andere Leute hin ausgerichtet und der Strom an Informationen scheint nicht abzureißen.

Auf meinem Blog kann ich alles in Ruhe verarbeiten. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zum Schluss, dass es wohl genau so sein muss.
Dass man auch hier wieder eine nötige Dualität findet.

Bei Instagram ist es ähnlich. Es gibt User, die haben sehr schnell 1000 oder 2000 Follower und manche Bilder bekommen 10.000 oder sogar 20.000 Likes.
Wer aber braucht diese ganzen Likes eigentlich? Ab wann darf ich mit meinem Bild zufrieden sein?

Es ist doch wie das Geld-System. Leute scheinen zu glauben, wenn sie „mehr“ haben, werden sie glücklicher. Oder sie vergleichen sich mit anderen und fühlen sich besser oder schlechter, je nachdem wie viele Likes sie bekommen.

Diese „Beliebtheit bei anderen“ sagt doch aber gar nichts aus, was ich erlebe, wenn ich ein Bild mache. Ob ich mich dabei gut fühle. Ob ich mich damit ausdrücken kann und meinen Gefühlen nachgehe. Mache ich das Bild nur, damit es schön in Szene gesetzt wird und es andere bewundern sollen?

Oder mache ich das Bild auch erstmal für mich selbst?

Schöne Bilder entstehen oft, wenn man es „fließen“ lässt. Wenn man einfach nur die Natur oder die Stadt geht und ganz spontan entscheidet, was man schön findet oder was nicht. Erfahrungsgemäß sind Perspektiven, die ich spontan als „schön“ oder „besonders“ empfinde auch ganz besonders gut geeignet, um schöne Fotos zu produzieren.

Dann werden die Werke sehr persönlich. Und wer sagt, dass es immer nur „schön“ sein muss? Wie langweilig!
Warum kann es nicht mal nervenaufreibend, hässlich oder trist sein?

Warum kann das Bild nicht mal bestimmte Gefühle wie Ärger, Angst, Ekel oder sogar Wut erzeugen?

Wenn ich mir meine eigenen Bilder so anschaue, dann stelle ich oft fest, dass ich mich um Ausgeglichenheit bemühe.
Auch das sagt viel über mich aus. Ich produziere gerne „Stilleben“, auf denen das Auge ruhen kann. Gähn!

Ich nutze Fotos also zur Entspannung und zur Entschleunigung. Ich fotografiere gerne Szenen, auf denen KEINE Menschen zu sehen sind.

Auch in meinen Bilder suche ich also oft mehr die „Distanz“ und weniger die „Nähe“. Ich fotografiere mich gerne selbst.
Ich würde auch gerne andere Menschen fotografieren, aber ich möchte ihnen nicht zu nahe treten.

Ich müsste sie erst fragen, ob ich das darf. Ich muss mit ihnen Kontakt aufnehmen. Ich muss mich auf sie einlassen, ein Bild von ihnen machen.
Das ist was ganz besonderes. Für gute Porträt-Fotos muss sich auch der Fotograf ändern!

Letztens war ich im Wald. Es kam ein sehr netter, älterer Herr vorbei, der einen tollen, großen, wuscheligen Hund mit schönem Fell und tollen Augen hatte. Meine Mutter hat ihn gleich angequatscht und wir unterhielten uns angeregt mit ihm und über sein Haustier. Ich stand relativ still daneben. Ich hatte die Kamera im Anschlag. Sie war sogar noch an, der Objektivdeckel abgenommen.

Aber ich habe mich in den ganzen 15 Minuten, die ich da stand und zuhörte, nicht getraut zu fragen, ob ich seinen schönen Hund mal fotografieren darf!
Das hat mich geärgert. Daran hab ich gemerkt, dass ich was ändern muss.

Ich will in diesem Jahr mehr Tiere und mehr Menschen fotografieren und ich muss sie fragen, ob das okay für sie ist.

Auch bei Facebook ist mir das aufgefallen! Es heißt doch „Face“ book. Also Gesichter-Buch. Aber die wenigsten Menschen posten Fotos von sich oder ihren Gesichtern. Ist doch eigentlich langweilig! Und wenn, dann sind es meistens Frauen, die sich um Schönheit und Likes bemühen – ist ja auch verständlich.

Aber alle Menschen haben doch Gesichter! Alle Menschen sind für sich genommen schön. Warum sieht man dann nur bestimmte Menschen und warum posten manche Menschen überhaupt keine Gesichter von sich?

Die sozialen Medien zwingen uns in einen Dialog auf die Technik-Ebene. Wir müssen miteinander über Maschinen kommunizieren. Ich finde, wir als Menschen sollten die Kontrolle über die Maschinen zurück gewinnen, indem wir uns menschlich zeigen. Indem wir Gefühle und unsere Gesichter zeigen.

Bilder, Texte und alles dazwischen

Ja eigentlich, gäbe es genug zum bloggen. Ich habe ein paar interessante Reisen gemacht, war in Hamburg, in Sylt, auf Helgoland und später dann in Koblenz, auf „Rhein in Flammen“. Auf Instagram tut sich einiges, auf Facebook hab ich viel Erfahrung gesammelt und auch politisch gäbe es viel zu schreiben.
Aber ich finde im Moment „keine Ruhe“. Innerlich sind noch zu viele Dinge aufgefühlt. Ich muss im Moment sehr viel Kraft geben, für andere da sein und es ist dann automatisch so, dass man „für sich“ erstmal keine Zeit findet. So entstehen dann Burn-Outs oder Depressionen. Man gibt solange alles, bis man merkt, dass nichts mehr geht und irgendwer, irgendwo „Stop“ schreit. Nur, wer ist dieser „jemand“ anders als das eigene Selbst?

Die Hitze der letzten Wochen hat mich zusätzlich vom Computer vertrieben. Hin und wieder schaue ich mal in die Blogs, in den Newsfeed und schaue, was ihr so schreibt. Sehr interessant das alles, aber meistens „zu viel Information“. Alleine das tägliche Surfen durch Facebook, die Nachrichtenseiten und Instagram überfordert mich stellenweise schon. Zu viel Input und zu wenig eigener Output!

Mein tägliches Bloggen hat sich vom Schreiben ein bisschen zu den Bildern verlagert. Es ist interessant, man bekommt viele „likes“, aber ich merke, dass es nicht alles ist. Dass man mit den Worten doch besser und anders verarbeitet, als wenn man nur Bilder teilt. Die Dinge müssen auch verarbeitet werden. Sie müssen mit der eigenen Stimme, mit dem eigenen Wissen hervorgekramt, durchgekaut und neu abgelegt werden. Das kann das Bildergedächtnis nicht! Das ist nur ein Speicher, der immer voller wird, der aber nicht wirklich „ablegt“. Man sagt ja auch, das Unbewusste funktioniert mit Bildern. Dort ist alles gespeichert, was wir mal erlebt und gesehen haben. Aber nur die Worte ermöglichen eine Neubewertung bzw. eine Neudefinition von Bildern.

Wenn ich schreibe, dann hole ich innere Bilder hervor… schaue sie mir innerlich an und versuche dazu ein paar Worte zu formulieren. Wenn das gut geht, werden beim Lesen wiederum Bilder erzeugt, die andere verstehen und nachvollziehen können. Es ist ein sehr abstrakter Vorgang, der im Inneren, meistens unbewusst passiert. Das Schreiben lässt diesen Vorgang „sichtbar“ werden.

Ähnlich läuft es mit Gefühlen. Wo stecken die Gefühle denn eigentlich? Wie komme ich an sie heran? Stecken sie in einem Bild selbst oder in den Gedanken, die ich zu einem Bild habe? EIN Bild kann bei 25 Zuschauern 25 verschiedene Emotionen auslösen. Ich kann als Erschafferin des Bildes nie genau sagen, was ankommt.
Beim Instagram-Posten merke ich z.B. immer mehr, dass es am besten klappt, wenn ich ein „Medium“ bin. Ich reise irgendwo hin, ich nehme die Kamera und bilde etwas ab. Die anderen schauen durch mich, durch meine Werke hindurch. Natürlich trägt es meine Handschrift, weil ich bestimme, wo der Ausschnitt gesetzt oder wie die Farben in der Bildbearbeitung ausgestaltet werden sollen. Aber letztendlich ist da kein „Ich“, kein „Selbst“. Ich bin nur die Vermittlerin von Inhalten und Pixelhaufen.
Beim Schreiben ist es ähnlich. In meinen Texten gibt es kein „Selbst“. Es gibt nur eine Bewertung eines flüssigen Ichs zu den Dingen, die ebenfalls ständig im Fluss sind. Man kann nichts halten. Es gibt kein absolutes „richtig“ kein absolutes „falsch“. Nur eine subjektive Beschreibung von Dingen, die wiederum ohne Substanz sind.

J.A. Blog Schließung und Neuanfang 2018

Draußen schneit es. Der Winter will nicht so richtig enden, aber der Frühling kommt trotzdem…

Die Hacker auf der ganzen Welt werden immer aggressiver. Es ist daher wichtig, dass man von Zeit zu Zeit Backups macht und seine zarten Textpflanzen gegen gierige Einflüsse von außen gut abschirmt..

Mein altes „J.A. Blog“ besteht seit 2008. Die Datenbanken werden immer voller und das Projekt wird unübersichtlicher. Der Schutz gegen Viren wird daher schwieriger.

Ich werde daher dieses Jahr einen Schnitt machen und alle alten Texte erstmal aus dem Netz entfernen.
Das „J.A. Blog“ hat seinen Dienst getan und wird abgeschaltet. Wer möchte, sollte sich alte Texte ausdrucken und speichern, denn in ein paar Wochen ist es dann vorbei.

Meine Schreibprojekte werden- wie schon angesprochen- auf www.julia-adriana.de weitergehen.
Ich werde das Projekt komplett neu aufziehen. Die Archive mit den alten Texten und Inhalte werden noch wichtiger.
Damit das ganze nicht so sehr „Kraut und Rüben“ wird, muss ich aber alte Texte nochmal durchgehen und neu zsuammenfassen.
Das ist gut für den Leser. Dann werden endlich einmal alle alten Schreibfehler entfernt und die schlechteren Texte geraten in Vergessenheit. 😉

Auch die inhaltlichen Schwerpunkte werde ich wohl neu setzen. Das hat auch damit zu tun, dass sich bei uns viel tut. Im Inneren wie im Äußeren. Die Kunstprojekte passen sich dem veränderten Leben an. Es wäre ja schlimm, wenn es nicht so wäre.

Was kann man also erwarten?

Reisen und Erlebnisberichte werden wahrscheinlich noch wichtiger werden. Das hab ich schon immer gerne gemacht.
Ich finde, Blogs sind eine gute Ausdrucksform für die persönlichen Erlebnisse, die man jeden Tag so macht.

Ich würde mich gerne noch mehr mit anderen BloggerInnen vernetzen und werde da demnächst auf die Suche gehen.
Die Blogs sind nicht tot! Man muss sie nur selbst wieder beleben. Von nichts kommt nichts.

Politik ist mir weiterhin auch wichtig. Leider sind politische Themen oft „spalterisch“, d.h. sie stehen zwischen den Menschen und erschweren den guten Umgang miteinander. Man streitet plötzlich über Inhalte und Thesen und vergisst die gemeinsame Basis. Daher werde ich versuchen, die politischen Themen zu reduzieren (sofern mir das möglich ist).

Vernetzung mit sozialen Netzwerken: Das ist sehr wichtig, weil hier die meisten Besucher kommen.
Aber nur alles auf Facebook posten und die eigene Präsenz völlig zu vernachlässigen, kann auch nicht sein.
Schließlich hat man auf der eigenen Webseite die meisten Rechte und die meisten Möglichkeiten.
Es ist aber auch sehr schwierig geworden,weil die großen Internetkonzerne „Traffic abziehen“ und die deutschsprachige Blogosphäre nicht gerade „boomt“.

Bilder. Werden vermutlich noch wichtiger. Auf Instagram habe ich gemerkt, dass Bilder es schaffen, Brücken zu bauen und von jedem verstanden werden. Sie sind noch mächtiger als Sprache.. sie sind universeller und haben oft mehr „Gefühl“. Zum künstlerischen Selbstausdruck gehören sie auf jeden Fall dazu.

Kommerzialisieren. Wollte ich noch nie. Aber es kann nicht schaden, Geld für das zu nehmen, was man anbietet. Zumindest auf einer einfachen künstlerischen Basis. Schließlich hab ich auch Kosten für das Projekt und die müssen irgendwie wieder rein!

Und ansonsten: Bleibt alles, so wie es ist. 😉

Gemeinsam Bloggen und Lesen

Spam- ist eine Erfindung von gelangweilten und einfallslosen Programmierern, die dazu führt, dass eigene Webseiten, die man zwei Monate lang nicht mehr angeschaut hat, automatisch zugemüllt und überflutet werden.

So hat es mich gestern abend auch erwischt. „Bei deiner Webseite schlägt der Virenscanner“ an. Mit dieser Aussage meines Partners habe ich mich seit gestern abend ab 19:30 Uhr herumgeschlagen. Ein ganzer Tag Renovierungsarbeit steckte da in meinen Knochen, ensprechend übellaunig und ungeduldig war ich zu dem Zeitpunkt. Und tatsächlich- ich öffnete mein Blog und wurde automatisch auf eine dubiose Werbeseite mit einem Media Markt Gutschein („gewonnen!“) umgeleitet.

Erstmal hab ich versucht, alle Plugins zu updaten und auch den Kern von WordPress einer Frischzellenkur zu unterziehen.
Diese automatischen Updates funktionierten nicht mehr, daher hab ich vorsorglich ALLE Plugins deaktiviert und anschließend gelöscht. Die WordPress Software musste ein manuelles Update über den FTP-Server bekommen.
Die Themes hab ich alle deaktiviiert und auf „Standard“ zurückgestellt. Und tatsächlich, eine gute Stunde später konnte ich mein Blog wieder „spamfrei“ betrachten.

Am nächsten Morgen bekam ich die Meldung, dass mein Webhoster „Massenemails“ versendet und der serverseitige Spamfilter ein paar Dateien gesperrt hat. Ich entdeckte noch ein älteres Projekt, an dem ich schon lange nicht mehr gearbeitet habe und dass sich nun einen „Schnupfen“ eingefangen hat. Die beste Methode ist dann, alles zu löschen.

So hab ich es getan. Die alten Dateien wurde alle vom Server gelöscht und bei der Gelegenheit habe ich mich auch daran gemacht, einzelne Domains zu löschen und die Arbeit „hinter den Kulissen“ zu vereinfachen. Es ist sozusagen ein Frühjahrsputz für die Homepage. Kann nicht schaden, sowas mal zu machen. Wenn man es nicht macht, machen es andere für einen!

Ich bin bei der Neuausrichtung meiner Web-Projekte immer noch am Überlegen, was der richtige Weg ist. Auf jeden Fall werde ich die Dinge vereinfachen und nur noch eine einzige Domain als zentrale Anlaufstelle haben (www.julia-adriana.de).
Es hat sich nicht als vorteilhaft erwiesen, einzelne Projekte (wie z.B. Computerspiele oder Spieleprogrammierung) auf eigene Domains zu legen. Dazu kommt bei mir zu wenig zusammen. Es ist einfacher und übersichtlicher, alles mit einer einzigen Webseite zu verwalten. Und auch die Archive und angefangenen Buchprojekte kann ich so am besten zusammenfassen, ebenso die Musik und Podcasts. Mein kreativer Output ist sehr schwankend, mal schreibe ich viel, mal wenig. Mal habe ich mehr Interesse an jenen Dingen, mal an anderen.

Bei Instagram habe ich auf jeden Fall gemerkt, wieviel Spaß eine „Community“ machen kann und dass das gegenseitige Anschauen, Kommentieren und Liken doch eine schöne Sache an den „sozialen Netzwerken“ ist. Bei Facebook hingegen fühle ich mich immer noch nicht wohl. Es gibt auch zu wenige Leute, die wirklich mitmachen und sich darauf einlassen.

Ich habe geschaut, ob es irgendwo eine deutschsprachige Blog-Community gibt und musste zum Erschrecken feststellen, dass es fast gar nichts mehr gibt! Entweder die Dienste sind kostenpflichtig geworden (https://de.wordpress.com/#plans )
oder werden ganz abgeschaltet (https://info.twoday.net/stories/liebe-blogger-und-bloggerinnen-die-twoday-aera-geht-zu-ende/ ). Was bleibt, sind die großen amerikanischen Anbieter (z.B. Blogger).. aber da will ich ganz bestimmt nicht hin.
Ich will was eigenes machen. Eigene Gedanken, eigene Ansichten. Ich will aber auch Teil einer Gemeinschaft sein.
Wo muss ich da am besten hin? Ich hätte nicht gedacht, dass diese Frage mal so schwierig wird.

Autorenglück

Hier kommt mal ein kleiner Test mit der Sprache-zu-Text App „Speechnotes“. Sie funktioniert eigentlich recht gut und auch einwandfrei mit deutscher Sprache. Aber hin und wieder muss man die Zeichensetzung korrigieren oder – wenn man undeutlich spricht – werden die Worte nicht richtig erkannt. Wie so oft, kann so ein Tool die Tastatur und vor allem den mitdenkenden Menschen nicht ganz ersetzen.

Frage:
Warum bist du Autor geworden?

Autor A:
Weil ich meine Gefühle verarbeiten möchte, weil ich so viel erlebt habe, weil mir so viel durch den Kopf geht, weil ich die naive Hoffnung habe, dass anderen Menschen meine Gedanken helfen könnten. Weil ich mich gerne künstlerisch ausdrücke und das am besten mit geschriebenen Worten kann. Weil ich gerne wissen möchte, wie andere Menschen das sehen, worauf ich schaue. Weil ich mich gerne mitteile und eine Quasselstrippe bin. Und obwohl ich weiß, dass in meinen Worten und in meinen Gedanken sehr viele Fehler stecken, ich also alles andere als perfekt bin, muss ich es immer wieder tun, in der Hoffnung doch noch etwas dazu lernen zu können.

Autor B:
Weil ich verkaufen möchte. Weil ich gerne im Rampenlicht und im Mittelpunkt stehe, weil ich sehr extrovertiert bin. Weil ich an mich glaube und sehr selbstbewusst bin. Ich fühle mich für die Gesellschaft und für andere Menschen verantwortlich. Ich bin der Meinung, dass meine Meinung wichtig ist.

Autor C:
Weil ich die optimale Mischung aus beiden Persönlichkeiten bin.

Mal wieder was bloggen

und die eigene Meinung stärken

Ein Blog ist ja eigentlich ein Mechanismus, mit dem man täglich Beiträge schreiben kann. Meistens sind diese Beiträge persönlicher Natur und sie werden auch oft aktualisiert. Eigentlich das perfekte Medium für alle, die gute Texte und einen engen Kontakt zu den Autoren suchen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses schöne Medium immer mehr am sterben ist, bzw. sich radikal verändert.

Ich habe schon seit Monaten keinen wirklichen Neuzugang in meiner Blogroll. Bestehende Autoren schreiben seltener und die Artikel werden kürzer. Ich finde auch keine Blogs mehr, wenn ich auf Google etwas suche. In den ersten drei Ergebnisseiten kommen fast ausschließlich bezahlte Medien (Magazine, Zeitschriften oder größere Online-Portale).
Früher hat man bei den Suchmaschinenergebnissen viel öfter Blogartikel angezeigt bekommen. Mittlerweile gar nicht mehr.
So etwas wie die „Blogosphäre“ scheint es nicht mehr zu geben. Erinnert ihr euch noch an das „Stöckchen werfen“, das vor ein paar Jahren noch so chic war und bei dem man alle Nas lang etwas abbekam? Gibt es auch nicht mehr. Auch die Kommentier-Rate unter den Bloggern scheint ziemlich eingeschlafen zu sein. Ich finde das eigentlich sehr schade. Denn gerade die Blogs ermöglichen ja die freie Kommunikation unabhängig von Online-Zeitungen, Staats-Fernsehen oder wirtschaftlich geprägten Meinungsmachern. Es gab so gar einmal die Zeit, als „bezahlte“ Magazine und Zeitungen die Blogs fürchteten, weil ja jetzt jeder Journalist sein konnte, jeder einen Leser fand. Von diesen Ängsten ist lange nichts mehr zu spüren. (Vermutlich spätestens seit Google seinen Algorithmus umgestellt hat…) Jetzt sind die Blogs wieder da, wo sie der Überzeung der Mächtigen nach hingehören: In der Nische.

Wenn ich mir so meinen Verwandten- und Bekanntenkreis anschaue, dann sind fast alle Leute auf Facebook aktiv. Das große soziale Netzwerk aus den USA hat es anscheinend geschafft, massiv Aufmerksamkeit und Nutzer abzuziehen. Auf der einen Seite ist das gut, weil sich hier etwas fokussiert und dann ein gewisser „Anhäufungseffekt“ auftritt. Wenn erstmal alle dort sind, bleiben auch alle dort und man muss sich nicht mehr in den unendlichen Weiten des komplizierten Internets verlieren. Es ist also in erster Linie mal bequem. Was ich dabei nur schade finde, dass die Datenschutzfragen von Facebook überhaupt nicht mehr diskutiert werden- und von den meisten anscheinend auch gar nicht mehr angezweifelt oder hinterfragt werden. Zumindest bekomme ich außer den täglichen Belanglosigkeitsmeldungen davon nichts mit. (Vielleicht scheint aber die diffuse Angst vor dem Alles-Wisser Facebook auch gerade dazu zu führen, dass die Leute nur noch an der Oberfläche bleiben und dann Dinge von sich geben, deren Daten nichts bedeuten). Die Tiefe scheint generell in den sozialen Netzwerken zu fehlen. Aber egal, hauptsache wir sind „sozial“ und wir liken und empfehlen uns und bestätigen uns gegenseitig in unserer „Nicht-Meinung“ des Konformismus. Ich bin da naturgemäß sehr kritisch und abwartend und konnte den Vorteil von Twitter und Facebook für mich noch nicht nutzen. Bei Twitter denkt man einmal in die falsche Richtung und läuft dann gleich Gefahr massiv Gegenwind von „Followern“ zu bekommen. Aber wie soll man eine Meinung ernsthaft kritisieren oder anzweifeln, wenn sie nur 140 Zeichen lang ist?
Soziale Netzwerke und meine Absicht beim Schreiben sind fast so ein bisschen wie Öl und Wasser. Es kommt einfach nicht zusammen.. Und was bringt der Protest von einer Person, wenn alle anderen hinter dem „Anführer“ Facebook hinterher laufen?
Dennoch bin ich immer mehr am Überlegen, ob ich Facebook & Co nicht stärker in mein Wirken einbauen sollte. Denn wenn man an einer Sache nicht teilnimmt, dann kann man sie auch nicht verändern.

Generell mag ich nach wie vor die langen, fundierten und ausführlichen Artikeln von Leuten, die sich wirklich Gedanken machen und bei denen man auch merkt, dass sie eine Sache durchschauen und sich ihrer annehmen. Es müssen nicht unbedingt Experten sein, die reden. Die Texte müssen auch nicht zwangsläufig lang und ausschweifend sein. Aber ich finde es immer gut, wenn sich jemand von einer Sache berühren lässt. Denn über eine Sache nachzudenken und sie an sich heranlassen ist sehr wichtig. Gerade in der schnelllebigen Zeit, wo wir ständig mit neuen Input geflutet werden, brauchen wir diese Zeit des Innehaltens- und Nachdenkens. Es ist ein angenehmer Kontrapunkt, ein Gegengewicht vor der Macht des Mitgerissen-Werdens. Und wenn man sich emotional auf eine Sache einlässt, öffnet man sich und lässt Energie reinfließen. Wenn man von den momentanen Alltagsnachrichten nur geschockt und frustiert wird, ist das kein großes Wunder. Aber es ist keine gute Reaktion, das alles dauerhaft an sich abprallen zu lassen. Das ist dann nur eine Art Verdrängung. Die Welt ist sehr negativ und wird von vielen Krisen erschüttert. Aber gerade dann darf man nicht wegschauen. Die Welt und Gesellschaft wird ja vom einzelnen geprägt. Es gibt nicht „die Bürger“ oder „die Gesellschaft“ oder „den Wähler“. Es gibt nur mich und dich, diesen Nachbarn und jene Nachbarin. Von der Meinung und den Taten jedes Einzelnen hängt alles ab. Wenn wir alle nur einer Massenmeinung anhängen oder den großen Meinungsführern wie blinde Schafe folgen, KANN dabei nicht viel mehr herauskommen, als ein großes blökendes Volk, dass sich mal wieder von Hetzern und Egoisten verführen lässt.

Und am Ende wählen alle rechts-extreme Parteien und wir fragen uns wieder „Wie konnte das nur passieren??“.

Fingerübungen

Dinge beobachten und darüber schreiben

Wenn man mal so überlegt, gibt es eigentlich nichts langweiligeres als ein Einkaufsbericht aus dem Supermarkt. Ich denke über den letzten Artikel nach, dabei fällt es mir auf. Dennoch empfinde ich einen gewissen Reiz, darüber zu schreiben. Warum ist das so? Macht es einen Sinn und wenn ja, wo liegt die Motivation? Der Artikel spukt mir seit ein paar Tagen im Kopf herum, heute kommt er an die frische Luft!

Hören
Nehmen wir mal eine andere Kunst als das Schreiben, z.B. das Klavierspielen. Schon von Anfang an lernt man dabei etwas wichtiges: die sogenannten „Fingerübungen“. Langweilige Noten, die immer hoch und runter gehen, die auf verschiedenen Tonleitern gespielt werden. Jeden Tag ist eine andere Tonleiter dran. Man muss sie am besten auswändig beherrschen, aus dem „Eff Eff“. Kinder hassen Fingerübungen (weil sie langweilig sind), Klavierlehrer bestehen darauf und nennen sie „wertvoll“. Sie werden oft ähnlich gespielt, die Belegungen für die Finger stehen dabei. Bei der C-Dur Tonleiter ist das noch einfach, weil keine schwarze Tasten dabei sind. Je mehr Kreuze und Vorzeichen dazu kommen, desto schwieriger. Wenn man die Tonleitern auswändig beherrscht, ist es auch einfacher, ein fertiges Stück zu spielen. Man weiß ja, wo die schwarzen Tasten liegen, wenn z.B. „F-Moll“ gespielt wird. Die Finger sind es gewohnt in der Leiter zu spielen und verrutschen nicht mehr so leicht. Man bewegt sich innerhalb des Harmonie-Gebäudes. Noch toller: Man kann ab sofort auch in der entsprechenden Tonleiter improvisieren. Da man weiß, wo die Harmonie liegen, passiert das Verspielen auch nicht mehr so schnell. Das Gehör wird mitgeschult und erkennt Abweichungen.

Beobachten
Etwas ähnliches gibt es beim Zeichnen. Da gibt es eine Übung (aus einem Zeichenbuch): Zeichnen sie jeden Tag einen Gegenstand aus ihrem Alltag! Ich nehme da z.B. gerne die Zuckerdose vom Küchentisch, man kann aber auch einen Radiergummi, ein Wasserglas, eine Tasse oder etwas ähnliches nehmen. Der Trick liegt dann darin, sich jeden Tag aufzuraffen und immer wieder diesen Gegenstand zu zeichnen. Wer mag, mit verschiedenen Techniken, z.B. mal mit Bleistift, Kugelschreiber, Buntstift, Kreide, usw.
Was aber ist so toll daran? Bestimmt nicht das Motiv, das ist ja immer gleich, dazu noch ein langweiliger Alltags-Gegenstand. Nein, der Trick liegt wie beim Klavierspielen darin, sich in der „Kunst“ zu üben. In der Geschmeidigkeit der Abläufe, der Bewegungen, der Handbewegungen, der „Strich-Sicherheit“, letztendlich aber auch in der Abbildungstreue, im genauen Sehen und Beobachten, was im Grunde den Löwenanteil des Zeichnen ausmacht. Das ist etwas, das man nicht in die Wiege gelegt bekommt (nur zu einem kleinen Teil), sondern das man wirklich lernen und üben kann.

Wer kennt nicht den Effekt, dass er nach einer erfolgreichen Zeichenstunde (vielleicht auch zwei) plötzlich mit ganz anderen Augen durch die Welt geht, und die Umrisse und Farben seiner Umgebung plötzlich wie in einem anderen Licht wahrnimmt?

Nicht von ganz ungefähr sind große Künstler immer diejenigen, die ihre Kunst wirklich in „Vollzeit“ ausüben. Allein durch die Wiederholung und die tägliche Beschäftigung mit einer Sache wird man zum Meister. Nicht durch Glück, auch nicht durch Zufall. Zuerst muss sich der Geist auf ein Ziel fokussieren, dann kommen die Mühe und der Fleiß. Am Ende steht das Kunstwerk. (Oder ein Papierkorb mit zerknüllten Zetteln, das ist aber auch kein Verlust, denn so hat man es wenigstens versucht!). Randbemerkung: Und das ist evt. auch der Grund, warum aus der Geschichte mehr Männer als große Künstler hervorgegangen sind (zumindest vor dem 20. Jahrhundert) – einfach weil ihnen mehr Zeit zur Verfügung stand und die lästige Alltagsarbeit (Haushalt, Kindererziehung, Feldarbeit .. etc.) oft von Frauen verrichtet wurde, die dieses Privileg der freien Zeitverfügung nicht hatten. Dazu kommt die klassische Rollenverteilung, die es bis heute gibt: Männer machen Karriere und angesehene Arbeiten in Vollzeit, wobei Frauen sich eher in Teilzeit-Jobs einrichten und noch die Hauptverantwortung für die Familien-Pflegearbeit übernehmen. Dass eine Frau ihrem Mann den Rücken freihält, erscheint in unserer Gesellschaft viel selbstverständlicher und „natürlicher“, als andersherum. Wenn man sich einer Sache aber nicht vollständig widmen kann, wird man auch nie in etwas wirklich gut!

Schreiben
Kommen wir aber zum dritten Punkt der künstlerischen Darstellung und somit zum Anfang zurück. Wenn man schreibt, muss man ja auch Dinge aus dem Alltag abbilden oder intellektuell (also mit geistiger Anstrengung) eigene Interpretationen hinzudichten und in das fertige Produkt mit einweben. Ein Einkauf im Supermarkt eignet sich ganz gut dazu. Zuerst kommt die Beobachtung: Dadurch, dass die Rahmenbedingungen oft gleich sind (gleicher Markt, gleicher Aufbau, ähnliche Dinge werden gekauft) kann man sich mehr auf die Nuancen konzentrieren, auf die Dinge die beim heutigen Besuch unterschiedlich sind oder besonders auffallen. Der Rest wird quasi „weggefiltert“ oder ist eben Teil der Routine-Tätigkeit. Was sich oft ändert, sind z.B. die Personen im Supermarkt, somit hat man auch eine psychologische Deutungsebene oder einen kleinen Querschnitt durch das derzeitige, soziale Umfeld. Wer mag, kann das auch in anderen Ländern machen, dann bekommt man eine „Stichprobe“ aus dem jeweiligen Land. Der Vorteil ist: Diese Situationen sind völlig unkonstruiert, also zufällig. Niemand kann sagen, wer nun zu genau diesem Zeitpunkt einkaufen geht, welches Klientel, welche Charaktere man vorfindet, usw. Man muss also seine Aufmerksamkeit und seine Beobachtungsgabe schulen und sich dabei auf Details konzentrieren. Der Supermarkt hat noch einen weiteren Vorteil: Gerade wenn man sich für wirtschaftliche Dinge oder gesellschaftliche Vorgänge interessiert, bekommt man ein Feedback für Produkte, für Dinge, die in sind, aber auch ein Gespür für die Arbeitsweise der Industrie, die all diese Produkte herstellt. Zuletzt ist ein Einkaufsbericht also auch ein Zeitdokument, das vielleicht in 50 Jahren noch viel interessanter zu lesen sein wird.

Ob wir wollen oder nicht, wir sind als Kunden in den Wirtschaftskreislauf mit eingebunden, wir sind ein Teil des Kapitalismus, ein Teil der Industrie. Warum sollten wir dann nicht unseren Mund aufmachen und darüber reden?

Den Herstellern kann es darüber hinaus als Mechanismus dienen, ihre Kunden und die Denkweise besser zu verstehen. Im Idealfall wird das Einkaufserlebnis dann noch besser und kundenfreundlicher. Aber wenn sich keiner aufregt, wenn „kein Feedback“ kommt, kann auch nichts geändert und angepasst werden. Der Faktor Geld oder Kaufzurückhaltung ist einfach zu schwach und vage, als dass er eine Orientierung bieten könnte. (Genauso wenig, wie man die Politik mit dem „Nicht-Wählen“ verändern kann.)

Wer mag, kann sich auf einzelne Produkte konzentrieren und dann darüber schreiben. Diese Produktrezensionen werden ja auch speziell von Blogs gerne gemacht. Wer mag, kann das auch kommerzialisieren (z.B. durch zugesandte Proben oder speziellen Seiten, für die man dann Artikel schreiben muss).

Wenn man nur einen einfachen Supermarkt-Bericht schreiben möchte, muss man den vergangenen Einkauf Revue passieren lassen. Genau durch diesen geistigen Rückblick fallen dann die Dinge aus dem Kopf, die wichtig sind und anschließend mit Hilfe des Sprachzentrums in einen Strom von Eindrücken verarbeitet werden. Genau das ist „Schreiben“. Man stellt sich der Vorgang bildhaft vor und beschreibt ihn mit eigenen Worten, so gut wie möglich. Es geht nur mit eigenen Worten. Am Anfang sind die aus anderen Worten, die man irgendwo aufgeschnappt hat, zusammengesetzt. Wie ein Kunstwerk, dass ausschließlich aus gestempelten Bildern besteht. Mit der Zeit kommen immer bessere Stempel dazu oder man traut sich die Linien dazwischen auszumalen. Wer weiß, eines Tages kann man sogar eigene Stempel produzieren! Worte und Sätze bestehen aus eigenen Interpretationen, aber auch aus eigenen Gefühlen und emotionalen Verbindungen zu sich selbst. Daher ist das Schreiben auch „wertvoll“ und gut für den eigenen, seelischen Zustand. Man kann keinen Text schreiben, ohne das „Ich“ mit einfließen zu lassen. Durch das Schreiben wird die Satzbildung und die Wortfindung verbessert. Besonders kreative Menschen denken sich auch neue Worte aus. Das wird in der Schule oder bei Bewerbungsschreiben vielleicht nicht honoriert, aber im kreativen Schreiben ist es ein wichtiges Element, weil dadurch der eigene, indivuduelle Stil ausgeprägter wird. Schreiben hilft dabei, sich auch im Alltag besser und eindeutiger ausdrücken zu können. Im geschriebenen Wort ist die Möglichkeit der Korrektur enthalten. Sätze können immer wieder gelesen werden, logische Widersprüche, aber auch Rechtschreibfehler enttarnt und korrigiert werden.

Wer am Schreiben Freude hat, kann auch eine ganz andere Sache protokollieren. Wichtig ist aber, dass man sie regelmäßig macht, sie im Kern oft gleich bleibt und sie einfach zu rekapitulieren ist. Dazu geeignet ist z.B. ein Spaziergang immer auf der gleichen Route. (Was ändert sich? Beobachtungen der Natur, der Farben, des Himmels, Wolken, Veränderungen der inneren Stimmung, Beschreibung der entgegen kommenden Spaziergänger) oder z.B. ein Protokoll von einer Autofahrt (Fahrt zu Arbeit, Fahrt in den Urlaub, usw.).

Ein Nebeneffekt ist noch, dass man seinem Leben und den Dingen mehr Bedeutung gibt. Man kommt vom „Haben“ vom reinen Konsumieren und Vergessen von Erlebnissen, hin zum „Sein“- also zum Erleben, zum Durchkauen, zum Fühlen von Abläufen und Dingen, die dadurch mehr Tragweite bekommen und besser eingeordnet werden. Man lässt sie mehr an sich heran, man kann es besser verarbeiten. (Alles was nicht verarbeitet wird, wird unverdaut ausgeschieden). Schlechte Laune bekommt gar nicht erst die Möglichkeit zu wachsen, weil man ja durch das genau Hinschauen begreift, was einen gestört hat, was man gut fand, usw.

Das Leben bekommt durch das Schreiben mehr Farbe. Es wird vom Licht des eigenen Geist beleuchtet und wirft etwas zurück. Du musst es nur auffangen. Und dich jeden Tag darin üben…

Sprachsteuerung mit dem PC

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Gesprochene Version des Artikels mit Anmerkungen


 

Hallo liebe Leserinnen und liebe Leser,

Das hier ist ein Text, den ich mit der Spracherkennung diktiert habe. Es geht ein wenig langsam aber die ersten Ergebnisse finde ich schon ganz gut. Man darf nicht so schnell sprechen und sollte den Satz in mehrere Teile einteilen. Der Computer checkt natürlich nicht ob das Gesagte Sinn ergibt oder die Satzzeichen richtig gesetzt sind.

Unter Windows findet man die Spracherkennung ganz einfach, was hier erklärt wird:
http://windows.microsoft.com/de-de/windows/dictate-text-speech-recognition#1TC=windows-7

Unter Windows 8 kann man z.B. Die Windows Taste und Q gleichzeitig drücken. Dann den Begriff “Spracherkennung” eingeben und das blaue Symbol mit dem Mikro anklicken.

Windows 7 oder Vista-Nutzer können die Spracherkennung über
“Systemsteuerung” > “Center für erleichterte Bedienung” > und “Spracherkennung” finden.

Die folgenden Funktionen sind eigentlich relativ selbsterklärend.

 

Hardware einrichten

Zuerst muss das Mikro korrekt eingerichtet werden. Es kann nicht schaden mit einem Rechtsklick auf dem Lautstärke-Symbol “Aufnahmegeräte” auszuwählen und zu schauen, ob bei dem angeschlossenen Mikro ein grüner Haken ist und der Pegel auf die Stimme reagiert.

In meinem Falle ist das z.B. “FrontMic” und untendrunter der Grüne Haken “Standardgerät”.

Mit einem Rechtsklick auf das Audio-Gerät kann es als Standardgerät festgelegt werden. Hier findet man auch die sonstigen Eigenschaften. Wenn man es noch nicht überprüft hat, sollte man auf “Eigenschaften” und “Pegel” gehen und hier den Pegel möglichst sinnvoll einstellen. Meistens bedeutet das, dass man die Lautstärke (das Eingangssignal) ganz nach oben schraubt. Auch die Mikrofonverstärkung sollte nach oben gesetzt werden. Das betrifft vor allem passive Mikrofone, wie man sie z.B. bei Headsets oder Webcams findet.

Durch die Hilfe arbeiten

Danach kann man sich durch die Hilfe und Einführungstouren arbeiten, die ganz gut gemacht sind und alles kompakt erklären.

Anscheinend ist es auch sinnvoll, das “Computer trainieren”-Programm zu durchlaufen, damit der Computer sich an die eigene Stimme besser anpasst. Es ist auch möglich, die fertigen Profile an Microsoft schicken zu lassen, damit die ihren Algorithmus besser anpassen können. Wer´s mag.

Beim ersten Mal klappte die Sprachsteuerung schon ganz gut.

Man klickt auf “Spracherkennung starten”, wodurch sich ein kleines Mini-Fenster öffnet, das immer im Hintergrund läuft. Dieses Fenster beinhaltet ein blaues Mikrofon und die Rückgabewerte und Nutzer-Kommunikation der Spracherkennung-Software.

Zum Steuern des Computers muss man erst mal die Spracherkennung “scharf schalten”, am einfachsten geht das mit der Tastenkombination “Strg+Windows-Taste”.

Das Programm wechselt zwischen “Zuhören” und “Ruhezustand”, es kann nur im “Zuhören”-Modus Sprache erkannt werden- logisch. Leider konnte man die Spracherkennung nicht mit Worten alleine starten oder beenden. Es wurde dann doch immer der Griff zur Tastenkombination notwendig.

 

Sobald das Programm “scharf” ist, kann der Computer mit Sprachbefehlen gesteuert werden.
Einfache Dinge (unter Windows 8) sind z.B.

”Start” – PC wechselt auf die Startseite
”Apps” sollte die Apps-Liste anzeigen, hier das erste Problem: Es wird nur die deutsche Aussprache mit dem langen “A” nicht aber das englische “Äpps” erkannt.

“Bildlauf nach rechts” – funktioniert.
”Desktop” – zurück in den Desktop-Modus
”den ersten Begriff eines aktiven Fensters”- Computer wechselt auf das Fenster.

Weitere Begriffe kann man durch ausprobieren herausfinden, das ist tlw. sogar ganz witzig und macht Spaß.

Diktat

Probleme gab es nur beim Diktat, anscheinend werden nicht alle Programme unterstützt. Im Idealfall soll der Computer automatisch erkennen, ob jetzt ein Befehl oder ein Diktat kommt. Ist das Wort aus der Befehlsliste, kann er reagieren, wenn nicht, wird es als Diktat aufgenommen.

Gute Erfahrungen habe ich mit dem Windows Live Writer gemacht, den man sich hier herunterladen kann: http://www.chip.de/downloads/Windows-Live-Writer-2012_21185162.html

Dieses Programm ist gleichzeitig auch ein Programm zum Schreiben und veröffentlichen von Blog-Artikeln. Es ist mit anderen Anbietern wie z.B. WordPress kompatibel.

Schwierigkeiten gibt es nur wenn englische Begriffe wie z.B. “Blog” oder Anführungszeichen verwendet werden sollen. Ein bisschen mit der Hand nachzubessern ist also unumgänglich.

Sehr schön funktioniert hingegen die Sprachsteuerung des Diktates.

Z.B. mit Befehlen wie “Wort auswählen”, “Wort löschen” (das letzte Wort wird gelöscht) oder “Wort korrigieren”. Gerade mit dem letzten Befehl kann man die Software lernen lassen. Richtig zuverlässig funktioniert es aber leider noch nicht. Anscheinend ist auch die Länge der Sätze entscheidend damit die Kontext – sensitive Erkennung verbessert wird.

Gut funktioniert hat auch das Steuern im Text z.B. mit dem Begriff “Zum Satzanfang wechseln” , “WORT auswählen” und dann “großschreiben” oder “Großschreibung WORT”. Am besten ein bisschen damit experimentieren und sich selbst die Begriffe einprägen, dann könnte die Steuerung eines Tages sehr schnell und unkompliziert werden..

Auch Befehle wie “Rücktaste” oder “Eingabetaste” funktionieren. “Enter” hingegen wird als Wort interpretiert. Die Frage ist also wie man die Spracherkennung im täglichen Leben einsetzen kann. Und ob es sie je mehr als ein Spiel mit den Fähigkeiten der modernen Computer sein kann.

Wenn das Ganze mal gut funktioniert hat man aber schon ein interessantes Gefühl wie z.B. in den Star-Trek – Filmen. Ich würde sagen die Zukunft kann kommen!

Jeden Tag bloggen

Jeden Tag bloggen
Jeden Tag bloggen

Jeden Tag bloggen ist so ein Ideal, dem ich gerne folgen würde. Morgens aufstehen, sich einen Text ausdenken, einen Gedanken, der bewegt und raus damit in die freie Welt! Wenn da nicht soviele Zweifel wären, die einem ständig im Weg stehen und die ich hier auch alle schon zu Genüge ausgetreten habe…

„Nix privates im Netz! Wer kann das alles lesen !?! Wenn das der Arbeitgeber liest. Die NSA liest mit! Ist das nicht zu privat? Es wird alles aufgezeichnet und am jüngsten Tag gegen dich verwendet! Was könnten Freunde denken? Blogs haben eh keine Zukunft. Blogs liest keiner. Was du schreibst, interessiert keinen. Du machst tausend Rechtschreibfehler! Lieber was privates! Lieber was professionelles! Lieber über Politik schreiben! Lieber mit Anspruch! Lieber lustig. Lieber kreativ! Lieber gar nicht.. oh jetzt sind mir die Gründe ausgegangen und ich hab keine Lust mehr zu schreiben….“

Also… einfach mal alle Zweifel wegwischen und nur das positive sehen. So wie früher, als man jung war. Als das weiße Blatt der Seele noch weiß war und Eindrücke aufgenommen hat. Und nicht zugestellt war mit „Erfahrungen“ des Lebens, die aus dem süßen Brei der Lebenskraft und Lebensfreude einen bitteren oder dunklen gemacht hat, der nun jegliche Initiative und Schaffenskraft unterdrückt und aussaugt. Von dem man sich aussaugen lässt, weil man nichts dagegen stellt. Wie ein Muskel, der immer schlaffer und unansehnlicher wird.

Jeden Tag schreiben ist .. wie jeden Tag eine Blume zeichnen. Jeden Tag einen Zuckerbecher, aus dem täglich einen Löffel holt…die Kaffeemaschine. Versucht, die Töne wiederzugeben (brubbel, graantel, grabel, schnöff, schnöff, glucker) und darüber zu meditieren.
Jeden Tag den Monitor zeichnen, vor dem man sitzt, damit man endlich mal die geraden Linien hinbekommt… Schreiben ist Übung. Je öfters man es macht, desto besser wird man darin. Man schult seinen Geist, man schärft sein Denken. Man passt die Filter an. Lässt nur noch das durch, was einen interessiert, verarbeitet das, was einen besonders bewegt. Und umgekehrt: Man lässt nur noch das heraus, von dem man meint, dass es öffentlichkeitstauglich ist. Dass es Freunde interessieren könnte. Dass es ok is. Es dient also auch der Selbst-Regulierung.

Schreiben ist Kommunikation. Man drückt sich selbst aus. Lässt andere teilhaben. Öffnet sich. Teilt mit.

Jeden Tag zu bloggen würde bedeuten, sich jeden Tag darin zu üben. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Der Datenbank ist es doch egal.
Die ist groß und nimmt alles auf, was du reinstellst. Und wenn sie voll wird oder langsam, mach eine neue auf! Die Welt ist voller Kreativität, voller Energie! Man muss sie nur aufnehmen, nutzen, verarbeiten…

Man muss einfach nur.. jeden Tag bloggen.

 

 

Ein neues Jahr

Liebe Leserinnen und Leser, danke fürs Lesen, danke fürs Kommentieren und ein erfolgreiches Neues Jahr wünsche ich Euch!

Endlich hat ein neues Jahr begonnen. Traditionell ist das immer eine gute Zeit, weil man den Schwung aus den Feiertagen und das kalendarische Ereignis meistens dazu nutzen kann, wichtige Weichen im Leben umzustellen oder etwas „ganz neu zu machen“. (gute Vorsätze) Die Frage ist schonmal die: Warum gelingt das eigentlich nur zum Jahreswechsel und nicht einfach so unter der Woche?

Bei mir zusammengefasst, gab es keine größeren Änderungen: Ich hab mir ein paar Gedanken zur Bloggerei gemacht (die folgen), den Politik-Alltag etwas verfolgt (eher gelangweilt oder angewidert, daher gabs auch keine Artikel), Mitleid mit Michael Schumacher gehabt, die Feiertage und das relativ warme Wetter genossen und mich letztendlich wieder mit viel Schwung in die Arbeit gestürzt (dieses Jahr zum Glück ohne Schnupfen und ohne Grippe).

Und jetzt geht es auch schon los…

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