Mit Worten denken

~ Das Leben ohne Worte leben? Was bleibt, ist das Leben. Ohne Worte. ~

Man kann – außer in der Meditation- nicht an nichts denken.

Sobald man mit dem Leben in Berührung ist, denkt das Gehirn und spiegelt die Außenwelt auf das Innere, ob man nun will oder nicht. Die Außenwelt formt dabei meist das Innere. Das Innere formt aber auch die Außenwelt. Wer war zuerst da? Was ist wichtiger? Der depressive Mensch, der alles durch seine getrübte Brille sieht? Der fröhliche Mensch, der in allen Dingen das positive und lustige sieht? Der alte Mensch, der den Verfall und das Elend sieht? Der junge Mensch, der in allem ein Plan und eine Zukunft sieht?

Die traurigen Umstände und die schlechten Arbeitsbedingungen, die sich auch auf Gesundheit und Denken abfärben, wirken in der anderen Richtung. Der Streß in der Partnerschaft, der Streit am Arbeitsplatz, Ärger über die Verwandten, die das Herz krank machen. Enge und Lautheit, die das Gehirn zum Zerreißen bringt. Aggressionen, die geweckt werden, weil andere mal wieder unfreundlich waren und drängeln. Schlechte Kommunikation, Menschen, die nichts sehen, nicht antworten, komplett von allen Dingen des Lebens, von allen Regungen abgeschirmt zu sein scheinen.

Das Innere kann ohne das Äußere nicht leben und existieren. Beides beeinflusst sich gegenseitig. Manchmal gibt es kein Ausweg, kein Ausweg aus dem Denken. Das eigene Ich wird dann zum Gefängnis…

Auch die Art des Denkens und des Eindrücke- Verwaltens prägen die Erfahrungen oder die allgemeine Lebenszufriedenheit. Man kann mit der gleichen Situation sehr unterschiedlich umgehen, es gibt keine Patentlösung. Nur eine Lösung, die sich meist aus Überlegung, Gefühl und Erfahrung formt- aber auch wiederum von Eigenheiten, Alter oder Geschlecht verändert und beeinflusst wird.

Es gibt das logische und strukturierte Gehirn, dass aus allem ein Plan macht, der oftmals hübsch aussieht, aber am Ende vielleicht doch nicht funktioniert. Es gibt den Chaoten, der aus allem ein Chaos macht… oder das Chaos sich einfach selbst überlässt. Denn was ist in der Natur schon ordentlich? Es ist die Eigenart der Menschen, alles gerade und rechtwinklig zu machen.

Optimismus und die Fähigkeit in allem etwas positives zu sehen- unbezahlbar.

Jeder sieht etwas anderes. Jeder hat eine eigene Welt. Jeder hat ein anderes Gehirn, das jeweils aus anderen Erfahrungen und Eindrücken geformt wird. Daher sind selbst genetisch komplett identische Zwillige nicht die gleichen Menschen.

Und die Art der Autoren ist es, alles mit Worten beschreiben zu wollen. Selbst wenn es eigentlich nichts gibt- oder andere Menschen gerade nichts sehen.

~ Kann das Gehirn auch über sich selbst nachdenken? Ich nehme an, das könnte sehr lustig werden... ~

2 Gedanken zu „Mit Worten denken“

  1. Das erinnert mich an den geistlichen Impuls aus der Zeitschrift „Jesuiten“, 3. Ausgabe 2011, S.22. Hier ein Auszug aus dem Anfang:
    „Das Wort Gottes ist kein Text. Das wäre schlimm. Stellen Sie sich vor, die ganze Liebe, die Sie für jemanden empfinden, müsste ein für allemal in Wörter gefasst werden. Könnten Sie am Schluss sagen: Und damit ist alles gesagt? Oder bliebe nicht vielmehr das Gefühl zurück, dass alle Worte zu wenig sind, um an den Kern zu gelangen?“

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