Halbzeitpause


Juhu, ab heute hab ich frei! Zwei Wochen, extra fĂŒr mich reserviert. 😉
Es wurde höchste Zeit. In diesem Jahr konnte ich leider bis jetzt noch ĂŒberhaupt keinen Urlaub nehmen.
Die SelbststĂ€ndigkeit hat stĂ€ndigen Arbeitseinsatz verlangt und immer dann, wenn das eine Projekt abgeschlossen war, hat schon das nĂ€chste Projekt gewartet. Der Start in das Jahr war eher verhalten und nachdem nacheinander ein paar Kunden wieder abgesprungen sind, obwohl wir bereits sehr viel fĂŒr sie gearbeitet hatten, war die Stimmung erstmal am Tiefpunkt. Dazu kam das schlechte Wetter und ein allgemein schwieriges Start-Up Umfeld in Deutschland. Die SelbststĂ€ndigkeit verlangt mehr als jede andere Arbeit eine strenge Selbstkontrolle. Die Selbstausbeutung ist nicht weit entfernt. Man möchte gerne „alles annehmen“ und „auf jeden eingehen“, aber das geht technisch und vor allem menschlich gar nicht. Man muss PrioritĂ€ten setzen. Wo nehme ich was an? Und wo sage ich auch mal nein?
In Deutschland herrscht generell eine sehr pedantische, „ordentliche“ MentalitĂ€t. Es muss immer alles zu vollster Zufriedenheit erledigt werden. Und die Menschen (somit auch die Kunden) finden noch das kleinste Detail. Das sorgt auf der einen Seite fĂŒr ein tolles, qualitatives Ergebnis und die AnsprĂŒche sind hoch. Auf der anderen Seite wĂŒrde ich mir manchmal auch mehr „Lockerheit“ wĂŒnschen. Warum tun sich Menschen so schwer mit „halben Projekten“? Alles, was neu angefangen wird, ist erstmal halb und unfertig, zur Reife kann es nur kommen, wenn man auch dem Spross eine Chance gibt. Warum wird so ungern mal was Neues ausprobiert? Besonders schlimm ist es, wenn Kunden an ihren alten „bewĂ€hrten“ Methoden festhalten, wir aber dann mit unseren frischen Impulsen kommen (es geht hierbei hauptsĂ€chlich um Software, also die Schnittstelle zwischen dem Anwendungsfall und dem Menschen).

Wie auch immer. Meine Kunstprojekte habe ich fleißig „nebenbei“ am Laufen halten können, wie ihr auf Instagram sehen könnt. Die vielen GeschĂ€ftsreisen haben dafĂŒr gesorgt, dass ich die Kamera immer dabei hatte und „nebenbei“ Fotos schießen konnte. Die schnelllebige und etwas oberflĂ€chliche Welt auf Instagram hat zu meinem derzeitigen Lebensstil ganz gut gepasst. Tiefergehende Blog-Artikel hab ich eher weniger geschrieben. Außerdem habe ich gerade einen „MentalitĂ€tswandel“ und schreibe immer weniger gerne ĂŒber Politik. Die Politik wird vor allem von den FlĂŒchtlingsthemen, von Trump und der Globalisierungskrise dominiert. Das sind letztendlich aber alles Symptome. Selten hab ich so eine schlechte Politik wie in Deutschland erlebt. Es wird gar nichts mehr angegangen, nur noch alles „ausgesessen“. Also macht auch das Schreiben ĂŒber die Politik immer weniger Spaß. Aber irgendjemand muss sich ja Gedanken machen…

Menschen sind mir im Schnitt wichtiger geworden und ich habe daher im ersten Halbjahr auch versucht, meine sozialen Kontakte zu verbessern. Ganz seltsam ist es, dass der Todefall letztes Jahr in unserer Familie eine gewisse „ZĂ€sur“ in unseren Kontakten verursacht hat. Wir sind etwas kritischer gegenĂŒber unseren Freunden geworden und auf der anderen Seite (der Gegenseite) war nur wenig Bereitschaft, sich auf unsere verĂ€nderte, emotionale Situation einzustellen. Es war schwierig, die UnterstĂŒtzung zu bekommen, die ich mir gewĂŒnscht hĂ€tte. Ich hab immer wieder „lieb angefragt“ und mir auch einige MĂŒhe gegeben, aber wenn die Menschen nichts geben wollen, dann geben sie nichts. Im Gegenteil, die Funkstille und die KontaktabbrĂŒche zu alten, guten Freundschaften waren in diesem Jahr besonders stark.

Also ist mir dieses Jahr auch klar geworden, dass ich in Sachen Freundschaften und menschliche Beziehungen einige VerĂ€nderung brauche, was vor allem bedeutet, dass man sich „neue Leute suchen“ muss. Das ist so eine ewige Suche. Menschen und Biografien verĂ€ndern sich, man kann nicht ewig an den immer gleichen Menschen festhalten.So wie man sich selbst verĂ€ndert, so verĂ€ndern sich auch die Beziehungen.

So ist es doch eigentlich immer im Leben, oder? Immer wenn du denkst, es geht nicht weiter, kommt jemand völlig neues in Dein Leben und – oh Wunder- er passt plötzlich perfekt in Dein Leben und Du fragst Dich, warum Du ihn nicht schon viel frĂŒher kennen gelernt hast?

Was auch ganz witizig ist: Ich habe in diesem Jahr einige Leute kennengelernt, die mir gesagt haben, dass sie eigentlich gerne bloggen wĂŒrden. Aber es wĂ€re so schwer, eine geeignete Software zu finden. Sie wissen nicht, wo sie anfangen können, etc. Also wird aus Bequemlichkeit eher Facebook oder Instagram genutzt. Schade eigentlich! Da gibt es so viel ungenutztes Autoren- und Blog-Potential. Alles Menschen, mit denen ich mich ĂŒber das Blog vernetzen könnte.

Aber ja, das Blog ist Arbeit. So wie alles andere auch. Zuerst muss man die Grundlage schaffen, das Feld bestellen, Samen einsetzen und dann irgendwann kann man die FrĂŒchte ernten.

Das komplette J.A. Blog als Buch

Nun, wie das so ist mit den kostenlosen Tools und Plugins. Da schaut man mal eben kurz im Netz und findet so dies und das, denkt sich nichts Böses, findet ĂŒberraschendes, verblĂŒffendes, kommerzielles, doofes und gutes.

Zuerst war ich auf der Suche nach einem WordPress-Plugin, um einzelne Blog-Seiten fĂŒr einen Ebook-Reader lesbar zu machen. Sowas gibt es anscheinend auch. Der Kindle öffnet z.B. keine neuen Links, die mit dem URL Attribut _target= ‚blank‘ (neues Fenster) gesetzt sind, auch das Öffnen der Kommentare ist nicht wirklich möglich. Da mein J.A. Blog auf Computermonitore angepasst ist, stört das drei Spalten- Design ein wenig. FĂŒr Handys gibt es ein eingebautes Plugin, dass den XML Code passend darstellen sollte (nur testen konnte ich es noch nicht, da ich kein solches Handy besitze, wer also Erfahrungen mit dem Blog gesammelt hat, kann sie gerne mitteilen).

Kurz und knapp, ich bin an der Book-Fabrik hÀngen geblieben, dort kann man ganze Blogs auf Knopfdruck in eine einzige PDF verwandeln und das ganze funktioniert erstaunlich schnell und gut. Einfach das Plugin installieren, anklicken, rumprobieren, fertig.

Die Druckvorschau-Stufe (die „proof“) bekommt man gratis, fĂŒr das fertige PDF Book muss man 3 Euro zahlen. Eine gedruckte Version gibt es ab 7,95 Euro, mein Blog hĂ€tte als Druckversion so um die 80 Euro gekostet.

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Blog-Abstinenz

Nur ein kurzes Hallo von meiner Seite, damit niemand denkt, dass ich in der Versenkung verschwunden bin und nie wieder etwas bloggen möchte. In der Tat ist es aber so, dass sich derzeit ein ganz neues „Hobby“ aufgetan hat, das meine derzeitige Aufmerksamkeit zu fast 100 Prozent bindet. FĂŒr das/den/die Blog bleibt im Moment nicht viel ĂŒbrig.

Ich habe die ursprĂŒngliche Webseite seit 2000 und das Blog seit 2005, fast jede Woche darin geschrieben oder Inhalte „produziert“- daher denke ich, dass es auch nicht schlimm ist, wenn ich mal eine lĂ€ngere Blog-Pause einlege und ich hoffe, die Stammleser mögen mir das verzeihen… es fĂ€llt mir immer so schwer „Ende“ zu sagen, und Pause klingt ja auch viel besser. 😉

Dazu kommt, dass es derzeit kaum Themen gibt, ĂŒber die ich bloggen möchte oder die interessant wĂ€ren. Über das meiste habe ich schon etwas gesagt und immer auf die aktuellen politischen Themen aufzuspringen, ist mir derzeit zu langweilig und zu monoton. Wie ist das mit der ExklusivitĂ€t und der QualitĂ€t? Man findet sie meist nur, wenn man zum Profanen Abstand halten kann. Oder noch krasser ausgedrĂŒckt: „Wer vernĂŒnftig reden möchte, muss zuerst das Schweigen lernen.“

Ich habe ein paar BĂŒcher hier liegen, die zu meinen bisherigen Themen passen und die ich gerne rezensieren möchte: dazu muss ich sie aber erstmal fertig lesen und mich dann intensiv damit auseinandersetzen. Das wĂ€re pro Buch eine Arbeit von ca. zwei Wochen (lesen) und einem Tag schreiben (intensive Rezension mit Quellenangaben). Leider habe ich im Moment diese freie Zeit nicht. Und seien wir ehrlich: Das Blog ist eben nur Hobby, es ist freiwillig und man macht es zwischendurch. Als richtige „Arbeit“ ist es nicht geeignet. Der Spagat zwischen Hobby-Einsatz und sinnvoller Text-Produktion ist manchmal nur schwer zu halten. Meistens lĂ€uft es darauf hinaus, dass man zuviel Einsatz gibt und es sich unter dem Strich nicht rechnet. Dieses Thema habe ich schon oft angesprochen, aber es verlor deshalb nicht an GĂŒltigkeit. Allerdings, gibt es ja noch den immateriellen Wert, das Lernen, das „Spaßhaben“, oder das „Kommunizieren“ – das ist hier nicht eingerechnet.

Einen derartigen Aufwand mit dem Blog betreiben, dass sich Werbekosten oder Flattr-Einnahmen rechnen wĂŒrden und man es als „Beruf“ sehen kann, ist schwierig und kann man nur machen, wenn man sehr, sehr viel Zeit und eine hohe Motivation hat. (und am besten einen ausreichenden finanziellen Puffer). Meine anfĂ€ngliche Idee, das Blog ĂŒber Spenden oder Freiwilligkeit zu finanzieren, hat leider nicht geklappt. Also woran erkrankt der freie Geist? An der mangelnden materiellen UnterstĂŒtzung? Nein, das wĂ€re zu einfach. Kunst ist leider immer etwas, dass sich unter dem Strich nicht rechnet, vielleicht ist das sogar die indirekte Definition von Kunst in einer sonst zu 98 Prozent messbaren und bezahlbaren Welt. Und auch eine eigene Meinung hat erstmal „keinen Wert“. Meinungen werden zu Werten, wenn man damit die Machthabenden verĂ€ndern oder manipulieren kann, wenn sie Menschen in großem Stil beeinflusst oder wenn sich damit „Verkaufszahlen“ oder gar „Quoten“ erzielen lassen. Aber eine einzelne Meinung ist – so gut wie sie auch formuliert wurde- nicht viel mehr wert als heiße Luft. Zur aktuellen Entfremdung des BĂŒrgers in einer Demokratie passt, dass er immer das GefĂŒhl hat, nicht gehört zu werden und nicht gebraucht zu werden. Man kann in den Blogs schreiben, was man möchte- es Ă€ndert doch nichts. Aufmerksamkeit braucht schon grĂ¶ĂŸeres Kaliber, vielleicht ein Protestplakat oder ein Sternmarsch auf den Bahnhof Stuttgart?

Irgendwie bringe ich beides im Moment nicht zusammen (Zeit u. Motivation). Ich habe mir also ĂŒberlegt: Ja, das wird jetzt eine grĂ¶ĂŸere Blog-Pause und ich schreibe nur noch, wenn sich wirklich interessantes Material angesammelt hat: Eine brisante politische Wendung beispielsweise oder ein Reisebericht mit Fotos. Hin und wieder kann ich auch was KĂŒnstlerisches produzieren. Vielleicht ĂŒberwinde ich meines Tages auch und berichte von meinem aktuellen Lieblingsprojekt, das mit dem Schreiben primĂ€r nicht soviel, aber auch etwas mit „Kunst“ zu tun hat. Es ist einfach die Zeit fĂŒr etwas Neues. Und solche Entscheidungen- aus dem Bauch heraus und dem GefĂŒhl vertrauend – habe ich im seltensten Falle bereut.

Außerdem hĂ€nge ich derzeit noch an der Frage, auf welche politisch-ethisch-moralische Grundlage ich mein Blog oder gar ein Neues aufbauen soll. Vor allem die „Außenseiter-Themen“ und die Fragen, die die Menschen wirklich berĂŒhren sind in den letzten Jahren zu kurz gekommmen. Das stört mich auf der einen Seite sehr. Aber auch hier gilt: Ohne Einsatz und Herzblut kann mich sich nicht einbringen. Und die Frage: Vielleicht ist das Herzblut im Alltag, vor Ort und „bei den Menschen“ besser aufgehoben als in einer virtuellen Schublade, mit der man meistens nicht die richtigen oder gar „das Richtige“ erreicht. Im direkten Leben kann man oft viel mehr bewirken. Hat mich nicht irgendwann mal eine Leserin darauf hingewiesen??

All diese Fragen muss ich immer wieder neu abwĂ€gen, denn nur wenn ich motiviert bin, kann ich gute Texte schreiben und vielleicht auch die Erwartung erfĂŒllen, die andere an mich oder das Blog haben.

Nun, dieser Text ist ganz gewiss kein schmerzliches Ende, aber er soll helfen, die langen Pausen zwischen meinen EintrÀgen bessser zu erklÀren.

Bis bald,
Eure Julia

Neuausrichtung des Blogs

Seit ca. einem Jahr denke ich nun ĂŒber eine Neuausrichtung des Blogs nach und ob ich sie ĂŒberhaupt brauche. Ich werde daher mal versuchen, meine bisherigen Gedanken zu gliedern und die jeweiligen Bereiche zu erörtern. Der Text dient primĂ€r mir selbst, damit ich selbst Klarheit ĂŒber eins meiner liebsten Schreibprojekte bekomme. Aber vielleicht gibt es auch den einen oder anderen Leser/ Leserin, der/ die was dazu zu sagen hat, daher freue ich mich immer ĂŒber Kommentare. Da das Blog ja auch und vor allem fĂŒr andere gedacht ist, ist RĂŒckmeldung immer wichtig, gleichwohl man sie nicht erzwingen kann.

Verlinkungsgrad/ Kommentare
Zur Zeit kommen nur wenige bis gar keine Kommentare. Das war nicht immer so. In guten Zeiten gab es im Schnitt fĂŒnf Kommentare, manche Artikel hatten auch 20 oder mehr. Da die Anzahl der Kommentare und die Verlinkungen von anderen in der Blog-Technik sehr wichtig sind, kann ich es eigentlich nicht ignorieren. Ich mĂŒsste eine Änderung herbeifĂŒhren. Aber wie? Das geht meistens nur, indem man bei anderen kommentiert und sich aktiv in anderen Blogs tummelt, was ich derzeit gar nicht mache. Ich fand diese Phase ganz nett, habe aber auch kein Problem mit null Kommentaren. Null Kommentare = null Ärger, eine einfache Rechnung.

Ich bin auf der einen Seite etwas faul, auf der anderen Seite auch genĂŒgsam. Mir reicht es meistens, die Texte zu schreiben. Ich finde z.B. auch nicht, dass ein Blog-Text besser wird, nur weil sich viele Leute dazu Ă€ußern. Wenn jemand ein derartig aktives Blog pflegt, finde ich das immer faszinierend. Es gibt auch durchaus gute, große Blogs mit langen, durchdachten Texten, die dann 20 Kommentare oder mehr erhalten. Inklusive Flattr-Aufkommen. (Spenden bekommt man nur, wenn man ausreichend viele Leser hat, die sich aktiv einbringen)

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