Hilfe, ein Stöckchen!

highjump

Es ist schon spät, ich bin unendlich müde von dem heutigen Wetter. Auf der Baustelle ging es für mich nicht weiter, der ständige Regen hat meine Lackier-Arbeit blockiert und ich muss morgen das „Finish“ nachholen. Am Donnerstag, also gestern, habe ich 7 Stunden draußen im Hof gearbeitet, allerdings im Schatten, denn eine gewaltige Sahara-Hitze hatte sich wie ein dicker Teppich über das ganze Land gelegt. Wenn kein Wind gegangen wäre, wäre es unerträglich gewesen. Dafür trocknete der schwarze Lack gut und hielt dem nächtlichen Gewitterguß stand.

Eigentlich wollte ich schon viel früher an den PC, um etwas zu schreiben, aber auch der Sport war Opfer des Regens und viele Entscheidungen wurden nach hinten geschoben.

Der deutsche Hochspringer Spank wurde genauso wie der Pole Dritter und freute sich zusammen mit ihm über eine Bronze-Medaille und herzte ihn kräftig, was eine schöne Geste war. Sport bedeutet Verbrüderung, Fairness, Wettkampf unter gleichen, das ist das Schöne daran.

Die deutsche Diskuswerferin hat es aber nicht geschafft. Sie versäumte es, die Scheibe aus der Hüfte zu schieben und noch ein „Wahnsinns-Ding rauszudonnern“- somit konnte sie es ihrem männlichen Kollegen Harting nicht nachmachen, der noch vor ein paar Tagen das „Last Minute“-Gold geholt hatte.

Alles wirkte heute ein wenig langsamer und zäher als gestern, an diesem besonders heißen Tag, der auch die Läufer, allen voran den hervorragenden Sprinter Usain Bolt beflügelt hatte. Übrigens wirkt es sehr männlich auf mich, er ist so groß und stark, vielleicht hat er mit Testosteron gedopt…. ? Oder in Wahrheit ist er eine Frau…, nein ich habs, Bolt steckt im Teddybär- Kostüm, und der unterbezahlte Komparse ist in Wahrheit der Sieger. Schwarze Gesichts-Farbe soll es in jedem besseren Kosmetik-Geschäft geben, hab ich mir sagen lassen…

Ziemlich alt sah die deutsche 4*100 Meter-Staffel aus. Aus irgendeinem Grund hatte der erfahrenste dritte Mann Angst vor dem anfliegenden Stöckchen und rennte partout zu früh los und verenkte noch unglücklich seinen rechten Arm nach hinten links, was natürlich keine gute Idee war. Ein kleiner Smart hätte locker zwischen den Abstand der Staffelläufer bei der Übergabe gepasst…aber für große Sicherheitsabstände gibt es leider keine Medaillen, noch nichtmal eine Qualifikation.

Ich hab es übrigens noch nie erlebt, dass deutsche Sprinter mal bei Großereignissen langfristig vorne mitmischten. Jede Nation hat so ihre eigenen Stärken. Amerikaner und Jamaikaner dominieren die Sprint-Disziplinen, die deutschen sind bei den Stoß- und Wurfdisziplinen oft besser.

Als Zuschauerin finde ich den Hochsprung sehr reizvoll. Man kann hier gut sehen, wie wichtig die richtige Technik ist und wie anmutig diese Disziplin ist. Der Kopf muss stimmen, es ist eine volle Konzentrationssache.

Im Hochsprung war ich in der Schule mal gut, ich liebte diese Disziplin. Ein paar Jahre später war diese Euphorie aber vorbei, irgendwas blockierte bei mir und ich kam einfach nicht mehr über die Stange rüber. Wenn man es mal raus hat, diesen rückwärts gewandten Flop, dieses anmutige Drehen über die Stange weg, was beinahe einem lang gezogenen Rückwärts-Salto gleicht, dann will man immer mehr davon… ich kann die Sportler verstehen, die süchtig nach dieser Disziplin sind.

Fast genauso gut sind 100 Meter – Sprints, Weitspringen und um die Wette bloggen.

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Links/ Videos

Unklare Verhältnisse

Was ist so seltsam an diesem Fall? Ein Mann mit kantigem Gesicht und ausgeprägten Muskeln inmitten von Frauen, der versucht die Kampfrichter zu täuschen und den Kontrahenten davon zu laufen? Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, das aber beim genauen Hinschauen eher erstarrt und ängstlich wirkt?

Ein Verband, der erst kurz vor dem Lauf bekannt gibt, dass ein sog. Geschlechtstest durchgeführt wird und somit die vermeintliche „Betrügerin“ überführen könnte, sie aber auch damit zugleich heftigst verunsichert, fast „bestraft“?

Der damit verbundene Eingriff in die Intimsphäre und Geschlechtsrealität der Betroffenen ist ein leider unumgängliches, aber ungeschickt platziertes Wagnis. In einem akuten Stadium von Transsexualität ((oder Intersexualität, was noch wahrscheinlicher ist)) kann sich das sehr ungünstig auf die Psyche auswirken. Wenn es so wäre, dann wären es ungelöste Probleme, die im schlimmsten Fall in einem großen Knall für Semenya enden könnten. Diese Verdrängungstaktik der Athletin und das sich nicht wirklich bewusst- sein über die eigene Identität bzw. dem Umgang damit wäre eher bezeichned, ein typisches Merkmal. In der Tat ein „sensibles Thema“.

Obwohl es viel Spekulation ist und sie auch ein Zwitter oder einfach nur ein Betrüger sein könnte. Nur, wenn man wirklich männliche Chromosomen findet und sie behauptet, sie „fühle sich weiblich“, wer würde ihr glauben? Gibt es im Sport Sonderrechte für Zwitter oder Transsexuelle?

Und wenn ja, wer schneidet das Gehirn auf und guckt hinein… ?

Ein Therapeut, ein männlicher vielleicht, ein Transenhasser, der mit aller Kraft seine eigene Homosexualität unterdrückt?

Komisch ist auch die Tatsache, dass im deutschen TV-Kommentar von gestern abend kein einziges Mal das Wort „Transsexualität“ angeschnitten, sondern nur seltsam umschrieben wurde.
Was wiederum auf die mangelnde gesellschaftliche Aufklärungsquote und die seltsame Außenseiterrolle hinweist, die diese „Krankheit“ immer noch in der Öffentlichkeit hat.

Oder ist es dann doch eher die Frage, wo die TS-Frau (wenn es denn eine wäre) denn antreten soll? Soviel ich weiß, ist die Teilnahme für TS-Frauen als Frau bei solchen Disziplinen untersagt, was wiederum eine Diskrimierung wäre. Und dass sie dann bei den Paralympics, sozusagen als Behinderte teilnehmen müsste, in einer gesonderten Disziplin für geschlechtlose oder zweigeschlechtliche Wesen? (die man zudem erst schaffen müsste)

Wo sind nun die Vertreter der deutschen TS-SHG´s die nun lauthals aufschreien und Gerechtigkeit fordern?

Die mit aller Macht die TS als Frauen sehen wollen, ohne wenn und aber und ohne Diskussions- und Auslegungsspielraum?

In diesem Fall gibt es keine klaren Antworten, auch wenn man sie gerne hätte.

Gerechtigkeit wird nur schwer zu erzeugen sein. Es sind Fragen, auf die man in Zukunft noch besser vorbereitet sein sollte.

Wo wir schon beim Spekulieren sind, es gäbe noch einen dritten Fall: Sie ist wirklich genetisch und seelisch weiblich und hat einfach nur eine stark gebaute Figur. Dann wird der Geschlechtstest aber zu einer Lachnummer und der unfreiwillige, satirische Höhepunkt dieser WM.

Denn eine Frau hat zart und schmächtig zu sein und darf keine große Leistungen vollbringen…