Loslassen und Neues gewinnen

Ja eines Tages musst Du Dich lösen. Da muss die ganze Energie, die Du an eine Person oder ein Thema gebunden hast, endlich freiwerden! Es ist ein schwieriger Moment. Ein Moment, des Loslassens. Viel schwierig als das Festhalten. Viel aufwändiger. Aber in dem Moment, in dem Du eine Person oder eine Sache gehen lässt, die Du sehr geliebt hast, wird auch wieder Platz frei. Platz für was Neues. Für neue Menschen. Neue Dinge. Neue Momente und neue Eindrücke. Für neue Begegnungen, neuen Input. Das Leben will fließen, nicht stocken. Das Leben will sich entwickeln, nicht ausschließlich verharren. Das Leben will so viel und wir wissen so wenig darüber.

Wer klammert denn fest? Es sind nicht nur die Gefühle. Es ist vor allem der engstirnige Geist, der alles festhält. Der die Erinnerung mit Leben versorgt, so wie ein toter Körper auf dem Seziertisch noch an den Geräten hängt. Der Geist will etwas, aber die Realität ist längst eine andere. Das ärgert den Geist, denn es hätte „ja so toll werden können“. Wurde es aber nicht. Die Begegnung ist abgeschlossen, die Erfahrungen sind gemacht. Ihr habt euch kennengelernt und festgestellt: Das wird nichts mehr.

Klar, kann sein, dass sich der andere ändert. Aber zuerst soll sich der andere bitteschönändern!

Und was ändert sich? Nichts!

Lass es alles endlich los und werde frei. Genieß den Duft der klaren Weite. Genieß Dein Leben, so wie es vor Dir liegt. Es bietet Dir soviel. Es will Dir soviel schenken, du musst es nur begreifen.

Wir passen nicht zusammen

Wie oft man diesen Spruch hört! Und dann wird ärgerlich die Beziehung hingeschmissen.
Hätte man nicht noch weiter an der Beziehung „arbeiten“ können? Hätte man nicht ein bisschen länger warten können, bis es endlich wird?
Und dann trifft man einen Menschen, der ist ganz anders als der alte Partner und es passt sofort und macht „Klick“.
Warum hat man also so lange gewartet und an dem alten-bekannten festgehalten? Warum konnte man nicht sofort weitergehen?

Ja mit manchen Menschen passt man wirklich nicht gut zusammen. Und dann quält man sich ewig. Der schlechte Zustand, die „toxische Beziehung“ wird zur Gewohnheit. Man kennt es ja nicht anders. Und dann hält man ewig daran fest. Denkt, dass der andere sich entwickelt, dass es schon wird.
Aber es wird nicht.

Andere Menschen kann man ganz leicht loslassen. Weil man sie nie an sich herangelassen hat.
Weil man gleich von Anfang an „auf Abstand“ gegangen ist. Weil man nur das Profilbild gesehen hat und sofort gewusst hat: Das wird nichts.

Bei anderen ist es viel schwieriger. Da spürt man so ein Kribbeln im Bauch. Eine ganz besondere Anziehung.
Dieser Mensch da, der ist was besonderes. Der hat genau die Eigenschaften, die mir fehlen. Die ich dringend brauche.
Und man greift gierig nach ihm… doch genau in dem Moment weicht er zurück. Und er zögert. Denn ihm geht es genauso.
Er hat dich gesehen und gemerkt, die Person, die ist es. Und dann ärgert man sich. Und fürchtet sich. Man weiß genau, dass man nicht perfekt ist, dass man andere Menschen braucht, um die eigenen Anteile zu verbessern, vielleicht sogar um die Lücken im eigenen Charakter irgendwie „aufzufüllen“.
Männer suchen Weiblichkeit in ihren Partnerinnen, weil sie sie selbst nicht haben. Sie wolllen fühlen und geliebt werden. Und Frauen suchen dringend etwas „Männliches“ in ihrem Leben, das ihnen Halt und Struktur gibt. Sie wollen nach vorne gehen und aktiv sein! Und das geht am besten mit einem starken Partner, der sie trägt und stützt und antreibt.

Dann gibt es Personen, die wirken am Anfang verführerisch und verwandeln sich dann in den reinsten Albtraum. Mit ihrer Freundlichkeit und ihrer scheinbaren Offenheit haben sie dich angelockt. Sie waren nett zu dir und haben dich beachtet. Alles war schön. Nur um im nächsten Moment ihr wahres Gesicht, ihre Fratze zu zeigen, die so ganz und gar nicht hübsch und angenehm ist.

Genau in dem Moment, wo du erkennen kannst, dass dir bestimmte Menschen nicht gut tun, hast du das Instrument, um frei zu werden.
Es ist der Schlüssel zur eigenen Entwicklung.

Man entwickelt sich viel schneller durch das „Loslassen“ als durch das „Festhalten“. Es ist paradox. Etwas loslassen bedeutet auch den alten Mantel der Gewohnheit endlich abzulegen. Sich selbst und von Grund auf zu erneuern.