Die politische Cocktailparty- Teil 2

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Ich raffe also mein Kleid zusammen und gehe diese verdammte Treppe nach unten. Der Alkohol ist mir schon etwas zu Kopf gestiegen und ich bin froh, als ich wieder festen Boden unter den hohen Schuhen habe. Zum Glück kann niemand die Flüche in meinem Kopf hören. „Wer hatte nur diese blöde Idee gehabt, hier hin zu gehen? Warum musste es unbedingt Journalistik sein?? Und warum gerade hier hin?“ Irgendwie muss ich die Veranstaltung hier besser aushalten.. Ich schaue mich um, ob ich noch was übersehen habe, ob es noch jemanden gibt, den ich mit meinem Charme belästigen könnte.

In einer anderen Ecke der riesigen und mehrgeschossigen Wohnung, die durch viele Raumteiler und meterhohe Bücherwände und allerlei Deko-Schnickschnack durchtrennt ist, sehe ich eine Gruppe eifrig diskutierender Menschen und beschließe, mir sie näher anzusehen. Ich angle mir vom vorbeiflitzenden Kellner noch schnell ein Glas grünlich-schimmerndes Etwas mit Zitrone, nicke ihm dankend zu und gehe mit kleinen Schritten- so gut es in dem Aufzug geht- schnell zu der Gruppe der zusammengestellten Sofas und Fernsehsessel. Es hat sich eine kleine Menschenmenge um die Diskutanten herum angesammelt und alle lauschen den Worten, die von da aus klingen.

Es sind sechs Personen. Eine Frau, die etwas jünger ist, sieht so aus, als ob sie die Runde leitet. Es gibt zwei ältere Herren, beide schon mit grauen Haaren und freundlich verschmitzt lächelnd. Aus ihren Augen spricht Lebenserfahrung und Weisheit. Ältere Männer sind mir immer auf Anhieb sympathisch, es gibt da nur wenige Ausnahmen. Klar, da gibt es auch die eklig-schleimigen, die blöde Witze über Frauen machen oder ständig aufschneiden wollen. Das wirkt auf Grund ihres Alters dann einfach unpassend, mir sind die intelligenten irgendwie lieber. Aus Intelligenz spricht auch Mitgefühl und die Frau in den Armen eines einfühlsamen Mannes… du merkst, wie deine Gedanken schon wieder abschweifen und vom stärker in den Adern pulsierenden Cocktail-Essenzen verfälscht wird. Aber gerade so, dass es noch angenehm ist. Du beschließt, diesen Level zu halten und schaust dir die anderen Figuren in der Runde an. Da sitzt noch ein pausbäckiger Mann, der etwas jünger als die anderen ist. Sein Gesichtsausdruck lässt sich nur schwer deuten. Er schwankt zwischen selbstbewusster Gelassenheit und strengem logischen Nachdenken. Von den Anwesenden ist er am wenigsten oft zu hören, stattdessen dringt nun die schrille Stimme einer mittelblonden Dame unangenehm an Dein Ohr. Sie ist eindeutig die Wortführerin in dieser Zusammenstellung. Es geht anscheinend um Feminismus, um Männer und Frauen, um Männer wie Strauss-Kahn und was sie sich alles rausnehmen dürfen und wie die Gesellschaft das zu interpretieren habe. Die Frau mit den blonden Haaren hat ihr Urteil schon längst getroffen und schmettert ihre Argumente wie ein Kasernenfeldwebel in die Runde. Da gibt es noch eine andere Frau, auch blond, aber irgendwie hübscher und zurückhaltender (das sind Eigenschaften, die sich oft ergänzen oder gegenseitig verstärken). Sie versucht, die aufgebrachte Wortführer-Dame mit ein paar Sätzen zu bremsen, aber die Feldwebel-Dame ist zu aufgeregt und in ihren Argumenten zu fest und unberirrbar. Dich verwirrt, dass sie so fest in ihren Aussagen ist und doch ständig selbstverliebt lächelt und grinst. Also ist sie sich doch bewusst, was sie sagt und macht sich einen Spaß daraus, in der Runde die Oberhand zu behalten? So sieht es aus, und die anderen in der Runde haben es schon längst aufgegeben, ihr Kontra zu bieten.

Du schaust, ob du was von dem Sinn der Wort begreifst, die dort diskutiert werden und ob es neben den nonverbalen Signalen auch Inhalte zu verwerten gibt.

Man redet z.B. über die amerikanische Gerichtsmentalität. Dass der IWF-Chef regelrecht vorgeführt wurde und dass es seinen Ruf jetzt schon ruiniert hätte. „Eine Verschwörung“ meinen die einen, das ist einfach zu eindeutig, galt er doch als aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat für Frankreich und als mögliche Ablösung für den derzeit sehr unbeliebten Sarkozy. Ach, dagegen spricht doch, dass er schon soviele Vorgeschichten gehabt hat, die Menschen haben es doch gewusst! Das ist der eigentliche Skandal. Die mitteblonde Frau redet sich wieder in Rage. Das Machtgefälle hat ihn angemacht, die Ausübung sexueller Gewalt! Alle die sich das anhören, schweigen betroffen. So sehr sie auch ihren Mund bemüht, so sehr hat sie in diesem Punkt recht. Und warum haben berühmte Ehefrauen in solchen Fällen immer zu ihren Männern gehalten? Hm, auch darauf hat niemand eine einfache Antwort.

Aber darf und soll man nicht noch eine Unschuldsvermutung gelten lassen, wäre es zumindest nicht vom Gesichtspunkt der Menschenrechte aus angebracht? Natürlich, natürlich- eigentlich ist man sich da einig. Die amerikanischen Gerichte können gerne 75 Jahre Haft verordnen, das geht uns ja gar nichts an (dieses Argument des Juristen teile ich nur schwer, denn Gerechtigkeit sollte an nationalen Grenzen keinen Halt machen, sondern auch immer universal interpretiert werden dürfen)… aber die Frage ist, ob wir den noch nicht zur Schuld verurteilten Menschen schon jetzt mit unseren Augen zu Schuld verurteilen?

Das ist eine hoch moralische Frage und hier springt die Wortführerin wieder mit beiden Beinen in die Bresche. Aber, wenn wir nun behaupten, dass es die Frau ist, die ihn verführt hat und vielleicht Teil einer Verschwörungskampagne ist.. dann wäre das doch wieder einseitig. Mir scheint, für sie existiert nur eine einzige Perspektive: Dass der Mann in jedem Fall schuldig ist. Mir scheint, sie interessiert eine mögliche Unschuld oder eine andere Heran-und Erklärungsweise der Situation gar nicht. Nun ja, sie muss es wissen, berichtet sie doch auch in ihrem Land… und dann noch für eine bekannte, nicht gerade als vorurteilsfrei geltende Zeitung…

Die Runde beginnt mir unangenehm zu werden. Was ich bei anderen Grüppchen schon im Ansatz beobachtet habe, ist hier noch stärker, dass muss an den Fernsehkameras und dem grellen Licht liegen, das auf diese Sofas scheint. Jetzt merke ich auch langsam, wie mir immer wärmer und ein wenig schwindlig wird. Ich habe doch zu wenig gegessen.

Nach ein paar Minuten ist die Konzentration weg und ich wende mich ab und gehe zur großen Außenterrasse, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Die Stimmung hier ist herrlich, die Geräusche von der großen Stadt dringen nur ganz leise und als angenehme Geräuschkulisse an mein Ohr. Es weht ein leichter Wind und die Luft riecht nach Sommer und Leben. Sie wird vom Parfüm und Körperdüften der anderen wenigen Gäste durchmischt, die hier einzeln in Vierer- oder Fünfer Grüppchen zusammenstehen und ab und zu dir rüberschauen.

Du beobachtest die Skyline und guckst dir die verschiedenen Marken und Schriftzüge an, die auf der Spitze der Hochhäuser angebracht sind. Die meisten kennst du, es sind wohl nur große Firmen, die sich so ein Logo leisten können. In vielen Büros sitzen noch Menschen, manchmal kannst du erkennen, wie sie vom Schreibtisch aufstehen und zum Kopierer gehen. Unter Dir fliegt gerade ein Helikopter vorbei.

Als er vorbeigeflogen ist, merkst du ein leises Brummes aus Deiner Handtasche, eine neue SMS ist eingetroffen. „Komme nun doch. Bist du um 21 Uhr noch da? Würde mich freuen. Gruß. H.“

In dem Moment fängt dein Herz an wild an zu pochen. Du würdest das gerne unterdrücken, aber es geht nicht. Es ist, als ob die ganze Anspannung auf einmal in dir gelöst wird. Plötzlich bekommst du gute Laune und die ganze Szenerie und die Menschen scheinen wie in einem anderen Filter, freundlich gefärbt. Deine Kiefernmuskeln entspannen sich plötzlich und du merkst, wie der Druck aus den Schultern weicht. „Endlich.“, seufzt du innerlich. Manchmal muss man doch ein wenig hoffen.

Munter und fröhlich gehst du wieder in die Höhle der anwesenden Party-Gäste.
Da kommt Dir dieser FDP-Mann entgegen, den du schon fast vergessen hattest. „Ah hier sind sie! Ich habe sie schon gesucht, weil ich noch ein paar Fragen habe.“ kommt er einnehmend auf dich zu. Zu spät. Jetzt kannst du nicht mehr ausweichen. „Wollen sie ein wenig plaudern? Ich wollte mal ihre Meinung zur letzten Wahl in Bremen hören.“

„Na gut, das können wir gerne machen“. Du schnappst dir den Anzugmenschen und verwickelst ihn in eine angeregte Diskussion. „Bis 21 Uhr“, denkst du dir, „ist es ja auch nicht mehr so lang.“

Neulich auf der Politik-Party

Passender Song „ATB- Trilogie Part 2

Politik macht mich müde in diesen Tagen. Es kommt mir oft vor wie eine langweilige Cocktail-Party mit Kollegen, die man alle schon gut kennt und von denen man nichts Neues erwartet. Und dieser eine Mensch, der einem so wichtig ist, auf den man schon Stunden gewartet hat, der doch per SMS versprochen hatte, zu kommen, kam dann doch nicht. Etwas enttäuscht steckst du das neue Handy wieder in deine silber-glitzernde Handtasche, die an einem feinen Band über deiner Schulter hängt.

So steht man nun am Rande, in der Welt der Politik-Schaffenden und Diskutierenden und hört sich die stets gleichen Argumente an, lauscht mehr gelangweilt als gefesselt auf ihre Ansichten, schlürft den Cocktail bis zum letzten Eiswürfel aus, so dass sich die Leute ob der seltsamen Rüssel-Geräusche schon umdrehen und dich fragend anschauen. „Es ist alles okay“ signalisierst du ihnen mit einem non-verbalen Gesichtsausdruck und lächelst etwas verschämt. „Es ist alles okay, aber das Zeug ist einfach zu lecker“. Überhaupt, die Cocktails sind das beste an der ganzen Veranstaltung hier.

Was gab es da noch auf dieser beliebten und doch langweiligen Politik-Party? Ich gehe zur Welt der Banker und höre die Geschichte von einem Mann, dem die Macht zu Kopf gestiegen ist und der sich sexuell nicht ganz im Griff hatte. Gääähn. „Der Mann ist halt der Böse“ sagen die einen (die Frauen hauptsächlich) die anderen machen Witze über sexuelle Potenz und solche Dinge (die Männer hauptsächlich). Viel unqualifizierte Meinungen, viel oberflächliches und „Lustiges“. Aber ist eine Vergewaltigung, wenn sie denn stattgefunden hat, was ich als Außenstehende gar nicht beurteilen kann oder will- denn etwas „Lustiges“? Ich hole mir lieber noch ein belegtes Brötchen.

Ganz bestimmt nicht. Während ich auf dem etwas trockenen Brötchen herumkaue, schaue ich mir die Wohnung an. Groß ist sie, einladend, mit einem riesigen Balkon. Am Ende des Balkons kann man über die Hochhäuser und Skyline der Großstadt schauen. Die Sonne geht gerade runter und taucht die Szenerie in ein orangefarbenes Licht. Auf dem Balkon stehen teure und große Kübelpflanzen. Ganz bestimmt war das hier nicht billig, ganz bestimmt nicht.

Die Situation ist freilich grotesk, noch grotesker dass „die Mächtigen“ sich freikaufen und loslösen können und über der Masse der Schuldigen stehen. Also verändert Geld doch die Gerechtigkeit. Gerechtigkeit kann man sich kaufen. Das klingt ja fast wie in einem schlechten John Grisham- Roman. Jetzt fehlt nur noch die Verschwörungstheorie..

Am anderen Ende der luxuriösen Penthouse-Wohnung stehen ein paar junge Mittdreißiger zusammen. Sie erinnern dich rein äußerlich an die Physik- und Mathestudenten, mit denen du auf der Uni so gut konntest. Du mochtest ihre geradlinige Art, das steife- unemotionale und logische, auch wenn sie dadurch bei den etwas hipperen Leuten als uncool galten. Alle mit Anzug und Krawatte. Alle in schwarz, alle männlich und alle mit diesem aufgeweckten, aber doch kalten „ich hab BWL oder Jura studiert“-Blick. Sie stehen etwas alleine da und wirken isoliert. Die anderen Gäste, vor allem die Frauen stehen bei den Männern mit Dreitagebart und den lustigeren, bunten Klamotten. Die, die Witze machen und scherzen und über Atomkraftwerke lästern.

Naja, ein paar von den Männern in den Anzügen sehen ganz nett aus, also stelle ich mich kurz und unverbindlich dazu. „Neu hier?“ spricht mich einer von ihnen an. Er sieht gar nicht schlecht aus. An seinem Handgelenk schimmert eine teure Armbanduhr durch. Geld scheint er zu haben, aber ist er auch nett? Ich denke an das Fernsehprogramm der letzten Tage. Habe ich ihn da nicht auch gesehen?

Der FDP-Parteitag wurde in etlichen Satire-Sendungen durchgekaut und veräppelt und bestätigt somit den Eindruck, der sich auch bei mir aufgedrängt hatte. Ob bei „Extra 3“ der „Heute Show“ oder „Harald Schmidt“ auf die FDP schlagen sie alle immer gerne ein.

„Ja, ich bin neu hier. Ich bin eine Journalistin und soll über diese Party berichten. Außerdem wollte ich jemand treffen, der kam leider nicht und jetzt, naja vertreibe ich mir die Zeit so gut es geht“ Du lächelst etwas unbeholfen.

Aber löst das Probleme? Verändert das die Welt? Verändere ich die Welt? So gerne ich auch lache und mit einstimme, was verändert die Satire eigentlich an der Welt und an der Politik? Du denkst über die Sendung nach und wie sie sich mal wieder lustig gemacht haben.

„Achja, dann weiß ich wer sie sind.“ der Mann scheint dich zu kennen, was dich erstaunt.

Verstärkt sie nicht oft unsere Resignation oder löst sie sich am Ende auf? Wenn wir genug gelacht und uns auf die Oberschenkel geklopft haben, werden wir dann wieder FDP wählen? Oder dann, nie wieder?

Er sieht ja eigentlich ganz nett aus. Und jetzt, wie er dich in ein Gespräch verwickelt, so höflich und charmant, ja, was ist an diesem Mann schlecht? Schnell bestelle ich mir einen weiteren Cocktail. Ich hoffe, dass der Alkohol bald meine Unsicherheit wegspült. So sehe ich es auch versuche mich zu kontrollieren, mein Gesicht fühlt sich so angespannt an. Ständig dieses Lächeln- Müssen, meine Kiefermuskeln fühlen sich schon ganz hart an.

Werden wir wieder mehr Lust auf Politik haben oder sie noch gräßlicher und abartiger finden? Werden wir sie verstehen und unser Urteil neu bilden können? Werden wir uns einfach nur die Zeit mit Witzen vertreiben?

„Ich muss dann mal weiter“ sagst du zu dem hübschen Mann im Anzug. „Ich wollte noch ein paar Leute begrüßen“
Leute begrüßen. Besser konntest du es nicht formulieren. Der Mann scheint etwas enttäuscht, daher lächelst du ihm zum Schluss an und gibst ihm das Gefühl, dass es noch nicht ganz verloren ist mit der FDP.

Du gehst die schmale Wendel-Treppe hoch und hörst schon vom Weiten das Lachen und Gröhlen der hier anwesenden Gäste.

Hier bin ich versehentlich auf eine Mario Barth Sendung gerutscht. Hier sitzt also die Masse, das Stadion ist voll. Ach ja Witze über Frauen und Männer, die gehen immer gut. Da können wir unsere Klischees verstärken, brauchen sie nicht zu ändern. Ist ja auch viel leichter und einfacher. „Die Männer“ und „Die Frauen“ und.. „Die Dazwischen“ (über die lacht man nicht, über die runzelt man nur die Stirn oder schweigt betroffen).

Ich drehe mich lieber um und spreche niemanden an. Hier interessiert mich keiner. Mit den hohen Schuhen versuche ich die schmale Treppe nach unten zu gehen, das lange Kleid rutscht mir immer wieder über die Füße und ich hoffe, dass ich nicht über meine eigenen Argumente stolpern werde.

Das nächste Mal ziehe ich wieder eine Jeans an.

Vielleicht. Ach, ganz bestimmt!

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Ein guter Tag zum Freuen

3.7.2010

8 Uhr
Ein Land befindet sich klimatisch im Ausnahmezustand. Der heißeste Tag des Jahres, 36 Grad wurden gemeldet, 28 schon am frühen Morgen und mittags werden es 34. Ich schreibe wie eine Weltmeisterin an meinen Texten und haue in die Tasten, aber die Konzentration fällt immer schwerer, je weiter es auf den Mittag zugeht.

Habe keinen Hunger und trinke nur Kaffee.

12 Uhr
Drückende und schwüle Hitze liegt wie ein bleischwerer Teppich über dem Asphalt.

Die Blümchen ächzen unter der Hitze, aber sie halten ihr noch Stand. Kühles Wasser versüßt mir den Nachmittag. Die Beine werden in einen Bottich getaucht. Draußen, im grellen Sonnenlicht ist es kaum auszuhalten.

Aber wohin? Auch drinnen ist es zu warm, die Wände halten inzwischen eine Temperatur von 28 Grad und das Abkühlen über Ventilator oder Lüften bringt keine Erleichterung mehr. Die Nacht war schlecht und kurz, ich fühle mich zermatscht wie nach einer alkoholisierten Party und bin doch ganz nüchtern. Dennoch in einer ständigen, heiteren Stimmung, die mir schon fast ein wenig unheimlich ist.

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Time Warp No. 15

…einer der geilsten Festivals auf der Welt – nur einen fünfminütigen Fußmarsch von meinem damaligen Wohnort entfernt.

Sogar die verdmmte Postleitzahl ist gleich!

Ich erinnere mich noch daran, die Strecke bin ich damals öfters zu Fuß gelaufen, auf dem Weg sind sogar mal Fotos fürs J.A. Blog entstanden. es kommt mir eine Ewigkeit vor, dabei sind es nur ein paar Jahre. Da in der Ecke gibt´s z.B. die neugebaute SAP Arena, die sogar deutschlandweit bekannt sein dürfte (Eishockey, Fernsehshows, Popstars, ..).. wir haben sie immer nur von außen gesehen und irgendwie nie Zeit gehabt, da rein zu gehen. Und jetzt ist es zu spät, weil wir weggezogen sind! Verdmmt!


*in Erinnerung schwelg*

Vorhin hab ich auf dem Sofa gelegen und an meinem inneren Auge die partymäßige Vergangenheit ziehen lassen. dabei fiel mir auf, dass ich doch früher recht fleißig war, was das angeht und mitunter jedes Wochennde mind. ein – oder gar zweimal aus war, vor allem eben samstags! Ich konnte im Sinn alle Partys abklappern, hab mir in Gedanken ein neues Bier nachgeschenkt und an die schönen Gespräche gedacht, die komischen Gefühle, die dabei entstanden, die Liebe, die Flirts, den Sommer…

Und heute: Partymäßig völlige Fehlanzeige! Warum eigentlich? Wann hab ich mir angewöhnt, nicht mehr wegzugehen und welchen Grund gab es dafür? Solange ich auch suche, ich finde einfach nichts plausibles. Außer vielleicht: Alter, Bequemlichkeit und dass der Körper nicht mehr soviel aushält wie mit 18. Aber ist das wirklich ein Grund, wenn man gerne feiern geht?

Ist das die Story meines Lebens … oder gibt es sowas wie einen zweiten Frühling? Auch wenn man schon Ü30 ist?

Wenn ja, ich hätte kein Problem, wenn er noch heute beginnen würde… 😉

PS: Hier gibt´s die Videos von der Time Warp auf Youtube…

…wer jetzt am Tag danach auf Musik-Entzug ist und gute DJ Streams sucht, der kann ja mal hier reinklicken… (Techno4Ever.net).. oder lieber die nicht minder genialen Streams von der Time Warp 2008 im Mix?