Podcast: Leben und leben lassen

Neuer Podcast ist da:

Es geht hier um die Frage nach der Einstellung „Leben und leben lassen“. Ich mache mir Gedanken, wie ungenau Sprache eigentlich ist und wie sehr sie von jedem Menschen individuell interpretiert wird. Damit entstehen auch schnell Missverständnisse. Ich frage mich selbst, wie ich mit Kritik umgehe und warum ich kein „großes und erfolgreiches Blog“ habe- was (vermutlich) wiederum zu mehr Gegenwind und Kritik führen würde.

Was macht eigentlich glücklich? Wie kann man Toleranz im täglichen Leben üben und warum macht das frei?

Darum geht es in diesem Podcast. Viel Spaß beim Hören! (Das Gähnen vom Anfang hört später auf- sorry war schon nach 0 Uhr gestern)

In den Augen der anderen

Schon wieder hat Deutschland einen Amoklauf und schon wieder reibt man sich als verwunderte Online-Zeitungsleserin einfach nur die Augen und fragt sich „warum“?

Auch wenn es schön wäre, es gibt nur die offiziellen Verlautbarungen und die sind recht dünn und verleiten zu Spekulationen.

Sie sei „psychisch angespannt“ gewesen und die sarkastischen und zynischen Kommentatoren im Spiegel-Forum fragen dann ein wenig zu recht: Wer ist heutzutage nicht psychisch angespannt?  ((was mir so nebenbei auffällt, es scheint im Grunde nur noch sarkastische Kommentare zu geben, egal in welcher Online-Zeitung und egal zu welchem Thema – der Sarkasmus und somit die jegliche Abwesenheit von Gefühl und Menschlichkeit scheint oft das einzige Mittel unserer Gesellschaft zu sein, um mit solchen „Problemen“ fertig zu werden; aber ich wage zu bezweifeln, ob es immer das beste Mittel ist))

Sind wir nicht alle ein wenig angespannt? Haben wir nicht alle hin und wieder Beziehungsprobleme? Aber wer kann schon in unsere Köpfe schauen?

Auch die bösen Killerspiele werden es diesmal nicht gewesen sein und wenn man das Forum so durchliest, dann drängt sich der Eindruck auf, dass die Schreibenden darüber eine heimliche Freude empfinden. „Endlich mal eine Frau“, „endlich mal keine Killerspiele als Ursache“, „das habt ihr nun von eurer Vorverurteilung“, „eurem ideologischen Gutmenschentum“, „das Schubladendenken“ ((im Bezug auf das Waffenrecht)) scheinen sie zu sagen.

Ja, „man“ macht es sich recht einfach. Was wusste man schon von dieser Frau, die „Blumen und Pflanzen“ in ihre Wohnung getragen hat und in ihrer Anwaltskanzlei mehr schlecht als recht geschlafen hat? Die vielleicht eine Fehlgeburt hatte, aber auch das weiß man nicht so recht. Man weiß eigentlich nichts. Nur gut, dass die ältere Dame aus der Nachbarschaft genau aufgepasst hat und in ihr Protokoll schreiben konnte, dass Sabine R. „adrett gekleidet gewesen war“.

Das ist doch schonmal was. Nach außen hat alle gestimmt. Hübsch lächeln und die netten Nachbarn möglichst nicht mit den eigenen Problemen belästigen. Man könnte ja etwas falsch machen. Man könnte ja ausgegrenzt oder zum Opfer von Gerede und Spott werden. Eine Frau, die Anwalt ist und einen Schreiner zum Partner hat? Das ist ja schon etwas ungewöhnlich. Und dann noch Sportschützin? Daran ist bestimmt dieser böse Feminismus schuld! Das haben wir nun von den gleichberechtigen Frauen. Sie verhalten sich wie Männer. Aber das haben wir doch immer gewollt…

Egal, in drei Tagen ist sowieso wieder alles vergessen.

Auf zum nächsten Thema!

Wo stehst du

Mutter und Kleinkind, die ganz alleine in der Brandung stehen (( by_Gabi-Schoenemann http://www.pixelio.de ))

Von vielen Lesern den vielen unsichtbaren Stimmen in meinem Kopf werde ich manchmal gefragt, was denn meine politische Einstellung wäre, da es manchmal so schwierig sei, mich darin eindeutig festzunageln. Es gäbe solche und solche Texte und ein Mangel an Eindeutigkeit sei immer mal wieder aufgefallen.

Ich sage ihnen dann ganz ruhig und unaufgeregt: „oh das ist nicht schwer – ich neige zu einem ganz eindeutigen links-mitte-rechts-grün-lila-grau-buntem Gedankengut mit ein paar Anleihen aus der orthodoxen Mitte, nicht aber ohne die winzig kleinen Nuancen des Rechts-Außen, durchsetzt mit nicht wenigen feministischen Gedanken, die dann wiederum mit paternistischen u. patriarchalischen Streitschriften abgeschlossen werden. Also eigentlich ganz einfach.“

Nein, genau deswegen, weil ich mich eigentlich nicht festlegen kann und will, bin ich Bloggerin geworden.

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Der Streit um Westerwelle

Kaum macht einer den Mund auf und sagt, was er denkt, wird er von allen Seiten angegriffen. Das ist der traurige Usus in dieser Republik. Ganz gleich, wie die Inhalte auch sein mögen, diese Art der Auseinandersetzung mit gegenseitigen Beschimpfungen und Vorurteilen wird den Hartz IV-Empfängern und dem Rest des Volkes auch nicht weiterhelfen.

Sicher, Westerwelle ist Außenminister und repräsentiert dieses Land wie sonst nur Kanzlerin Merkel. Dass er nun auf derartige Extreme zurückgreift, ist eigentlich unerklärlich und politisch unklug. Hätte er nicht genügend Macht, die politische Diskussion auch mit etwas friedlicheren und politisch sanfteren Mitteln anzustoßen?

Wieso muss es immer gleich so extrem werden?

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