Leben & Tod

Passende Musik: Klaxons Twin Flames

und Echoes

Leben

Da ist noch diese kurze Hoffnung.
Ein kleiner Funke, an den ich mich halten kann.

Ein kleiner Strahl aus Licht, der die 20 km durch den Tunnel gekrochen ist.

Es hilft mir, länger zu leben.
Aber hilft es mir auch, zu überleben?

Ich halte mich fest. Es geht kaputt.
Ich schöpfe Hoffnung. Dann ist sie weg.

Die Bitch hat mich enttäuscht. Die Kollegen waren blöd.
Das Geld ist weg.
Die Wohnung leer.

Da ist nichts, auch kein Leben mehr.

Warum sollte ich dann leben?

Wo ist der Sinn?

Tod

Lebendig oder tot?

Es spielt keine Rolle.

Finsternis zieht die Seele herunter.
Es scheint die Sonne, aber ich spüre es nicht.
Das Essen schmeckt wie Pappe.
Nichts macht Spaß.

Dann wieder diese tiefe Traurigkeit.
Wie eine Welle, die alles fort reißt.
Nicht nur eine Welle, nein ein ganzer Ozean aus Tränen und Schwermut.

Ich bin mittendrin. Da ist ein Strudel. Ich habe Angst.
Kein Ausweg. Kein Sinn. Nur das große Nichts.
Leere. Angst. Freiheit.

Ich habe die Freiheit zu wählen.
Das Leben zu beenden.
Einfach Schluss zu machen.
Oder mich weiter zu quälen.

Die anderen werden es nicht verstehen.
Es ist auch egal.

Danach – gibt es kein „Warum“, kein „Dadurch“, kein „wann“ mehr.

Todessehnsucht. Kein anderes Gefühl.
Nur dieses Bewusstsein, dass das mein Weg ist.

Schon in kurzer Zeit. Dann macht es „peng“. Und ich habe es geschafft.

Der Rhythmus

zu „Front of the world“ von Fritz Kalkbrenner

Nichts ist ewig, alles ist vergänglich.
Schritt für Schritt, Zelle für Zelle.
Jeden Tag ein bisschen älter.

Sich fortbewegen im Zeitstrahl der Unendlichkeit.
Ganz langsam, kaum sichtbar
aber am Ende doch deutlich

Junge Haut, die Falten bekommt und schließlich grau
Ideen, Lust auf was Neues und schließlich Resignation

Jung und unerfahren, ganz am Anfang
später dann gesättigt

Ausgeglichen, zufrieden, angekommen.
Die Gewissheit, dass jetzt eigentlich nichts mehr kommt.
Das Ende, steht vor der Tür.
Voller Gewissheit, voller Einsicht
den Tod beinahe sehnend.

bietet doch das Leben nichts mehr.

Alles gesagt, alles gemacht.
Die Akte ist abgeschlossen.

Alles gesehen, überall gewesen, alle kennengelernt.
die menschlichen Tugenden, wie die Schwächen gleichermaßen

Große Reden, kleine Gedanken
in jedem Winkel gewesen
alles ausgekundschaftet, überall gesucht
und doch fast nichts gefunden.

das große Nichts, die große Leerheit
und tausend offene, nie gelöste Fragen.

Gleichmut, vermischt mit ein bisschen Traurigkeit.

Beginn des Endes

Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz,
Nur ein Gefühl, empfunden eben;
Und dennoch spricht es stets darein,
Und dennoch stört es dich zu leben.

Wenn du es andern klagen willst,
So kannst du’s nicht in Worte fassen.
Du sagst dir selber: »Es ist nichts!«
Und dennoch will es dich nicht lassen.

So seltsam fremd wird dir die Welt,
Und leis verläßt dich alles Hoffen,
Bis du es endlich, endlich weißt,
Daß dich des Todes Pfeil getroffen
. ((Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/buch/3485/112 ))

~

Noch mehr von Theodor Storm hier

Ein Nachruf

auf Michael Jackson

Während ich auf meinen Besuch warte, läuft im Hintergrund „They don´t care about us“ – ein Song des kürzlich verstorbenen Michael Jacksons. Ich wünsche mein aufrichtiges Beileid. Diese Gedanken dienen dazu, die Trauer zu verarbeiten, die sich um den ganzen Globus gespannt hat und auf seltsame Weise alle Seelen berührt. Auch meine.

Aus Angst vor gierigen Plattenbossen, der GEMA und ihren Schergen (Anwälten) versage ich mir das Veröffentlichen seiner Lieder im Blog. Im Radio haben sie heute gesagt, dass erwartet wird, dass seine Platten sich nun wesentlich besser verkaufen werden als noch zu Lebzeiten, dass es einen regelrechten Run auf die Musik geben wird. Aasgeier, denke ich mir. Als ob sie nichts besseres zu tun haben, als schon wieder an die Vermarktung und das Geld zu denken. Aber auch das ist Teil unserer heutigen, kranken Welt.

Was aber zeichnete Michael Jackson wirklich aus, welche Bedeutung hatte er für die Menschen und welche für mich?

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